Der Vulkanausbruch auf Hawaii geht auf moderatem Niveau weiter! Das Spaltensystem hat mittlerweile eine Länge von 2,5 km. An verschiedenen Stellen kommt es immer wieder zu Paroxysmen. Das sind Eruptionsphasen in denen sich die Aktivität kurzfristig steigert um dann relativ schnell wieder an Intensität zu verlieren. Zwischen den einzelnen Hochphasen kommt es zeitweilig zum Erliegen der Tätigkeit. Tremor und Schwefeldioxid-Asustoß sind hoch, sodass mit Anhalten der Eruption zu rechnen ist.
Die Lavaströme am ocean entry haben ihre Aktivität derweil eingestellt. Zur Zeit fließt keine Lava ins Meer.
Die Eruption am Kilauea auf Hawaii geht weiter. Allerdings kam es in der Nacht zu mehreren Ruhepahsen, während derer der Lavaausfluß stoppte. Der Tremor ist weiterhin hoch, sodass mit weiterer Aktivität zu rechnen ist.
Das aktive Spaltensystem hat nun eine Länge von gut 500 m und liegt zwischen Pu`u O`o und Napau-Krater, genauer 2 km südwestlich des Pu`u O`o Kraters. In dieser Gegend hat es seit längerem keinen Lavadurchbruch mehr gegeben.
Update: Die stop-and-go Tätigkeit geht weiter. Es wird von 25 m hohen Lavafontänen berichtet. Ein Lavastrom ergießt sich in eine Spalte und bildet einen spektakulären Lavafall. Die Gegend um das Eruptionszentrum wurde weiträumig gesperrt.
Gestern Nachmittag (Ortszeit) begann am Kilauea auf Hawaii eine neue Eruption. Der Vulkanausbruch begann gegen 14 Uhr, als die Messinstrumente des HVO starke Deflation und einsetzenden Tremor registrierten. Der Boden des Pu’u ‘O’o Kraters begann massiv abzusacken und rotglühende Lava quoll aus den Rissen. Der Lavasee im Halema’uma’u Krater fiel rasch ab und die Kraterwände kollabierten teilweise. Die Lava fließt in Richtung der “middle east rift zone” ab, wo sich zwischen Maka`opuhi und den Nāpau-Kratern scheinbar eine Spalte öffnete. Ein Beobachtungsflug zeigte vulkanische Aktivität bei den Nāpau-Kratern. Sobald Genaueres bekannt ist poste ich hier Einzelheiten.
Update: Das HVO zeigt erste Aufnahmen der Eruption. In einem System mehrerer Spalten quillt auf ca 100 m Länge Lava hervor. An zahlreichen Stellen kommt es zu kleinen Lavafontänen und Spattering.
Am Domvulkan Santiaguito kam es am 03.03. zu einem Vulkanausbruch, bei dem neben einer Aschewolke ein 2,5 km langer Pyroklastischer Strom gefördert wurde. In benachbarten Ortschaften regnete es Asche.
Der Santiaguito ist ein Nebenvulkan des Santa Maria und wuchs an der Steller einer abgescherten Flanke des Hauptvulkans. Es wächst bereits die 4. Domgeneration und es kommt mehrmals täglich zu kleineren Ascheausbrüchen. Pyroklastische Ströme sind dagegen seltener, stellen aber eine große Gefahr dar.
Das Nasa Earth-Observatory veröffentlichte 2 Satellitenbilder des Kishima-Vulkankomplexes mit dem aktiven Krater Shinmoe-dake. Deutlich sieht man den Dom im Krater dampfen.
Ein 2. Bild zeigt die Kyushu Insel mit den beiden Vulkanen Sakura-jima (unten) und Shinmoe-dake (oben). Beide Vulkane zeigen sich mit einer Aschewolke, wobei die von Shinmoe-dake dominant ist.
Unterdessen geht der Vulkanausbruch am Shinmoe-dake weiter. Die Explosionen kommen regelmäßiger, sind allerdings schwächer geworden. Die Aktivität des Vulkans kann lange Zeit andauern. Während die Explosivität vermutlich weiter abnimmt, ist länger anhaltendes Domwachstum wahrscheinlich.
Am Mittwoch kam es zu weiteren Vulkanausbrüchen am Shinmoe-dake des Kirishima-Vulkankomplexes. Aschewolken stiegen mehrere Kilometer hoch und behinderten so den Flugverkehr über Japan. Es wurden einige Flüge des Flughafens Tokyo gestrichen.
Der Shinmoe-dake war vergangene Woche nach 52 Jahren Ruhe ausgebrochen. 1967 war der Vulkan Kulisse für einen James Bond Film.
Tickt unter dem Yellowstone eine vulkanische Zeitbombe?
Jüngste Medienberichte schüren Panik, dass unter der Yellowstone-Caldera eine vulkanische Zeitbombe ticken würde. Grund für die neuerliche Hysterie sind ein Artikel in National Geografic und ein Interview auf CNN mit dem Physiker Michio Kaku. In dem Artikel heißt es, dass sich der Boden der Caldera seit dem Jahr 2004 teilweise um 25 cm angehoben hätte. Dass entspricht eine jährliche Hebungsrate von ca. 7 cm. Tatsächlich ist der Trend seit 2007 stark rückläufig. In den letzten 3 Jahren hob sich der Boden nur noch um 1 cm pro Jahr.
Michio Kaku sprach in seinem Interview von einem kurz bevorstehenden Vulkanausbruch, der die halbe USA verwüsten würde.
Fakt ist, das sich der Boden tatsächlich angehoben hat, das die Magmakammer, die für diese Anhebung verantwortlich ist, aber in 10 km Tiefe liegt. Seriöse Geowissenschaftler geben somit vorerst Entwarnung und halten einen baldigen Ausbruch des Yellowstone-Vulkans für unwahrscheinlich. Erst wenn das Magma auf einer Tiefe von 2 – 3 km angestiegen sei, würde eine unmittelbare Gefahr bestehen.
An vielen Vulkanen und Calderen kommt es zur Magmen-Intrusion im Untergrund, ohne das tatsächlich ein Vulkanausbruch stattfindet. Beispiele hierfür sind das Cheb Becken in Böhmen und die Long Valley Caldera in den USA. Dort ereignete sich im Mai 1980 ein initialer Erdbebenschwarm und eine Anhebung (uplift) des Calderabodens um ebenfalls 25 cm begann. Zeitgleich erhöhte sich die Temperatur in hydrothermalen Quellen. Seitdem ereigneten sich mehrere uplift-Zyklen, ohne das es zu einem Ausbruch gekommen wäre. Die letzte Eruption ereignete sich in der Long Valley Caldera vor 250 Jahren. Damals kam es auch nicht zu einem katastrophalen Ausbruch, sondern zu einem vergleichsweise schwachen Ereignis.
Auch im Yellowstone Park gab es seit der letzten Supervulkan-Eruption vor 640.000 Jahren weitere Vulkanausbrüche während des Pleistozäns. Diese spielten sich aber innerhalb der Caldera statt. So wurden im Zeitraum zwischen 140.000 und 70.000 Jahren große Mengen rhyolihtischer Lavaströme gefördert. Im Holozän gab es phreatomagmatische Explosionen. Es ist also nicht gesagt, dass eine Eruption im Yellowstone Nationalpark katastrophale Folgen haben muss, sofern es dann überhaupt in mittelbarer Zeit zu einem Ausbruch kommen sollte.
Am Dienstag kam es zur bisher stärksten Explosion am japanischen Vulkan Kirishima, seit Beginn der aktuellen Ausbruchsphase. Die Explosion des Vulkanausbruches ließ in einem Umkreis von 8 km Fensterscheiben zerbersten. Augenzeugen berichten, dass sie von einer heißen Druckwelle erfasst wurden. Vulkanische Bomben gingen im weiten Umfeld des Vulkans nieder und verursachten kleinere Brände.
Vor 6 Tagen kam es zu einem ersten Vulkanausbruch im Shinmoe-dake Krater des Vulkankomplexes Kirishima. Im Krater des Shinmoe-dake wächst ein Lavadom. Noch befindet sich sein Gipfel unterhalb des Kraterrandes, doch in wenigen Tagen wird er ihn sehr wahrscheinlich überragen. Dann drohen bei einem Domkollaps Pyroklastische Ströme. Vorsorglich wurden einige Anwohner evakuiert.
Besonders in den Eruptionswolken der ersten Ausbruchsphase wurden zahlreiche Blitze beobachtet. Erste Analysen der Lava deuten auf ein variationsreiches andesitisches Magma mit hohem Gasgehalt hin. Der Dom scheint aus Andesit zu bestehen, dass weniger Gasreich ist, als die Lava der ersten Eruptionsphase. Eine Fotostrecke gibt es bei der BBC.
Der Tremor am Ätna befindet sich in den letzten Tagen auf leicht erhöhtem Niveau. Zudem zeigt die Seismik Mikrobeben, die auf Explosionen in einem Förderschlot hindeuten. Insgesamt sieht es so aus, als würde Magma in geringer Tiefe brodeln und auf ihren Ausbruch warten.