Mars: neue NASA-Mission gelandet

Heute ist ein neues Hightech Gerät irdischer Produktion auf dem Roten Planeten gelandet: der Marsrover Curiosity soll 1 Marsjahr lang (667 Erdentage) die Oberfläche unseres Nachbarplaneten erforschen. Ziel der Mission ist es nach außerirdischem Leben zu suchen. Curiosity landete in einem Krater der zum Teil mit Ton aufgefüllt ist. Spektralanalysen bestätigten, dass es in den Sedimenten auch Schwefelverbindungen gibt. Beides deutet darauf hin, dass es dort organisches Material als Bausteine des Lebens geben könnte.

Tonminerale gelten als Wasserspeicher und man hofft, dass es unter der Marsoberfläche der Landeregion noch Wasser geben könnte, oder dass es dort recht lange Wasser gab. Schwefel ist meistens vulkanischen Ursprungs, es gibt auf der Erde aber auch Bakterien, die Sulfate ausscheiden. Auf der anderen Seite leben in der Nähe vulkanischer Quellen oft Bakterien, die sich vom Schwefel ernähren. So oder so, könnte der Schwefel ein Hinweis auf Leben in seiner einfachsten Form sein, oder wenigstens auf organische Moleküle.

Auf dem Mars gibt es die größten Vulkane des Sonnensystems. In der Region „Tharsis Montes“ liegt der Olympus Mons. Der Schildvulkan hat einen Basisdurchmesser von 624 km und ist 24 km hoch. An seinem Gipfel befindet sich eine Caldera mit einem Durchmesser von 80 km. Der größte Vulkan der Erde ist der Mauna Loa auf Hawaii. Ebenfalls ein Schildvulkan, erscheint der Manua Loa im Vergleich mit dem Olympus Mons geradezu winzig: das Volumen des Vulkans auf dem Mars ist 100 Mal größer.

Der Mars hat einen flüssigen Kern in dem Temperaturen um 1500 Grad Celsius vermutet werden. Der Mantel scheint erstarrt zu sein, wie man aus dem Fehlen eines globalen Magnetfeldes schließen kann. Weder im Marskern, noch im Mantel gibt es Konvektionsströme und folglich keine Plattentektonik. Das Magnetfeld des Mars verschwand vermutlich bereits 500 Millionen Jahre nach der Entstehung  des Planeten. Die jüngsten Lavaströme am Olympus Mons sind ca. 2 Millionen Jahre alt. Das Magma muss also von Plumes stammen, die ihren Ursprung im Marskern haben.  Somit handelt es sich bei den Marsvulkanen um Hot-Spot-Vulkane.

Die fehlende Plattentektonik ist mitverantwortlich dafür, dass die Marsvulkane wesentlich größer sind, als die Vulkane auf der Erde. Da die Marskruste nicht über den Plume hinweg wandert, wie es bei den Kontinentalplatten auf der Erde der Fall ist, haben die einzelnen Vulkane viel länger Zeit zum Wachsen. Die geringere Gravitation bewirkt zudem, dass Lavaströme weiter fließen können, als auf der Erde und so eine breitere Basis schaffen.

Ob es auch heute noch zu Vulkanausbrüchen auf dem Mars kommen kann, ist nicht einwandfrei geklärt. Beobachtet wurde noch keiner.

Vulkane Neuseelands: White Island und Ruapehu

Update: Auf White Island gab es Sonntagmorgen eine kleine Ascheeruption. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

White Island: Am Samstag gab es auf White Island eine Episode mit starkem Tremor, der am Sonntag wieder auf Werte zurück ging, wie sie bereits in der letzten Woche beobachtet wurden. Bei GeoNet gibt es eine LiveSeismik und LiveCams. Auf der Cam sieht man sehr schön die Dampfwolke, die aus dem Kratersee aufsteigt.

Ruapehu: Der Nachbarvulkan des Tongariro stand bisher nicht in den Schlagzeilen, zeigt allerdings auch erste Anzeichen von Unruhe. Auf der Seismik ist eine Episode mit erhöhtem Tremor zu beobachten. Somit könnten in nächster Zeit 3 Vulkane der neuseeländischen Nordinsel erwachen. Der 2.797 m hohe Ruapehu ist der höchste Vulkan Neuseelands und brach zuletzt 1995 – 96 spektakulär aus. Im Jahr 2007 produzierte er einen Lahar.

Auf Neuseeland laufen derzeit auch Dreharbeiten zum „Der kleine Hobbit“. Der Film nach der Vorlage von „J.R.R Tolkien“ erzählt die Vorgeschichte zum „Herr der Ringe“. Ich glaube zwar kaum, dass der Hobbit bei der erhöhten Seismik an den neuseeländischen Vulkanen seine Finger im Spiel hat, erwähnen wollte ich diesen Umstand trotzdem.  Regisseur Peter Jackson drehte auch schon die Trilogie „Herr der Ringe“ auf Neuseeland. Der Vulkan Mount Ngauruhoe (höchster Kegel des Tongariro) diente Jackson als Vorlage des Mount Doom, in dem der Ring vernichtet wurde.

Ätna: Bocca Nuova gesperrt

Die Behörden haben den Aufstieg zum aktiven Gipfelkrater Bocca Nuova für Touristen gesperrt. Die Verordnung ist erst einmal bis zum 22. August gültig. Der Aufstieg ist bis zum Torre del Filosofo auf 2950 m Höhe frei. Vermutlich hängt die Verordnung mit den Ferien in Italien zusammen.

Seit gut einem Monat ist die Bocca Nuova stromboliansich aktiv. Es kommt zu leichteren explosiven Vulkanausbrüchen, die sich auf den Krater beschränken. Dennoch ist jederzeit mit einer stärkeren Eruption zu rechnen.

White Island: Tremor erhöht

Neben dem Tongariro zeigt ein weiterer Vulkan Neuseelands erste Zeichen beginnender Unruhe: White Island Volcano in der „Bay of Plenty“. Die kleine Vulkaninsel liegt ca. 50 km vor der Küste der Nordinsel und brach zuletzt im Jahr 2000 schwach aus. Seit dem 27 Juli werden nun Episoden mit erhöhtem Tremor verzeichnet. Zudem stieg der Seespiegel des Kratersees um 2 m an und Fumarole stoßen verstärkt vulkanische Gase aus. Heute gab es in der Nähe der Insel ein Erdbeben der Stärke M 5,2. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt, ein Vulkanausbruch ist mittelfristig möglich.

Kirshima: Erhöhung der Warnstufe

Am japanischen Vulkan Kirishima (Kirishimayama) wurde bereits im letzten Monat die Warnstufe auf „orange“ erhöht. Das ist die 3. von 4 Warnstufen und bedeutet, dass es ohne weitere Vorwarnungen zu einem größeren Vulkanausbruch kommen kann.

Im letzten Jahr war der Krater Shinmoedake des Komplexvulkans Kirishima besonders aktiv und sorgte für Schlagzeilen. Der Vulkan liegt nur wenige Kilometer vom Sakura-jima entfernt, der sich bereits seit 21. März auf Alarmstufe „orange“ befindet. In der letzten Woche kam es hier zu einer stärkeren explosiven Eruption, die Ascheniederschlag im nahegelegenen Kagoshima verursachte.

Ätna: Tremor steigt

Nach 2 Tagen relativer Ruhe steigt der Tremor am Ätna wieder an. Das Seismogramm der Messstation ECPN zeigt auch wieder ein Signal, dass entweder vom Tremor herrührt, oder durch Starkwind verursacht wird. Vermutlich baut sich gerade eine neue Episode verstärkter strombolianischer Aktivität in der Bocca Nuova auf, wie wir sie seit dem 2. Juli häufiger beobachten konnten.

Vulkanfotos als Poster

Ich habe in meinem Postershop neue Fotos hinzugefügt. Im Shop könnt ihr die besten Vulkanfotos von vulkane.net in verschiedene Formate bestellen. Die Palette reicht vom einfachen Poster auf Fotopapier über Leinwanddruck und Fotos auf Acryl.

Ein Papierposter ohne Rahmen in 120 x 80 cm kostet ca. 30 Euro.

Nyiragongo: Aufstieg gesperrt

Der Virunga Nationalpark hat seine Tore geschlossen. Davon betroffen ist auch der Aufstieg zum Lavasee des Nyiragongo. Grund für die Sperrung sind heftige Gefechte von Rebellen unter Führung von Laurent Nkunda und Regierungstruppen. Schon seit April spitzte sich die Lage zu und unzählige Menschen flüchteten zunächst in Camps der Bezirkshauptstadt Goma. Mittlerweile ist es dort auch nicht mehr sicher und die Menschen flüchten ins benachbarte Ruanda und Uganda. Besonders viele Kinder und junge Männer sind unter den Flüchtenden, da sie von Zwangsrekrutierung durch Rebellen bedroht werden. Frauen werden häufig vergewaltigt und misshandelt.

In den letzten Tagen ging die Armee mit Panzern und Kanonen in Stellung, um Goma zu verteidigen. Offiziell ist der Virunga Nationalpark bis 15. August gesperrt, vermutlich wird es aber weitaus länger dauern, bis der Bürgerkrieg wieder abflaut und Reisen zum Vulkan und zu den Gorillas wieder einigermaßen sicher sind. Viele Soldaten (und Rebellen) leiden Hunger und die verzweifelten Menschen machen auch vor den geschützten Gorillas nicht halt und schlachten diese ab.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Die strombolianischen Eruptionen in der Bocca Nuova haben sich letzte Nacht deutlich verstärkt. Der Tremor stieg nach einer Periode relativer Ruhe stark an und auch auf dem Seismogramm ist Tremor zu erkennen. Zudem zeigte die „Radio Studio 7“ LiveCam Rotglut im Dampf über dem Krater. In den letzten Tagen tauchten auch Bilder auf, die einen kleinen Lavastrom am Grund der Bocca Nuova zeigten.
Anwohner berichten zudem von lauten Explosionsgeräuschen aus dem NE-Krater. Man vermutet einen Hochstand der Lava und hält einen größeren Vulkanausbruch für immer wahrscheinlicher. Eine ähnliche Phase mit Wechsel zwischen paroxysmalen Vulkanausbrüchen und strombolianischer Aktivität gab es zwischen 1999 und 2001 vor der großen Spalteneruption, die sich dieser Tage zum 11. Mal jährt.