Tongariro: erneuter Vulkanausbruch

Update: Kirby hat in unserer facebookgruppe einige Fotos der Eruption gepostet.

Aus den Te Maori Kratern am Vulkan Tongariro kam es heute zu einer kleinen Eruption. Um 13.25 Uhr Ortszeit ereignete sich eine Explosion. Asche stieg bis zu 4 km hoch auf. Die Eruption dauerte nur 5 Minuten, erhöhte Seismik hielt 15 Minuten an. Der Vulkanausbruch kam auch für die Vulkanologen von GeoNet überraschend, vorherige Anzeichen gab es nicht. Allerdings wurde am Nachbarvulkan Ruapehu erhöhte Seismik und steigende Fumarolen-Temperaturen gemessen. Die Warnstufe wurde inzwischen wieder von „rot“ auf „gelb“ reduziert.
Am 6. August gab es an gleicher Stelle bereits eine Eruption, bei der sich die jetzt aktiven Krater freisprengten.
Geonaut Martin ist derzeit auf der neuseeländischen Nordinsel, vielleicht hatte er Glück und konnte die Eruption dokumentieren.

Ruapehu: erhöhte Aktivität

GeoNet berichtet von erhöhter Aktivität am neuseeländischen Vulkan Ruapehu. Die Gastemperaturen von Fumarolen in der Nähe des Kratersees sind auf 800 Grad gestiegen. Die Wassertemperatur im Kratersee ist aber konstant geblieben. Die Forscher vermuten daher verstopfte Fumarolen / Förderschlote unter dem Kratersee, wodurch der Druck im Inneren des Vulkans so ansteigen könnte, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Zudem wurde in 5 km Entfernung zum Krater Seismik registriert.

Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Somit sind derzeit 3 Vulkane Neuseelands auf diesem Warnstatus: White Island und Tongariro hatten im August kleinere Vulkanausbrüche.

Haida Gwaii: Heiße Quellen versiegen nach Erdbeben

Im Reiseteil der WAZ stand heute ein interessanter Artikel über die Haida Gwaii Inseln (Queen Charlotte Islands) in Kanada. Die Region wurde am 28. Oktober von einem heftigen Erdbeben der Magnitude 7,7 erschüttert. Das Beben löste einen Minitsunami bei Hawaii aus (vulkane.net berichtete) der allerdings keine Schäden verursachte. Genauso glimpflich verlief das Erdbeben für die betroffene Region um das Epizentrum des Erdbebens. Zumindest fast! Einige Tage nach dem Erdbeben wurde festgestellt, dass die heißen Quellen auf Haida Gwaii versiegten. Diese waren seit Jahrtausenden spirituelles Zentrum der amerikanischen Ureinwohner der Gegend. Die Haida-Indianer zählen zu den ältesten sesshaften Völkern der Erde. Während Wissenschaftler tektonische Bewegungen für das versiegen der heißen Quellen verantwortlich machen, fragen sich die Ureinwohner, ob die Menschen die Kräfte von Mutter Erde nicht zu lange herausgefordert haben. Eine Schlussfolgerung, über die wir alle einmal nachdenken sollten.

Australien: Totale Sonnenfinsternis

Mal eine kurze Meldung aus dem Bereich Naturphänomene: heute Abend um 22.12 MEZ verdunkelt sich über Australien und Teilen des Südpazifiks die Sonne. Dort ist dann bereits Mittwochmorgen. Direkt nach Sonnenaufgang wird sich der Mond vor die Sonne schieben und einen 120 km breiten Schatten über den  Nordosten Australiens zaubern, in dem die Sonne total abgedunkelt wird. Die Dauer der Totalität beträgt hier 90 Sekunden.

Die Geonauten Martin und Thorsten sind nach Australien gereist, um diese 90 Sekunden im Bild festzuhalten. Wir dürfen uns auf ihre Aufnahmen freuen, vorausgesetzt der Himmel bleibt wolkenlos.

Cleveland: kleiner Vulkanausbruch

Am Mount Cleveland in Alaska hat sich eine leichte Ascheerutpion ereignet. Der Vulkanausbruch wurde per Satellit registriert. Der Alarmstatus wurde vom AVO auf „orange“ erhöht: mit einem stärkeren Vulkanausbruch ist jederzeit zu rechnen.

Mount Cleveland liegt ziemlich weit vom Schuß auf der Chuginadak Insel. Diese gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen 4 weitere Vulkane. Cleveland zählt zu den aktivsten Vulkanen Alaskas.

Mynamar: Erdbeben M 6,8

In Mynamar, dem früheren Birma, ereignete sich um 7.42 Uhr Ortszeit ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,8. Der Erdstoß war in Thailand und Teilen von China zu spüren. Das Hypozentrum lag in nur 9,8 km Tiefe. Durch die geringe Tiefe könnte das Erdbeben größere Schäden verursacht haben, als es sonst zu erwarten gewesen wäre. Die Meldungen hierüber kommen nur langsam rein; Mynamar öffnete sich erst vor 2 Jahren für Touristen. Bisher sind von 14 Toten die Rede und von Hunderten Verletzten. Die Opfermeldungen stammen allerdings aus Regionen, die weit vom Epizentrum entfernt liegen. Meldungen aus der Zentralregion des Erdbebens liegen noch nicht vor, was vermuten lässt, dass die Infrastruktur dort stark zerstört wurde. Ich gehe davon aus, dass die Opferzahlen dramatisch steigen werden.  Mit Nachbeben ist zu rechnen.

Das Epizentrum liegt ca. 400 km südlich der tektonischen Grenze zum Himalaya und 200 km östlich der Plattengrenze zwischen der Indischen-Platte und der Eurasischen-Platte. Die Tektonik dieser Region ist sehr komplex. Starke Erdbeben sind verhältnismäßig häufig.

Philippinen: Mayon und Taal mit Seismik

Nach Monaten der Ruhe wird seit einigen Tagen an den philippinischen Vulkanen Mayon und Taal leicht erhöhte Seismik registriert.

Am Mayon gab es in den letzten 48 Stunden 7 vulkanische Erdbeben. Eine Dampfwolke stieg vom Krater auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 153 Tonnen am Tag. In der vergangenen Woche wurde leichte Inflation gemessen.

Am Taal wurden in den letzten 48 Stunden 20 vulkanische Erdbeben registriert. Der Seespiegel stieg leicht an, während die Wassertemperatur abnahm. In den letzten Wochen wurde Deflation beobachtet, aber eine Erhöhung des Kohlendioxidausstoßes.

Der Alarmstatus beider Vulkane bleibt auf 1, ein unmittelbarer Ausbruch droht demnach nicht.

Guatemala: Seebeben M 7,4

Wenige Kilometer vor der Pazifikküste Guatemalas ereignete sich ein schweres Seebeben der Magnitude  7.4. Das Hypozentrum lag in 41,6 km Tiefe. Mindestens 3 Menschen starben unter Trümmern eines Hauses. Das Beben war bis in die Nachbarländer zu spüren und selbst in Mexiko-Stadt schwankten Hochhäuser. In Nicaragua wurde Tsunami-Alarm ausgelöst.

Das Beben ereignete sich in einer Störungszone, die mit der Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibische Platte zusammenhängt. In den letzten Jahrzehnten gab es hier zahlreiche schwere Beben. Es wurde bereits von Nachbeben mit Magnituden größer als 5 berichtet.

Spannend dürfte es sein die Reaktion der Vulkane Guatemalas auf dieses Beben zu beobachten. Fuego ist ja schon seit längerem in einem Stadium erhöhter Aktivität. Pacaya ist seit einiger Zeit sehr ruhig. Wenn dieser Vulkan in den nächsten Monaten wieder aktiv werden sollte könnte der Auslöser dafür diese Beben gewesen sein.

Santorin: leichtes Seebeben

Vor einigen Stunden ereignete sich ca. 20 Kilometer nördlich von Santorin ein leichtes Seebeben der Magnitude 3,5. Beben dieser Stärke sind schon zu spüren richten normalerweise aber keine Schäden an. Es ist eines jener normalen Erdbeben die in tektonisch aktiven Zonen häufig vorkommen. Ich erwähne es hier nur, weil es einen schönen Ausschlag auf dem Seismogramm der Meßstationen von Santorin gab. Anhand des großen Ausschlages kann man erkennen, wie empfindlich die Seismometer eingestellt sind. Leichtest Erschütterungen werden registriert und oft fälschlich als Tremor, oder Erdbeben interpretiert. Unser Kollege Tom Pfeiffer machte vor einigen Wochen einen Versuch mit einer Reisegruppe und trampelte mit den Füßen auf dem Boden in der Nähe der Meßstation. Schritte und Fußstampfer wurden aufgezeichnet.