Gestern ereigneten sich 2 moderate Erdbeben, die hier Erwähnung wegen ihrer relativen Nähe zu Vulkanen finden. Wie ihr wisst, können Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen.
Griechenland: südlich von Kreta ereignete sich ein Seebeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe. Es ereignete sich eine Serie von Nachbeben. Obwohl die Erdstöße bis Nordafrika zu spüren waren, liegen keine Meldungen über größere Schäden vor. Nur 200 km nördlich liegt der Calderavulkan Santorin.
Mexiko: ein Erdstoß der Magnitude 5,8 erschütterte eine Region 122 km südlich von Mexico-City. Das Hypozentrum lag in 46 km Tiefe. Es wurden nur geringe Schäden gemeldet. Ca. 80 km vom Epizentrum entfernt liegt der Vulkan Popocatepetl, der in den letzten Wochen in den Schlagzeilen stand.
Am indonesischen Vulkan Merapi ereignete sich gestern Morgen eine kleine Ascheeruption. Gegen 9.15 Uhr Ortszeit hörten Anwohner nahe gelegener Ortschaften einen Explosionsknall. Kurz darauf rieselte in 3 Dörfern Vulkanasche nieder.
Laut Aussagen der örtlichen Vulkanologen besteht kein Grund zur Sorge, alle vulkanologischen Parameter seien normal. Ein größerer Vulkanausbruch wird derzeit nicht erwartet. Der Alarmstatus bleibt auf „grün“.
Sakura-jima: nach einer 10-tägigen Ruhephase ist der Vulkan in Japan seit gestern Abend wieder aktiv. Innerhalb von nur 8 Stunden erzeugte er 6 explosive Eruptionen. Eine der Explosionen war besonders stark und ließ eine Aschewolke mehrere Kliometer hoch aufsteigen.
Taal: der philippinische Vulkan ist mal wieder seismisch aktiv. In den letzten 24 Stunden wurden 9 vulkanische Beben registriert. Zudem wurden schwache Inflation gemessen und ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß.
Tolbatschik: KVERT berichtet von starker Seismik unter dem Vulkan in Kamtschatka. Zudem tauchte in unserer Facebook-Gruppe ein aktuelles LiveCam Bild auf, dass eine rot illuminierte Dampfwolke über Plosky-Tolbatschik zeigte.
Heute ist eine neue Gruppe bei Facebook online gegangen: Naturkatastrophen und Naturphänomene. Dort können sich alle austauschen, die zu dieser weiten Themengruppe etwas zu sagen haben. Wir freuen uns über viele Teilnehmer. Es geht um den Austausch von Nachrichten und um Tipps, wie man sich gegen Naturkatastrophen schützen kann. Reisetipps um Naturphänomene zu besichtigen sollten auch nicht zu knapp kommen.
Das Thema Vulkanismus wird nach wie vor schwerpunktmäßig in der bekannten Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ diskutiert.
Der Shiveluch in Kamtschatka erzeugte gestern eine explosive Eruption, die fast 7 Minuten anhielt. Eine Aschewolke stieg dabei ca. 8 km hoch auf.
In einer hufeisenförmigen Depression unterhalb des Gipfels wächst ein Lavadom. Von ihm gehen oft Schuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme ab. Gelegentlich kommt es zu größeren Explosionen, die hoch aufsteigende Aschewolken fördern. Diese stellen eine Gefahr für den Flugverkehr dar.
Die Naturkatastrophe in den ostdeutschen Hochwassergebieten nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Immer mehr Deiche entlang der Flüsse drohen zu brechen. Besonders betroffen sind die Flüsse Saale und Elbe. Im Bereich der Saalemündung in die Elbe (südlich von Magdeburg) summiert sich das Wasser und somit das Gefahrenpotenzial. Mehrere Ortschaften wurden dort bereits evakuiert.
Am Oberlauf der Flüsse und in Süddeutschland entspannte sich die Lage zunächst etwas und einige Menschen konnten in ihr Häuser wieder betreten: das Ausmaß der Zerstörungen und Schäden an Immobilien und Mobiliar zeigt sich noch größer als zur „Jahrhundertflut 2002“. Oft wird den Menschen nichts anderes möglich bleiben, als die Gebäude komplett zu sanieren. Böden, Decken und selbst der Putz und Stromleitungen müssen in vielen Fällen erneuert werden. Die Möbel sind zerstört. Flussschlamm und Schlick sickerten durch die kleinste Spalte und verdreckten alles. Oft sind die Flusssedimente mit Fäkalien aus Jauchegruben und Kanalisation angereichert, hinzu kommen Chemikalien aus Industrie und Haushalten. Zahlreiche Öltanks sind ausgelaufen. Bakterien und Keime bilden sich, es herrscht hohe Gefahr an Infektionen zu erkranken. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine Tetanusimpfung gegen Wundstarrkrampf. Alles in Allem handelt es sich um eine giftige Schlickbrühe, die in den Häusern zurückbleibt und die Felder überflutete.
Dabei waren früher das Hochwasser und die fruchtbaren Flusssedimente Gründe in Flussnähe zu Siedeln: wie am Nil brachte das Hochwasser natürlichen Dünger und ausreichend Feuchtigkeit für die Feldfrüchte, die auf den Feldern am Flussufer angebaut wurden. Zudem wurden die Flüsse als natürliche Wasserstraßen genutzt und es entstanden wichtige Handelszentren (Hansestädte) an ihren Ufern.
Die Errungenschaften der Moderne machten aus dem Hochwasser einen Fluch. Dazu kommt, dass der anthropogene Klimawandel scheinbar die Regenfälle der letzten Jahre verstärkte. Deiche können zwar vor einem durchschnittlichen Hochwasser schützen, doch auch hier sind Grenzen gesetzt. Ab einem gewissen Grad stellen die Deiche ein zusätzliches Problem dar: sind sie erst einmal Überflutet, oder gebrochen, dann hindern sie das rückweichende Hochwasser an seinem Abfluss. Die Flussläufe wurden durch Begradigung und Deichbau immer mehr eingezwängt und dem Wasser natürlichen Flutraum wie Flussauen und Bruchgebiete genommen. In gewissem Maß tragen wir Menschen Verantwortung dafür, dass aus einem Naturphänomen eine Naturkatastrophe wird. Umso erfreulicher ist die Welle der Solidarität, die Deutschland erfasst hat. Tausende freiwillige Helfer machten sich auf den Weg in die Flutgebiete und unterstützen die Einsatzkräfte von Bundeswehr und Zivilschutz. Die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist groß. Hoffen wir, dass die Spenden auch die Flutopfer erreichen und sinnvoll eingesetzt werden.
Für die kommenden Tage wurden starke Niederschläge vorausgesagt, sie könnten die Situation weiter dramatisieren und auch dort für neues Hochwasser sorgen, wo es bereits zurückgegangen ist.
Wichtige Informationen zum Hochwasser und was man tun kann:
Wer sich einer Hilfsaktion anschließen möchte, kann in den sozialen Netzwerken (Facebook, Google+) mal die Suchbegriffe „Hochwasser 2013“ eingeben und dazu die Region, für die er sich interessiert. Es haben sich zahlreiche Gruppen gebildet.
Copahue: die seismische Aktivität des chilenischen Vulkans hält weiter an, allerdings verringerte sich die Anzahl der Beben gestern auf 1254.
Popocatepetl: die Aktivität ist in den letzten Tagen auch hier etwas zurück gegangen. Gestern wurden 78 Exhalationen einer Gaswolke beobachtet, die gelegentlich auch etwas Vulkanasche enthielt. Nacht ist auf der Livecam schwache Rotglut über dem Krater zu erkennen.
Satsuma-Iojima: der japanische Inselvulkan vor der Südküste von Kagoshima erzeugte eine dünne Gaswolke, die auf Satellitenfotos zu sehen ist. Das VAAC Tokyo registrierte am 04. Juni 2 Eruptionswolken im Abstand von ca. 3 Stunden. Der Domvulkan ist seit langem stark fumarolisch aktiv und eine größere Eruption in absehbarer Zeit möglich.
Am 5. Juni 2013 entschloss ich mich zu einem spontanen Kurzbesuch im Hochwassergebiet der Elbe, um die Naturkatastrophe zu dokumentieren. Mein Hauptziel war der Raum um Dresden und die „Sächsische Schweiz“.
Während zumindest die Altstadt von Dresden noch größtenteils von den Fluten verschont blieb, standen zahlreiche Ortschaften in der „Sächsischen Schweiz“ bereits unter Wasser. Bei Königstein und Bad Schandau fließt die Elbe durch das „Nadelöhr“ einer Schlucht: das Wasser hat keinen Platz um auf Äcker und Wiesen auszuweichen und überflutet sofort die Straßen der Ortschaften. Selbst wenn die Hochwassergefahr in den letzten Jahren scheinbar zunimmt, gehört hier Hochwasser seit Beginn der Besiedelung zum Leben der Menschen. So wurden bereits vor Jahrhunderten höher gelegenen Hochwasserwege angelegt, die die Ortschaften verbinden.
Für mich ergab sich ein wenig der Eindruck, dass Ortschaften in diesem Gebiet mit Siedlungen an einem Vulkanhang vergleichbar sind. Jedem Anwohner ist es klar, dass er sehr wahrscheinlich irgendwann von den Kräften der Natur heimgesucht wird, doch Jeder lebt sein Leben, als würde es keine Bedrohung geben. Eigentlich ist es erstaunlich, dass die Bauweise hier nicht dem gefährdeten Siedlungsraum angepasst wird. Langfristig gesehen wären Stelzbauten sinnvoller, als immer wieder Geld in die Renovierung überfluteter Gebäude mit Keller zu pumpen.
Natürlich ist es für die Betroffenen ein schlimmer Schlag, innerhalb von 11 Jahren 2 Mal von so einem dramatischen Hochwasser getroffen zu werden. Zu allem Überfluss haben zahlreiche Versicherungsgesellschaften bereits angekündigt, dass die Hochwasserschäden nicht durch normale Gebäude- und Hausratversicherungen gedeckt sind. Versicherungen gegen Elementarschäden sind in diesem besonders gefährdeten Raum entweder sehr teuer, oder werden erst gar nicht angeboten.
Die Hochwasserlage in Deutschland wird immer dramatischer. Betroffen sind weite Teile von Bayern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Tagelange Regenfälle ließen die Flüsse über die Ufer treten. Entwarnung kann noch nicht gegeben werden, für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle angesagt, die zwischen 20 und 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter bringen sollen.
In Passau wurden bereits Rekord-Pegelstände von über 12,20 m erreicht, die Altstadt steht unter Wasser. Hier sind Donau und Inn für das Hochwasser verantwortlich.
In Chemnitz und Gera trat die „Weiße Elster“ über die Ufer und überflutete die Ortschaften. Es wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Die Bundeswehr kommt zum Einsatz.
Die Pegelstände der Elbe steigen auch immer weiter und die Schifffahrt auf Rhein und Mosel kam zum Erliegen.