El Hierro: erste Unterwasseraufnahmen

Endlich ist es dem Unterwasserroboter „Wally“ gelungen Aufnahmen des Eldiscreto zu liefern. Demnach stößt der Vulkan noch heiße Gase und Lavabomben aus. Letztere steigen angeblich bis auf einer Wassertiefe von 40 m auf, bevor sie wieder zu Boden sinken. In dem Bericht heißt es, dass sich der Schlund wohl doch in 120 m und nicht in 88 m tiefe befindet, wie zuletzt behauptet. Obwohl die seismischen Daten weiter rückläufig sind (in den letzten 2 Tagen gab es keine Erdbeben mehr) scheint die Eruption noch nicht ganz vorbei zu sein.

„Wally“ ist auf dem Forschungsschiff „Atlantic Explorer“ der Universität von Las Palma stationiert und machte im Laufe der Woche ein Reihe von Aufnahmen. Veröffentlicht wurden bisher nur 2 kurze Videosequenzen, auf denen allerdings nicht viel zu sehen ist. Manfred Betzwieser hat sie von seinem Blog verknüpft.

Alaska: Cleveland ausgebrochen

Der Vulkan auf den Aleuten hat innerhalb von einer Woche 3 explosive Vulkanausbrüche produziert. Die jüngste Eruption am Dienstagnachmittag war vergleichsweise schwach. Am Gipfel der Vulkaninsel wächst ein Lavadom. Mit weiteren Ausbrüchen ist zu rechnen.

Der Cleveland hat eine schöne Kegelform. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage auf den -zu Alaska gehörenden- Aleuten ist er nur schwer zu erreichen. Weitere Infos über diesen Vulkan gibt es hier.

Vulkanausbrüche weltweit: Sakura-jima, Shiveluch und Soufrière Hills Volcano

Sakura-jima: der Vulkanauf der japanischen Kirschblüteninsel zeigt sich in den letzten Tagen von seiner besonders aktiven Seite. Seit Montag finden dort die stärksten Vulkanausbrüche der letzten 2 Jahre statt. Explosionen schleudern 50 cm durchmessende Lavabomben bis zu 2 km weit.

Shiveluch: der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka macht von sich Reden. Vor 4 Tagen wurde eine Aschewolke beobachtet, die gut 1000 m hoch aufstieg. Fotos gibt es hier.

Soufrière Hills: der Vulkan auf der Karibikinsel Montserrat produzierte am 9.03. einen kleinen pyroklastischen Strom, der ca. 1 km Richtung Plymouth floss. Das zeigt, dass jederzeit eine Gefahr von dem Vulkan ausgeht, selbst in Zeiten geringer Aktivität.

El Hierro: Jacuzzi gesichtet

Die Kollegen von earthquake-report.com berichten heute Morgen davon, dass auf der LiveCam ein Jacuzzi sichtbar war. Demnach findet am Förderschlot zumindest noch Entgasung statt. Zur Zeit ist ein Forschungsschiff unterwegs und dessen Fahrt kann man auf der Cam beobachten. Ein vermeintlicher Jacuzzi lässt sich erahnen, dank des hohen Seegangs aber nicht einwandfrei zuordnen.

Der sehr schwache Tremor der letzten Wochen hat sich weiter verringert und ist nun praktisch nicht mehr nachweisbar. Die Zahl der Erdbeben bewegt sich derzeit zwischen 3 – 5 pro Tag. Die GPS Messungen sind unauffällig. Alles in allem keine Anzeichen dafür, dass sich der Vulkanausbruch bald wieder verstärken wird.

Indonesien: Kawah Ijen mit Zunahme der Aktivität

Wie Andi Lavahunter und volcano discovery berichten, wurde der Alarmstatus am Kawah Ijen auf „orange“ erhöht und der Zugang zum Krater wurde gesperrt. Am Ufer des Kratersees öffnete sich eine 10 Meter große Depression aus der schweflige Gase strömen, die mit blauer Flamme brennen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß nahm zu, ebenso die Seismik, Wasserstand und Wassertemperatur des Kratersees.
Bereits im Dezember wurde über einen möglichen Vulkanausbruch spekuliert und der Schwefelabbau wurde kurzfristig eingestellt.
Unser Indonesien-Guide Andi möchte am Wochenende zum Kawah Ijen reisen und sich ein Bild der Situation vor Ort machen. Möglicherweise wird er eine Tour zum aktiven Vulkan anbieten.

Naturkatastrophen: enormer Schaden in 2011

Die Versicherungsgesellschaften haben Kassensturz gehalten und sind zu dem Schluss gekommen, dass es im letzten Jahr so hohe Schäden durch Naturkatastrophen gegeben hat, wie noch nie zuvor. In einem Bericht der Vereinten Nationen heißt es, dass es zu Schäden in Höhe von mindestens 285 Milliarden Euro gekommen sei.

Ein Großteil davon dürfte auf die multiple Katastrophe in Japan verbucht sein. Am 11. März 2011 löste eines der stärksten Erdbeben der Geschichte einen Tsunami aus, der wiederum zur Atomkatastrophe von Fukushima führte.

Kolumbien: Nevado del Ruiz erwacht

Der Vulkan Nevado del Ruiz in den kolumbianischen Anden erwacht aus einem Jahrzehnte langem Schlaf. Wissenschaftler von INGEOMINAS verzeichneten einen Anstieg der Seismik und des Schwefeldioxid-Ausstoßes. Eine Dampfwolke steigt bis zu 1,4 km hoch auf und bei einem Flug über dem Krater sahen die Wissenschaftler Vulkanasche auf dem Gipfelgletscher des Vulkans. Am 22 Februar ereignete sich eine leichte explosive Eruption, bei der Asche ausgestoßen wurde.

Nevado del Ruiz stand im Jahr 1985 in den Schlagzeilen, als 23.000 Menschen in einem gigantischer Lahar ums Leben kamen. Die Stadt Armero wurde zerstört.

El Hierro: Korrektur der letzten Tiefenmessung

Das IEO hat bereits Anfang der Woche seine Tiefenmessungen am Unterwasservulkan „Eldiscreto“  vor El Hierro korrigiert. Nach der endgültigen Auswertung der Daten des Forschungsschiffes Ramon Margalef befindet sich der Gipfel von „Eldiscreto“ nur noch in einer Wassertiefe von 88 Metern. Damit ist der Unterwasservulkan rund 32 Meter höher als gedacht.

 

Vanuatu: Erdbeben mit M 7,1

Die Inselgruppe Vanuatu wurde heute durch ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1 erschüttert. Das Hypocenter lag 61 Kilometer nordöstlich der Insel Isangel in einer Tiefe von mehr als 36 km. Tsunamialarm wurde nicht ausgelöst und von Schäden ist bisher nichts bekannt.

Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen und die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs. Meine Reisepartner vulkanexpeditionen.de und volcanodiscovery.com bieten dieses Jahr Trekkingreisen zu den Vulkanen Vanuatus an.