Santorin: Erdbebenserie

In der Caldera von Santorin und am submarinen Vulkan Kolumbos 7 km vor Santorin, gab es in den letzten 48 Stunden 10 leichte Erdbeben. Diese könnten im Zusammenhang mit aufsteigendem Magma stehen, dass sich unter der Caldera Santorins sammelt. Das Magma soll den Calderaboden stellenweise um bis zu 9 cm angehoben haben. Die seit letztem Jahr intrudierte Magmamenge wird mit 0,14 Kubikkilometer angegeben, wobei die Inflation bereits seit 5 Jahren anhält und die Gesamtmenge deutlich größer sein dürft. Eine Animation verdeutlicht die Aufblähung von Santorin. Die Daten stammen von der Forschergruppe um Andrew Newman vom Georgia Institute of Technology.
Betrachtet man die Inflation und die in den letzten Wochen steigende Seismik, dann scheint ein Vulkanausbruch auf Santorin in den nächsten Monaten/Jahren durchaus eine Möglichkeit zu sein. Nach Einschätzung vieler Wissenschaftler wird dieser aber sehr wahrscheinlich eher mit den Ausbrüchen von 1939 und 1950 zu vergleichen sein. Ein Vulkanausbruch wie vor 3500 Jahren, der zum Untergang der Minoer führte scheint derzeit unwahrscheinlich.

Vulkane weltweit: Tungurahua und Sakura-jima

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist seit Montagabend wieder stärker aktiv. Es ereigneten sich einige explosive Eruptionen und Vulkanasche regnete auf El Manzano und Chonglontus nieder.

Sakura-jima: am Vulkan auf der japanischen Insel Kiushu manifestierte sich gestern wieder ein etwas stärkerer Vulkanausbruch als üblich.

Mexiko: Erdbeben erschüttert Acapulco

Am Dienstag ereignete sich im Süden Mexikos ein schweres Erdbeben. Laut USGS erreichte es eine Magnitude von 7,9. Das GFZ Potsdam registrierte eine Magnitude von 7,3. Das Epizentrum lag bei der Ortschaft Ometepec, ca. 190 km vom berühmten Acapulco entfernt. Selbst in der 300 km entfernten Hauptstadt Mexico City wackelten die Häuser und eine Brück stürzte ein. Insgesamt wurde großer Sachschaden verursacht, allerdings sind bisher keine Meldungen über Tote bekannt geworden.

Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen. Der Popocatepetl liegt in der Erdbebenzone, ebenso El Chichón und die Vulkane Guatemalas.

El Hierro: glühende Lava entdeckt

Mit dem ROV Walley gemachte Unterwasseraufnahmen zeigen einige rote Flecken im trüben Wasser, die als glühende Lavaklasten interpretiert werden, die in 70 m Wassertiefe treiben. Demnach ist die Aktivität am „Eldiscreto“ noch nicht ganz vorbei. Allerdings wurden in den letzten Tagen keine Erdbeben mehr registriert.
Von vielen Stellen auf El Hierro wird eine Herabsetzung des Alarmstatus auf „grün“ gefordert, da der Tourismus unter dem Vulkanausbruch leidet und die Besucherzahlen stark zurück gegangen sein sollen.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch No. 22

Heutemorgen zeigt sich Signora Ätna wieder von ihrer aktiven Seite und überraschte uns mit dem 22. paroxysmalen Vulkanausbruch dieser Ausbruchsphase. Nachdem sich die letzten ausbrüche dieser Art viele Tage vorher mit strombolianischen Eruptionen ankündigten, gab es diesmal nur einen Tag Vorwarnzeit. Der Abstand verkürzte sich auf 2 Wochen. Wenn dieser Trend anhält steht uns ein spannendes Frühjahr bevor!
Aus dem Südost-2-Krater sieht man auf den LiveCams bei schönstem Sonnenschein eine Aschewolke aufsteigen, die eine Höhe von mehreren Kilometern erreicht. Im basalen Teil der Eruptionswolke manifestieren sich rotglühende Lavafontänen. Ein Lavastrom fließt Richtung Valle del Bove.

Ätna: Asche-Emission am Südost-2-Krater

Unser Kollege Giustefano Diseppe hat in der Facebookgruppe ein Foto gepostet, auf dem Asche-Ausstoß am Südost-2-Krater zu sehen ist. Möglicherweise wird hiermit ein neuer Zyklus leichter strombolianischer Ausbrüche eingeläutet, die in einem paroxysmalen Vulkanausbruch enden. Auf der Thermalcam des INGV ist bereits ein „hot-spot“ im Gipfelbereich des Südost-2-Kraters zu sehen.

Apropos strombolianisch: Seit einigen Wochen sind die seismischen Signale am Stromboli von geringer Intensität. Hat jemand Ausbrüche per LiveCam beobachtet? Normalerweise ist der Frühling eine gute Zeit für Stromboli-Reisen.

El Hierro: erste Unterwasseraufnahmen

Endlich ist es dem Unterwasserroboter „Wally“ gelungen Aufnahmen des Eldiscreto zu liefern. Demnach stößt der Vulkan noch heiße Gase und Lavabomben aus. Letztere steigen angeblich bis auf einer Wassertiefe von 40 m auf, bevor sie wieder zu Boden sinken. In dem Bericht heißt es, dass sich der Schlund wohl doch in 120 m und nicht in 88 m tiefe befindet, wie zuletzt behauptet. Obwohl die seismischen Daten weiter rückläufig sind (in den letzten 2 Tagen gab es keine Erdbeben mehr) scheint die Eruption noch nicht ganz vorbei zu sein.

„Wally“ ist auf dem Forschungsschiff „Atlantic Explorer“ der Universität von Las Palma stationiert und machte im Laufe der Woche ein Reihe von Aufnahmen. Veröffentlicht wurden bisher nur 2 kurze Videosequenzen, auf denen allerdings nicht viel zu sehen ist. Manfred Betzwieser hat sie von seinem Blog verknüpft.

Alaska: Cleveland ausgebrochen

Der Vulkan auf den Aleuten hat innerhalb von einer Woche 3 explosive Vulkanausbrüche produziert. Die jüngste Eruption am Dienstagnachmittag war vergleichsweise schwach. Am Gipfel der Vulkaninsel wächst ein Lavadom. Mit weiteren Ausbrüchen ist zu rechnen.

Der Cleveland hat eine schöne Kegelform. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage auf den -zu Alaska gehörenden- Aleuten ist er nur schwer zu erreichen. Weitere Infos über diesen Vulkan gibt es hier.

Vulkanausbrüche weltweit: Sakura-jima, Shiveluch und Soufrière Hills Volcano

Sakura-jima: der Vulkanauf der japanischen Kirschblüteninsel zeigt sich in den letzten Tagen von seiner besonders aktiven Seite. Seit Montag finden dort die stärksten Vulkanausbrüche der letzten 2 Jahre statt. Explosionen schleudern 50 cm durchmessende Lavabomben bis zu 2 km weit.

Shiveluch: der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka macht von sich Reden. Vor 4 Tagen wurde eine Aschewolke beobachtet, die gut 1000 m hoch aufstieg. Fotos gibt es hier.

Soufrière Hills: der Vulkan auf der Karibikinsel Montserrat produzierte am 9.03. einen kleinen pyroklastischen Strom, der ca. 1 km Richtung Plymouth floss. Das zeigt, dass jederzeit eine Gefahr von dem Vulkan ausgeht, selbst in Zeiten geringer Aktivität.