Während der ESA-Weltraummission maß der Satellit Envisat Bodendeformationen unterschiedlicher Vulkane. Die Messungen wurden mit einem „Differential Interferometric Synthetic Aperture Radar“ durchgeführt.
Besonders auffällig waren die Deformationen auf Santorin. Im Beobachtungszeitraum Januar 2011 – April 2012 wurde eine Bodenanhebung von 3 – 4 cm gemessen. Spitzenwerte von 5 cm wurden im Nordosten von Nea Kameni registriert. Die kleine Vulkaninsel in der Caldera von Santorin ist die jüngste Manifestation des Vulkanismus auf der Ägäis-Insel. Im Nordosten Nea Kamenis liegen auch die heißen Quellen, in denen man vom Boot aus baden kann.
Die Messungen ergaben, dass sich die Hebungsrate im Frühjahr 2012 verringerte. Die Daten korrelieren mit den seismischen Messungen, die in den letzten Wochen auch wieder rückläufig waren.
Seismik und Bodendeformation liefern Hinweise darauf, dass Magma in die Magmakammer des Vulkans einströmt und dadurch den Boden anhebt. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch auf Santorin kommen wird und welches Ausmaß er haben könnte, lässt sich derzeit nicht bestimmen.
Hier gibt es eine Bildergalerie und ein Video über Santorin, die während meines Aufenthaltes vor 2 Jahren dort entstanden sind. Der Originalbericht der ESA enthält eine schöne Animation.
Bildbericht über die Eruption vom Soufrière Hills auf Montserrat im Jahr 2010
Nach einer längeren Pause erwachte der Soufrière Hills Volcano im Oktober 2009 erneut zu neuem Leben. Der Dom begann zu wachsen, und pyroklastische Ströme bahnten sich ihren Weg durch die Täler der Insel.
Diese pyroklastischen Ströme sind nicht nur wegen ihrer extremen Hitze und Schnelligkeit gefährlich, sondern transportieren auch große Gesteinsbrocken, die auf ihrem Weg massive Zerstörung anrichten. Der dabei niedergehende Ascheregen erstickt alles Leben in seinem Wirkungskreis. Je nach Windrichtung kann die feine Vulkanasche über die gesamte Insel geweht werden und sogar mehrere hundert Kilometer weit über die Karibik hinausziehen. Die Ascheablagerungen beeinträchtigen das öffentliche Leben auf Montserrat erheblich, und die Menschen müssen fast täglich gegen den feinen Staub ankämpfen.
Doch pyroklastische Ströme sind nicht die einzige Gefahr, die von Soufrière Hills ausgeht. Während starker Regenfälle können sich die Ascheablagerungen mit Wasser vermischen und zerstörerische Lahare (Schlammströme) bilden, die Täler und Infrastrukturen verwüsten.
Die zerstörerische Kraft des Vulkans wurde 1997 deutlich, als pyroklastische Ströme und Lahare die damalige Inselhauptstadt Plymouth zerstörten. Eine etwa 500 Meter breite Schneise entstand, in der kaum ein Gebäude stehen blieb. Neben Ascheablagerungen wurden auch tonnenschwere Lavablöcke die Hänge hinabgespült, die ganze Häuser zum Einsturz brachten. Heute erinnern abgestorbene Bäume und verwitterte Gebäude in Plymouth an die Katastrophe. Beim Betreten der Ruinen, wie dem alten Rathaus, ist Vorsicht geboten, da die Holzböden stark beschädigt und einsturzgefährdet sind.
Die Stadt wurde bereits im Dezember 1995 in aller Eile evakuiert. Die Bewohner konnten nur das Nötigste mitnehmen und kehrten nie wieder in ihre Häuser zurück. Einige Gebäude sind bis heute noch komplett eingerichtet, was die verlassene Stadt wie ein Mahnmal wirken lässt.
Der neue Dom des Soufrière Hills wächst weiterhin zwischen zwei steilen Berggraten, die vom alten Vulkan übrig geblieben sind. Seine Höhe beträgt mittlerweile 1150 Meter. Pyroklastische Ströme, wie der vom 23. Januar 2010, demonstrieren eindrucksvoll die zerstörerische Kraft des Vulkans. Glühende Staubwolken mit Temperaturen von bis zu 800 Grad bahnen sich ihren Weg durch die Täler, begleitet von glühenden Gesteinsbrocken und Schuttlawinen, die sich immer wieder vom Dom lösen.
Am 24.März 2010 machte ich mich zusammen mit Martin Rietze auf den Weg nach Island um die Eyjafjallajökull – Fimmvörduháls Eruption zu dokumentieren. Bereits während der Anfahrt zum Vulkan konnte man eine glühende Wolke am Fimmvörduháls-Pass sehen. Die Aufnahme entstand von einer Seitenstaße aus, einige Kilometer vor dem Abzweig nach Thorsmörk.
In der Nacht zum 21. März hatte sich am Fimmvörduháls – Pass eine neue Eruptionsspalte geöffnet. Sie liegt auf einer Höhe von 1100 Meter und mitten auf dem Wanderweg zwischen Skogar und Thorsmörk. Von Skogar sind es gut 16 km Fußmarsch bis zur Spalte. Der Zugang nach Thorsmörk ist wegen zu hohem Wasserstand in den Furten gesperrt.
Als wir die Spalte am 25.03.2010 erreichen ist sie auf einer Länge von ca. 300 m aktiv. Aus 5 Schloten werden Lavafontänen gefördert, die in Phasen erhöhter Aktivität bis zu 100 m hoch aufsteigen.
Die neue Eruptionsspalte befindet sich auf einem Gebirgsrücken zwischen den beiden Gletschern Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull. Auf der Nordseite des Gebirgsrückens befinden sich Schluchten die Richtung Thorsmörk abfallen. In diese Schluchten stürzt die Lava.
Die Ränder dieser Schluchten fallen teilweise senkrecht ab. Auf den vereisten Flächen oberhalb der Schluchten sollte man sich äußerst umsichtig bewegen. Die Absturzgefahr ist real!
Der Ausbruch lockt viele Schaulustige an. Allerdings geht nicht nur eine Gefahr von der Eruption aus, sondern besonders vom Wetter. Dieses kann schnell wechseln und bei starkem Wind und Schneetreiben können die gefühlten Windchill-Temperaturen auf -25 Grad fallen. Zahlreiche Wanderer zogen sich Erfrierungen zu.
Die Schmelzwasserflüsse, die von den Lavaströmen ausgehen, haben sich kleine Canyons in den Schnee geschmolzen. Teilweise fließt das Schmelzwasser in Tunnel unter dem Schnee. Auch hier herrscht Einsturzgefahr. Nachts gefriert der angetaute Schnee und es kann sich Blankeis bilden.
Das Aa-Lavafeld ist weit verzweigt. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis in das winterliche Hochland. Die Pisten dort sind noch gesperrt. Auf der Suche nach einem guten Aussichtspunkt auf die Eruption, haben sich 3 isländische Vulkantouristen dort verfahren. 2 von ihnen sind erforen, als sie zu Fuß Hilfe holen wollten, weil dem Wagen das Benzin ausgegangen ist.
Am besten schließen sich Vulkan-Neugierige einer geführten Jeeptour an. Wer es auf eigene Faust versuchen möchte: der Pfad zum Fimmvörduháls Pass beginnt am Wasserfall von Skogar. Mit gut 18 kg (Winter-)Ausrüstung und Filmequipment auf dem Rücken brauchte ich ca. 6 Stunden für den Aufstieg. Die Schneegrenze lag bei ca. 500 m
Letzte Nacht bebete die Erde in Bulgarien. Das Erdbeben mit einer Magnitude von 5,6 erschütterte den Westen des Landes. Das Epizentrum lag nahe der Hauptstadt Sofia. Todesopfer hat es scheinbar nicht gegeben.
In Norditalien kam es in den letzten Tagen zu zahlreichen Nachbeben. Es wurden Notunterkünfte eingerichtet und aus Angst schlafen viele Menschen im Freien.
Der Vulkan Fuego in Guatemala produzierte am Samstag den größten Vulkanausbruch den dieser daueraktive Vulkan in den letzten 10 Jahren hervorbrachte. Vulkanasche stieg bis zu 5 km hoch auf, glühende Lavafontänen schafften es bis auf 1 km Höhe. Zudem wurde ein Lavastrom gefördert und in einigen Berichten war die Rede von pyroklastischen Strömen. Möglicherweise handelte es sich dabei um Ascheströme, die entstehen können, wenn ein Lavastrom die Vulkanflanke durchbricht.
Heutenacht gegen 4.04 Uhr erschütterte ein Erdbeben Norditalien. Besonders schlimm getroffen wurde die Region Emilia-Romagna und die Stadt Ferrara. Dort starben zwei Arbeiter in einer Keramikfabrik die einstürzte. Ein drittes Opfer starb in einer eingestürzten Halle bei Sant’Agostino.
Die Geonauten Martin und Marc sind am Sonntag Talkgäste bei DAS!. Die Sendung des NDR beginnt um 1845 Uhr und dauert 45 Minuten. Natürlich geht es um unser Lieblingsthema Vulkane.
Der Vulkan Bagana auf der zu PNG gehörenden Insel Bougainville ist ausgebrochen. Satelittenfotos der NASA zeigen eine Dampfwolke, die vom Krater aufsteigt und einen frischen Lavastrom auf der Nordost-Flanke des Vulkans. Seit wann der Vulkanausbruch andauert ist unbekannt.
Der 1750 m hohe Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen Melanesiens und brach zuletzt 2009 aus. Er fördert andesitische Lava und kann pyroklastische Ströme generieren.
Gunung Sirung ist ein Komplexvulkan auf der indonesischen Insel Pantar. Zunehmende Seismik, sowie Asche- und Dampfexhalationen sorgten dazu, das der Alarmstatus auf „orange“ erhöht wurde. Der letzte Ausbruch des Vulkans fand 2004 statt. Gunung Sirung ist bekannt für phreatische explosionen und der Generierung von Lahare.
Am Kawah Ijen wurde der Alarmstatus auf „gelb“ zurück gesetzt. Ob der Krater wieder betreten werden darf ist mir derzeit unbekannt.