Update: im Augenblick geht der Tremor wieder zurück. Die Dame lässt weiterhin auf sich warten!
Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor. Zudem dampft der Südost-2-Krater stark. Ortsansässige berichteten heute Morgen von Detornationsgeräuschen. Leider trägt die mächtige Dame gerade eine Wolkenmütze, sodass auf den LiveCams nur sporadisch was zu erkennen ist. Gut möglich das sich der Vulkan auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vorbereitet.
Die Störungszonen der kontinentalen Nahtstellen sind dieser Tage auf Island wieder besonders aktiv. Die Epizentren der seismischen Aktivität liegen auch an vulkanischen „Hot-Spots“ wie Katla und Askja. In der Askja-Caldera scheint sich der Boden aufzuheizen: im Winter gab es dort schneefreie Areale. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist indes ungewiss.
Heute Morgen hat es im Hauptkrater der Bocca Nuova eine kleine explosive Eruption gegeben. Auf der Seismik des INGV ist ein entsprechendes Signal zu sehen und bei facebook sind einige Fotos aufgetaucht.
Vor gut einem Jahr begannen in der Bocca Nuova ebenfalls vereinzelte Explosionen, die sich dann im Sommer zu einer Episode mit strombolianischen Vulkanausbrüchen steigerten die gut 2 Wochen dauerte. Hier gibt es eine Fotogalerie dazu .
Der Popocatepetl nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin unruhig. Dampfwolken mit einem geringen Ascheanteil steigen derzeit bis zu 1 km über den Krater auf. Gestern wurden 44 dieser Dampfexhalationen beobachtet, zudem gibt es Episoden mit moderatemTremor. Gegenüber letzter Woche ist die Aktivität leicht rückläufig. Hier gibt es eine LiveCam.
Dr. Olga Girina von KVERT berichtete, dass es gestern eine explosive Eruption gab, bei der eine Aschewolke bis zu 8 km hoch aufstieg. Auf Bildern der LiveCam sind zudem kleine vulkanische Blitze sichtbar. Die Eruption dauerte ca. 15 Minuten.
Der Shiveluch (Sheveluch) ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Sein Krater gleicht einer hufeisenförmigen Depression, in der ein Lavadom wächst. Ähnlichkeiten mit dem Mt. St. Helens in den USA sind nicht von der Hand zu weisen.
In den letzten Tagen erschienen einige Artikel über neue Forschungsergebnisse bezüglich der Eruptionszyklen des Yellowstone-Vulkans. Gesteinsproben des ca. 2 Millionen Jahre alten Huckelberry Ridge Tuff wurden mit Hilfe der Argon-Isotopen-Methode neu datiert. Dabei stellten die Forscher um Ben Ellis fest, dass die vulkanischen Proben dieser Gesteinsserien unterschiedliche Alter aufwiesen. Ging man bisher davon aus, dass sich die Ablagerungen einer Gesteinsserie während einer einzelnen gigantischen Eruption bildeten, wird jetzt vermutet, dass die Vulkanite durch verschiedene Ausbrüche gefördert wurden. Die Pausen zwischen den Eruptionen betrugen mehrere Jahrtausende. Die einzelnen Ausbrüche hatten immer noch den Charakter eines Supervulkan-Ausbruches, waren aber deutlich schwächer als es ein einzelner Ausbruch gewesen wäre.
Maßgeblich hat sich an dem Gefahrenpotential des Yellowstone-Vulkans für uns nicht viel geändert. Die Eruptionszyklen erfolgen weiterhin in dem Rhythmus von ca. 700.000 Jahren, nur kommt es in einem Zyklus scheinbar zu mehreren Eruptionen die einzeln betrachtet zwar schwächer sind, aber immer noch eine globale Katastrophe hervorrufen können. Möglicherweise könnten mehrere Eruptionen innerhalb eines Zyklus auch stärkere Auswirkungen auf das globale Klima haben, da der Natur weniger Zeit bleibt um sich zu normalisieren.
Unter der Ostflanke des Ätnas hat sich ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,1 ereignet. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe nahe den Ortschaften Milo und Zafferana. In dieser Gegend gab es in 2002 bereits stärkere Erdbeben die auch Gebäudeschäden hervorgerufen haben. Nördlich der Ortschaften verläuft die Pernicana-Störungszone, an der sich größere Verschiebungen ereignen können.
Inzwischen sind die Anzeichen für einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch rückläufig. Statistisch gesehen wird ein neuer Paroxysmus für das Wochenende – Anfang nächster Woche erwartet.
Der japanische Wissenschaftler Masako Iguchi leitete ein 3-jähriges Projekt am Vulkan Merapi. Er und sein Team kamen zum Schluss, dass der Vulkan wieder zu einer Eruption bereit ist, allerdings lasse sich nicht genau sagen, wann der nächste Vulkanausbruch kommen wird.
Am Merapi begann kurz nach der letzten Eruption im Oktober 2010 wieder Magma aufzusteigen, was zur Deformation der Vulkanflanken führte. Diese begannen sich zunächst leicht aufzublähen. Seit 2011 wächst bereits wieder ein neuer Lavadom im Krater.
Chris Weber bestieg den Kraterrand letztes Jahr und machte einige Fotos vom glühenden Lavadom. In den letzten Tagen wurden auch Bilder publiziert, die von einer ferngesteuerten Flugdrohne gemacht wurden. Hierauf sieht man, dass der Dom im 600 m durchmessenden Krater dampft.
Genau genommen ist der Merapi bereits in einer eruptiven Phase, denn ein Lavadom ist nichts anderes, als ein sehr zähflüssiger Lavastrom, der den Förderschlot verstopft. Wenn der Gasdruck im Inneren des Vulkans zu groß wird, kann es zu einem explosiven Ausbruch kommen. Gefürchtet sind auch Domkollapse, bei denen Gerölllawinen und pyroklastische Ströme ausgelöst werden.
Das Stadium mit Domwachstum kann mitunter Jahre andauern bevor es zu einem größeren Vulkanausbruch kommt. Nach dem Ausbruch von 2010 bietet der Krater viel Platz für einen Dom. Allerdings sind einige Vulkanologen der Meinung, dass der Merapi seinen Ausbruchscharakter geändert hat und zu einem Zyklus explosiver Eruptionen gewechselt ist, bei dem das Domwachstum eher eine untergeordnete Rolle spielt. In diesem Fall kann der Merapi schneller ausbrechen, als bisher angenommen. Einige Monate vor dem letzten Ausbruch wurde starke Inflation registriert. Diese kam weniger durch große Magmamengen zustande, die sich im Berg ansammelten, als durch hohen Gasdruck. Starke Explosionen sprengten dann auch den alten Lavadom aus dem Krater und lösten pyroklastische Ströme aus, die mehrere Dörfer zerstörten und mehr als 350 Menschen das Leben kosteten.
Ätna: auf der Thermal-Livecam des IGNV sind einige „hot-spots“ am Südost-2-Krater zu erkennen, die darauf hindeuten, dass der Ätna wieder aufheizt. In den nächsten Tagen wird es wahrscheinlich zu einem neuen paroxysmalen Vulkanausbruch kommen. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011. Bei der letzten Phase mit Paroxysmen, die ihren Höhepunkt in der Flankeneruption von 2001 fand, gab es insgesamt 77 dieser Ausbrüche.
Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv. Gestern gab es mehrere vulkanische Erdbeben und Tremor. Eine Asche- und Dampfwolke stieg bis 3 km über den Krater auf, in einigen Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Eine Lahar-Warnung wurde ausgesprochen.
Island: die Störungszonen der Insel im Nordatlantik sind derzeit besonders aktiv und es kommt zu zahlreichen Beben. In den letzten 24 Stunden traten auch unter den Gletschern Vatnajökull und Katla Erdbeben auf, zudem gab es in den letzten Tagen Schwarmbeben nahe der Askja.