In den letzten Tagen kam es am neuseeländischen Vulkanmassiv Tongariro zu Schwarmbeben. Die Wissenschaftler von GeoNet erhöhten die Alarmstufe auf „1“. Der benachbarte Vulkane Ruapehu ist immer auf dieser Warnstufe. Er brach zuletzt 1995 aus. Der jüngste Vulkanausbruch am Tongariro ereignete sich 1977. Die meisten Ausbrüche gingen in der Vergangenheit vom Hauptkrater Ngauruhoe aus.
Vulkane weltweit: Ätna, El Hierro, Dukono
Ätna: der Feuerberg auf Sizilien glänzt durch anhaltende strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova. Der Tremor fluktuiert, befindet sich aber nach wie vor auf erhöhtem Niveau. Nachts kann man auf der LiveCam Rotglut über dem Gipfel schweben sehen. Eine ähnliche Episode strombolianischer Aktivität gab es vor einem Jahr. Sie wurde durch einen paroxysmalen Ausbruch des Neuen Südostkraters beendet.
El Hierro: Gestern ereigneten sich 9 Beben unter der Kanareninsel. Gegenüber den Vortagen eine leichte Erhöhung, aber nichts im Vergleich zum Maximum der seismischen Krise vor fast 3 Wochen; zu dieser Zeit geb es weit über 100 Erdbeben am Tag.
Dukono: der Vulkan auf der indonesischen Insel Halmahera soll dieser Tage seismisch besonders aktiv sein. Fotos vom Guide „Aris“ zeigen ein gesättigtes Seismogramm vom Vulkanologischem Observatorium.
Merapi: Gaseruption
Am Mount Merapi auf Java ereignete sich am Sonntag eine kleine Eruption. Presseberichten zufolge soll eine Gaseruption den Kollaps einer Kraterwand verursacht haben. Daraufhin stieg Vulkanasche bis zu einem Kilometer hoch auf und lagerte sich auf der Westflanke des Vulkans ab. Vermutlich handelte es sich bei der Vulkanasche um altes Material, dass durch den Zusammenbruch der Kraterwand aufgewirbelt wurde. Möglicher Weise ist anstelle einer Kraterwand ein Teil des neuen Domes kollabiert. Ein Domkollaps kann jederzeit einen größeren Vulkanausbruch verursachen.
Ätna: strombolianische Aktivität
Die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova hält weiterhin an und hat sich in den letzten 2 Tagen etwas verstärkt. So ist mittlerweile selbst auf der LiveCam nächtliches Glühen in den Gasen über dem Gipfelkrater zu erkennen. Der Tremor liegt deutlich über normale Werte.
Sonnensturm rast auf Erde zu
Am Donnerstag gab es am Sonnenfleck 1520 eine gewaltige Plasmaeruption, die eine Sonnenfackel von der zehnfachen Größe der Erde erzeugte und einen Sonnensturm Richtung Erde schickte. Die Plasmawolke rast nun auf unseren Planeten zu, wo sie heute Vormittag eintreffen wird und Satelliten beschädigen kann, was Auswirkungen auf Mobilfunk, Fernsehen und Navigationsgeräte haben könnte. Zudem könnte es zu Störungen des Stromnetzes kommen. Über Nordeuropa und Nordamerika können Polarlichter auftreten.
El Hierro: seismische Aktivität stark rückläufig
Zur Zeit sieht es so aus, als wäre die Magmaintrusion unter El Hierro erst einmal fast zum Stillstand gekommen. In den letzten 2 Tagen nahmen Anzahl und Stärke der Erdbeben ab und reduzierten sich zuerst auf 20, dann auf 12 Erschütterungen. Die Bodendeformation stagnierte ebenfalls an den meisten Messstationen. Trotzdem kann jederzeit erneuter Magmaaufstieg beginnen.
Nyiragongo: große Gaswolke
Satellitenaufnahmen der NASA enthüllten dieser Tage eine ungewöhnlich große Gaswolke, die vom Lavasee des Nyiragongo aufsteigt. Die Gaswolke driftet weit über den Kivusee. Dort vereint sie sich mit einer weiteren Gasschleppe, die scheinbar vom Nachbarvulkan Nyamuragira aufsteigt. Dieser Virunga-Vulkan stand Anfang des Jahres in den Schlagzeilen, als sich an seiner Basis eine große Spalte öffnete und Lavaströme förderte.
Thermalaufnahmen von MODIS zeige keine Auffälligkeiten. Erst in der Monatszusammenfassung wird am Nyamuragira ein schwaches Signal sichtbar. Das Signal vom Nyiragongo ist hingegen stark ausgeprägt.
Griechenland / Türkei: Seebeben
Im östlichen Mittelmeerraum ereignete sich ein Seebeben der Stärke 6.0. Das Epizentrum lag 110 km südöstlich der Insel Rodos. Über Schäden ist noch nichts bekannt.
Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen und die Vulkane von Nisyros und Santorin liegen im Wirkungskreis des aktuellen Erdbebens. Im Frühjahr machte seismische Aktivität auf Santorin von sich Reden, welche momentan stark rückläufig ist. Mal schauen, ob das Erdbeben dieses ändert.
Island: Schwarmbeben
Island wird derzeit an 2 Stellen im Süden von Schwarmbeben besonders heimgesucht: in der Katla-Caldera und etwas nördlich von Selfoss ereigneten sich in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,1. In beiden Lokationen hält die Bebentätigkeit schon länger an, doch heute erreichte sie einen neuen Höhepunkt.