Ozeanien: submariner Vulkanausbruch

Im Südpazifik untersuchen Wissenschaftler von GeoNet einen 463 x 55 Kilometer großen Bimsteppich, der auf dem Wasser treibt. Der Bimsteppich deutet auf einen submarinen Vulkanausbruch hin. Als Verursacher vermuten die Wissenschaftler den Vulkan Monowai zwischen Neuseeland und Tonga. Somit sind zeitgleich 3 Vulkane in Ozeanien aktiv geworden und die Wissenschaftler von GeoNet haben alle Hände voll zu tun.

Monowai ist ein submariner Vulkan des Kermadec-Inselbogens und liegt ca. 1200 km nördlich Neuseelands. Entlang dieser Zone wird die Pazifische Platte unter die Indo-Australische Platte subduziert. Die Subduktionszone findet im Norden ihre Fortsetzung in der Tonga-Störungszone und im Süden in der Taupo-Volcanic-Zone (TVZ).  Zur  TVZ gehören die Vulkane Tongariro und White Island, die in der letzten Woche ebenfalls aktiv geworden sind. Scheinbar ist da viel Bewegung entlang der Subduktionszone, an der es in den letzten Monaten auch einige schwere Erdbeben gab. Es ist nicht auszuschließen, dass in nächster Zeit weitere Vulkane Neuseelands aktiv werden.

Der Gipfel des Monowai liegt nur 132 Meter unter dem Meeresspiegel. Sollte er tatsächlich der Verursacher der Eruption sein, ist bei diesen Fördermengen die Geburt einer neuen Insel durchaus möglich.

Tongariro: hohe Schwefeldioxid-Emission

Wissenschaftler von GeoNet überflogen den Tongariro bei guter Sicht und machten nicht nur interessante Fotos der neuen Förderschlote, sondern nahmen auch Messungen des Gasausstoßes vor. Neben großen Mengen Kohlendioxid wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2100 Tonnen pro Tag gemessen. Der Wert lässt vermuten, das Magma nahe der Oberfläche steht und darauf wartet, eruptiert zu werden. Die Seismik zeigt einige Erdbeben-Signale.

Santorin: erneuter Tremor

Auf der Ägäisinsel Santorin wird seit gestern wieder starker Tremor registriert. Nach etlichen Dementis von offizieller Seite wurde im Frühjahr zugegeben, dass dieser Tremor mit magmatischer Aktivität unter der Caldera zusammen hängt und bereits Bodendeformationen am Grund der Caldera stattgefunden haben. Im Frühsommesr scheint die Aktivität stark abgenommen zu haben. Der jetzige Tremor könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich im Untergrund von Santorin wieder Magma bewegt.

Dieses Blog bekommt einen neuen Namen

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, hat dieses Blog seinen Namen geändert. Nächste Woche wird auch die Subdomain blog.vulkane.net abgeschaltet und das Blog wird nur noch unter der Adresse https://www.vulkane.net/blogmobil/ erreichbar sein. Die Verlinkung von der Hauptseite wird wie gewohnt beibehalten. Grund hierfür ist die Optimierung von vulkane.net. für die Suchmaschinen, da Subdomains zu einer negativen Wertung führen können. Bitte stellt evtl. Bookmarks und Links um.

Vielen Dank und beste Grüße,

Euer Marc Szeglat

Neuseeland: Tongariro und White Island

Die beiden Vulkane auf Neuseeland bestimmen auch heute wieder die Schlagzeilen!

Tongariro: Die Seismik ist relativ ruhig, zeigte nur ein kurzes Event mit höherer Amplitude, dass eine kleine Dampferuption markieren könnte. Wissenschaftler von GeoNet hatten auf einen Inspektionsflug diesmal Glück und konnten Aufnahmen des Eruptionszentrums machen. Unterhalb der oberen Te Mari Krater entstand ein neues Feld mit Förderschloten und Fumarolen. Lavabomben wurden in noch 1,5 km Entfernung gesichtet.

White Island: auf der Vulkaninsel gab es gestern eine seismische Krise mit starkem Tremor. Kurz nach Abklingen des Tremors verfärbte sich die große Dampfwolke braun. Es wurde mehr Asche gefördert. Im Kratersee beginnt ein kleiner Kegel zu wachsen. GeoNet warnt Besucher der Insel vor den Gefahren des Vulkanismus. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Zugang zur unbewohnten Insel scheinbar noch nicht gesperrt wurde. Man spricht jetzt offiziell von einer neuen Eruptionsphase.

Beide Vulkane gehören zur großen neuseeländischen Vulkanzone, die nach dem Supervulkan Taupo benannt ist. Taupo bildet das Zentrum der Taupo-Volcanic-Zone, Tongariro liegt im Südwesten, White Island im Nordosten der Zone. Haltet ihr es für einen Zufall, dass beide Vulkane gleichzeitig aktiv werden, oder seht ihr da eine Verbindung?

Hier geht es zu den Steckbriefen von Tongariro und White Island.

Tongariro: neue Fakten über den Vulkanausbruch

In Bezug auf den Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Nordinsel sind nun genauere Fakten bekannt:

  • Der Ausbruch ereignete sich um 23.50 und dauerte ca. 30 Minuten
  • Vulkanasche schoss bis zu 7 km hoch, Lavabomben flogen bis zu einem Kilometer weit.
  • Vulkanasche driftete bis zu 200 km weit Richtung Napir
  • Ascheablagerungen im Umkreis des Vulkans im Zentimeter-Bereich
  • Einige Inlandsflüge wurden gestrichen und Strassen gesperrt
  • Alarmstatus „2“, Warnung für den Lufverkehr auf „orange“
  • Vermutlich phreatische Explosion (die Kiwis sprechen von hydrothermale Eruption)

Letzterer Punkt würde bedeuten, dass der Ausbruch durch hohen Wasserdampfdruck im Fördersystem des Vulkans entstand und nur wenig, bzw. keine frische Lava ausgestossen wurde. Wissenschaftler von GeoNet sammeln gerade Ascheproben um zu untersuchen, ob beim Ausbruch frisches Material gefördert wurde, oder ob die Asche altes Gestein ist, dass durch die Explosion pulverisiert wurde.

Die Wissenschaftler konnten bei einem ersten Inspektionsflug das Eruptionszentrum nicht lokalisieren, da der Tongariro zum größten Teil in den Wolken hing. Augenzeugen sprechen hingegen von 3 neuen Schloten, die derzeit dampfen.

 

vulkane.net: in eigener Sache

Leider gab es in den letzten Tagen eine Störung in der Kommentarfunktion. Diese ist nun behoben und die Kommentare freigeschaltet. Ich bitte diese Panne zu entschuldigen!

Tongariro: explosiver Vulkanausbruch

Vor gut 2 Stunden ist es am Mount Tongariro auf Neuseeland offensichtlich zu einer explosiven Eruption gekommen. Augenzeugen berichten von einer Aschewolke und rotglühenden Lavabrocken, die aus einem Krater bei den „Te Mari Craters“ kamen. Der Zivilschutz hat eine Warnung vor dem Vulkanausbruch ausgegeben und ein Team zur Einschätzung der Lage ausgesandt.

Auf der LiveSeismik von Geonet sieht man ein initiales Event von ca. 10 Minuten Dauer, anschließend beruhigte sich das Signal wieder. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich der Vulkanausbruch intensiviert.

Mars: neue NASA-Mission gelandet

Heute ist ein neues Hightech Gerät irdischer Produktion auf dem Roten Planeten gelandet: der Marsrover Curiosity soll 1 Marsjahr lang (667 Erdentage) die Oberfläche unseres Nachbarplaneten erforschen. Ziel der Mission ist es nach außerirdischem Leben zu suchen. Curiosity landete in einem Krater der zum Teil mit Ton aufgefüllt ist. Spektralanalysen bestätigten, dass es in den Sedimenten auch Schwefelverbindungen gibt. Beides deutet darauf hin, dass es dort organisches Material als Bausteine des Lebens geben könnte.

Tonminerale gelten als Wasserspeicher und man hofft, dass es unter der Marsoberfläche der Landeregion noch Wasser geben könnte, oder dass es dort recht lange Wasser gab. Schwefel ist meistens vulkanischen Ursprungs, es gibt auf der Erde aber auch Bakterien, die Sulfate ausscheiden. Auf der anderen Seite leben in der Nähe vulkanischer Quellen oft Bakterien, die sich vom Schwefel ernähren. So oder so, könnte der Schwefel ein Hinweis auf Leben in seiner einfachsten Form sein, oder wenigstens auf organische Moleküle.

Auf dem Mars gibt es die größten Vulkane des Sonnensystems. In der Region „Tharsis Montes“ liegt der Olympus Mons. Der Schildvulkan hat einen Basisdurchmesser von 624 km und ist 24 km hoch. An seinem Gipfel befindet sich eine Caldera mit einem Durchmesser von 80 km. Der größte Vulkan der Erde ist der Mauna Loa auf Hawaii. Ebenfalls ein Schildvulkan, erscheint der Manua Loa im Vergleich mit dem Olympus Mons geradezu winzig: das Volumen des Vulkans auf dem Mars ist 100 Mal größer.

Der Mars hat einen flüssigen Kern in dem Temperaturen um 1500 Grad Celsius vermutet werden. Der Mantel scheint erstarrt zu sein, wie man aus dem Fehlen eines globalen Magnetfeldes schließen kann. Weder im Marskern, noch im Mantel gibt es Konvektionsströme und folglich keine Plattentektonik. Das Magnetfeld des Mars verschwand vermutlich bereits 500 Millionen Jahre nach der Entstehung  des Planeten. Die jüngsten Lavaströme am Olympus Mons sind ca. 2 Millionen Jahre alt. Das Magma muss also von Plumes stammen, die ihren Ursprung im Marskern haben.  Somit handelt es sich bei den Marsvulkanen um Hot-Spot-Vulkane.

Die fehlende Plattentektonik ist mitverantwortlich dafür, dass die Marsvulkane wesentlich größer sind, als die Vulkane auf der Erde. Da die Marskruste nicht über den Plume hinweg wandert, wie es bei den Kontinentalplatten auf der Erde der Fall ist, haben die einzelnen Vulkane viel länger Zeit zum Wachsen. Die geringere Gravitation bewirkt zudem, dass Lavaströme weiter fließen können, als auf der Erde und so eine breitere Basis schaffen.

Ob es auch heute noch zu Vulkanausbrüchen auf dem Mars kommen kann, ist nicht einwandfrei geklärt. Beobachtet wurde noch keiner.