Vulkanausbrüche weltweit: Krakatau, Cristobal, Fuego

Während meiner Abwesenheit haben sich einige Vulkanausbrüche ereignet, die ich hier kurz beschreiben möchte.

San Cristobal: der Vulkan in Nicaragua eruptierte eine Aschewolke, die bis in 5 km Höhe aufstieg. 3000 Personen wurden evakuiert.

Anak Krakatau: startete eine neue Eruptionsphase. Einem partialen Kraterkollaps folgten explosive Eruptionen. Ein breiter Lavastrom ergoss sich ins Meer und erzeugte Dampfexplosionen an der Küste.

Fuego: der Vulkan in Guatemala verstärkte seine seit Monaten anhaltenden Eruptionen und förderte pyroklastische Ströme und einen kurzen Lavastrom. 30.000 Menschen wurden evakuiert.

El Hierro: Schwarmbeben

Seit Freitag steigt die Zahl der Erdbeben unter der Kanareninsel El Hierro wieder stark an: am Freitag ereigneten sich 71 Beben, am Samstag waren es 167 und heute bereits 127 Erdstöße. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von El Golfo und dem zentralen Teil der Insel. Ein Teil der Erdstöße lag relativ flach, scheinbar steigt das Magma weiter auf.

Zurück aus Kamtschatka

Die Geonauten sind sicher und wohlbehalten aus Kamtschatka zurück. Leider wurden wir vom Wetterpech verfolgt und saßen die meiste Zeit in Nebel, Regen und Schnee fest. Nur an wenigen Tagen schien die Sonne und der Wolkenvorhang öffnete sich und enthüllte fantastische Landschaftausblicke. Schuld an dem Wetterdesaster könnte ein gewaltiger Wirbelsturm über der Arktis gewesen sein, der dort große Eismengen zum Schmelzen brachte.

Die vulkanische Aktivität war eher gering. Zunächst besuchten wir Vulkane der Nordgruppe: Am Sheveluch glühte der Dom an 2 Stellen, Kizimen präsentierte eine Dampfwolke und Bezymianny hatte am 1. September eine Ascheeruption, von der wir allerdings nichts sahen.

Im Süden bestiegen wir die Vulkane Mutnovsky und Gorely. Am Gorely sahen wir Dampf aufsteigen und ein Förderschlot glühte, Mutnovsky dampfte munter vor sich her. Am beeindruckendsten waren dort Gletscherhöhlen, die wie Kathedralen aus Eis und Licht erschienen. Ein ausführlicher Fotobericht folgt bald.

Ecuador: Tungurahua aktiv

Einer der aktivsten Vulkane Ecuadors steht mal wieder in den Schlagzeilen: Seit einigen Tagen wird eine Zunahme der Aktivität am Tungurahua beobachtet. Vulkansche steigt bis zu 4 km hoch auf und vereinzelte Explosionen fördern glühende Lavabomben bis zu 500 m hoch. Die Asche driftet in westlicher Richtung und regnet auf benachbarte Ortschaften. Seismik und Schwefeldioxid-Konzentration sind erhöht und lassen ein Andauern der Aktivität vermuten.

Vulkane weltweit

Der Alarmstatus der neuseeländischen Vulkane Tongariro und White Island wurde auf „1“ reduziert. Seismik und Gasausstoß gingen weiter zurück, sind aber noch höher als normal.

Auf El Hierro gab es weitere Bebentätigkeit. Vorgestern waren es 69 Beben, gestern 24 und heute bereits 19 Erdbeben, die die Kanareninsel erschütterten. Im Norden von Teneriffa gab es ebenfalls einen stärkeren Erdstoß mit einer Magnitude von 3,8.

Seismik ist auch das Stichwort auf Island. In der Katla-Caldera gab es ein Erdbebenschwarm. Ein Beben hatte sogar eine Magnitude von 3,8. Ein Schwarmbeben ereignete sich ausserhalb der Caldera in Richtung Eyjafjalljökull.

El Hierro: Anstieg der Seismik

Update: Gestern wurden 49 Erdbeben registriert, es scheint wieder mehr Bewegung in das Magma gekommen zu sein. Mich würde es nicht überraschen, wenn sich die Beben in einigen Tagen wieder in südliche Richtung verlagern und dabei immer flacher werden.

Nach mehren Wochen relativer Ruhe auf El Hierro stieg heute die Seismik unter der Kanareninsel wieder an. Mit 18 Erschütterungen zwar kein Rekordwert, aber doch deultich erhöht. Interessant ist, dass sich die meisten Beben in nur noch 12 – 10 km Tiefe abspielten. Die Epizentren liegen direkt vor der Küste von EL Golfo.

Vulkanausbrüche Neuseeland: White Island, Tongariro, Havre Seamount

Die Aktivität an den neuseeländischen Vulkanen ist in den letzten Tagen weiter zurückgegangen. Am Tongariro dampft es nur noch, schlechtes Wetter verhinderte gestern allerdings visuelle Beobachtungen. Auf White Island steigt gelegentlich eine Dampfwolke auf, die auch etwas Asche enthält.

Wichtigste Meldung betrifft den Bimsteppich zwischen Neuseeland und den Kermandec Islands. Dieser stammt wohl nicht wie ursprünglich angenommen vom Monowai-Unterwasservulkan, sondern vom Havre Seamount, dessen vulkanischer Ursprung bisher unbekannt war. Der Gipfel des Unterwasservulkans befindet sich ca. 1000 m unter der Oberfläche. Auf Satellitenaufnahmen vom 19. Juli wurden nicht nur Bimsflöße, sondern auch eine Dampfwolke und Wasserverfärbungen rund um den Seamount entdeckt. Der submarine Vulkanausbruch muss demnach sehr stark gewesen sein, was sich ja schon Anhand der Größe des Bimssteinteppichs sagen ließ.

Iran: Erdbeben der Stärke 6,2

Am Samstagabend ereignete sich nahe der iranischen Metrropole Täbris ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2. Nur 11 Minuten später gab es ein weiteres Beben mit M 6,0. Bisher sind von mehr als 180 Toten und bis zu 1200 Verletzten die Rede. Es ist mit steigenden Opferzahlen zu rechnen.