Kilauea: Deflation

Gestern setzte am Kilauea auf Hawaii Deflation ein, die Hangneigung und damit die Magmamenge im Inneren des Vulkans nehmen ab. Trotzdem bleibt der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater stabil, zumindest für den Augenblick.

Im nordöstlichen Pitkrater des Pu`u `O`o brodelt ebenfalls ein kleiner Lavasee. Lavaströme fließen über die Pali und bilden in Senken Lavapools. Die Ströme bewegen sich langsam Richtung Küste.

El Hierro: weitere Schwarmbeben

Auf El Hierro ereigneten sich gestern wieder 23 Erdbeben, heute waren es bereits 10 Beben. Die Hypozentren liegen z.T. in nur 10 km Tiefe und konzentrieren sich im Westen von El Golfo und dem Inselzentrum. Die Beben sind Hinweise auf Magmenbewegungen im Untergrund. Sollte das Magma weiter aufsteigen, wird ein neuer Vulkanausbruch immer wahrscheinlicher.

Ätna: strombolianische Aktivität in BN

In der Bocca Nuova (BN) gab es gestern Nacht eine Episode strombolianischer Eruptionen. Auf der neuen LiveCam am Kraterrand (screenshots von Kirby in unserer Facebookgruppe) waren die kleinen Vulkanausbrüche zu sehen. Die Eruptionen gingen mit einem erhöhten Tremor einher. Dieser erinnerte in seinem Verlauf an einem Paroxysmus, erreichte allerdings nicht seine Stärke. In den Tagen zuvor wurde von einem kleinen Lavastrom in der BN berichtet.

Vulkane weltweit: Kilauea, Popocatepetl, Sakura-jima, Shiveluch

An den Vulkanen der Welt ist einiges los!

Kilauea: der Stand des Lavasees im Pitkrater des Halemaʻumaʻu hat den höchsten Stand seit Monaten erreicht. Die Seismik ist leicht erhöht und der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 1200 Tonnen pro Tag. Am Puʻu ʻŌʻō-Krater steht Lava in 3 Schloten. Auf der Pali fließen Lavaströme, allerdings ohne den Ozean zu erreichen. Am Kilauea wird derzeit Inflation gemessen. Lava steigt im Inneren des Vulkans auf.

Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin unruhig. Täglich finden mehrere explosive Eruptionen statt, die Asche bis zu 2 km über den Krater fördern. Nachts sieht man Rotglut am Krater.

Sakura-jima: der Vulkan im Süden Japans ist in den letzten Tagen besonders aktiv und produziert mehrere explosive Eruptionen am Tag. In unserer Facebookgruppe (Link siehe rechts) gibt es neue Fotos der LiveCams.

Shiveluch: auf Kamtschatka gab es wieder einmal einen Vulkanausbruch. Der Domvulkan Shiveluch eruptierte eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg.

Stromboli: Erdrutsche auf der Sciara

Am Stromboli wurden 6 seismische Signale registriert, die laut Aussage des INGV-Neapels mit Erdrutschungen und Steinschlägen auf der Sciara del Fuoco assoziiert sind.Vermutlich wurden die Ereignisse durch etwas stärkere explosive Eruptionen ausgelöst.

Solche Erdrutsche kommen auch häufig in Phasen erhöhter Aktivität vor, besonders, wenn sich auf der Sciara Lavaströme bewegen, oder sich eine Eruptionsspalte öffnet. Zudem zieht eine tektonische Störungszone durch den Vulkan. Entlang dieser Störungszone finden Bewegungen statt, die Erdbeben und Hangrutschungen auslösen können. Erdrutsche und Steinschläge können auch vermehrt auftreten, wenn sich Magma im Untergrund bewegt und sich die Hangneigung ändert.

In den vergangenen Jahren kam es an der Sciara schon häufiger zu Erdrutschen. Der dramatischste Erdrutsch ereignete sich 2002. Damals löste ein Erdrutsch einen kleinen Tsunami aus und ein Lavastrom bis ins Meer floss.

Vulkane weltweit: Ätna, Bromo und El Hierro

Ätna: Der Bergführer Andrea Ercolani berichtet auf seiner Website über die aktuelle Aktivität in der Bocca Nuova. Einer seiner Kollegen bestieg gestern den Hauptkrater und sah, dass der Intrakraterkegel vom Sommer kollabiert ist. Die Explosionen finden tief im Förderschlot statt. Nur gelegentlich sind glühende Schlacken sichtbar.

Bromo: Am Vulkan auf der indonesischen Insel Java wird erhöhte Seismik registriert. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt.

El Hierro: In den letzten Tagen hat die Seismik unter der Kanareninsel wieder leicht zugenommen. Gestern wurden 14 Beben registriert. Die Hypozentren konzentrieren sich auf 2 Zonen in 10 km und in 20 km Tiefe.

Ätna: neue Aktivität in der Bocca Nuova

In unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ (Link siehe rechts) hat ein Mitglied ein Screenshot der Ätna-Livecam gepostet, auf dem eine rot illuminierte Dampfwolke zu sehen ist. Das lässt den Schluß zu, dass es im Krater Bocca Nuova wieder strombolianische Tätigkeit gibt. Eine Periode dieser schwachen Vulkanausbrüche gab es bereits im Sommer. In der Bocca Nuova baut sich ein kleiner Schlackenkegel auf.

Die Serie paroxysmaler Vulkanausbrüche, die bis zum Frühjahr anhielt, scheint ersteinmal beendet zu sein. Vor der großen Flankeneruption im Sommer 2001 gab es auch Phasen mit Intrakratertätigkeit und Paroxysmen, die sich abwechselten. Man darf gespannt sein, wann sich der nächste große Vulkanausbruch am Ätna ereignen wird.

Virunga-Vulkane: Reisen weiterhin unmöglich

An den Virunga-Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira wurden in der letzten Wochen starke Gasemissionen beobachtet. Der Lavasee im Krater des Nyiragongo ist weiterhin aktiv. Reisen in die Region sind allerdings weiterhin unmöglich. Der Vulkanologe Charles Balagizi berichtete mir aus Goma (Demokratische Republik Kongo), dass die Situation dort sehr schlimm sei. Um Goma und den Virunga-Vulkanen herrschen kriegsähnliche Zustände, Rebellen und Militär liefern sich Gefechte. Selbst die Bürger von Goma sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und können die Stadt praktisch nicht verlassen.

Die Geonauten hatten für Dezember eine Filmexpedition zum Lavasee des Nyiragongo geplant, die nun abgesagt werden muss. Wir hoffen für unsere Freunde vor Ort, dass sich die Situation möglichst schnell entspannt und dass sie die Krise unbeschadet überstehen.

Erdbeben weltweit: Griechenland, Peru, Island

In der Ägäis ereigneten sich heute Morgen zwei Seebeben der Stärke 4,5 und 4,2. Die Epizentren lagen östlich von Kreta.

Auf Island rappelt es unter der Katla. Dort ereigneten sich Schwarmbeben. Diese stehen nun seit über 2 Jahren im Blickpunkt der Vulkangemeinschaft, die auf einen Vulkanausbruch der Katla wartet.

In Peru ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 104 km Tiefe. Über Schäden ist derzeit nichts bekannt.