Vulkane weltweit: El Hierro & Cleveland

El Hierro: heute Nacht stieg der Tremor wieder an und die Grafik zeichnete starke Pulse auf, die auf phreatomagmatische Explosionen hindeuten. Nach dieser Phase fiel der Tremor wieder stark ab und bewegt sich nun auf sehr niedrigem Niveau. Zahl der Erdbeben ist wieder rückläufig.

Cleveland: der Vulkan der Aleuten-Kette sorgte Ende Dezember mit einem explosiven Vulkanausbruch für Schlagzeilen. Bei diesem Ausbruch wurde der Lavadom ausgeblasen. Nun wächst bereits ein neuer Dom im Krater.

Island: ungewöhnliche Erdbebenschwärme

Die Insel im Nordatlantik war heute Nacht Schauplatz von 3 Schwarmbeben, die ich in dieser Art noch nicht beobachtet habe. Die Schwarmbeben konzentrierten sich im Norden in der Gegend um  Askja und Herdubreid, im Süden am Vulkan Katla  und im Südwesten am Hengill. Die Ursache für die Erdbebenschwärme ist vermutlich eher tektonischen Ursprungs, sprich Spannungsabbau entlang der großen isländischen Störungszone.

El Hierro: Aktivität hat sich verstärkt!

Der submarine Vulkanausbruch im Süden der Kanareninsel El Hierro hat sich wieder verstärkt. Gegen Mitternacht zeigte die Tremorgrafik starke Pulse, die auf phreatomagmatische Explosionen am Förderschlot hindeuten. Gleichzeitig kochte der Jacuzzi auf und es waren Gasflammen zu beobachten, die vermutlich von aufsteigenden Lavaklasten ausgingen. Es ereignete sich eine Bebenserie mit 5 Beben die eine Magnitude größer als 2 hatten und einem Beben mit einer Magnitude größer 3. Die Hypozentren befanden sich südwestlich der Eruptionsstelle in ca. 13 km Tiefe.

Ätna: strombolianische Aktivität

Auf den Livecams sind derzeit strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater sichtbar. Diese könnten Vorboten eines erneuten paroxysmalen Vulkanausbruches sein. Noch ist der Tremor niedrig, zeigt allerdings einige auffällige Zacken. Es könnte gut sein, dass der große Ausbruch in den Morgenstunden erfolgt. Die Wetterbedingungen sind suboptimal. In den letzten Tagen hüllte sich der Vulkan in dichten Wolken und trägt nun ein Kleid aus Schnee.

El Hierro: Tremor konstant

Seit 24 Stunden ist der Tremor auf El Hierro konstant, allerdings auf niedriegem Niveau. Vereinzelt treten Erdbeben auf, ihre Anzahl ist aber rückläufig, seitdem wieder Lava am submarinen Förderschlot austritt. Zeitweise ist ein brodelnder Jacuzzi zu erkennen. Die Wasserverfärbungen sind deutlich ausgeprägt.

Die GPS-Daten deuten eine leichte Inflation an. Hier ist mir aufgefallen, dass die Skala der Grafik neu kalibriert wurde. Die Inflation fällt nun über den gesamten Eruptionszeitraum mit ca. 1,5 cm deutlich geringer aus als zuvor, als Spitzenwerte um 3 cm gemessen wurden.

Vulkane weltweit: Katla, Grimsvötn & Co

Katla: unter dem subglazialen Vulkan auf Island gab es wieder Schwarmbeben. Ein Vulkanausbruch ist an diesem Vulkan überfällig.

Grimsvötn: das Vulkansystem unter dem größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, war am Wochenende Schauplatz eines kleinen Gletscherlaufes. Schmelzwasser sammelte sich in einem See unter dem Eis und floss in einer Flut aus. Das Schmelzwasser könnte durch hydrothermale Aktivität des Vulkans entstanden sein.

Popcatépetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt verursachte eine kleinere Ascheeruption. Vulkanasche soll bis 3 km hoch aufgestiegen sein.

Nabro: am Vulkan in Eritrea wurde per Satellit eine thermische Anomalie entdeckt. Der Nabro sorgte im letzten Jahr für Schlagzeilen, als er groß ausgebrochen war.

El Hierro: Tremor weiterhin auf flatline

Update: Nachmitags setzte erneut leichter Tremor ein und an der Wasseroberfläche wurde ein aktiver Jacuzzi beobachtet. Zudem stiegen dampfende Lavaklasten auf. Es tritt also wieder submarin Lava aus! Erdbebenaktivität ist geringer geworden.

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In den letzten 24 Stunden wurde praktisch kein Tremor mehr verzeichnet, der submarine Lavaausfluss scheint ersteinmal beendet zu sein. Allerdings steigt die Zahl der Erdbeben seitdem deutlich an. Gestern bebte die Erde 16 mal unter dem Südteil der Kanareninsel. Es ist durchaus möglich, dass der Förderschlot wieder aktiv wird, oder dass sich das Magma einen neuen Weg sucht.

 

Santorin: Ein Vulkan erwacht!

Heute wurde von offizieller Seite bestätigt, was hier schon seit einigen Tagen diskutiert wird: der Calderavulkan Santorin ist dabei zu erwachen!

Bei Tremor und Schwarmbeben, die von den Seismografen seit Tagen aufgezeichnet werden, handelt es sich in der Tat um Seismik, die im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der ägäischen Insel steht. In einem Zeitungsinterview bestätigten griechische Wissenschaftler erstmalig, dass sie bereits seit einem Jahr vermehrt Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans beobachten. So schwang die seit Jahren beobachtete Deflation in Inflation (Aufwölbung des Bodens aufgrund von eindringendem Magma in die Magmakammer) um. Zudem wurden eine Zunahme der Konzentration vulkanischer Gase und ein Anstieg der Wassertemperatur in der Caldera von Santorin gemessen.

Natürlich geht man von offizieller Seite von einem geringen Gefahrenpotenzial aus. Wahrscheinlicher als ein katastrophaler Vulkanausbruch wie in der Bronzezeit, scheint derzeit eine kleinere Eruption zu sein, wie sie sich zuletzt 1950 ereignete. (Quellen: volcanodiscovery.com; ekathimerini.com; yenisafak.com.tr )