In der Askja-Caldera ereignete sich gestern ein großer Erdrutsch. Ein Teil der Süd- Flanke der Caldera rutschte in den Askja-See (Öskjuvatn-Lake) und verursachte eine hohe Flutwelle. Wasser schwappte bis in den Viti-Krater. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt. Das Ereignis löste laut Jon Friman harmonischen Tremor aus, der ca. 20 Minuten anhielt. Da der Erdrutsch nachts stattfand gab es wohl keine Opfer.
Theoretisch könnte durch die Druckentlastung des abgerutschten Materials ein Vulkanausbruch ausgelöst werden. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Schwarmbeben in der Region, die auf aufsteigendes Magma hindeuteten. Doch für einen bevorstehenden Vulkanausbruch gibt es derzeit keine Anzeichen.
Der Erdrutsch wurde wahrscheinlich durch warmes Wetter ausgelöst. Das Eis im Boden und auf den Caldera-Wänden ist geschmolzen und destabilisierte den Hang. Solche Ereignisse werden in Permafrost- und Gletscherregionen weltweit befürchtet: Grund dafür ist die globale Erwärmung.
Karangetang: der Vulkan auf der indonesischen Insel Siau ist gestern gegen 18.30 Uhr Ortszeit ausgebrochen. Die Eruption dauerte gut 3 Stunden. Anwohner berichten von glühender Lava und Donnergrollen. Genaue Infos liegen noch nicht vor.
Ubinas: in Peru kam es zu einer Serie größerer Eruptionen am Ubinas. Vulkanasche stieg bis 5 km über den Krater auf. In den vorangegangenen Wochen war es relativ ruhig am Vulkan geworden.
Das Video entstand in den frühen Morgenstunden des 13. Juli 2014. Es zeigt 2 Honitos, die an der Basis des Nordost-Kraterkelgels eruptierten. Vulkanische Gase zogen vom Nordost-Krater immer wieder über die Eruptionsstelle und vernebelten die Hornitos. So blieben nur kurze Zeitfenster in denen ich klare Sicht auf das Geschehen hatte. Der Videoclip enthält einen Zeitraffer, sowie eine Zeitlupen-Aufnahme.
Ätna: die Eruption an der Basis des NE-Krater-Kegels geht weiter. Aus 2 kleinen schlackenkegeln finden strombolianische Eruptionen statt und Lava fließt ins Valle del Leone.
Kilauea: der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u-Krater stieg bis auf 30 m unter Kraterrand an. Der Anstieg wird durch Inflation von Lava verursacht. An der Flanke des Puʻu ʻŌʻō-Kraters treten weiterhin 2 Lavaströme aus. Diese fließen mittlerweile durch Tubes. In 2 kollabierten Hornitos im Krater köcheln kleine Lavaseen.
Zhupanovski: der Vulkan in Kamchatka ist weiterhin explosiv Tätig in den letzten 2 Tagen wurden 7 Ascheeruptionen vom VAAC Tokyo registriert.
Die Eruption der Hornitos an der Basis des Nordost-Krater-Kegels begann am 5. Juli. Zuerst öffnete sich eine kleine Spalte aus der ein zähflüssiger Lavastrom zu fließen begann. Lavaspattering – explosiver Auswurf von geringer Stärke- ließ über die Förderschlote Hornitos entstehen. Die Hornitos gleichen Schornsteine, doch mittlerweile vergrößern sie sich zu kleinen Schlackenkegeln.
Als ich am 10. Juli den Ätna erreichte und bei Citelli aus dem Wagen stieg, hörte ich überraschender Weise laute Explosionsgeräusche. Diese schienen mir viel zu laut zu sein, um von den Hornitos stammen zu können. Da sich die Gipfelregion des Ätnas in Wolken hüllte und nichts zu sehen war, dachte ich zunächst, dass sich der Neue Südostkrater auf einen Paroxysmus vorbereitete. Ich fragte einen Ätna-Guide nach der Herkunft der Explosionen und der bestätigte meine Vermutung. Daraufhin änderte ich meinen Plan über Ätna-Nord aufzusteigen und fuhr in den Süden und mit der Seilbahn zur Montagnola. Ich marschierte zum Torre del Filosofo und hörte keine Explosionen mehr. Dichte Wolken und immer stärker werdender Sturm vertrieben mich wieder aus der Gipfelregion. Ich fuhr auf einen Parkplatz in der Nähe des Monte Zoccolaro, von dem man einen Blick auf den oberen Bereich des Valle del Bove mit dem Neuen Südostkrater und dem Nordostkrater hat. Erst als am Abend die Wolken kurzzeitig aufrissen, konnte ich die Quelle der Explosionen ausfindig machen: aus dem westlichen der beiden Hornitos erfolgten kanonenschlagartige Explosionen die Lavafetzen über hundert Meter aufsteigen ließen. Die Stärke der Eruption überraschte mich sehr. Dass war kein Lavaspattering mehr, sondern kleine strombolianische Eruptionen. Schnell schlossen sich die Wolken wieder. Sie gaben den Blick erst am folgenden Morgen frei, doch auch dieser war durch eine Gaswolke getrübt, die vom Nordostkrater ausging und die Hornitos einhüllte. Trotzdem, da musste ich unbedingt hinauf!
Leider vereitelte das Wetter auch am folgenden Abend mein vorhaben. Sturm und Wolken bis zur Montagnola nahmen mir jegliche Lust auf eine Nacht im Gipfelbereich. Am nächsten Morgen hatte sich der Wind gelegt und das Gas aus dem Nordostkrater wehte an den Hornitos vorbei. Ich schoss einige Fotos aus der Ferne und machte mich vormittags an den Aufstieg. Der Weg bis zur Eruptionsstelle ist einer der längsten, den man im Gipfelbereich des Vulkans zurücklegen kann. Ich erreichte den Fuß des Nordostkraters erst am Nachmittag, zusammen mit dichten Wolken, die sich bis zum Abend hielten. Ich musste nur noch den Nordostkrater-Kegel halb umrunden und stand vor den Hornitos. Doch leider hatte auch der Wind wieder gedreht und die Eruptionsstelle war in der Abgasfahne des Nordostkraters gehüllt. Fotografisch komplett unbrauchbar. So suchte ich mir einen Platz im Windschatten eines Felsens und biwakierte geduldig. Erst zur Morgendämmerung drehte der Wind ein wenig und es ergaben sich einige gasfreie Momente zum Filmen. Als ich mich der Ausbruchsstelle wieder näherte überquerte ich eine Anhöhe die die Hornitos verdeckte. Die glühenden Lavabrocken schienen aus dem Nichts aufzutauchen und stiegen direkt vor mir in den Himmel; ein einzigartiger Anblick, wie durch ein starkes Teleobjektiv aufgenommen: die Hornitos befanden sich nur noch etwas mehr als 100 m von mir entfernt.
Ein erster Lichtbogen zeigte sich am östlichen Horizont und mir blieb nur wenig Zeit bis zum Sonnenaufgang. Mit diesem wurde das Licht zum Filmen ziemlich unbrauchbar und gut eine Stunde später machte ich mich auf den langen Rückweg.
An meinem letzten Tag am Ätna hoffte ich auf die Abenddämmerung und machte mich wieder auf den Weg zum Nordostkrater. Leider klarte es nicht zur Abenddämmerung auf, im Gegenteil, die Wolkendecke verdichtete sich und kurz vor Sonnenuntergang kam ein Hagelsturm auf. Die Abenddämmerung war verloren und die Aussicht auf einen klaren Morgen erschien mir recht gering. So beschloss ich das letzte Tageslicht zu nutzen, um mir im dichten Nebel den Weg zum Torre del Filosofo zu suchen. In der Dunkelheit bliebe mir kaum was anderes übrig, als oben zu bleiben. Der Nebel lichtete sich erst wenig oberhalb der Montagnola und ich erreichte das Refugio Sapienza kurz vor Mitternacht. Von meinem Camp aus konnte ich dann beobachten, wie sich die Wolken lichteten, allerdings gaben sie nicht den Blick auf die Hornitos frei, sondern auf eine rot illuminierte Dampfwolke. Als ich morgens aufstand, war der Berg wieder in Wolken gehüllt.
Auf der ThermalCam des INGV ist ein schwaches thermisches Signal im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters (NEC) zu sehen. Bereits vor 2 Nächten machte ich langzeitbelichtete Fotos des Ätnas, auf denen an 2 Stellen am NEC Rotglut zu sehen war. Zudem ist die Seismik erhöht und oszilliert stark, was allerdings wahrscheinlich durch die Eruption der 2 Hornitos an der Basis des Nordostkraters herrührt. Vor einigen Tagen ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben in 5 – 10 km Tiefe in Südosten des Vulkans. Alles in allem können wir mit einer Zunahme der eruptiven Tätigkeit rechnen.
Ein ausführlicherer Bericht mit Fotos folgt morgen.
Unter dem isländischen Vukan Katla ereignete sich ein weiteres Schwarmbeben. In den letzten 48 Stunden waren es 74 Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitunde von 3,1. Seit 2 Wochen ereigneten sich mehrerer solcher Episoden, welche vermutlich durch aufsteigendes Magma verursacht werden. Ein Vulkanausbruch des Gletschervulkans wird somit wieder wahrscheinlicher.
Am Ätna entstand ein 2. Hornito an der Basis des NE-Kraters. Es fließt ein kurzer, zähflüssiger Lavastrom, der ca. 300 m lang ist. Aus den Hornitos gibt es Spattering und kleine strombolianische Eruptionen.
Der Tremor auf Stromboli fluktuiert und ist z.Z. leicht erhöht. Es fließt wieder ein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Über den oberen Bereich der Feuerrutsche sieht man starke Dunstentwicklung. Diese wird möglicher Weise durch starken Steinschlag ins Meer ausgelöst.
Ich verbringe die nächsten Tage auf den Vulkanen Italiens. Wenn es Spannendes zu Berichten gibt, werde ich es Euch twittern (siehe rechts).
In den letzten 48 Stunden manifestierten sich 47 Beben unter dem Gletschervulkan Katla. Inzwischen warnen die Vulkanologen auf Island vor Gletscherläufen. Man sollte die Flüsse, die den Gletscher Myrdalsjökull entwässern zügig überqueren. Es besteht die Gefahr, dass giftige vulkanische Gase aus dem Wasser entweichen. Da noch kein Tremor registriert wird, ist unklar, ob sich bereits eine kleine Eruption unter dem Eis ereignet, oder ob sich ein Vulkanausbruch ereignen wird. Die Situation ähnelt der vom Juli 2011. Damals kam es nach erhöhter Seismik zu einem kleinen Gletscherlauf.