Vulkane weltweit: Gamkonora, Galeras und Ruiz

3 kurze Notizen aus der Welt der Vulkane:

Gamkonora: der Vulkan auf der indonesischen Insel Halmahera wurde auf Alarmstufe 3 gesetzt. In den letzten Wochen nahm die Seismik stark zu und Dampf stieg auf.

Galeras und Nevado del Ruiz: in Kolumbien machen Galeras und Nevado del Ruiz von sich Reden indem beide Vulkane Aschewolken produziert, die mehrere 100 m hoch aufsteigen.

 

El Hierro: Neue Schwarmbeben

Update 17.30 Uhr: Bis jetzt waren es 20 Beben. 5 Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 2. Das stärkste Beben erschütterte die Insel mit M 2,8.

Nachdem es in der letzten Woche seismisch gesehen sehr ruhig auf El Hierro war, manifestieren sich heute wieder Schwarmbeben unter El Golfo. Bis 10 Uhr waren es bereits 16 Beben in einer Tiefe um 22 km.

Ätna: Deutsche Vulkanwanderin abgestürzt

Am Ätna kam es dieser Tage zu einem Unfall: auf einer Wanderung im Valle del Bove ist eine deutsche Vulkanwanderin 4 m tief gestürzt. Ihr Mann konnte per Handy Hilfe rufen und die Frau wurde verletzt geborgen. 1987 soll sich ein Wanderer an gleicher Stelle zu Tode gestürzt haben. Im Valle del Bove kommt es öfters zu Wanderunfällen mit tödlichem Ausgang. Im Jahr 2008 stürzte unser Kollege Thomas Reichart zu Tode. Er rutschte auf dem vereisten Hang im oberen Bereich des Valle del Bove aus und prallte gegen Felsen. Er konnte erst am nächsten Morgen tot geborgen werden.

Die Unfallstatistiken zeigen, dass die Gefahren des Alpinismus am Vulkan deutlich unterschätzt werden. Gerade zur Urlaubssaison appelliere ich an Vulkantouristen zur Vorsicht. Besonders plötzliche Wetterumschwünge stellen eine Gefahr dar. Die meisten Unfälle passieren bei schlechter Sicht. Am Ätna gibt es eine besondere Wolkenform, die innerhalb von 12 Stunden Sturmwetter ankündigt: eine dünne, oft durchscheinende ortstabile Wolke mit zerfransten Rändern, die über mehrere Stunden seitlich versetzt über dem Ätna schwebt.

Fuego: stärkerer Vulkanausbruch erwartet

Am Sonntag brach der Vulkan Fuego in Guatemala erneut aus. Das Vulkanologische Observatorium berichtet von 3 Lavaströmen und einer 1000 m hohen Aschewolke. Es wird befürchtet, dass der Fuego vor einem stärkeren Vulkanausbruch stehen könnte. Die aktuelle Phase erhöhter Aktivität des daueraktiven Vulkans begann bereits im Mai.

Der 3763 m hohe Fuego bildet mit dem Acatenango ein Doppelvulkansystem. Normalerweise kann man vom Gipfel des Acatenango aus, die Eruptionen des Fuego beobachten. In den letzten Jahren machen Bandditen den Aufstieg zu einem gefährlichen Abenteuer.

Griechenland: Erdbeben M 6.0

Heute wurde Griechenland mal wieder erschüttert und zwar mal nicht von neuen skandalösen Nachrichten von der Schuldenfront, sondern von einem Erdstoß der Magnitude 6.0. Das Epizentrum lag 70 km vor der Küste von Rhodos. Das Erdbeben war auch in Athen und in der Türkei zu spüren. Mittlerweile wird von mehr als 60 Verletzten berichtet, Tote gab es scheinbar nicht.

Stromboli: Bildung eines Lavapools?

Update: Davon, wie munter Stromboli derzeit ist, zeugen einige schöne Screenshots die Mitgleider unserer facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ dort eingestellt haben.

Update: nach längerer Beobachtung via Cam kann ich nun sagen, dass es sich um häufige strombolianische Eruptionen handelt, die den Kraterboden mit frischer Lava eindecken!

Das Bild der ThermalCam vom Sromboli sieht so aus, als würde Lava aus einem Förderschlot überlaufen und einen kleinen Lavapool bilden. Möglich sind aber auch kontinuierliche Eruptionen, die den Kraterboden ständig mit heißen Lavabrocken eindecken. Auf jedenfall scheint Stromboli zu alter Bestform aufzulaufen und einer neuen Hochphase entgegen zu streben.

Zuletzt bildete sich im August 2011 ein Lavastrom, der aus dem Krater überfloss. Die Tätigkeit wurde von stärkeren Explosionen begleitet.

Island: Schwarmbeben

Unter Island rumort es mal wieder gewaltig. In den letzten 24 Stunden gab es neue Schwarmbeben in der Katla-Caldera und bei der Askja. Vorgestern war die „Tjörnes fracture zone“ in Nordisland besonders aktiv. Die Beben dort stehen aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus.

El Hierro: weitere Zunahme der Seismik

Gestern gab es insgesamt 16 Erdbeben auf El Hierro. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von „El Golfo“. Dort formiert sich vor der Küste ein Bebencluster. Eines der Beben hatte eine Magnitude von 2,9. Dieses Beben lag unter dem alten Vulkan Tanganasoga und dürfte von den Anwohnern von „Frontera“ wahrgenommen worden sein.

Die meisten Hypozentren liegen in einer Tiefe zwischen 15 und 20 km. In der Tat könnten die Erdbeben durch Magma ausgelöst werden, dass in die Hauptmagmakammer eindringt. Ein mögliches Szenario wäre aber auch ein langsames Zusammensacken der Hohlräume in der Erdkruste, in denen sich das Magma befand.

Zeitgleich nahm  der Tremor minimal zu. In den nächsten Wochen könnte es auf El Hierro wieder spannender werden.