Island: Schwarmbeben

Update 04.05.2014: das Schwarmbeben geht mit unverminderter Intensität weiter. Es besteht aus Hunderten Einzelevents. Laut Jón Frimann waren es gestern bereits 253 Beben. Bis heute schätze ich die Zahl auf 600 Beben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man jetzt davon ausgehen, dass eine Magmaintrusion Grund für die Erdbeben ist. Die Region südöstlich der Askja ist als Herðubreiðartöglum bekannt. Hierbei handelt es sich um ein altes Lava- Ridge, das schon lange keine Eruption mehr gesehen hat. Falls es dort zu einem Ausbruch kommen sollte, wird es sich wahrscheinlich um eine Hawaiianische-Eruption mit Lavafontänen und Lavaströmen handeln. Um diese Jahreszeit sind die Pisten des isländischen Hochlandes noch gesperrt. Je nach Wasserstand der Flüsse würde man schon einen Monstertruck benötigen, um dorthin zu gelangen.

Originalmeldung: 20 km nordöstlich der Askja kam es in den letzten 24 Stunden zu einem starken Schwarmbeben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude größer als 3. Die Hypozentren der Beben reichten bis in eine Tiefe von 3 km hinab. Der Tremor im Niedrigfrequenz-Bereich zeigt deutliche Spitzen. Möglicher Weise wird das Schwarmbeben durch eine Magmaintrusion hervorgerufen.


Diese beiden Videos entstanden im isländischen Hochland und zeigen die Askja und die Gegend in der es die Schwarmbeben gibt. Die Clips drehte ich während meines bisher längsten Aufenthalts auf Island im Frühsommer 2004: zwei Monate war ich dort mit dem meinem Geländebus unterwegs. Es war eine der abenteurlichsten Reisen, die ich bisher erlebt habe. Es fehlte nur der Vulkanausbruch.

Askja ist ein Caldera-Vulkan in der isländischen Hochlandwüste. Dorthin zu gelangen ist nicht einfach, denn man muss mehrere tiefe Furten durchqueren und komplett autark sein. Die nächste Tankstelle ist gut 200 km entfernt. Während der Reisesaison fahren täglich Menschen in die abgelegene Region, doch kommt man in der Nebensaison kann man hier tagelang allein unterwegs sein.

Afghanistan: 2100 Vermisste nach Schlammlawine

In der afghanischen Provinz Badachschan verschüttete eine große Schlammlawine mehr als 300 Häuser. Es werden 2100 Menschen vermisst. 150 Leichen wurden bereits geborgen. Die Region wird seit Tagen von Starkregen heimgesucht. 7000 Menschen wurden bereits evakuiert.

Mount. St. Helens: Magmaintrusion

Das USGS berichtet, dass unter dem Mount St. Helens Magma in die Magmakammer aufsteigt. Die magmatische Aktivität sei aber nichts Ungewöhnliches und es ist nicht sicher ob- und wann es zu einem neuen Vulkanausbruch kommt. Anzeichen für den Magma-Aufstieg sind leichte Seismik und geringe Ausdehnung des Vulkans. Seit der letzten Domaktivität zwischen 2004 und 2008 ist es um den Vulkan im Westen der USA relativ ruhig bestellt.

Der Alarmstatus wurde nicht erhöht und bleibt auf „grün“.

USA: schwere Unwetter

Nach der Tornadoserie brachte das Tiefdruckgebiet nun schwere Unwetter an die Ostküste der USA. Starkregen überflutete ganze Landstriche. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 500 l Regen pro Quadratmeter. Das ist fast soviel, wie der Jahresdurchschnitt in einigen Regionen Deutschlands. Straßen wurden unterspült und Erdrutsche wurden durch die Wassermassen ausgelöst. In Pensacola (Florida) starb eine Frau bei einem Autounfall, der durch den Starkregen ausgelöst wurde. Menschen flüchteten sich auf ihre Hausdächer.

Ätna: schwache strombolianische Tätigkeit

Dr. Boris Behncke vom INGV Catania berichtet, dass es seit dem 22 April wieder leichte strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater gibt. Gestern abend fand dann eine etwas stärkere Eruption statt, die Material über den Kraterrand hinauswarf. Zudem wird von erhöhtem Dampfausstoß aus dem Nordostkrater berichtet. Der jetzige Tremor wird als „banded Tremor“ bezeichnet und wird durch hydrothermale Aktivität im Vulkan hervorgerufen.

Soputan: Erhöhung der Alarmstufe

Ein weiterer Vulkan Indonesiens wurde heute vom VSI auf Alarmstufe „orange“ gesetzt. Der Soputan liegt im Nord der Insel Sulawesi. Seit 1991 wachsen Lavadome in seinem Krater. Das Wachstum erfolgt in Phasen und entsprechend oft ändert sich der Alarmstatus des Vulkans. Im April war die Seismik bereits relativ hoch und der Vulkan stieß Dampf aus. In den letzten Tagen steigerte sich die Seismik nochmals. Es wurden Lawinenabgänge und vulkanische Beben beobachtet.

Damit befinden sich in Indonesien 5 Vulkane auf Alarmstufe „orange“ (siaga). Dies sind die Vulkane Karangetang, Lokon, Slamet, Sinabung und Soputan. Mit einem größeren Vulkanausbruch dieser Feuerberge ist jederzeit zu rechnen.

Vulkane Indonesiens

Bromo: Vulkan-Guide Aris beobachtete am Bromo erhöhten Gasausstoß, der auch etwas Vulkanasche enthielt. Das ist ein mögliches Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans.

Merapi: Gestern wurde die Warnstufe des Vulkans Merapi von „grün“ auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist die Zunahme von Erdbebenaktivität und der Abgang von Schuttlawinen. Einige Erdbeben deuten darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Eine Eruption könnte sich aufbauen und es ist erhöhte Vorsicht geboten.

Semeru: diesen Vulkan am Rand der Tengger-Caldera hatten wir schon lange nicht mehr auf dem Radar. Der Alarmstatus bleibt zwar auf „gelb“ dennoch gibt es zum ersten Mal seit Monaten neue Informationen über die Aktivität des Semeru. Demnach ist die Seismik recht hoch, im Vergleich zum Vormonat hat sie allerdings abgenommen. Im April wurden 666 seismische Signale registriert, die auf Explosionen hindeuten. Es traten einige Phasen mit Tremor auf, sowie 2 vulkanische Erdbeben und 45 tektonische Beben.

Slamet: die Warnstufe wurde heute von „gelb“ auf „orange“ erhöht. In den letzten 4 Tagen wurden starke seismische Signale registriert. Darunter 621 Signale, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Es wird ein größerer Vulkanausbruch befürchtet.

Vulkane weltweit

Ätna: an meinem italienischen Lieblingsvulkan ist es dereit relativ still. Allerdings gibt es seit ein paar Tagen wieder einige Beben. 4 Erschütterungen manifestierten sich im Südosten des Vulkans in nur 5 km Tiefe. Gestern wurde eine größere Dampfwolke beobachtet, die von der Bocca Nuova ausgstoßen wurde. Ein kurzfristiger Ausbruch würde mich allerdings erstaunen.

Asche am UbinasUbinas: in Peru stößt der Ubinas weiterhin Vulkanasche aus, allerdings ist die Aktivität rückläufig. Neben Menschen wurden nun auch Tiere aus der Gegend um den Vulkan evakuiert. Die anhaltende Asche-Emission stellt eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben auf Island. © IMOAuf Island rappelt es heute mal wieder ganz schön. An den Vulkangebieten entlang der kontinentalen Nahtstellen ereignen sich zahlreiche Schwarmbeben. Besonders betroffen sind Reykjanes-ridge, Katla, Grimsvötn und Askja. In der Nähe der Hekla kam es auch zu einigen Beben. Die Hypozentren liegen in nur geringer Tiefen um 1 km.