3 Wochen nach der unerwarteten phreatischen Eruption bei der mehrere deutsche Touristen starben, wurde nun der Alarmstatus auf „1“ erhöht. Diese Alarmstufe sagt aus, dass die Aktivität leicht erhöht ist. Schwefelgase steigen aus dem Krater auf und nachts ist leichte Rotglut zu erkennen. Es wurde eine geringe Inflation gemessen. Alle Beobachtungen zusammen genommen deuten darauf hin, dass Magma unter dem Vulkan auf den Philippinen aufsteigt.
Vulkanausbrüche weltweit
Pacaya: der Vulkan nahe Guatemala-City ist gestern ausgebrochen. Der eigentlich daueraktive Vulkan legte eine Pause von 3 Jahren ein. Nachdem sich in den letzten Wochen Zeichen mehrten, dass der Vulkan wieder lebendiger wird, kam es gestern zu einer initialen Eruption. Asche stieg bis zu 2 km hoch auf, größere Lapilli und Schlacken erreichten eine Höhe von 400 m über den McKenney-Krater. Asche regnete über bewohnte Ortschaften nieder. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. Ein Video zeigt die Eruption.
Sakura-jima: heute kam es zu einer ungewöhnlich starken Eruption am daueraktiven Vulkan in Japan. Auf einem Video ist zu erkennen wie starke vulcanische Explosionen glühende Schlacken meherere Hundert Meter hoch schleudern. Sie denken den ganzen Kegel des Showa-Kraters ein. Eine Aschewolke stieg mehrere Kilometer hoch auf. Vulkanische Blitze zuckten ‚en masse‘ in der Eruptionswolke.
Yasur: der 3. daueraktive Vulkan im Bunde liegt in Vanuatu. Die Eruptionen sind so stark geworden, dass Lavabomben bis über den Kraterrand hinaus fliegen und sogar den Besucherparkplatz erreichen. Der Alarmstatus ist noch auf „gelb“ steht aber kurz vor seiner Erhöhung.
Copahue: Vulkanausbruch möglich
An der Chilenisch-Argentinischen Grenze bereitet sich scheinbar der Copahue auf einen größeren Ausbruch vor. Vulkanologen von OVDAS beobachten starke Seismik in Form von Schwarmbeben. Innerhalb von 6 Stunden wurden 528 leichte Erdbeben registriert. Bodendeformation deutet darauf hin, dass ein großer Magmenkörper bis in geringe Tiefe aufgestiegen ist. Der Alarmstatus wurde auf „rot“ erhöht. Man rechnet mit einem deutlich größeren Ausbruch als im Dezember 2012. Es wird vor starken explosiven Eruptionen mit Pyroklastischen Strömen und Lahare gewarnt, die jederzeit auftreten können.
Vulkane weltweit
Popocatepetl: die Aktivität am Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist in den letzten Tagen weiter rückläufig. Trodzdem kommt es zu Phasen erhöhten Tremors und gelegentlichen Explosionen. Auf der Livecam ist nachts Rotglut zu sehen. Diese stammt vermutlich vom Lavadom der im Kraterinneren wächst.
Sakura-jima: der japanische Vulkan ist in den letzten Tagen wieder recht munter. Das VAAC Tokyo verzeichnete am 24. Mai 9 explosive Ausbrüche.
Stromboli: auf der Seismik des INGV sind Signale zu erkennen, die mit Steinschlägen auf der Sciara del Fuocco assoziiert sind. Diese Steinschläge können durch Bewegungen entlang einer Störungszone hervorgerufen werden, die auch den südlichen Kraterrand destabilisiert. Inflation und Deflation durch Magmabewegungen können ebenfalls Steinschläge auslösen.
Ätna: Schwarmbeben
Am 21.05. begann am Ätna ein Schwarmbeben. Die Hyppozentren liegen auf der Ostflanke, unweit der Ortschaft Zafferana in nur 3-6 km Tiefe. Das bisher stärkste Beben ereignete sich gestern und hatte eine Magnitude von 3,4. Die Beben sind auf Seismik und Tremorgrafik des INGV zu erkennen.
Über die Ursache der Beben lässt sich momentan nur spekulieren. Im Jahr 2002 kündigte eine Bebenserie in geringer Tiefe die große Flankeneruption an. Damals zerstörte ein stärkeres Erdbeben Gebäude in Milo und Umgebung.
Kamtschatka: schweres Seebeben
Vor der Westküste Kamtschatkas gab es heute ein schweres Seebeben der Magnitude 8.2. Das Hyopzentrum lag in ca. 600 km Tiefe im Okhotskischen Meer. Aufgrund der enormen Tiefe gab es weder einen Tsunami, noch sind mit irgendwelchen Schäden zu rechnen. Allerdings waren die Erschütterungen selbst in Japan und China zu spüren. Das Beben stand nicht in direktem Zusammenhang mit den Schwarmbeben vor der Ostküste Kamtschatkas.
Der Bebenherd lag tief im Erdmantel, wo normalerweise keine Erdbeben stattfinden. Nur an wenigen Subduktionszonen taucht besonders alte -und damit kalte- Erdkruste in den Mantel ab, die in großen Tiefen noch fest genug ist um spröde brechen zu können und somit Erdbeben hervorzurufen. Ansonsten hat das Krustenmaterial Temperaturen die über 750 Grad liegen und das Gestein verhält sich dann plastisch. In diesem Fall ist es ein Stück alte „Pazifische Platte“ die unter die „Okhotskische Mikroplatte“ abtaucht. (Quelle: Professor Frederik Tilmann vom GFZ)
Shiveluch: Aschewolke
Aus dem Dom des Vulkans auf Kamtschatka stieg heute eine Aschewolke auf. Sie erreichte eine Höhe von 4 Kilometern. Durch die Eruption entstand eine 30 Meter tiefe Fraktur in der Kuppel des Domes.
Die Aktivität des Vulkans begann im Jahr 2009. Seitdem kommt es immer wieder zu explosiven Ascheeruption und der Bildung Pyroklastischer Ströme.
Vulkane und Erdbeben weltweit
Costa Rica: der Vulkan Turrialba hat seine seismische Aktivität laut Presseberichten dramatisch erhöht. Vulkanologen halten einen Vulkanausbruch für möglich.
Chile: bereits am 20. Mai ereignete sich vor der chilenischen Küste ein Seebeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Berichte über Schäden liegen nicht vor.
Peru: ein Erdbeben der Magnitude 5,7 erschütterte den Süden des Landes. Das Hypozentrum lag in 47,1 km Tiefe. In der Region Apurimac wurden 30 Häuser beschädigt, oder zerstört.
Pavlof: Eruption geht weiter
Der Vulkanausbruch in Alaska geht auf leicht verringerten Niveau weiter. Das AVO berichtet, dass weniger Asche- und Dampf ausgestoßen wird. Allerdings werden glühende Schlacken explosiv gefördert, die in Kraternähe niedergehen. Ein Lavastrom fließt über den Vulkanhang, allerdings ohne so stark mit Schmelzwasser zu reagieren wie zu Beginn der Eruption am 13. Mai. Trotzdem kommt es in benachbarten Siedlungen zu leichtem Asche-Niederschlag. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau und ist stabil. Der Alarmstatus ist „orange“.