Ätna: die Eruption an der Basis des NE-Krater-Kegels geht weiter. Aus 2 kleinen schlackenkegeln finden strombolianische Eruptionen statt und Lava fließt ins Valle del Leone.
Kilauea: der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u-Krater stieg bis auf 30 m unter Kraterrand an. Der Anstieg wird durch Inflation von Lava verursacht. An der Flanke des Puʻu ʻŌʻō-Kraters treten weiterhin 2 Lavaströme aus. Diese fließen mittlerweile durch Tubes. In 2 kollabierten Hornitos im Krater köcheln kleine Lavaseen.
Zhupanovski: der Vulkan in Kamchatka ist weiterhin explosiv Tätig in den letzten 2 Tagen wurden 7 Ascheeruptionen vom VAAC Tokyo registriert.
Die Eruption der Hornitos an der Basis des Nordost-Krater-Kegels begann am 5. Juli. Zuerst öffnete sich eine kleine Spalte aus der ein zähflüssiger Lavastrom zu fließen begann. Lavaspattering – explosiver Auswurf von geringer Stärke- ließ über die Förderschlote Hornitos entstehen. Die Hornitos gleichen Schornsteine, doch mittlerweile vergrößern sie sich zu kleinen Schlackenkegeln.
Als ich am 10. Juli den Ätna erreichte und bei Citelli aus dem Wagen stieg, hörte ich überraschender Weise laute Explosionsgeräusche. Diese schienen mir viel zu laut zu sein, um von den Hornitos stammen zu können. Da sich die Gipfelregion des Ätnas in Wolken hüllte und nichts zu sehen war, dachte ich zunächst, dass sich der Neue Südostkrater auf einen Paroxysmus vorbereitete. Ich fragte einen Ätna-Guide nach der Herkunft der Explosionen und der bestätigte meine Vermutung. Daraufhin änderte ich meinen Plan über Ätna-Nord aufzusteigen und fuhr in den Süden und mit der Seilbahn zur Montagnola. Ich marschierte zum Torre del Filosofo und hörte keine Explosionen mehr. Dichte Wolken und immer stärker werdender Sturm vertrieben mich wieder aus der Gipfelregion. Ich fuhr auf einen Parkplatz in der Nähe des Monte Zoccolaro, von dem man einen Blick auf den oberen Bereich des Valle del Bove mit dem Neuen Südostkrater und dem Nordostkrater hat. Erst als am Abend die Wolken kurzzeitig aufrissen, konnte ich die Quelle der Explosionen ausfindig machen: aus dem westlichen der beiden Hornitos erfolgten kanonenschlagartige Explosionen die Lavafetzen über hundert Meter aufsteigen ließen. Die Stärke der Eruption überraschte mich sehr. Dass war kein Lavaspattering mehr, sondern kleine strombolianische Eruptionen. Schnell schlossen sich die Wolken wieder. Sie gaben den Blick erst am folgenden Morgen frei, doch auch dieser war durch eine Gaswolke getrübt, die vom Nordostkrater ausging und die Hornitos einhüllte. Trotzdem, da musste ich unbedingt hinauf!
Leider vereitelte das Wetter auch am folgenden Abend mein vorhaben. Sturm und Wolken bis zur Montagnola nahmen mir jegliche Lust auf eine Nacht im Gipfelbereich. Am nächsten Morgen hatte sich der Wind gelegt und das Gas aus dem Nordostkrater wehte an den Hornitos vorbei. Ich schoss einige Fotos aus der Ferne und machte mich vormittags an den Aufstieg. Der Weg bis zur Eruptionsstelle ist einer der längsten, den man im Gipfelbereich des Vulkans zurücklegen kann. Ich erreichte den Fuß des Nordostkraters erst am Nachmittag, zusammen mit dichten Wolken, die sich bis zum Abend hielten. Ich musste nur noch den Nordostkrater-Kegel halb umrunden und stand vor den Hornitos. Doch leider hatte auch der Wind wieder gedreht und die Eruptionsstelle war in der Abgasfahne des Nordostkraters gehüllt. Fotografisch komplett unbrauchbar. So suchte ich mir einen Platz im Windschatten eines Felsens und biwakierte geduldig. Erst zur Morgendämmerung drehte der Wind ein wenig und es ergaben sich einige gasfreie Momente zum Filmen. Als ich mich der Ausbruchsstelle wieder näherte überquerte ich eine Anhöhe die die Hornitos verdeckte. Die glühenden Lavabrocken schienen aus dem Nichts aufzutauchen und stiegen direkt vor mir in den Himmel; ein einzigartiger Anblick, wie durch ein starkes Teleobjektiv aufgenommen: die Hornitos befanden sich nur noch etwas mehr als 100 m von mir entfernt.
Ein erster Lichtbogen zeigte sich am östlichen Horizont und mir blieb nur wenig Zeit bis zum Sonnenaufgang. Mit diesem wurde das Licht zum Filmen ziemlich unbrauchbar und gut eine Stunde später machte ich mich auf den langen Rückweg.
An meinem letzten Tag am Ätna hoffte ich auf die Abenddämmerung und machte mich wieder auf den Weg zum Nordostkrater. Leider klarte es nicht zur Abenddämmerung auf, im Gegenteil, die Wolkendecke verdichtete sich und kurz vor Sonnenuntergang kam ein Hagelsturm auf. Die Abenddämmerung war verloren und die Aussicht auf einen klaren Morgen erschien mir recht gering. So beschloss ich das letzte Tageslicht zu nutzen, um mir im dichten Nebel den Weg zum Torre del Filosofo zu suchen. In der Dunkelheit bliebe mir kaum was anderes übrig, als oben zu bleiben. Der Nebel lichtete sich erst wenig oberhalb der Montagnola und ich erreichte das Refugio Sapienza kurz vor Mitternacht. Von meinem Camp aus konnte ich dann beobachten, wie sich die Wolken lichteten, allerdings gaben sie nicht den Blick auf die Hornitos frei, sondern auf eine rot illuminierte Dampfwolke. Als ich morgens aufstand, war der Berg wieder in Wolken gehüllt.
Auf der ThermalCam des INGV ist ein schwaches thermisches Signal im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters (NEC) zu sehen. Bereits vor 2 Nächten machte ich langzeitbelichtete Fotos des Ätnas, auf denen an 2 Stellen am NEC Rotglut zu sehen war. Zudem ist die Seismik erhöht und oszilliert stark, was allerdings wahrscheinlich durch die Eruption der 2 Hornitos an der Basis des Nordostkraters herrührt. Vor einigen Tagen ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben in 5 – 10 km Tiefe in Südosten des Vulkans. Alles in allem können wir mit einer Zunahme der eruptiven Tätigkeit rechnen.
Ein ausführlicherer Bericht mit Fotos folgt morgen.
Unter dem isländischen Vukan Katla ereignete sich ein weiteres Schwarmbeben. In den letzten 48 Stunden waren es 74 Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitunde von 3,1. Seit 2 Wochen ereigneten sich mehrerer solcher Episoden, welche vermutlich durch aufsteigendes Magma verursacht werden. Ein Vulkanausbruch des Gletschervulkans wird somit wieder wahrscheinlicher.
Am Ätna entstand ein 2. Hornito an der Basis des NE-Kraters. Es fließt ein kurzer, zähflüssiger Lavastrom, der ca. 300 m lang ist. Aus den Hornitos gibt es Spattering und kleine strombolianische Eruptionen.
Der Tremor auf Stromboli fluktuiert und ist z.Z. leicht erhöht. Es fließt wieder ein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Über den oberen Bereich der Feuerrutsche sieht man starke Dunstentwicklung. Diese wird möglicher Weise durch starken Steinschlag ins Meer ausgelöst.
Ich verbringe die nächsten Tage auf den Vulkanen Italiens. Wenn es Spannendes zu Berichten gibt, werde ich es Euch twittern (siehe rechts).
In den letzten 48 Stunden manifestierten sich 47 Beben unter dem Gletschervulkan Katla. Inzwischen warnen die Vulkanologen auf Island vor Gletscherläufen. Man sollte die Flüsse, die den Gletscher Myrdalsjökull entwässern zügig überqueren. Es besteht die Gefahr, dass giftige vulkanische Gase aus dem Wasser entweichen. Da noch kein Tremor registriert wird, ist unklar, ob sich bereits eine kleine Eruption unter dem Eis ereignet, oder ob sich ein Vulkanausbruch ereignen wird. Die Situation ähnelt der vom Juli 2011. Damals kam es nach erhöhter Seismik zu einem kleinen Gletscherlauf.
Gestern ereignete sich ein schweres Erdbeben in Mexiko. Es hatte eine Magnitude von 6,9. Das Hypozentrum lag bei der Ortschaft Tapachula in 91 km Tiefe. Die Ortschaft befindet sich in Grenznähe zu Guatemala. Dort war der Erdstoß deutlich zu spüren, was schon aus dem Bericht (s.u.) zum 80 km entfernten VulkanSantiaguito hervorgeht. Es wurden zahlreiche Schäden und 4 Todesopfer gemeldet.
Ätna: der Lavastrom an der Basis des Nordostkraters schein sich etwas abgeschwächt zu haben. Dafür steigt der Tremor leicht an. Der Anstieg ist noch nicht so signifikant, dass er eine definitive Aussage über bevorstehende Aktivität zulässt, gibt aber Grund zur Hoffnung.
Batu Tara: der Inselvulkan vor der indonesischen Insel Flores tauchte in den letzten Tagen häufiger in den Meldungen des VAAC Darwin auf. Es wurden mehrere Aschewolken registriert und der Vulkan befindet sich in einem Stadium erhöhter Aktivität.
Katla: der Erdbebenschwarm hält weiter an. In den letzten 48 Stunden wurden 38 Erdbeben im Gebiet der Katla registriert.
Santiaguito: die Gegend um den Domvulkan wurde von einem deutlich spürbaren Erdbeben erschüttert. Der Vulkan reagierte mit starken Entgasungen und vom Dom ging starke Rotglut aus. Es wurden einige Schuttlawinen ausgelöst.
Shiveluch: der Domvulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist sehr aktiv und erzeugte seit gestern Abend 5 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Eruptionen sind mit Pyroklastischen Strömen assoziiert.
Dem japanischen Inselstaat droht eine neue Naturkatastrophe: einer der stärksten Taifune der letzten Jahrzehnte braut sich über dem Ostpazifik zusammen und zieht auf Okinawa zu. Für die vorgelagerte Insel Miyako wurde bereits die höchste Alarmstufe ausgerufen. Taifun „Neoguri“ erreicht Windgeschwindigkeiten von fast 200 km/h. Neben Sturmböen und Regenfällen droht hoher Seegang.