Ätna: Erdbeben M 3.6

An der Nordost-Flanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Es fand in einer ungewöhnlich geringen Tiefe von 0,11 km statt, vorausgesetzt die Angabe stimmt. Etwas weiter Richtung Gipfel gab es vor 5 Tagen eine kleine Bebenserie mit M kleiner 2. Solche Erdbeben sind am Ätna nicht ungewöhnlich, allerdings war die Seismik in den letzten Wochen sehr gering und die aktuellen Beben könnten auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten.

Kreta: Schwarmbeben

Östlich der griechischen Insel Kreta manifestiert sich seit einigen Tagen ein Erdbebenschwarm. Die Magnituden einzelner Erdbeben variieren stark (M 2-4,3), genauso die Tiefen (2-40 km) der Beben.

Auslöser war vermutlich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 das sich bereits am 16.04.2015 ereignete. Den aktuellen Erdbebenschwarm sehe ich allerdings weniger als Nachbeben des 6,1er Bebens an, sondern halte sie für eigenständige Events aufgrund tektonischer Bewegungen. Möglicher Weise ereignet sich hier demnächst ein deutlich stärkeres Beben.

Kreta liegt hinter der Hellenischen Subduktionszone, entlang derer die Afrikanische Kontinentlaplatte unter die Europäische Platte abtaucht. An der Südküste Kretas schiebt sich ein sogenannter Akkretionskeil auf: hier sammeln sich Gesteine die vom abtauchenden Afrika abgeschabt werden. Durch diese plattentektonischen Prozesse gehören Erdbeben in dieser Region praktisch zur Tagesordnung. Dennoch ist der jetzige Erdbebenschwarm schon so ausgeprägt, dass er eine Meldung wert ist.

Fuego: erhöhte Aktivität

Gestern trat der Vulkan in Guatemala in eine Phase erhöhter Aktivität ein. Der Krater war aufgrund dichter Wolken nicht sichtbar, doch die seismischen Daten deuteten auf den 3. Paroxysmus in diesem Jahr hin. In den umliegenden Dörfern wurden laute Eruptionsgeräusche gehört. Vulkanasche regnete in 20 km Entfernung vom Krater nieder. Es wurde vor dem möglichen Abgang pyroklastischer Ströme gewarnt.

Stromboli: Rückkehr zur normalen Tätigkeit

Der italienische Vulkan Stromboli hat in den letzten Wochen wieder seine normale strombolianische Tätigkeit aufgenommen. Das berichten Tom Pfeiffer und Boris Behncke. Es finden pro Stunde zwischen 3 und 5 Eruptionen statt, die von niedriger-durchschnittlicher Intensität sind. Es werden auch wieder Gruppen auf die Cima geführt. Für alle Vulkantouristen ist das eine erfreuliche Nachricht zum Start der Reisesaison auf Stromboli.

Nach der starken effusiven Eruptionsphase, die am 7. August begann (Bericht) fanden nur gelegentliche strombolianische Eruptionen statt. Aus Angst vor einem Schloträumer war der Aufstieg zum Gipfel gesperrt worden.

Gestern ereignete sich ca. 30 km nordöstlich von Stromboli ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum lag allerdings in 256 km Tiefe, daher dürften an der Erdoberfläche keine starken Erschütterungen zu spüren gewesen sein.

Vulkane weltweit

Mount Zaosan: am Vulkan im Nordosten Japans wurde vor einem möglicher Weise bevorstehenden Vulkanausbruch gewarnt. Seit einer Woche wird erhöhter Tremor registriert und es ereignen sich vulkanische Erdbeben nahe des Kratersees Okama. Der Vulkan ist ein beliebtes Wanderziel und in Japan hat man Ende April eine Woche Urlaub. Die Region befürchtet nun Einschnitte im Urlaubsgeschäft.

Shiveluch: auf Kamtschatka macht unser beliebter Domvulkan weiterhin von sich Reden. Gestern eruptierte er 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden, heute waren es bereits 4.

Sinabung: vor 2 Tagen lösten heftige Regenfälle Lahare am Sinabung auf Sumatra aus. Es gibt Bilder in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“

Ätna und Hekla

Am Ätna auf Sizilien ereigneten sich heute 2 kleinere explosive Eruptionen aus der Bocca Nuova. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Kraterrand auf. Fotos in unserer Facebookgruppe.

Beben in der Nähe der Hekla. © IMODie Hekla auf Island meldet sich mit leichten Schwarmbeben zu Wort. Die Hypozentren liegen ca. 10 km südlich des Vulkans. Die Magmakammer der Hekla ist gut gefüllt und Vulkanologen spekulieren seit gut 2 Jahren über einen bevorstehenden Ausbruch. Die schwachen Beben sind jetzt noch kein Grund zur Beunruhigung, doch sollten wir diesen Vulkan nicht aus den Augen verlieren.

Vulkane weltweit

Batu Tara: der indonesische Stromboli produzierte am 7. April eine Aschewolke die eine Höhe von 3 km erreichte. Sie driftete in Nordwestlicher Richtung.
Das Video stammt von meinem Besuch des Vulkans im Sommer 2011. Wir waren die erste Expedition, die an der schroffen Küste des kleinen Vulkaneilandes anlandete. Unser Besuch animierte seitdem zahlreiche Vulkanbegeisterte es uns gleich zu machen.

Klyuchevskoy: die Eruption des Vulkans auf Kamtschatka wurde für beendet erklärt und der Alarmstatus auf „grün“ zurück gesetzt. Seit dem 24. März wurde keine Eruption mehr beobachtet.

Reventador: die Aktivität des Vulkans in Ecuador steigerte sich seit Anfang des Monats. Zunächst wurde eine Zunahme der Seismik registriert. In der Nacht zum 06.04.15 wurde Rotglut am Krater beobachtet. Tagsüber kam es zu sporadischen Ascheeruptionen, die sich am 8. April weiterhin steigerten.

Ubinas: explosive Eruption

Der Vulkan in Peru eruptierte heute Morgen eine Aschewolke, die 2,5 km über den Krater aufstieg. Vulkanasche regnete in einer Entfernung von 15 km nieder und beeinträchtigte das öffentliche Leben einiger Ortschaften. Vor gut einem Jahr trat der Vulkan in die bisher letzte Eruptionsphase ein. In den letzten 4 Monaten war er relativ ruhig.

Popocatepetl: erhöhte Aktivität

Gestern war der mexikanische Vulkan Popocatepetl aktiver als sonst. Es wurden 9 explosive Eruptionen beobachtet, die Vulkanasche mehrere Kilometer hoch förderten. Zudem gab es 191 Asche-Dampf-Exhalationen und 130 Minuten Tremor. Die Werte liegen deutlich über dem Durchschnitt der aktuellen Eruptionsphase. Die 12 km Sperrzone bleibt bestehen und die Anwohner umliegender Ortschaften müssen weiterhin mit Ascheniederschlag rechnen. Zudem könnten pyroklastische Ströme und Lahare mittlerer Reichweite entstehen.