Kverkfjöll: vulkanische Aktivität

Leichte Bebentätigkeit an Kverkfjöll und Askja. © IMOUpdate 18.08.13: In den letzten 24 Stunden gab es nun einige Erdbeben am Kverkfjöll. Die seismische Aktivität ist an der Askja weiterhin leicht erhöht.

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Am Stratovulkan Kverkfjöll auf Island gab es scheinbar eine kleinere phreatische Eruption. Auf Fotos sind am Eisrand eines Gletschersees Ascheablagerungen und angeschmolzenes Eis zu sehen. Zudem wurde ein erhöhter Wasserstand des Flusses Volgu registriert. Fotos auf der Seite des Zivilschutzes.

Auf der Seismik des IMO ist keine erhöhte Bebentätigkeit zu erkennen. Allerdings gab es wieder kleinere Schwarmbeben an der Askja, die nicht weit vom Kverkfjöll entfernt liegt.

Kverkfjöll ist ein 1900 m hoher Vulkan am Nordrand des Vatnajökull. Unter Europas mächtigstem Gletscher liegen die bekannten subglazialen Vulkangebiete Barabunga und Grimsvötn. Kverkfjöll ist wegen seines subglazialen Thermalgebietes und Gletscherhöhlen bekannt. Ein Video mit den Gletscherhöhlen gibt es auf streaming-planet.de.

Weiterhin rechnet man am Vatnajökull demnächst mit einer Gletscherflut bei Skaftarkatlar-West. Dort bildete sich auf dem Eis eine große Lagune aus Schmelzwasser, die sehr wahrscheinlich bald ausläuft.

Pacaya: paroxysmaler Vulkanausbruch

Starker Tremor am Pacaya. © INSIVUMEHNachdem Vulkan Pacaya bereits am Donnerstag Anzeichen zunehmender Aktivität zeigte, folgte gestern Abend ein Paroxysmus. Auf dem Seismogramm ist eine Episode mit starkem Tremor zu sehen, wie wir es auch vom Ätna kennen. In unserer Facebookgruppe hat Matthias ein kurzes Video gepostet, dass eine mehrere Hundert Meter hohe Lavafontäne zeigt. Die Vulkanologen veranlassten die Evakuierung von 32 Menschen in der Ortschaft San Fransisco.

Neuseeland Erdbeben M 6,5

Erdbeben bei Wellington. © USGSNeuseeland wurde heute erneut von einem starken Erdbeben erschüttert. Das Beben der Stärke 6,5 richtete aber scheinbar nur leichte Schäden an. Eine Schnellstraße wurde gesperrt, Strom und Wasserversorgung wurden unterbrochen. Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 75 km südwestlich der Hauptstadt Wellington. Es ereigneten sich zahlreiche Nachbeben mit Magnituden größer als 5.

Sizilien: Tornado an der A 19

Sizilien steht bei uns hauptsächlich wegen den Vulkanen Ätna und Stromboli in den Schlagzeilen, doch gestern ereignete sich ein anderes Naturphänomen: im Zentrum der größten Insel des Mittelmeeres wütete ein Tornado. Betroffen war die ländliche Region Enna. In der Nähe der Autobahn A19 zwischen Catania und Palermo manifestierte sich eine große Windhose. Sie zog über unbewohnte Agrafläche hinweg und richtete keine großen Schäden an. Eine Bilderstrecke des Naturphänomens gibt es auf MeteoWeb.

El Hierro: Schwarmbeben

In den letzten 3 Tagen kam es auf der Kanareninsel El Hierro wieder zu leichten Schwarmbeben. Die Zahl erhöhte sich auf 18, 29, 25 Beben. Heute waren es bisher 6 Erdbeben. Die Beben finden in 2 Clustern statt die im Westen von El Golfo und unter dem Inselzentrum liegen. Die Hypozentren befinden sich in ca. 11 km Tiefe. Die Beben stehen im direktem Zusammenhang mit Magmabewegungen im Untergrund.

Popocatepetl: Aschewolken

Der Vulkan in Mexiko zeigte sich in den letzten 24 Stunden von seiner aktiven Seite: es wurden 88 Exhalationen aus Wasserdampf und Gas registriert. Bei einigen war recht viel Vulkanasche enthalten und Aschewolken stiegen bis 2,5 km über den Krater auf.

Der Popocatepetl ist seit einigen Monaten aktiv. Sporadisch wächst in seinem Krater ein Lavadom. In diesen Phasen kommt es zu moderaten explosiven Eruptionen.

Vulkane weltweit

Kilauea: Nachts gab es ein Erdbeben der Stärke 4,8. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe und damit schon im oberen Erdmantel. Bisher gab es 2 schwächere Nachbeben. Die Beben könnten mit Magmaaufstieg assoziiert sein. Die eruptive Tätigkeit des Vulkans geht bisher unverändert weiter. Der Tremor ist leicht erhöht und es wird schwache Inflation registriert. Der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u-Krater fluktuiert auf einer Tiefe zwischen 37 und 39 Metern unter Kraterrand. Im Pu`u `O`o-Krater sind mehrere Hornitos aktiv. 2 Lavaströme verursachen kleinere Waldbrände und etwas Lava erreicht den Ozean.

Paluweh: die Evakuierungen der Inselbevölkerung nach dem Domkollaps vom Samstag geht nur langsam voran. Die Menschen sollen nach Maumere übersiedeln, doch viele wollen ihre Häuser nicht verlassen. Sie haben Angst ihr gesamtes Hab und Gut zu verlieren.

Shiveluch: der Vulkan in Kamtschatka ist überaus aktiv und produzierte in den letzten 24 Stunden 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Tolbatschik: die Eruption geht auf schwachem Niveau weiter. Der Tremor nimmt langsam, aber stetig ab, wird von KVERT aber noch als stark bezeichnet. Weiterhin treten Lavaströme aus.

Paluweh: 6 Tote durch Vulkanausbruch

Am indonesischen Vulkan Paluweh (Rokatenda) gab es vor wenigen Stunden eine größere Eruption, bei der 6 Menschen getötet wurden die an einem Strand schliefen. 4 Leichen wurden bereits geborgen, 2 Kinder werden vermisst.

Die Medienberichte sind noch etwas ungenau, aber allem Anschein nach gab es einen weiteren Domkollaps, der pyroklastische Ströme erzeugt. Anders als bei den vorherigen Ausbrüchen, flossen einige der Ströme auch in den Nordteil der Insel, während sie ansonsten Richtung Süden strömten.

3000 Menschen lebten noch auf der Insel, weitere 3000 verließen bereits zu Beginn der eruptiven Phase ihre Heimat. Nun wird die Insel komplett geräumt.

Weltall: Asteroid und Sternschnuppen

Letzte Nacht passierte der Asteroid 2013 PS13 die Erde. Sein Weg führte den Asteroiden innerhalb der Mondumlaufbahn an uns vorbei. Dabei näherte er sich uns auf 203.700 Kilometern; eine geringe Entfernung für einen Asteroiden. Dieser ist mit einer Größe zwischen 5 und 19 Metern allerdings kein „globaler Killer“. Selbst wenn er in die Atmosphäre eingedrungen wäre, wäre er vermutlich zerbrochen und zum größten Teil verglüht. Damit wäre ihm ein ähnliches Schicksal widerfahren wie dem Asteroiden, aus dem die Tscheljabinsk-Meteoroiden hervorgingen, die im letzten Winter in Russland eingeschlagen sind und einigen Sachschaden anrichteten. Dieser Asteroid war 18 m groß.

Ein weiteres astronomisches Naturschauspiel steht uns in den kommenden Nächten bevor: der jährlich wiederkehrende Sternschnuppen-Strom der Persieden strebt am 12. August seinem Maximum entgegen. Der Radiant des Meterostroms kommt aus dem Sternbild Perseus, dass westlich von Kassiopeia, dem großen „Himmels W“ liegt.