Vulkane weltweit

Das VAAC Tokyo registriert derzeit die Vulkanausbrüche der aktivsten Vulkane im „ring of fire“.

Aso-san: der japanische Vulkan ist weiterhin aktiv und erzeugte heute bereits 3 Aschewolken. Martin beobachtete via LiveCam eine Eruption, die glühendes Material über den Kraterrand hinaus warf.

Klyuchevskoy: der Vulkan auf Kamtschatka ist seit mehreren Wochen aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen und Aschewolken. Zudem fließt ein Lavastrom über seine Flanke.

Sakura-jima: auch dieser Vulkan im Süden Japans ist recht munter. Heute tauchte er bereits in 4 Meldungen auf.

Shiveluch: auf Kamtschatka ist nicht nur der Klyuchevskoy aktiv. Der Nachbar Shiveluch ist derzeit besonders munter und produzierte seit gestern 8 explosive Eruptionen. Wahrscheinlich gehen auch pyroklastische Ströme ab.

Ambrym: Lavaseen weg?

Ich habe heute die Thermaldaten von MODIS gecheckt und es sieht so aus, als wären die beiden Lavaseen in den Kratern Marum und Benbow verschwunden. Grund hierfür ist die neue Spalteneruption in der Caldera, die nach einer Erdbebenserie begann. Das stärkste dieser Erdbeben erreichte am 19. Februar eine Magnitude von 6,5. Heute brachte es Eines auf M 5,1.

Auf den Screenshots sieht man deutlich die thermische Entwicklung in der Caldera. Im ersten Bild sind die thermischen Signaturen der beiden Lavaseen zu erkennen, im Mittleren die Spalteneruption und im dritten Bild sieht man, dass im Bereich der Krater keine Wäremstrahlung mehr auftritt. Das letzte Foto zeigt die Lage der Erdbeben der letzten Woche.

Vulkane weltweit

Ambrym: der Inselvulkan auf Vanuatu steht heut mal nicht wegen seiner 2 Lavaseen in den Schlagzeilen, sondern, weil sich in der Caldera eine Eruptionsspalte geöffnet hat. Genaue Informationen liegen noch nicht vor, aber es scheint sich eher um eine kleinere Eruption zu handeln. Trotzdem wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht.

Katla: am Samstag ereignete sich unter der Katla im Süden Islands ein kleines Schwarmbeben. Solche Beben gab es nach der Eyjafjallajökull-Eruption öfters, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch der Katla gekommen wäre.

Sinabung: im Krater des indonesischen Vulkans wächst weiterhin ein Lavadom. Luftaufnahmen zeigen steile Lavatürme. Von ihnen geht eine recht hohe Gefahr aus, da sie besonders instabil sind. Wenn sie kollabieren entstehen pyroklastische Ströme. Der pfannenkuchenförmige Dom mit dem zähflüssigen Lavastrom ist verschwunden. Das legt die Vermutung nahe, dass das Magma noch zäher geworden ist, als es zuvor war. Das jetzige Magma könnte eine rhyolithische Restschmelze sein, die hoch explosiv ist.

Bardarbunga: Lavasee verschwunden

Zahlreiche Beben entlang des magmatischen Ganges. © IMODie Eruption am isländischen Bardarbunga hat am Wochenende weiter stark nachgelassen. Fotos in unserer FB-Gruppe dokumentieren, dass der Lavasee im Baugur-Krater verschwunden ist. Nur an einem Vent köchelt die Lava. Trotzdem ist die Seismik heute recht hoch. Besonders entlang des magmatischen Ganges finden zahlreiche schwache Erdbeben statt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lava einen neuen Weg suchen wird. Auch eine explosive Eruption ist nicht auszuschließen. Eine schöne Sammlung von Luftaufnahmen seit Eruptionsbeginn gibt es bei IMO.

Bardarbunga: Aktivität schwächer

Dem Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht langsam die Puste aus. IMO berichtet von nachlassender Aktivität. Während eines Überfluges am 16. Februar wurde nur noch ein aktiver Förderschlot im Baugur-Krater gesichtet. Der Lavasee stand deutlich tiefer und war zum Teil verkrustet. Auf dem Lavafeld gibt es nur noch wenige Lavadurchbrüche.
Heute ist die Seismik deutlich schwächer. Auf der Grafik sind erstmalig seit Beginn der Eruption keine Beben mit Magnituden größer als 3 zu sehen. In den letzten 48 Stunden wurden 73 schwache Beben registriert. Die Subsidenz hat aufgehört und die Grafik zeigt eine flatline.

Villarrica: explosive Eruptionen

Der Vulkan in Chile ist seit dem 11. Februar besonders aktiv. Laut einem Bericht des USGS steigerten sich Tremor und vulkanische Aktivität signifikant. Am 16. Februar erreichte die Aktivität ihren vorläufigen Höhepunkt: es kam zu 5 explosiven Eruptionen pro Minute, bei denen Lavabomben bis zu 1 km auf die Südflanke des Vulkans geschleudert wurden. Im Gipfelkrater des Villarrica brodelt ein kleiner Lavasee. Dieser ist 800 Grad heiß. Aus dem Lavasee wurden bis zu 450 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag emittiert. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Sinabung: pyroklastischer Strom zerstört Häuser

Am Sinabung, auf der indonesischen Insel Sumatra, ging ein pyroklastischer Strom ab, der eine Länge von 4 km erreichte. Er streifte auch den Ort Suka Meriah. Dort fingen einige Häuser Feuer. Menschen kamen nicht zu Schaden, da das Dorf bereits seit 2013 evakuiert ist und die Menschen dauerhaft umgesiedelt wurden. Vulkanasche regnete auf die 30 km entfernte Stadt Berastagi nieder.

Die pyroklastischen Ströme scheinen nun auch durch ein Tal weiter südöstlich zu fließen. Zumindest erkennt man dort auf der LiveCam Ascheablagerungen. Das Ignimbrit-Feld ist deutllich größer, als zu meinem Besuch im vergangenen Januar.

Bardarbunga: Aktivität rückläufig

Die Aktivität an der Holurhaun-Spalte ist deutlich rückläufig. © IMOObwohl IMO immer berichtet, dass die Aktivität am Holurhaun ähnlich wie am Vortag sei, empfinde ich die Aktivität in den letzten Tagen als deutlich rückläufig. Die Anzahl der Erdbeben mit M größer 3 ist sehr stark zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurde nur noch 1 dieser Beben registriert. Die Anzahl leichter Erschütterungen betrug in diesem Zeitraum 75. Das ist ebenfalls deutlich weniger als zuvor. Mit dem Rückgang der Bebentätigkeit ist auch die Subsidenz (Absinken des Calderabodens) fast zum Stillstand gekommen. Auf den LiveCams sieht man nur noch wenig Dampf aufsteigen. Das Lavafeld hat sich zudem auch nicht mehr wesentlich vergrößert. Im Baugur-Krater köchelt noch Lava, die Frage ist, wie lange noch?

Trotzdem ist die Gefahr einer explosiven Eruption unter dem Zentralvulkan noch nicht gebannt. Wenn der Druckabbau über die Holurhaun-Spalte nachlässt, könnte der Druck in der zähen Restschmelze unter dem Bardarbunga steigen, was letztendlich zu einem explosiven Vulkanausbruch führen könnte.