Ätna: Tremor steigt

Neuer Paroxysmus. © Studio7Update 29.11.2013: Der 18. Paroxysmus dieses Jahres dauerte relativ lange und endete gegen 22 Uhr. Allerdings gab es noch starke Nachwehen in Form von Explosionen bei denen große Lavablasen platzten. Ein relativ langer Lavastrom floß in südwestlicher Richtung. Ein kürzerer Richtung Valle del Bove. Auf der LiveCam sind auch am Morgen nach dem Vulkanausbruch noch sporadische strombolianische Eruptionen zu sehen. Der Kegel des Neuen Südostkraters ist stark erhitzt. Tolle Fotos der italienischen Kollegen gibt es übrigens wieder in unserer Facebookgruppe.

Update: die Wolken gaben einen kurzen Blick auf den Neuen Südostkrater frei. Die Eruption ist im Gange!

Nur 5 Tage nach dem letzten Paroxysmus schießt der Tremor gerade steil in die Höhe. Die Seismik ist ebenfalls erhöht. Wahrscheinlich findet gerade der 18. Paroxysmus dieses Jahres statt. Dichte Wolken beeinträchtigen leider eine Beobachtung des Ereignisses via LiveCam.

Der letzte Paroxysmus war ungewöhnlich heftig. Lapilli flog bis nach Taormina und faustgroße Schlacken beschädigten Autos in der Nähe des Vulkans.

Vulkane und Erdbeben

Heute Morgen gab ein Seebeben der Magnitude 7 im Südatlantik. Das Hypozentrum lag Östlich von Feuerland bei den Falkland-Inseln in 10 km Tiefe.

Die Seismik am Ätna ist nach dem letzten Paroxysmus vom Samstag erhöht. Es sieht so aus, als würden weiterhin strombolianische Eruptionen stattfinden.

Nach einigen Tagen relativer Ruhe dreht Sakura-jima in den letzten 2 Tagen wieder voll auf. Alleine Gestern wurden 7 Ascheeruptionen vom VAAC Tokyo registriert.

Die Vulkane Klyuchevskoy und Shiveluch auf Kamtschatka sind weiterhin aktiv und tauchen sporadisch in den Meldungen des VAAC Tokyo auf.

Sinabung: erneute Eruption

Der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra kommt nicht zur Ruhe. Seit September brach der Vulkan bereits mehrmals aus. Heute spuckte er Vulkanasche und Lapill bis zu 8 km hoch. Rotglühende Lavabomben landeten in größerer Entfernung zum Krater. Menschen flüchteten in Panik, als der Vulkan ausbrach. Mittlerweile verließen gut 12000 Menschen die Umgebung des Vulkans.

Fotogalerie: Ätna Paroxysmus No. 16/2013

 

Der 16. Ätna-Paroxysmus des Jahres 2013 ereignete sich in der Nacht vom 16. auf den 17. November. Die Geonauten Martin, Thorsten und Marc campierten am Rand des Valle del Bove und beobachteten den Vulkanausbruch aus gut 2000 m Entfernung.

Erst einen Tag vor der paroxysmalen Eruption entschlossen sich die Geonauten dem Ätna einen Besuch abzustatten. Die Anzeichen für einen baldigen Vulkanausbruch standen gut: der Tremor war relativ hoch und es gab Phasen strombolianischer Tätigkeit. Allerdings ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht genau abschätzen wann es zu einem neuen Paroxysmus kommen wird.

Mein Flieger ging am Samstag gegen 9.00 Uhr. Auf dem Flughafen checkte ich noch einmal den Tremor und kam zu dem Schluss, dass der ersehnte Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

In Catania angekommen wurde ich direkt von einer SMS empfangen, deren Absender Thorsten und Martin waren: „Seismik steig, beeil dich!“, sie waren gut 2 Stunden vor mir angekommen und befanden sich bereits auf dem Weg zur Sapienza. Dort trafen wir uns wenig später und nahmen die Seilbahn zur Montagnola. Zu unserer unangenehmen Überraschung war die Kantine dort geschlossen und ausgeräumt: Nix war mit einem wärmenden Kaffee, oder einer Ergänzung des mitgebrachten Proviantes. Aber wir mussten zum Glück nicht lange auf den Ausbruch warten. Schon bei weiterer Annäherung Richtung Gipfelkrater merkten wir, dass die strombolianischen Eruptionen an Häufigkeit und Stärke leicht zulegten. Wir bestiegen den Krater von 2003, der knapp einen Kilometer vom Neuen Südostkrater entfernt liegt und Beobachteten die Eruptionen. Martin beschloss noch schnell auf den alten Südostkrater zu steigen, während Thorsten und mir das Risiko zu hoch erschien. Ich war noch von meiner Erfahrung vom 16. März geprägt, als der Paroxysmus unerwartet stark ausfiel und ich mich zum schnellen Rückzug gezwungen sah. Diesmal wollte ich die Hauptphase der Eruption nicht mit Rennen verbringen und bezog am alten „Bellvedere“ Position. Dort angekommen wurden die Strombolianer bereits deutlich stärker, trotzdem errichteten wir erst einmal unser Lager. Eine Stunde später kam dann auch Martin an, der einen atemberaubenden Blick in den Neuen Südostkrater erlebt hatte.

Kurz darauf steigerten sich die strombolianischen Eruptionen zu einer kontinuierlichen Lavafontäne. Unter ohrenbetäubendes Getöse stieg die glühende Lava bis zu 500 m hoch auf und bedeckte den gesamten Kegel des neuen Kraters. Mit argwöhnischen Augen beobachtete ich die Lavafontäne und die Driftrichtung der Eruptionswolke. Letztere zog zuerst in unserer Richtung, änderte diese aber in der Höhe, sodass wir von Ascheniederschlag verschont blieben. Die glühenden Lavabomben landeten auch praktisch alle auf dem Krater-Plateau auf Höhe des Torre del Filosofo. Der Ausbruch blieb deutlich kleiner als am 16. März und an unserem Standpunkt bestand keine Gefahr.

Plötzlich stob eine kugelförmige Lichtkaskade in den Himmel, gefolgt von einem trockenen Detonationsknall. Lavabrocken flogen gleichmäßig verteilt in alle Richtungen und prasselten dicht an dicht nieder. Der gesamte Südostkegel glühte. Der Boden vibrierte durch die Erschütterung der Explosion.  Meine Augen suchten den Himmel nach herannahenden Lavabomben ab, aber alle landeten in einem Umkreis von 1 km um den Neuen Südostkrater. Da war eine besonders große Lavablase geplatzt. Dieses atemberaubende Phänomen widerholte sich mehrmals.

Ein Lavastrom begann in südwestlicher Richtung zu fließen und erreichte ungefähr die Höhe des früheren Torre del Filosofo. Die Reste des Gebäudes dort sind nun endgültig unter Lava begraben. Ein weiterer Lavastrom begann in östliche Richtung zu fließen, blieb allerdings vergleichsweise klein.

Nach knapp 2 Stunden wunderten wir uns, dass die Eruptionsstärke nur wenig nachzulassen schien. Der Paroxysmus dauerte ungewöhnlich lange und so blieb uns Zeit die Augen vom Krater abzuwenden und auf die Details der Landschaft zu achten. Das Licht des Vollmonds konkurrierte mit dem roten Schein der Lavafontäne und tauchte den Ätna in ein unheimliches Zwielicht. Die Aschewolke zog über das Valle del Bove hinaus und regnete wie ein schwarzer Vorhang Richtung Milo ab. Weiter hinter uns versammelten sich einige andere Vulkanbeobachter und wir wunderten uns, warum sie nicht näher kamen. Später erfuhren wir, dass die Polizei den Zugang zur Hochebene gesperrt hatte. Da haben wir richtig Glück gehabt, zeitig angekommen zu sein.

Gegen 4 Uhr ließ die Eruptionsstärke nach und wir zogen uns in die Zelte zurück. Richtig schlafen konnten wir bei dem anhaltenden Eruptionslärm allerdings nicht. Zur Morgendämmerung war unsere Ätna zwar müde, aber noch nicht ganz zur Ruhe gekommen. Strombolianische Eruptionen hielten praktisch den ganzen Tag an. Mittags machten wir uns an den Abstieg und beobachteten den Vulkan vom Parkplatz aus. Am Abend verstärkte sich die Aktivität erstaunlicher Weise wieder etwas und kurze Lavaströme flossen aus der Flanke des Neuen Südostkraters. Gegen 23 Uhr nahm die strombolianische Aktivität wieder ab und die Geonauten fielen zeitgleich mit dem Ätna in wohlverdienten Schlaf.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch No. 17

Paroxysmus No. 17. © EtnawalkHeute Morgen baute sich der Tremor am Ätna auf und der Vulkan begann mit einem neuen paroxysmalen Vulkanasubruch. Nun, um 11.00 Uhr ist die Hauptphase der Eruption in vollem Gang. Leider hüllt eine dünne Wolkenkappe den Neuen Südostkrater ein, Lavabomben und eine Aschewolke steigen aber über diese hinaus. Vermutlich werden auch wieder Lavaströme gefördert.

Der letzte Vulkanausbruch dieser Art ereignete sich erst letzte Woche in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Fotos hiervon kommen im Laufe des Tages.

Vulkane weltweit

Hier eine kurze Zusammenfassung vulkanischer Aktivität die sich während meines Ätna-Aufenthaltes ereignet hat.

Island: entlang der kontinentalen Nahtstelle im Osten der Insel kommt es zu einer Reihe von Schwarmbeben. Gehäuft treten diese unter den Gletschervulkanen Katla und Grimsvötn auf, aber auch unter der Askja rappelt es.

Japan: nahe der unbewohnten Insel Nishinoshima, die zum Archipel von Ogasawara gehört, kam es zu einer submarinen Eruption in dessen Verlauf eine neue Insel geboren wurde. Das Naturspektakel findet im Südwesten Japans statt.

Sinabung: der Vulkan in Sumatra ist weiterhin aktiv gewesen und erzeugte mehrere hoch aufsteigende Aschewolken.

Merapi: eine explosive Eruption sorgte für Ascheniederschlag in Ortschaften um den Vulkan in Indonesien

Ätna: Europas mächtigster Vulkan hatte den 16. Paroxysmus dieses Jahres. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Klyuchevskoy, Sakurajima und El Hierro

Die beiden Vulkane in Asien leben nach einigen Tagen relativer Ruhe wieder auf. Klyuchevskoy in Kamchatka produzierte in den letzten 2 Tagen 4 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Sakura-jima in Japan brachte es sogar auf 12 Ausbrüche. In den Tagen davor waren es nur 1 -3 tägliche Eruptionen.

Die zu Spanien gehörende Insel El Hierro wird wieder von einer kleineren Bebenserie heimgesucht. Gestern bebte es unter der Insel 13 Mal. Einige Beben hatten eine Magnitude größer als 2.

Vulkane weltweit

Strombolianer am Ätna. © Studio 7Update Ätna 18.30 Uhr: das Wetter ist etwas besser und es sind strombolianische Eruptionen auf der Livecam von „Radio Studio 7“ zu erkennen. Der Tremor ist etwas gestiegen.

Ätna: nur 2 Tage nach dem letzten paroxysmalen Vulkanausbruch werden wieder leichte strombolianische Eruptionen gemeldet. Schlechtes Wetter bedingt den Ausfall mehrerer Meßstationen. Die Station am Torre del Filosofo wurde beim letzten Ausbruch zerstört. Die verbliebenen Stationen zeigen leicht erhöhten Tremor.

Sinabung: der Vulkan in Indonesien eruptierte vor 2 Tagen erneut und produzierte Aschewolken. Es wurden weitere Menschen evakuiert.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch

Update 18.30 Uhr: entgegen dem sonstigen Verhalten des Vulkans, ist der Tremor nach der Hauptphase des Paroxysmus noch erhöht. Es finden strombolianische Eruptionen statt und Lavaströme ließen in westlicher Richtung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie lange die Aktivität anhält, und ob nicht vielleicht bereits ein weiterer Paroxysmus in den Startlöchern steht.

Originalmeldung: der seit einigen Tagen erwartete paroxysmale Vulkanausbruch ist im vollen Gange. Seit gestern Abend baute sich die Eruption kontinuierlich auf und strebt weiter ihrem Höhepunkt entgegen. Der Tremor ist bereits auf hohem Niveau und steigt weiter. Der zeitliche Verlauf ist für einen Paroxysmus relativ ungewöhnlich und wurde in den vergangenen Episoden in dieser Länge selten beobachtet. Allerdings hüllt sich die mächtige Dame Ätna in Wolken, so dass auf den LiveCams kaum etwas zu sehen ist. In unserer Fachebookgruppe sind zahlreiche Bilder der Aufbauphase zu sehen, die von unseren italienischen Freunden ins Netz gestellt wurden. Es wird auch bereits Ascheniederschlag in den Ortschaften dokumentiert. Scheinbar zieht die Aschewolke wieder Richtung Milo und Zafferana.