Vulkane weltweit

Colima: der mexikanische Vulkan legte heute eine etwas größere Ascheeruption hin, die Ache bis zu 2400 m über Kraterhöhe aufstiegen ließ. Zudem tauchten in den letzten Tagen mehrere Bilder mit vulkanischen Blitzen auf, die auf der Seite unserer facebookgruppe zu sehen sind.

Tungurahua: in Ecuador ist der  Tungurahua in den letzten Tagen wieder aktiver geworden. Glühende Tephra wurde bis zu 500 m hoch aus dem Krater eruptiert und Vulkanasche stieg bis zu 3 km über Kraterhöhe auf.

Rinjani: strombolianische Aktivität

Strombolianische Tätigkeit am Rinjani. © Andi GuideVolcanismDer Rinjani auf Lombok ist weiterhin aktiv, doch mit rückläufiger Tendenz. Mein indonesischer Vulkanfreund und Guide Andi bestieg den Rinjani vorgestern und berichtet von strombolianischer Aktivität und einem Lavastrom, der in den See Segara Anak fließt. Der Lavastrom bewegte sich kaum und glühte nur noch auf der Flanke des Schlackenkegles Mount Barujari oberflächlich.

Das Wasser des Sees hat sich dramatisch erwärmt und von der Oberfläche steigt Dampf auf. Überall schwimmen tote Fische. Laut den Vulkanologen hat sich die Wassertemperatur von 20 auf 38 Grad Celsius erhöht. Der Seespiegel ist um mehr als 50 cm angestiegen. Man fürchtet gefährliche Sturzfluten entlang von Bachläufen.

Es wurde eine 3 km Sperrzone eingerichtet und der Aufstieg zur Caldera ist offiziell verboten. Polizisten sperren die beiden Aufstiegsrouten ab. Die Verbote werden restriktiv umgesetzt, da der Rinjani Nationalpark ist. Sollten Vulkangeher wiederholt erwischt werden droht sogar eine Nacht im Gefängnis.

Griechenland: Erdbeben M 6,6

Lage des Erdbebens. ©EMSCUpdate: es gab mindestens eine Tote auf der Insel Lefkáda. Die Frau starb als eine Mauer einstürzte. Es wurden auch mehrere Häuser stark beschädigt. Zudem gab es einen Erdrutsch.

Originalmeldung: Heute Vormittag ereignete sich wenige Kilometer vor der griechischen Küste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe und 26 km westlich der Insel Lefkáda. Tausende Menschen entlang der griechischen Küste verließen ihre Häuser.

Es liegen noch keine Meldungen über Schäden vor, aber ich vermute, dass es bei einem Beben dieser Stärke und geringer Tiefe einige Schäden gegeben haben wird. Es folgten bereits zahlreiche Nachbeben. Eines hatte eine Magnitude von 5,2.

Die sizilianischen Vulkane liegen nur um die 200 km vom Hypozentrum entfernt und auf deren Seismographen wurde das Beben deutlich registriert.

 

Vulkane Indonesiens

Der heutige Bericht steht ganz im Zeichen der indonesischen Vulkane:

Am Bromo auf Java wurden in den letzten Tagen erhöhte Seismik und Gasausstoß registriert. Das örtliche Observatorium richtete eine 1 km durchmessende Sperrzone um den Vulkan ein. Der Aufstieg zum Kraterrand ist gesperrt.

Anak Krakatau erzeugte bereits vor mehreren Tagen eine einzelne explosive Eruption. Dies berichtete unser Freund und Guide Andi. Er ist übrigens auch Mitglied in unserem Vulkanverein.

Rinjani auf Lombok ist weiterhin aktiv. Der Ausstoß an Tephra hat soweit abgenommen, dass der lokale Flughafen wieder geöffnet wurde. Dafür wird von strombolianischer Aktivität berichtet und von einem Lavastrom, der in den Kratersee fließt.

Der Dom des Semeru wächst langsam aber stetig. Heute wurde ein moderates Hitzesignal registriert, dass auf eine leichte Zunahme der Lavafördermenge schließen lässt.

Japan: Erdbeben M 6,6

Im Süden Japans ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Manche Quellen sprechen von M 7,o. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe und 170 km westlich von Kagoshima. Die Angaben über einen Tsunamialarm sind widersprüchlich, aber es scheint zumindest keine größeren Flutwellen gegeben zu haben.

In der Nähe liegt nicht nur das Atomkraftwerk Sendai, sondern auch mehrere aktive Vulkane wie Kirishima, Suwanose-jima und Sakurajima. Letzterer ist ungewöhnlich still: das VAAC Tokyo registrierte die letzte Eruption vor genau einem Monat.

Vulkane weltweit

Fuego: der Vulkan in Guatemala produzierte vorgestern einen neuen Paroxysmus bei dem auch pyroklastische Ströme entstanden. Diese erreichten die Basis des Vulkans und gefährdeten Farmland.

Piton Fournaise: das vulkanologische Observatorium meldet eine Zunahme der Seismik, Zudem wird erneute Inflation registriert was auf weiteren Magmenaufstieg hindeutet. Wahrscheinlich wird es bald eine neue Eruptionsphase geben.

Rinjani: der Vulkan auf der indonesischen Insel Lombok ist weiterhin aktiv, allerdings mit rückläufigem Trend. So wurde der Regionalflughafen auf Lombok wieder kurzfristig geöffnet. Thermische Signale der letzten 2 Tage sind vergleichsweise schwach, bzw. nicht vorhanden.

Sinabung: auf Sumatra ist der Domvulkan weiterhin aktiv. In den letzten 2 Tagen wurden pyroklastische Ströme beobachtet.

Ätna: thermisches Signal

Jahresübersicht thermische Signale. © MIROVA

Der Ätna auf Sizilien heizt langsam, aber stetig auf. Der Tremor fluktuiert im 12 Stunden Takt. Parallel dazu werden auf MIROVA thermische- und radioaktive Strahlungssignal registriert. Zudem gibt es weitere Erdbeben in Tiefen kleiner als 5 km. Derzeit ist es schwer einzuschätzen, ob die leichte Erhöhung der Aktivität zu einer neuen Ausbruchsserie führt, oder ob es nur ein Intermezzo ist. Die italienischen Kollegen vom INGV halten sich bedeckt und kommentieren das Geschehen nur wenig.

Rinjani: Aufstieg gesperrt

Die Aktivität am indonesischen Vulkan Rinjani ist weiterhin sehr intensiv. Zwar hat die Eruption von Vulkanasche etwas abgenommen, aber es findet sehr starke strombolianische Tätigkeit statt. Zudem hat sich ein Lavastrom auf den Weg gemacht. Dieser geht vom 300 m hohen Mount Barujari aus. Der Schlackenkegel entstand erst 1994 innerhalb der Caldera des Rinjani.

Obwohl die Emission von Vulkanasche nachgelassen hat, wird der Flugverkehr weiterhin beeinträchtigt. Die meisten Flüge von Bali nach Australien fallen aus und Tausende Urlauber sitzen fest. Der lokale Flughafen auf Lombok ist gesperrt.

Gesperrt ist auch der Aufstieg zum Vulkan. Unser Freund Andi berichtet von Polizeiposten an den beiden Zugangspunkten zum Vulkan. Zum Leidwesen aller Vulkanchaser nimmt die Polizeipräsenz auch in Indonesien weiter zu und es wird immer schwieriger einen aktiven Vulkan zu besteigen.

Ätna: erneuter Tremoranstieg

Mikroseismik am Ätna. © INGVLetzte Nacht gab es eine erneute Erhöhung des Tremors. Ich vermute diese hing mit einer Intensivierung der strombolianischen Tätigkeit in der Voragine zusammen. Zudem gab es in den letzten Tagen wieder vermehrte Mikrobeben. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 5 km und scheinen sich (mehr oder weniger) entlang einer SW-NE streichenden Linie ereignet zu haben, die parallel zur Hauptstörungzone des Vulkans verläuft.