Der Vulkan in Guatemala ist derzeit besonders aktiv: die Vulkanologen berichten von moderaten Explosionen die Schockwellen verursachen und in entfernten Dörfern die Scheiben zum Klirren bringen. Vulkanasche steigt dabei bis in einer Höhe von 4600 m auf. Es werden 2 Lavaströme gefördert, die Längen von 1000 und 1500 m erreicht haben. Zudem gehen Schuttlawinen ab. Besonders auffällig ist ein starkes thermisches Signal, dass auf MIOVA zu sehen ist. Es wurde eine thermische Strahlung von 824 MW gemessen, was ca. 10 Mal so stark wie üblich ist. Was diesen hohen Wert verursacht ist noch nicht klar, möglicher Weise wurde ein neuer Schub Lava gefördert, oder es gingen pyroklastische Ströme ab. Auch ein Waldbrand liegt im Bereich des Möglichen.
Vulkane weltweit
Ätna: auf Sizilien steigt der Tremor wieder einmal an. es ist mittlerweile der 8. Versuch eines Lavaausbruches in diesem Monat. Da sich der Vulkan seit gestern in dichten Wolken hüllt, die viel Schnee bringen, sind visuelle Beobachtungen unmöglich. Vor 2 Tagen waren am NSEC einige hot spots zu sehen und es kam zu kleinen Ascheeruptionen.
Kilauea: am Vulkan auf Hawaii tritt dieser Tage wieder etwas mehr Lava aus. So ist es gestern in der Nähe des Puʻu ʻŌʻō-Kraters zu einem Ausbruch eines Lavastromes gekommen. Zudem sammelte sich am Kraterboden frische Lava.
Griechenland: zahlreiche Erdbeben
Beeindruckend, wie viele Erdbeben sich in den letzten 7 Tagen an der griechischen Adriaküste ereignet haben. Die Beben konzentrieren sich in 2 Clustern und finden in Tiefen zwischen 10 und 15 km statt. Die Meisten haben Magnituden zwischen 2 und 3. Auslöser für den nördlichen Cluster dürfte das schwere Erdbeben von letzter Woche gewesen sein. Weitere starke Erdbeben sind nicht auszuschließen.
Heute gab es auch zwei starke Erdbeben der Magnituden 7,6 in Peru. Die Hypozentren lagen in der sehr großen Tiefe von ca. 630 km. Daher gab es sehr wahrscheinlich keine größeren Schäden.
Vulkane weltweit
Awu: der indonesische Vulkan zeigt Zeichen steigender Aktivität. Gasausstoß und Seismik sind erhöht und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt. Da die Eruptionen des Vulkans bisher viele Todesopfer forderten, wurde gleich eine 4 km Sperrzone etabliert. Awu ist eine kleine Vulkaninsel, die zwischen Sulawesi und den Philippinen liegt. Zur gleichen Inselgruppe gehört der Karangetang.
Láscar: in der chilenischen Wüste Atacama liegt der Vulkan Láscar. Von ihm zeichnete MIROVA ein moderates thermisches Signal auf. Es wurde ebenfalls erhöhte radioaktive Strahlung registriert. Die Messungen sind seit gut einem Monat auffällig. Am 30. Oktober ereignete sich eine spontane Ascheeruption. Scheinbar ist der Vulkan seitdem immer noch aktiv. Auf der LiveCam sieht man allerdings nur ein kleines Dampfwölkchen aufsteigen.
Sakura-jima: seit dem 17. September wurden keine größeren explosiven Eruptionen mehr registriert. Daher verringerte die JMA die Alarmstufen von 3 aus 2. Die Alarmstufe 3 wurde bereits im Jahr 2010 ausgerufen. Seitdem besuchte ich den Vulkan 3 Mal. Nun scheint es, dass wir in der nächsten Zeit keine neuen Blitzbilder mehr von diesem fantastischen Vulkan machen können.
Vulkane weltweit
Kanlaon: der Vulkan auf den Philippinen meldete sich gestern mit einer Dampferuption zu Wort, bei der auch etwas Vulkanasche austrat. Die Eruptionswolke stieg innerhalb von 8 Minuten ca. 1,5 km über Kraterhöhe auf. Der Alarmstatus wurde auf „1“ gesetzt und eine 4 km Sperrzone eingerichtet. Den Vulkanologen zu Folge ist der Vulkan in eine unruhige Periode eingetreten, in der es zu weiteren Vulkanausbrüchen kommen könnte.
Shiveluch: der Vulkan auf Kamtschatka ist derzeit besonders unruhig und ist täglich mit mehreren Meldungen beim VAAC Tokyo vertreten. Es steigen Aschewolken auf, die meistens mit pyroklastischen Strömen assoziiert sind.
Telica: explosive Eruption
Gestern Morgen kam es am Vulkan Telica in Nicaragua zu einer plötzlichen Eruption. Ohne Vorwarnung schleuderte der Vulkan Vulkanasche und Lavabomben mehrere Tausend Meter hoch. Es bildeten sich kleinere pyroklastische Ströme. Kühe wurden von großen Gesteinsbrocken erschlagen. Auf einem Bild in der Presse ist zu erkennen, wie ein Fels aus einer Kuh gezogen wurde. Allem Anschein nach handelte es sich bei dem Gestein um altes anstehendes Material und nicht um eine frische Lavabombe. Es gibt aber auch Fotos mit Kopf-großen dampfenden Bomben, die bis aufs Farmland flogen. Die Bilder seht ihr im Blog „earth of fire„.
Ätna: erneuter Tremoranstieg
Der Tremor am Ätna ist wieder einmal erhöht und fluktuiert seit gestern Abend. DR. Boris Behncke vom INGV schreibt dazu, dass nicht nur die Tremoramplitude steigt, sondern sich das Hypozentrum in Richtung Oberfläche verlagert. Zudem wandert es von der Voragine, an den NESC vorbei in südlicher Richtung. Das bedeutet also, dass Magma zur Oberfläche aufsteigt und sich seinen Weg an die Gipfelkrater vorbei nach Süden sucht. Sollte es zu einer Eruption kommen, dann könnte sich sogar eine Spalte auf der Südflanke des Vulkans öffnen. Nicht klar ist, wie weit sich die Quelle des Tremors in den Süden verlagert. Es ist bereits der 5. Versuch eines Ausbruches in diesem Monat.
Vulkane weltweit
Colima: der mexikanische Vulkan legte heute eine etwas größere Ascheeruption hin, die Ache bis zu 2400 m über Kraterhöhe aufstiegen ließ. Zudem tauchten in den letzten Tagen mehrere Bilder mit vulkanischen Blitzen auf, die auf der Seite unserer facebookgruppe zu sehen sind.
Tungurahua: in Ecuador ist der Tungurahua in den letzten Tagen wieder aktiver geworden. Glühende Tephra wurde bis zu 500 m hoch aus dem Krater eruptiert und Vulkanasche stieg bis zu 3 km über Kraterhöhe auf.
Rinjani: strombolianische Aktivität
Der Rinjani auf Lombok ist weiterhin aktiv, doch mit rückläufiger Tendenz. Mein indonesischer Vulkanfreund und Guide Andi bestieg den Rinjani vorgestern und berichtet von strombolianischer Aktivität und einem Lavastrom, der in den See Segara Anak fließt. Der Lavastrom bewegte sich kaum und glühte nur noch auf der Flanke des Schlackenkegles Mount Barujari oberflächlich.
Das Wasser des Sees hat sich dramatisch erwärmt und von der Oberfläche steigt Dampf auf. Überall schwimmen tote Fische. Laut den Vulkanologen hat sich die Wassertemperatur von 20 auf 38 Grad Celsius erhöht. Der Seespiegel ist um mehr als 50 cm angestiegen. Man fürchtet gefährliche Sturzfluten entlang von Bachläufen.
Es wurde eine 3 km Sperrzone eingerichtet und der Aufstieg zur Caldera ist offiziell verboten. Polizisten sperren die beiden Aufstiegsrouten ab. Die Verbote werden restriktiv umgesetzt, da der Rinjani Nationalpark ist. Sollten Vulkangeher wiederholt erwischt werden droht sogar eine Nacht im Gefängnis.