Bromo: der javanesische Vulkan ist seit mehreren Tagen aktiv und fördert kleinere Eruptionswolken aus Vulkanasche. Die Behörden bereiteten sich bereits auf eine Verstärkung des Vulkanausbruches vor und präparierten 2500 Notfallpäckchen vor. Nun nimmt der Tremor ab und es sieht so aus als würde man die Notfallpäckchen nicht unmittelbar brauchen.
Sinabung: auf Sumatra ist der Vulkan Sinabung weiterhin aktiv. In den letzten Monaten änderte sich der Eruptionstyp mehr in Richtung explosiver Ausbrüche. Es wird zwar auch noch ein Lavadom gefördert, doch mindestens ein Schlot ist explosiv tätig. So kommt es immer häufiger zu explosiven Eruptionen, die dann pyroklastische Ströme auslösen.
Der daueraktive VulkanYasur (Vanuatu) ist seit gestern aktiver als üblich. MIROVA registriert erhöhte thermische Strahlungssignale. Auf der LiveCam sieht man rot illuminierte Dampfwolken. Der Alarmstatus steht auf „2“ und das Observatorium warnt davor, das Lavabomben bis auf und über den Kraterrand hinaus fliegen können.
Der Yasur liegt auf der Insel Tanna und ist einfach zu besteigen, bzw. als „drive in Vulkan“ ausgebaut. Die strombolianischen Eruptionen können sehr stark werden und es kommt relativ oft zu Unfällen, bei denen Vulkanbeobachter verletzt, oder sogar getötet werden.
Ätna: vorgestern kam es am Ätna auf Sizilien noch zu kleineren Ascheeruptionen, heute ist der Tremor auf Background-Niveau gesunken.
Colima: in Mexiko ist die Aktivität das Colima erhöht. Unsere Kollegen vor Ort berichten von stärkeren Explosionen die Asche und glühende Tephra produzieren. Gelegentlich bilden sich vulkanische Blitze in den Eruptionswolken.
Fuego: der Vulkan in Guatemala ist heute wieder besonders aktiv und produziert kontinuierliche stromboliansiche Eruptionen und Aschewolken, die bis zu 7 km hoch aufsteigen. Zudem werden 3 Lavaströme gefördert, welche Längen bis zu 2 km erreichen.
Shiveluch: auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist der Shiveluch besonders aktiv. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken, die von dem Vulkan ausgingen. Asche stieg bis in einer Höhe von 6 km auf. Die Aktivität geht mit erhöhtem Domwachstum einher: thermische Signale sind derzeit besonders hoch.
Nach 5 Tagen am Ätna bin ich letzte Nacht zurück gekommen. Leider war meine Kurztour nur von mäßigem fotografischen Erfolg gekrönt: ein weiterer Paroxysmus aus dem Zentralkrater fand bisher nicht statt. Dafür verlagerte sich die Aktivität bereits am Tage meiner Abreise (6. Dezember) auf den Neuen Südostkrater (NSEC). Dort zeigte sich der neue Förderschlot im oberen Bereiches des Osthanges kontinuierlich aktiv: strombolianische Eruptionen wurden generiert und ein Lavastrom ausgestoßen. Die Strombolianer ließen glühende Tephra an die 200 m hoch aufsteigen und der Lavastrom erreichte die Monti Centenari im Valle del Bove.
Ich bin direkt nach meiner Ankunft Nachts aufgestiegen um die Eruption zu dokumentieren. Erfahrungsgemäß dauert diese Aktivität selten länger als 2-3 Tagen an und ich fürchtete das Interessanteste zu verpassen. Dabei achtete ich insbesondere darauf, ob oberhalb der Seilbahnstation größere vulkanische Bomben lagen, die von den letzten Paroxysmen aus dem Zentralkrater stammten. Bis hinauf zum Belvedere am Rande des Valle del Bove konnte ich keine entdecken. Weiter aufzusteigen war für das Filmen unnötig und ich wollte genügend Sicherheitsabstand einhalten, für den Fall, dass sich doch noch plötzlich ein echter Paroxysmus entwickelt hätte. Es war eine klare und kalte Nacht mit Temperaturen um minus 5 Grad, aber Gott sei Dank windstill. Bereits während des Aufstiegs gefror eine außen am Rucksack angebrachte Wasserflasche. Die Zweite nahm ich dann mit in den Schlafsack.
Am Nachmittag des 7 Septembers wurde dann noch ein 2. Schlot des NSEC aktiv. Dieser förderte neben glühender Tephra überwiegend Vulkanasche. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von ca. 1200 m über Krater. Dieses Geschehen beobachtete ich von der Montagnola aus. Der Tremor war deutlich erhöht, erreichte aber nicht das Niveau eines Paroxysmus.
Die Eruption endete urplötzlich am Morgen des 8. Dezembers. Etwa zu diesem Zeitpunkt ereignete sich ein Erdbeben M 3,6 im Norden des Vulkans. Die letzten Eruptionen aus dem NSEC verliefen alle nach diesem Schema: anstatt des erwarteten paroxysmalen Vulkanausbruches, wurde uns eine Eruption mit länger anhaltender, aber milderer Höhepunktphase geliefert. Eine Spekulation ist, dass der NSEC mittlerweile zu hoch geworden ist um noch Paroxysmen zu produzieren. Auffällig ist auch, dass sich die Aktivität immer weiter in den Osten zu verlagern scheint. Der Kraterkegel hat mittlerweile die Form eines langen Rückens angenommen, der sich in West-Ost-Richtung erstreckt.
Am späten Nachmittag sprang die Aktivität auf den Nordost-Krater über und schwache strombolianische Eruptionen begannen. Am nächsten Morgen verstärkten sich die Eruptionen aus diesem Krater und es stieg relativ viel Vulkanasche auf. Leider zogen am Vormittag dichte Wolken auf und ich konnte das Schauspiel nicht weiter verfolgen. Am nächsten Morgen endete auch diese Eruptionsphase und es kam nur noch zu sporadischen kleinen Explosionen.
Ich vermute, dass diese Aktivitätsphase noch nicht vorbei ist und wir mit weiteren Vulkanausbrüchen rechnen können.
Am Ätna geht es nun Schlag auf Schlag: am späten Nachmittag ereignete sich ein weiterer Paroxysmus aus dem Zentralkrater. Eine Lavafontäne wurde generiert und Vulkanasche stieg mehrere Kilometer hoch auf. Bei dem vorangegangenen Vulkanausbruch wurde die Höhe der Eruptionswolke mit 7 – 8 km angegeben. Asche und Lapilli regneten in großem Umkreis nieder. Dr. Boris Behncke vom INGV beschreibt die Ausbrüche als weitaus stärker, als jene vom NESC im Jahre 2013. Er warnt davor sich den Gipfelkratern zu nähern. Für den Luftverkehr gilt Alarmstufe „rot“. Der Flughafen von Catania ist geschlossen. Flüge werden umgeleitet und es muss mit großen Verspätungen gerechnet werden. Nichts desto Trotz mache ich mich morgen auf den Weg zum Ätna.
Die letzten Wochen des Jahres gehen in Indonesien genauso spannend weiter wie die vorangegangenen Monate: am Bromo setzte gestern Tremor ein und der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. In den Wochen zuvor stiegen Seismik und Gasausstoß deutlich an. Teilweise mischte sich sogar etwas Vulkanasche in die Dampfwolke die zuletzt gut 150 m hoch aufstieg.
Der letzte größere Ausbruch des Bromo begann im Dezember 2010 und dauerte bis Frühjahr 2011. Damals kam es zu Störungen im Flugverkehr und die Ernte wurde auf vielen Feldern von Asche erstickt.
Update 22.30 Uhr: Soeben geht der 2. Paroxysmus des Tages (der dritte dieser Serie) zu Ende. So einen ereignisreichen Tag gibt es am Ätna selten. Es ist bisher das gleiche Muster wie bei den Paroxysmen des Zentralkraters im Oktober 2000.
Update 19.30 Uhr: Die Aktivität ist noch deutlich erhöht, in der Voragine toben strombolianische Eruptionen. Der neue Förderschlot am Osthang des NESC ist ebenfalls aktiv und produziert Lavaspattering. Insgesamt erinnert mich die derzeitige Ausbruchsphase an den Oktober 2000, als eine Serie von Paroxysmen die beiden Zentralkrater (Bocca Nuova und Voragine) ziemlich weit auffüllten. Zwischen den Paroxysmen kam die Aktivität in den Kratern auch nicht völlig zum Erliegen.
Update 11.45 Uhr: Die Hauptphase des 2. Paroxysmus aus dem Zentralkrater des Ätnas neigt sich dem Ende. Eine Lavafontäne ist nicht mehr sichtbar, es wird aber noch Vulkanasche ausgestoßen. Interessant ist, dass der neue Förderschlot am Neuen-Südostkrater auch noch aktiv geworden ist und nun eine Aschewolke fördert. Möglicher Weise erfolgen die neuen Paroxysmen aus dem Zentralkrater, weil die Schlote dort mittlerweile niedriger liegen als im Neuen-Südostkrater. Die Aschewolke zog in Richtung Flughafen von Catania und dieser musste gesperrt werden.
Originalmeldung: 10.20 Uhr: Nur 30 Stunden nach dem letzten Paroxysmus folgt heute Vormittag der Nächste. Der Vulkanausbruch steht bereits am Beginn der Hauptphase. Schauplatz des Geschehens ist wieder der Zentralkrater des Ätnas. Die Eruption ist bei gutem Wetter über diverse LiveCams zu beobachten:
Zum Jahresende wird es am Ätna doch noch einmal richtig spannend. Die strombolianischen Eruptionen aus der Voragine entwickelten sich im Verlauf der Nacht tatsächlich zu einem Paroxysmus. Während der 1-stündigen Hochphase wurde zu der Lavafontäne viel Vulkanasche gefördert, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Bei recht wenig Wind bildete sich eine schöne pilzförmige Eruptionswolke. Heute Vormittag ist der Krater weiterhin aktiv. Auf der Livecam ist viel Dampf zu sehen und ich vermute anhaltende strombolianische Tätigkeit. Weitere paroxysmale Phasen sind nicht auszuschließen. Zuletzt erlebte ich eine vergleichbare Tätigkeit im Oktober 2000. Damals kam es zu einer Serie von Paroxysmen die große Veränderungen im Kraterbereich verursachten. Vor gut 3 Wochen wurde erhöhte Bebentätigkeit am Ätna registriert. Wahrscheinlich begann da der Magmenaufstieg für die jetzige Tätigkeit.
Update 03.12.2015: Zum Jahresende wird es am Ätna doch noch einmal richtig spannend. Die strombolianischen Eruptionen aus der Voragine entwickelten sich im Verlauf der Nacht tatsächlich zu einem Paroxysmus. Während der 1-stündigen Hochphase wurde zu der Lavafontäne viel Vulkanasche gefördert, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Bei recht wenig Wind bildete sich eine schöne pilzförmige Eruptionswolke. Heute Vormittag ist der Krater weiterhin aktiv. Auf der Livecam ist viel Dampf zu sehen und ich vermute anhaltende strombolianische Tätigkeit. Weitere paroxysmale Phasen sind nicht auszuschließen. Zuletzt erlebte ich eine vergleichbare Tätigkeit im Oktober 2000. Damals kam es zu einer Serie von Paroxysmen die große Veränderungen im Kraterbereich verursachten. Vor gut 3 Wochen wurde erhöhte Bebentätigkeit am Ätna registriert. Wahrscheinlich begann da der Magmenaufstieg für die jetzige Tätigkeit.
Originalmeldung: Der Ätna ist heute Abend Schauplatz steigender vulkanischer Aktivität. Ort des Geschehens ist diesmal nicht der Neue-Südostkrater, sondern einer der Zentralkrater: die Voragine. In den letzten Wochen kam es hier immer wieder zu Episoden mit leichter strombolianischer Tätigkeit. Nun sind die Eruptionen bereits so groß, dass sie über den Kraterrand hinausreichen. Vereinzelte Lavabomben fliegen bis auf den äußeren Kraterhang. Der Vulkanausbruch sieht so aus wie ein kleiner Paroxysmus. Der Tremor steigt ebenfalls gerade an, bewegt sich aber noch auf relativ niedrigem Niveau. Die Eruption ist derzeit (22 Uhr) gut via LiveCam zu beobachten.
Gestern Mittag wurden einige schwache Eruptionen des Vulkans in Nicaragua registriert. In der Nacht steigerten sie sich zu einer paroxysmalen Eruption mit kontinuierlicher Lavafontäne, Ascheausstoß und einem Lavastrom, der über die Vulkanflanke floss. Heute ist die Aktivität noch erhöht, aber nicht so stark wie in der Nacht. Das Geschehen kann via Livecam beobachtet werden.
Der Momotombo ist ein 1297 m hoher Stratovulkan im Nordwesten des Lake Managua. Die letzte große Eruption fand 1905 statt. Im Jahr 2006 gab es einen kleineren Vulkanausbruch.