Mexiko: Erdbeben M 6,6

Beben bei Mexiko. © EMSCDie mexikanische Westküste wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und ca. 120 km vor der Küste des Bundesstaates Jalisco. Die Erdstöße waren bis in die Provinzhauptstadt Guadalajara zu spüren. Dort wurden einige Gebäude evakuiert. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums wurde kein Tsunami-Alarm gegeben.

Der Vulkan Colima liegt ca. 320 km vom Hypozentrum entfernt. Es bleibt spannend abzuwarten, ob er in der nächsten Zeit mit einer größeren Eruption reagiert.

In der Straße von Gibraltar bebte die Erde ebenfalls. Hier wurde in einer Tiefe von 10 km M 5,0 erreicht.

Bardarbunga & Fuego

Schwarmbeben unter Bardarbunga. © IMOHeute stehen zwei sehr unterschiedliche Vulkane in den Schlagzeilen. Der subglaziale Calderavulkan Bardarbunga auf Island wird derzeit von einem Erdbebenschwarm heimgesucht. Das stärkste Beben brachte es auf M 3,6 in nur 700 m Tiefe. Es ereigneten sich auch einige Beben entlang des alten Dykes von 2014 bis zur Holuhraun-Spalte. Ein kleiner Erdbebenschwarm manifestierte sich im Bereich Askja-Herdubreid. Hier spielen die Protagonisten der letzten Eruptionsphase eine Rolle. Ob die Beben nun durch neue Magmabewegung im Fördersystem ausgelöst wurden, oder durch ein Zusammenbruch des Systems ist bisher nicht klar. Riftbewegungen könnten ebenfalls eine Rolle spielen.

Der Fuego in Guatemala scheint sich einer neuen paroxysmalen Phase zu nähern. Auf der LiveCam sieht man beständig Asche aufsteigen und es werden starke Thermalsignale registriert.

Update: Die Eruption steigerte sich zu einem Paroxysmus bei dem pyroklastische Ströme gefördert wurden. MIROVA verzeichnete das energiereichste Thermalsignal innerhalb eines Jahres: 4826 MW. Vermutlich wurde direkt während des Abganges eines pyroklastischen Stromes gemessen. In der Nach (bei uns am Morgen des 21.01.) sieht man nun einen Lavastrom via LiveCam.

Vulkane weltweit

thermisches Signal des Erta Alé. © MODISErta Alé: Der Lavasee in der äthiopischen Wüste Danakil war in der letzten Wochen besonders aktiv. Hohe thermische Strahlung die via Satellit registriert wurde, zeugt von einem Überlaufen der Lava. Dieses wurde laut einem Bericht von Dr. Tom Pfeiffer von einheimischen Vulkanführern visuell bestätigt.

Fuego: In Guatemala ist der Fuego wieder aktiver geworden und steuert möglicher Weise einem neuen Höhepunkt in dieser neuen Aktivitätsphase zu. Auf der LiveCam sieht man kontinuierliche Rotglut am Gipfel.

Zhupanovsky: Auf Kamchatka ist der Zhupanovsky wieder ausgebrochen. Der Vulkan eruptierte eine Aschewolke, die gut 8 km hoch aufstieg und den Flugverkehr gefährdete.

Hawaii: Weitere Erdbeben

Beben am Mauna Loa. © EMSC

Heute ereignete sich eine kleine Bebenserie am Mauna Loa auf Hawaii. Die stärkste Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 3,9. Das Hypozentrum lag nordwestlich des Gipfels in 12 km Tiefe. Es folgten zwei schwächere Erdbeben mit Magnituden von 3,0 und 2,5. Diese Epizentren lagen südlich der Gipfelcaldera.

Am benachbarten Kilauea-Vulkan ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 2 weitere schwache Erdbeben.

Mount Egon: Alarmstufe „rot“

Auf der indonesischen Insel Flores wurde die Alarmstufe des Vulkans Egon auf „rot“ erhöht. Dass schreibt zumindest die „Jakarta Post“. Grund für diese Maßnahme ist intensiver Schwefelgeruch gewesen, der aus Fumarolen im Krater entströmt. Es wurden umgehend 1200 Menschen aus 3 Dörfern evakuiert die in der Nähe des Vulkans liegen. Die Personen wurden provisorisch in einer Markthalle untergebracht.

Auf der offiziellen Seite des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens gibt es noch keine neuen Meldungen bezüglich der Erhöhung der Alarmstufe.

Der Stratovulkan Egon ist 1703 m hoch. Kleinere phreatische Ausbrüche gab es in den Jahren 2004, 2005, und 2008. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 1892. In der Gipfelregion befinden sich 2 Krater, von denen einer einen alten Lavadom enthält.

Island: Erdbeben

2016-01-16_190624Auf und um Island herum ereignen sich in den letzten Tagen vermehrt Erdbeben. 2 relativ starke Erdstöße manifestierten sich heute 349.0 km SSW der isländischen Südküste. Die Beben hatten Magnituden von 4,7 und 4,5 und lagen auf der Fortsetzung des Reykjanes ridge. Im Norden der Insel ereignen sich wieder Schwarmbeben an der Tjörnes fracture zone. Diese Beben sind meistens mit dem eindringen von Magma in die Erdkruste assoziiert. Zudem bebt die Erde auch unter dem Bardarbunga. Das Stärkste brachte es am Donnerstag auf M 3,2.

Vulkane weltweit

Bromo: auf der indonesischen Insel Java ist der Bromo weiterhin aktiv. Während einer Phase mit stärkerer Aktivität stieg gestern Vulkanasche gut 1200 m über den Krater auf.

Copahue: in Chile registrierten die Seismographen mehrere vulkanisch-tektonische Erdbeben. Dies deuten auf den Aufstieg von Magma hin. Der Vulkan emittiert schon seit längerem Vulkansche. Auch heute sieht man auf der LiveCam eine Aschewolke, die vom starken Wind über die Vulkanflanke gedrückt wird.

Erta Ale: in Äthiopien registriert MIROVA heute eine ungewöhnlich hohe Wärmesignatur am Erta Ale. Grund hierfür könnte eine gesteigerte Aktivität des Lavasees sein.

Egon: auf der indonesischen Insel Flores wurde der Alarmstatus des Vulkans auf „orange“ erhöht. Der Tremor ist stark gestiegen und man rechnet mit einer Eruption.

Es bebt an den beiden Vulkanen Hawaii. © EMSC

Kilauea: auf Hawaii bebt es unter dem Kilauea. Mehrere Beben ereigneten sich in der Nähe der Gipfelcaldera. Die letzte große Bebenserie kündigte einen deutlichen Anstieg des Lavasees an.

Mauna Loa: auch unter dem größten Vulkan der Erde rumort es. In den letzten Tagen ereigneten sich entlang der Südwest-Rift-Zone mehrere schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Seit langem wird Inflation registriert. Diese kann an großen Schildvulkanen über Jahre andauern, doch es ist wahrscheinlich, dass sich das akkumulierte Magma irgendwann einen Weg nach außen sucht.

Ubinas: in Peru kam es gestern zu einer größeren Explosion des entlegenen Vulkans Ubinas. Eine Wolke aus Vulkanasche stieg 3 km über den Gipfel des Vulkans auf.

Chaparrastique: pyroklastischer Strom?

Pyroklastischer Strom. © MARNDer Vulkan Chaparrastique (San Miguel ) in El Salvador eruptierte in den letzten 3 Tagen 2 Mal. Bei der ersten Eruption handelte es sich um einen kleinen Ausbruch bei dem Vulkanasche 500 m hoch aufstieg. Gestern erfolgte eine weitere Eruption. Vulkanasche stieg ca. 1500 m hoch auf. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. Die Verantwortlichen gehen aber nicht davon aus, dass sich die Situation verschärft. Diese Einschätzung verwundert mich ein wenig, da der Tremor hoch sein soll.

Das Foto zeigt einen pyroklastischen Strom und wurde in den Medien im Zusammenhang mit der letzten Eruption verbreitet. Dr. Tom Pfeiffer wies bei FB darauf hin, dass es sich um ein altes Foto handeln könnte. Pyroklastische Ströme entstehen meistens im Zusammenhang mit Domkollaps, oder Kollaps von Kraterwänden, wenn sich ein Lavastrom durch das Gestein schweißt. Letzteres Phänomen generiert meisten nur kleine pyroklastische Ströme. Auch seitwärts gerichtete Explosionen und kollabierende Eruptionswolken können die verschiedenen Arten von pyroklastischen Strömen verursachen. Es ist unklar, ob bei der aktuellen Eruption tatsächlich ein pyroklastischer Strom generiert wurde.

Der letzte größere Vulkanausbruch ereignete sich im Dezember 2013. Damals wurde eine 5 km hohe Aschewolke eruptiert.