Stromboli: Lavastrom und Krater-Kollaps

Lava fließt über die Sciara del Fuoco. © INGVUpdate 19.00 Uhr: Es fließen derzeit mindestens 4 Lavaströme über die Sciara del Fuoco ins Meer. Die bisherigen Vermutungen in den News wurden vom INGV mittlerweile bestätigt: bereits gestern Abend flossen Lavaströme, am Morgen kam es zu einem Kollaps am NE-Krater und überlauf von Lava. In der Anfangsphase der Eruption entstanden heiße Schutt- und Ascheströme. Die Explosions-Signale auf der Seismik sind weiter rückläufig, wie man es bei so einer Aktivität erwarten würde. Der Tremor ist gering und es lässt sich nicht sagen, wie lange die Aktivität anhalten wird.

Update 15.00 Uhr: Auf einer der LiveCams ist nun viel Dampf zu erahnen, der über die Sciara del Fuoco aufsteigt. Sehr wahrscheinlich fließt die Lava ins Meer.

Starkes thermisches Signal am Stromboli. © INGVOriginalmeldung: Auf der Vulkaninsel Stromboli vor der sizilianischen Küste kam es in den frühen Morgenstunden scheinbar zu einem größeren Ereignis. Vermutlich ist ein Teil des Kraters kollabiert, was mit einer Spaltenöffnung einher gegangen sein kann. Heißes Material floss über die Sciara del Fuoco. Möglicher Weise war der Hangrutsch auch mit einem pyroklastischen Strom assoziiert. Im Allgemeinen ist derzeit von einem großen Lavastrom die rede, der über die Sciara fließt. Seit gestern Abend gab es einen Lavastrom aus dem Nordostkrater, der fast das Meer erreichte. Die LiveCams sind so verdreckt, dass auf ihnen nichts zu sehen ist. Die ThermalCam wird von einer großen Hitezbahn überstrahlt, sodass hier auch keine Details zu erkennen sind. Auffällig ist, dass die Seismik recht normal aussieht und der Tremor nur auf einen kleineren Lavastrom hindeutet. In den Tagen zuvor hatte sich die strombolianische Tätigkeit intensiviert. Wie lange der Lavastrom fließen wird, und ob ein größerer explosiver Vulkanausbruch folgen wird ist ungewiss.

Ubinas: erneute Ascheeruption

Am peruanischen Vulkan Ubinas kam es zu einer erneuten Ascheeruption. Die Explosion ereignete sich um 6.58 Uhr Ortszeit. Die Vulkanasche soll dabei 4 km über den Krater aufgestiegen sein. Sie driftete in südwestlicher Richtung auf den Ort Salinas Huito zu und regente ab. Menschen waren nicht gefährdet und es wurden keine erneuten Evakuierungen veranlasst.

Fuego: Verstärkung der Eruptionen

Am Vulkan Fuego in Guatemala haben sich die explosiven Eruptionen aus dem Gipfelkrater verstärkt. Pro Stunden werden 3-4 Explosionen beobachtet. Die Detornationen erzeugen Druckwellen, die Dächer und Fenster bis in 6 km Entfernung zum vibrieren bringen. Vulkanasche steigt 1000 m über den Krater auf. Auf Dörfern im Norden regnet Asche nieder. Der Tremor ist hoch, doch die Alarmstufe bleibt auf „gelb“.

Stromboli in Höchstform

Seit gestern legt das Leuchtfeuer des Mittelmeeres eine Performance aller höchster Güte hin. Die Explosionen sind ungewöhnlich stark und finden aus mehreren Schloten statt. Grund hierfür könnte ein Erdbeben der Magnitude 4,1 sein, dass sich gestern ca. 60 km westlich der Vulkaninsel ereignete.

Vorgestern gab es ebenfalls ein Erdbeben in einer europäischen Vulkanregion: im Cheb-Becken bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,8.

Nepal: Erdrutsch staut See auf

Ein großer Erdrutsch hat östlich der Hauptstadt Kathmandu zahlreiche Häuser verschüttet. Mindestens 8 Menschen starben. Die Erdmassen rutschten in das Flusstal des Sunkoshi und bilden einen natürlichen Staudamm. Der Fluss wurde zum Stausee und nun droht eine noch größere Naturkatastrophe: wenn der Damm bricht rast eine Flutwelle durch das Flusstal. Die Handelsstadt Barahbise ist hoch gefährdet. Der Stausee verschlang bereits 50 Häuser.

Eine ähnliche Katastrophe ereignete sich am Rhein, als der Laacher-See-Vulkan ausbrach.

Vulkane Italiens

Ätna: die Eruption an der Ostflanke des Nordost-Krater-Kegels geht weiter. Der Tremor fluktuiert stark, bewegt sich aber noch auf erhöhtem Niveau. Sehr wahrscheinlich gibt es zwischen den stärkeren Explosionen immer wieder Pausen. Derweil hat sich die jüngste Schlotöffnung vom 25. Juli einen kleinen Kegel zugelegt. Die Eruptionen schmeißen einzelne Lavabrocken fast bis auf Gipfelhöhe des NE-Kraters.

Gesättigte Signale in der Stromboli-Seismik. © INGVStromboli: die explosive Aktivität hat in den letzten Tagen deutlich an Stärke zugelegt. Die Seismik zeigt einige große Peaks und kurze Abstände zwischen den Explosionen. Auf der LiveCam hat man gute Chancen eine Eruption zu sehen.

China: starkes Erdbeben M 6,1

In der chinesischen Region SICHUAN-YUNNAN-GUIZHOU ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und nur 22 km westlich der Ortschaft Zhaotong. Dort leben 109.400 Menschen. Die Opferzahlen dürften relativ hoch sein. Bisher wurden 175 Todesopfer bestätigt.

Ein Seebeben der Magnitude 6,6 manifestierte sich in vor der Küste der Insel Manus (Mikronesien), ca. 1100 km von Papua Neuguinea entfernt. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben, der inzwischen wieder aufgehoben wurde.

Kuchinoerabu-jima: Vulkanausbruch registriert

Das VAAC Tokyo registrierte heute eine Aschewolke, die vom japanischen Vulkan Kuchinoerabu-jima ausging. Es ist das erste Mal, dass der Vulkan bei den News von vulkane.net auftaucht. Kuchinoerabu-jima ist 657 m hoch und liegt auf den Satsunan Inseln, ca. 120 km südlich von Kagoshima. Die Inselgruppe zählt 170 Einwohner und kann nur per Boot erreicht werden.
Die Eruptionen am Kuchinoerabu-jima sind normalerweise phreatisch, oder vulcanisch, es kamen aber auch schon Pyroklastische Ströme vor.

Update: In unserer Facebookgruppe wurden Fotos und ein Video der Eruption gepostet. Es entstand tatsächlich ein Pyroklastischer Strom. Ein Augenzeuge berichtet in seinem Blog, dass der Vulkan die meiste Zeit über in den Wolken hing. Nach einem Erdstoß und einem lauten Knall wurde das Dorf Motomura evakuiert. Die Menschen mussten sich im Gemeindezentrum einfinden. Die Insel ist für ihre Thermalquellen bekannt. Es wurde die Alarmstufe „3“ ausgerufen. Der Zugang zum Vulkan ist gesperrt.