Manam: sehr hohes thermisches Signal

Am Manam Vulkan scheint es zu einer größeren Eruption gekommen zu sein: MIROVA registriert ein sehr starkes thermisches Signal von 5516 MW! Der Inselvulkan liegt wenige Kilometer vor der Nordküste von Papua Neuguinea und wurde bereits vor einigen Wochen evakuiert. Typische Eruptionsformen sind am Manam explosive Eruptionen, zähflüssige Lavaströme und pyroklastische Ströme. Das Verteilungsmuster der Hitzesignale spricht für das Auftreten pyroklastischer Ströme. Erst am Sonntag wurde eine explosive Eruption gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch 30 Menschen auf der Insel.

In Japan ist der Sakurajima wieder deutlich aktiver. Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 48 Stunden 14 Aschewolken.

Am Ätna auf Sizilien gab es weitere Eruptions-Versuche aus dem Sattelvent zwischen den beiden Südostkraterkegeln. Scheinbar ist genug Magma vorhanden, aber der Gasdruck scheint zu fehlen. Sollte weiteres gasarmes Magma in die Magmakammer strömen, dann wird eine baldige Flankeneruption immer wahrscheinlicher.

Piton de la Fournaise: Eruption

Update 18.05.2017: Die Eruption endete nach nur 5 Stunden. Es wird derzeit kein Tremor mehr gemessen. Ob der Ausbruch endgültig vorbei ist, oder nur pausiert werden die nächsten Stunden zeigen.

Original: Nach nur wenigen Stunden Vorwarnzeit ist der Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion heute Abend (Lokalzeit 20.10 Uhr) ausgebrochen. Auf der Nordostflanke des Kraterkegels Dolomieu öffnete sich eine Spalte. Die LiveCams geben derzeit nichts her, da es scheinbar stark bewölkt ist. Selbst der Thermalsatellit MIROVA zeigt nichts an. Der Zugang zur Caldera l’enclos Fouqué ist gesperrt.

Der letzte Ausbruch des Vulkans ereignete sich im Februar dieses Jahres. Daher vermute ich einen Ausbruch ähnlicher Größenordnung.

Stromboli: regelmäßige Eruptionen

In den letzten Tagen häufen sich die Berichte, nach denen der Stromboli in Italien wieder regelmäßiger eruptiert. Scheinbar nähert sich der Vulkan wieder seiner langjährigen Daueraktivität an. Diese pausierte seit der letzten großen Flankeneruption vor gut 3 Jahren. Seit dem gab es immer nur einzelne kleinere Eruptionen und kurzlebige Phasen erhöhter Aktivität. Es bleibt natürlich spannend, ob es diesmal der große Durchbruch ist, und die Aktivität langfristig so bleibt. Wenn ja, wäre das durchaus positiv für den Tourismus dort.

Offiziell darf man den Kraterbereich nur mit Führer erwandern. Die zuletzt restriktiv durchgesetzte Verordnung wurde in den letzten 3 Jahren mit geringer Aktivität etwas gelockert, allerdings muss man damit rechnen, dass mit Zunahme der Aktivität wieder stärker kontrolliert wird.

Campi Flegrei vor kritischem Stadium?!

Heute geht ein Bericht durch die Medien, nach dem britische Forscher glauben dass die Bodendeformationen im Bereich der Campi Flegrei kurz davor stehen ein kritisches Stadium zu erreichen. Christopher Kilburn, Direktor des Hazard Centre des University College London befürchtet, dass weitere Unruhen zu einer Eruption führen könnten.

Diese These wird unter den Vulkanologen kontrovers diskutiert: Guiseppe De Natale vom INGV dementiert diese Befürchtungen und sagt, dass seine Studien belegen würden, das derzeit kein Grund zur Sorge besteht. 

Auf jeden Fall bleibt die Camp Flegrei im Fokus der Wissenschaftler und ist auch für uns ein heißes Thema. Einen Besuch ist der Golf von Neapel auch ohne Vulkanausbruch wert, wie mein Video auf Streaming Planet zeigt.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 6,2

Heute bebte die Erde wenige Kilometer vor der Küste von Papua Neuguinea: Das Hypozentrum des schweren Erdbebens lag in nur 5 km Tiefe und ca. 28 km vom Vulkan Tavuvur in der Rabaul-Caldera entfernt. Ein Erdbeben dieser Größenordnung ist durchaus in der Lage einen Vulkanausbruch auszulösen, wenn der Vulkan geladen ist. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, ich halte es aber aber für wahrscheinlich das es welche gab.

Sakurajima: neue Eruptionen

Nach einer kleinen Ruhephase mit nur wenigen Eruptionen, legte der japanische Vulkan Sakurajima gestern wieder eine bessere Performance hin und eruptierte 6 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Heute addierte sich eine weitere Eruption dazu.

Eine weitere Meldung aus Japan kommt vom Inselvulkan Nishinoshima: der Lava-Ausstoß ist in den letzten Tagen konstant geblieben. Ein Lavastrom erreicht das Meer und baut ein neues Delta auf.

Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist auch weiterhin sehr munter: er brachte es seit gestern auf 12 Ausbrüche.

Last, but not least eine Newsmeldung vom Ätna: es manifestierten sich bereits gut 1 Dutzend Eruptionsversuche aus dem Sattelvent zwischen dem Alten- und Neuen Südostkrater. Die meisten der Versuche gehen mit kurzzeitiger strombolianischer Tätigkeit einher.

Ätna: Ausbruchsversuche

In den letzten 2 Tagen gab es am Ätna auf Sizilien mehrere Versuche einen Ausbruch zu starten. Was sich jetzt vielleicht nach dem Anfang eines Gefängnisromans liest, bezieht sich allerdings nicht auf Gardinen in Schweden, sondern auf eine versuchte vulkanische Eruption: auf der Tremorgrafik sieht man mehrere Spitzen. Dr. Boris Behncke vom INGV berichtet zudem von strombolianischen Eruptionen aus dem neuen Südostkrater, die mit diesen Ausbruchsversuchen korrelierten. Es stellt sich die Frage was als nächstes passiert? Schafft die alte Dame Ätna es noch einmal, das Magma bis ganz nach oben zu pumpen, oder sucht es sich gar einen anderen Weg? Um bei dem Bild eines Gefängnisausbruchs zu bleiben: ein seitlicher Tunnel wäre ganz nett. Aber das sind nur die Fantasien eines gelangweilten Autors.

Spannender ging es dagegen am Shiveluch auf Kamtschatka zu: hier krepierten die Eruptionen nicht, sondern brachen voll durch. In den letzten 2 Tagen registrierte das VAAC Tokyo 15 Aschewolken, die vom Dom des Vulkans ausgingen. Die Eruptionen hingen sehr wahrscheinlich mit partiellen Domkollaps und der Bildung pyroklastischer Ströme zusammen.

Stromboli: kontinuierliche Explosionen

In den letzten Stunden ist der italienische Inselvulkan Stromboli ziemlich munter und eruptiert ununterbrochen. Die kleinen strombolianischen Eruptionen manifestieren sich überwiegend aus dem südöstlichsten Förderschlot und sind einige 10er Meter hoch. MIROVA verzeichnet erstmalig seit langem eine leicht erhöhte thermische Strahlung. Wer ein wenig Muße hat, oder wem das Fernsehprogramm mal wieder zu langweilig ist, kann die Eruptionen via LiveCam beobachten

Am Ätna auf Sizilien bereitet sich der Neue Südostkrater auf eine neue Eruption vor. Der Tremor stieg heute Nachmittag kurzzeitig an, fiel dann aber wieder ab.

Recht munter ist auch der Klyuchevskoy auf Kamtschatka: das VAAC Tokyo verzeichnete seit gestern 5 Aschewolken die vom Vulkan aufgestiegen sind.

China: Erdbeben Mw 5,5

In der chinesischen Provinz Xinjiang bebte die Erde am frühen Donnerstagmorgen. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 5,5 und lag in 10 km Tiefe. es folgten weitere Beben mit Magnituden um 5. Mindestens 180 Häuser sind eingestürzt und bisher wurden 9 Tote und 23 Verletzte bestätigt. Mit weiteren Opfern ist zu rechnen. Dass bei einem Beben von mittlerer stärke soviel zerstört wurde, liegt auch an der maroden Bausubstanz der Gegend. Der Nordwesten Chinas zählt nicht zu den reichsten Regionen des Landes.

Ein Beben der Magnitude 5,1 wurde auch aus Azerbaijan gemeldet. Über Schäden ist noch nichts bekannt.

Bei den Südsandwich-Inseln gab es das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden: es hatte eine Magnitude von 6,4. Auch hier lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Erdbeben ereignete sich offshore und es dürfte keine weitere Folgen gehabt haben.