Ecuador: Erdbeben Mw 6,0

Update 22.00 Uhr: In Zentralitalien gab es soeben ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe bei Amatrice. Der Ort wurde im letzten Jahr durch ein starkes Erdbeben weitgehend zerstört.

Originalmeldung: Wenige Kilometer vor der Küste Ecuadors ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab geringe Schäden und 3 Verletzte. Vor einem Jahr gab es in der gleichen Region ein starkes Erdbeben Mw 7,8. Damals starben über 600 Personen.

Gestern gab es 3 Beben Mw größer als 3 unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mw 3,8. Die Hypozentren lagen in einem Kilometer Tiefe.

In der Schweiz manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Sein Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in einem Naturschutzgebiet. Bern liegt 59 km entfernt. Es gab zahlreiche schwache Nachbeben.

Loihi: erhöhte Seismik

Am Loihi (korrekte Schreibweise: Lō‘ihi) Seamount wurden in den letzten Tagen weitere Erdbeben registriert. Der submarine Vulkan liegt ca. 30 km vor der Küste von Big Island Hawaii und gilt als Nachfolger des Kilauea-Vulkans. Die Erdbeben manifestieren sich unter der Westflanke, in mehr als 10 km Tiefe. Die Karte vom EMSC zeigt nur die Beben mit Magnituden größer 2. In den letzten Tagen gab es insgesamt 74 Erdbeben am Loihi.  Seit Anfang des Jahres wurde ein leichter Anstieg der Seismik beobachtet, der sich in den letzten Tagen deutlich verstärkte.

Loihi liegt derzeit noch 969 m unter dem Meeresspiegel. Vulkanologen gehen davon aus, dass er in ca. 200.000 Jahren die Wasseroberfläche erreichen könnte.

Ätna: Zunahme der Seismik

In den letzten 2 Tagen hat die Tätigkeit schwacher Erdbeben am Ätna deutlich zugenommen. Unter der Südflanke ereignete sich ein Schwarmbeben in mittlerer Tiefe zwischen 15 und 5 km. Somit wird der Vulkan wieder deutlich munterer. Leider funktioniert derzeit die Tremoranzeige auf der Seite des INGV nicht, so dass ein wichtiges Instrument zur seismischen Beobachtung fehlt.

Poas: Ascheeruption

Gestern morgen eruptierte der Vulkan Poas in Costa Rica erneut eine Aschewolke. Sie stieg mehrere Hundert Meter hoch auf, stellte aber keine Gefahr für die Anwohner dar. Mittlerweile ist der Kratersee verschwunden. Daher gibt es keine phreatischen Eruptionen mehr.

Am indonesischen Vulkan Sinabung geht die explosive Aktivität weiter. Der Vulkan emittierte in den letzten 48 Stunden mindestens 2 Aschewolken. Pyroklastische Ströme wurden nicht generiert.

Dafür wurde ein pyroklastischer Strom am Vulkan Shiveluch beobachtet. Der Vulkan in Kamtschatka war in den vergangenen Tagen sehr aktiv und es gab einige größere Eruptionen. Die Vulkanasche stieg bis zu 5,5 km hoch auf. Der benachbarte Vulkan Kliuchevskoi ist ebenfalls weiterhin aktiv. Am Karymsky gibt es sporadische Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden.

Der Sakurajima in Japan meldete sich nach 11 Tagen Stillschweigen zu Wort und eruptierte gestern ein Mal. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 2 km über Meeresspiegel.

Am Stromboli in Italien ist die Aktivität nicht mehr ganz so hoch, wie es noch vor 2 Wochen der Fall war. Dafür wurde eine neue LiveCam installiert, die einen Videostream des nordöstlichen Kraters zeigt.

 

Bogoslof: 2 neue explosive Eruptionen

Der entlegene Inselvulkan Bogoslof der Aleuten bei Alaska erzeugte gestern 2 neue explosive Eruptionen. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 9 km Höhe. In den letzten Tagen ist der Vulkan häufiger tätig, als in den Wochen zuvor.

Das VAAC registrierte ebenfalls eine Ascheeruption der neuen Vulkaninsel Nishinoshima, die rund 1000 km südlich der japanischen Hauptstadt liegt. Die Asche stieg gut 3 km hoch auf. In erster Linie ist der Vulkan effusiv und strombolianisch tätig, es gibt aber auch vulcanianische Eruptionen.

Am Kilauea auf Hawaii ereignete sich am Sonntag ein kleiner Kollaps des Lavadeltas. Dies hatte multiple Lava-Ausbrüche am „ocean entry“ zur Folge. Vulkanologen detektierten per Infrarotmessung einen heißen Riss, der in etwa in der Mitte des Deltas verläuft. Dort steht dann wohl ein größerer Kollaps an, der durchaus für die Lavatour-Boote gefährlich werden könnte.

 

Ätna: Rückkehr der Aktivität

Seit gestern zeigt der Ätna auf Sizilien ein Wiederaufleben der Aktivität: aus dem Sattelvent zwischen den beiden Südostkratern wird sporadisch Vulkanasche ausgestoßen. Laut Dr. Boris Behncke vom INGV handelt es sich dabei überwiegend um altes Material. Es ist aber bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis sich wieder strombolianische Eruptionen manifestieren.

Zudem wurden in den letzten 3 Tage mehrere Erdbeben unter der Südostflanke des Ätna registriert, deren Hypozentren in weniger als 5 km Tiefe lagen. Diese Erdbeben könnten von aufsteigendem Magma verursacht worden sein. In den Wochen zuvor war die Seismik ungewöhnlich niedrig.

Japan: Erdbeben 5,2

Auf der japanischen Insel Honshu gab es mehrere mittelstarke Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2  (EMSC) und lag in 10 km Tiefe. Es gab einiges an Sachbeschädigungen und 2 Personen wurden verletzt. Beben dieser Größenordnung sind für Japan nichts besonders, allerdings sind sie hier eine Meldung wert, weil sie sich in eine der japanischen Vulkanprovinzen ereigneten. Sie liegt ca. 190 km westlich von Tokyo. Eines der Beben manifestierte sich unter dem Mount Ontake. Dieser Vulkan brach 2014 aus, wobei 64 Wanderer den Tod fanden.

Der seismische Schwarm unter dem Yellowstone N.P. hält weiterhin an. Mittlerweile wurden über 1000 Einzelbeben registriert. Diese hängen sehr wahrscheinlich mit Magmenbewegungen im Untergrund zusammen. Alarm geben die Behörden dennoch nicht, da andere Parameter wie Deformation und Gasausstoß nicht signifikant erhöht sind. Die Temperaturen im Norris Geyser Basin sind ebenfalls stabil.

Unter einem weiteren Vulkan der USA wurde ein Schwarmbeben verzeichnet: am Lō‘ihi Seamount vor Hawaii wurden 76 Einzelbeben registriert. Das Stärkst brachte es auf Mw 2,9 und lag in 15 km Tiefe.

China: katastrophaler Bergsturz

In der westchinesischen Provinz Sichuan ereignete sich ein schwerer Bergsturz mit katastrophalen Folgen: das gesamte Dorf Xinmo wurde unter einer 20 m mächtigen Geröllschicht begraben. Mindestens 46 Häuser wurden verschüttet, 120 Menschen gelten als vermisst. Bisher wurden 20 Todesopfer geborgen. Die Front des Hangrutsches ist 2 km breit.

Auslöser der Katastrophe sind langanhaltende Regenfälle, die derzeit weite Teile Chinas heimsuchen. Zu dieser Jahreszeit sind starke Regenfälle in China normal, allerdings werden auch diese von Jahr zu Jahr intensiver. Grund hierfür ist der von Menschen verursachte Klimawandel. In diesem Zusammenhang ist es mir unverständlich, das der US-Amerikanische Präsident Trump kürzlich das Klimaschutzabkommen aufgekündigt hat. In seiner Rede sprach er davon, dass alle Maßnahmen zusammen genommen, die globale Erwärmung nur um 1-2 Grad reduzieren würden. Wörtlich sagte er „um ein 1 winzig kleines Grad, dass bringt doch nichts“. Da hat jemand nicht verstanden, was 1 Grad globale Durchschnittstemperatur ausmacht! Für mich ist Trump der dümmste Präsidenten der US-Geschichte.