Gunung Agung mit neuer Tremorphase

Heute ereignete sich am Gunung Agung auf Bali eine erneute Phase mit Tremor, der die Anzeigenskala sprengte. Ein Indiz dafür, dass der Vulkan alles andere als ruhig ist. Von offizieller Seite wird das Volumen der Lava, welche sich im Krater ansammelte, inzwischen mit 30 Millionen Kubikmeter angegeben. Damit ist der Krater zur Hälfte gefüllt. Es wird in kurzer Zeit sehr viel Lava ausgestoßen. Sollte die Förderrate so hoch bleiben, ist der Krater in wenigen Tagen voll. Momentan sieht es so aus, als könnte sich ein flacher Pfannenkuchen-förmiger Lavadom bilden, sobald der Krater voll ist. Für einen steilen Dom im klassischen Sinn ist die Lava (noch) zu dünnflüssig. Die zähflüssige, aber scheinbar noch fließfähige Lava würde dann überlaufen, was häufig relativ kurze Lavaströme verursacht, von deren Front pyroklastische Ströme abgehen könnten: die Lava fließt ein Teil der Flanke hinab, erstarrt und bildet Blöcke. Die Schwerkraft und der Druck der nachströmenden Lava können dafür sorgen, dass große Blöcke von der Lavafront abbrechen und als Lawine talwärts rutschen. Die Lava fragmentiert, das in der Lava gefangene Gas bricht explosionsartig aus und generiert einen pyroklastischen Strom. Wie weit diese fließen können, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u.a. von der Masse des abbrechenden Lavapakets, seinem Gasgehalt und der Temperatur der Gase. Ein nicht unerheblicher Faktor sind Hangneigung und Höhe des Vulkans, da die hauptsächlich wirkende Kraft auf die pyroklastischen Ströme die Gravitation ist. Gunung Agung ist ein hoher Vulkan mit steilen Flanken, die pyroklastischen Ströme könnten entsprechend weit fließen. Entfernungen von 12 km und mehr halte ich für realistisch. Genaue Vorhersagen sind allerdings unmöglich.

Da das PVMGB/VSI laut einigen Medienberichten nun auch weitere Inflation bestätigte (wenn auch nicht nur unter einer Flanke) halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Magmanachschub schnell versiegt und der Vulkan wieder einschläft. Normalerweise dauern solche Eruption mehrere Wochen, oder Monate. Der Vulkan Sinabung ist bereits seit mehreren Jahren aktiv. Dort beschränken sich die Auswirkungen in erster Linie auf das Umfeld des Vulkans. Vulkanasche kann allerdings auch in solchen Eruptionsphasen ein Problem für den Flugverkehr werden. Obwohl der Flughafen von Bali seit einigen Tagen wieder geöffnet ist, läuft der Flugbetrieb noch nicht normal. Es sitzen immer noch sehr viele Urlauber fest. Die meisten Reisenden kommen aus Australien. In einigen Medien ist zu lesen, dass der Vulkan aktuell nicht eruptiert. Dies ist falsch! Gunung Agung eruptiert derzeit nicht explosiv, aber effuisv. Domwachstum zählt zu den gefährlichsten Eruptionsarten eines Vulkans. Jederzeit können ohne weitere Vorwarnungen größere Explosionen erfolgen.

Deutscher Tourist am Erta Alé erschossen

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé kam es zu einem tragischen Zwischenfall: ein deutscher Vulkantourist wurden offenbar von Terroristen erschossen, als dieser zusammen mit einem Führer abseits der Reisegruppe unterwegs war. Der einheimische Führer wurde verletzt. Leider kommt es immer wieder zu ähnlichen Zwischenfällen. Der Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und im Grenzgebiet zu Eritrea. Eine Rebellengruppe kämpft seit Jahren für die Autonomie der Region. Dabei gibt es auch immer wieder Übergriffe auf Touristengruppen. Vor 5 Jahren waren 5 Todesopfer zu beklagen. (Quelle BBC)

Aschewolke am Shiveluch

Seit gestern registrierte das VAAC Tokyo 7 Aschewolken am Vulkan Shiveluch auf Kamtschatka. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 11 km und stellte somit eine Gefährdung für den Flugverkehr dar. Auch die Vulkane Karymsky und Klyuchevskoy eruptierten Vulkanasche. Da Kamtschatka relativ dünn besiedelt ist, gefährden die Eruptionen dort sehr selten Menschenleben und können als Naturspektakel Bewunderung genießen.

Island: 5 Vulkane bereiten sich auf Eruption vor

Laut dem Geophysiker Páll Einarsson bereiten sich auf Island derzeit 5 Vulkane auf eine Eruption vor. Diese 5 sind Hekla, Katla, Bardarbunga, Grimsvötn und Öræfajökull. Meiner Meinung nach gehört zu dieser Liste noch Herdubreid hinzu, obwohl man diesen auch als Teil des Bardarbunga-Systems betrachten kann. Besonders besorgniserregend ist die Situation am Öræfajökull. Dieser Vulkan hat das Potenzial zu einer großen explosiven Eruption, die den Flugverkehr über Europa behindern könnte. Laut des Geophysikers könnte es auch zur simultanen Eruption mehrerer Vulkane kommen. Während meines mehrmonatigen Island-Aufenthaltes im Jahr 2004 unterhielt ich mich mit Páll Einarsson über mögliche Vulkanausbrüche. Schon damals rechnete der Wissenschaftler mit einem baldigen Ausbruch der Katla. Dies verdeutlicht in welchen zeitlichen Dimensionen man im Zusammenhang mit der Geologie unseres Planeten denken muss. Heute gab es ein Erdbeben M 3.2 unter dem Ostrand der Bardarbunga-Caldera. Unter dem Öræfajökull manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm.

Gunung Agung mit Zunahme der Seismik

Auf Bali rappelt es unter dem Gunung Agung zunehmend. Die Amplituden der vulkanischen Erdbeben nehmen merklich zu. Phasenweise wurde moderater Tremor registriert. Seit Stunden hüllt sich der Vulkan in Wolken, so dass visuelle Beobachtungen fehlen.

Erdbeben in Ecuador

An der Küste ereignete sich ein Erdbeben Mw 62. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und 28 km nordöstlich von Bahía de Caráquez. Die Geonauten am Reventador dürften das Erdbeben ebenfalls gespürt haben. Der Vulkan selbst zeigt sich derzeit von seiner aktiven Seite und produziert frequente Ascheeruptionen.

Ätna: kleine Ascheeruptionen

Nach mehreren Tagen unter Wolken präsentiert sich Ätna heute Morgen in einem weißen Winterkleid. Zudem ist der Sattelvent des Neuen Südostkraters munter und produziert sporadisch kleine Aschewolken. Diese Art der Aktivität kann eine Weile andauern, bisher gipfelte sie meistens in neue Paroxysmen. Doch bevor es soweit kommt, setzten normalerweise strombolianische Eruptionen ein, die rotglühende Tephra fördern. Die Aufnahme stammt vom INGV-Vulkanologen Dr. Boris Behncke, der diese Sicht von seinem Balkon aus genießt.

Gunung Agung: Status unverändert

Auf Bali herrscht nun seit einer Woche Ausbruchsstimmung. Die sichtbare Aktivität des Gunung Agung beschränkt sich jedoch auf Dampfausstoß. Laut der Vulkanologin Fabiola W. Johnston verstärkte sich der Dampfausstoß wieder. In den letzten 24 Stunden wurden 2 Episoden mit starken Tremor registriert, dessen Amplitude die Skala des Seismografen sprengte. Das seismische Verhalten deutet auf Domwachstum hin. Durch Zyklon Dahlia ist das Wetter auf Bali weiterhin schlecht und Wolken versperren den Satelliten die Sicht in den Krater. Daher kann vermeintliches Domwachstum nicht visuell bestätigt werden. Die Vulkanologin vermutet, dass die steile Südwand des Kraters bald kollabieren könnte.

Gunung Agung in Wartestellung

Der Gunung Agung auf Bali war in den letzten 24 Stunden relativ ruhig. Es steigt Dampf auf, der eine Höhe von bis zu 2000 m über den Krater erreicht. Es wurde allerdings nur sehr wenig Vulkanasche ausgestoßen. In den Wolken über den Krater wird ein roter Lichtschein reflektiert, welcher von glühender Lava stammt. Unklar ist bisher, wo sich die Lava sammelt. Steht sie in einem offenen Förderschlot, fließt ein kleiner Lavastrom über den Kraterboden, oder wächst ein Lavadom? Die unklare Situation erschwert Vorhersagen ungemein. Mir ist es unverständlich, warum nicht ein Heliflug unternommen wird, um einen Blick in den Krater zu riskieren. Sehr wahrscheinlich spielen hier religiöse Betrachtungen eine Rolle: man möchte die Geister im Vulkan nicht zusätzlich verärgern. Fest steht: die Magmakammer unter dem Vulkan ist gut gefüllt. Bisher wurde nur wenig Lava ausgestoßen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist unverändert moderat. Es werden vulkanische Erdbeben und Tremor registriert. Die indonesischen Vulkanologen halten einen großen explosiven Ausbruch für möglich, wenn nicht sogar für sehr wahrscheinlich. Doch es ist völlig unklar, wann sich dieser Ausbruch ereignen wird. Das Ganze könnte sich noch ein Weilchen hinziehen.

Erdbebenserie im Iran

Im Osten des Irans ereignete sich eine Serie starker Erdbeben mit Magnituden bis 6,0. Die Erdbeben lagen in 10 km Tiefe unter der Ortschaft Hodschdak. Es gab Sachschäden und Verletzte, doch Todesopfer scheint es nicht zu geben.

Gunung Agung: Rückgang der explosiven Tätigkeit

Am Vulkan auf Bali hat die explosive Tätigkeit weiter abgenommen. Es gab nur eine Episode mit erhöhtem Tremor, der auf einer Eruption mit Asche-Ausstoß hindeutete. Kurzfristig scheint sich die Lage am Vulkan zu entspannen. Gegenüber Meldungen von gestern steht der Alarmstatus des Vulkans noch auf „rot“. Auf der LiveCam sieht man immer wieder den Gipfelbereich. Aus dem Krater steigt eine Dampfwolke auf. Sehr wahrscheinlich wächst ein Lavadom, was aber noch unbestätigt ist. Sollte dies der Fall sein, dann muss sich Bali auf einen recht langen Eruptionszyklus einstellen. Besonders wenn der Dom über den Kraterrand hinausragen sollte, besteht die Gefahr eines Kollapses der pyroklastische Ströme generieren kann. Darüber hinaus kann es jederzeit zu explosiven Ausbrüchen kommen.

Öræfajökull mit Erdbebenschwarm

In den letzten 48 Stunden ereignete sich ein starkes Schwarmbeben unter dem isländischen Gletschervulkan Öræfajökull. Unter dem weiter nördlich liegenden Tafelberg-Vulkan Herdubreid manifestierten sich ebenfalls zahlreiche schwache Erdbeben. Dieser Vulkan zählt noch zum Bardarbunga-System. Bardarbunga selbst ist ebenfalls seismisch aktiv. Insgesamt wurden im Bereich des Vatnajökulls 187 Einzelbeben registriert.

Gunung Agung: Flughafen kurzfristig geöffnet

Der Flughafen von Denpasar öffnete heute um 15.00 Uhr Ortszeit wieder. Gestern hieß es noch, er solle bis 23 Uhr geschlossen bleiben. Der Flughafen wird aber nicht von allen internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Die Öffnung könnte nur von kurzer Dauer sein, denn gerade wird am Vulkan starker Tremor registriert. Für mich sieht dies nach einer paroxysmalen Phase aus, wie wir sie vom Ätna auf Sizilien kennen. Leider hat man keine Sicht auf den Gunung Agung, denn die Wolken reichen bis ins Tal. Das VAAC Darwin registriert Vulkanasche in 21.000 Fuß (ca. 7 km) Höhe. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ reduziert. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es trotzdem jederzeit zu einer großen Eruption kommen kann. Es bleibt dann u. U. nicht mehr genug Zeit und das Weite zu suchen, wenn man sich innerhalb des reduzierten Sperrgebietes befindet!

Gunung Agung: starker Tremor und Dampf

Update 23.00 Uhr:

Mount Agung präsentiert sich zur Morgendämmerung auf Bali wolkenverhangen. Das Letzte, was ich via LiveCam beobachten konnte, waren rot illuminierte Wolken über den Krater. Optisch betrachtet ist die Eruptionswolke im Laufe des Tages kleiner geworden und enthielt mehr Dampf als Vulkanasche. Trotzdem registrierte das VAAC Darwin Vulkanasche in 8 km Höhe. Daher bleibt der Flughafen auf Bali bis mindestens Mittwoch Abend 23.00 Uhr geschlossen. MIROVA detektierte heute eine höhere thermische Strahlung als gestern. Sie belief sich auf 97 MW. Ob dies durch weniger Abschattung der kleineren Eruptionswolke kommt, oder ob sich mehr heiße Lava im Krater ansammelte ist unklar. Momentan wird kein Tremor aufgezeichnet. Die Inflation liegt bei 3 Microrad pro Tag. Es strömt also noch mehr Magma in den Untergrund des Gunung Agung, als eruptiert wird. Die Gefahr einer großen Eruption bleibt hoch, selbst wenn die Aktivität derzeitig rückläufig ist.

Originalmeldung:

Heute Morgen gab es am Gunung Agung eine starke Tremor-Episode. Im Seismogramm zeigt der Tremor die höchste Amplitude, die ich in der jetzigen Eruptionsphase beobachten konnte. Aufgrund der Bewölkung lässt sich nicht sagen, ob der Tremor mit einer stärkeren Eruption assoziiert war, oder nicht. Auf jeden Fall sorgte der Tremor für große Besorgnis bei der Bevölkerung und alle Menschen in einer 10 km durchmessenden Evakuierungszone wurden aufgefordert den Bereich umgehend zu verlassen. Mittlerweile geben die Wolken einen Blick auf den Vulkan frei und zeigen eine hohe Dampfwolke, die nur noch wenig Vulkanasche enthält.

Der Flughafen auf Denpasar soll bis mindestens Mittwoch gesperrt bleiben. Je nach Windrichtung und Ascheausstoß könnte der Flugbetrieb dann wieder aufgenommen werden. Sollte sich der Vulkan ähnlich wie bei dem letzten Ausbruch 1963 verhalten, muss man in den nächsten Wochen mit Lavaströmen und stärkeren Ascheeruptionen rechnen. Wer wichtige Termine Zuhause hat, sollte die Gelegenheit nutzen, die Insel zu verlassen, sobald der Flughafen wieder aufmacht.

Öræfajökull: weitere Erdbeben

Update 28.11.2017

Unter Islands mächtigstem Gletscher ist einiges in Bewegung: Im Bereich des Vatnajökulls ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 101 schwache Erdbeben. Sie konzentrierten sich im Bardarbunga-System bis hin zum Herdubreid und am Öræfajökull. Die subglazialen Vulkane laden auf. Diese Phasen können im Bardarbunga-System sehr lange dauern, vom Öræfajökull liegen keine Daten vor, da der Vulkan zuletzt im 18. Jahrhundert ausbrach. Dort könnte es mittelfristig zu einer Eruption kommen.

Originalmeldung:

Ein weitere Vulkan (neben dem Agung auf Bali) der von den Wissenschaftlern derzeit mit Argusaugen beobachtet wird ist der Öræfajökull auf Island. Dort ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 16 leichte Erdbeben. Diese werden als Anzeichen aufsteigenden Magmas interpretiert. Ein Ausbruch dieses Vulkans hat das Potenzial den Flugverkehr über Nordeuropa nachhaltig zu stören.

Ätna mit Asche-Ausstoß

Der Ätna auf Sizilien bereitet sich weiter auf eine mögliche Ausbruchsserie vor und emittiert aus dem Sattelvent des Neuen Südostkrater kleine Aschewolken. Diese gehen häufig paroxysmalen Eruptionen voran, wobei die letzten Ausbrüche dieser Art am Ätna etwas A-typisch verliefen und weniger explosiv waren, als in den vergangenen Jahren. Dafür leiteten die Paroxysmen länger dauernde Episoden mit effusiver Tätigkeit, die auch von strombolianischen Eruptionen aus dem NSEC begleitet wurden.

Gunung Agung während der Nacht

Die Eruption geht weiter, ändert aber ein wenig ihren Charakter. Der Asche-Ausstoß hat etwas nachgelassen, dafür wird scheinbar mehr rotglühende Lava gefördert, welche sich im Krater des Vulkans ansammelt. Während der indonesischen Nacht konnte man einen deutlich ausgeprägteren roten Lichtschein über den Vulkan sehen, als in den Nächten zuvor. Zudem registrierte der Satellit MIROVA erstmalig ein thermisches Signal von 51 MW. Dieses ist als moderat zu bezeichnen und kommt noch nicht an die thermische Strahlung eines großen Lavasees heran. Das widerspricht einigen Medienberichten, die behaupten, die Lava stünde kurz davor über den Kraterrand zulaufen. Ich halte es für möglich, dass sich ein kurzer Lavastrom innerhalb des Kraters bewegt, oder das ein Lavadom anfängt zu wachsen. Auch eine Akkumulation glühender Tephra aus explosiven Eruptionen könnte ein Signal dieser Stärke verursachen.

Gunung Agung: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch am Gunung Agung geht weiter. Momentan ist der Vulkan wolkenverhangen und der Tremor geht gegen Null. Allerdings gab es im Laufe der letzten 12 Stunden 2 Phasen mit starken Tremor, die sehr wahrscheinlich mit einer Steigerung der eruptiven Tätigkeit einhergingen. Zudem wurden erste pyroklastische Ströme und Lahare generiert. Gestern Nachmittag wurde endlich wieder die höchste Alarmstufe „rot“ ausgerufen. Der Flughafen von Denpasar blieb nicht länger verschont und musste wegen der Vulkanasche gesperrt werden. Fast 60.000 Passagiere saßen fest. Somit ist eingetroffen, was in den letzten 2 Monaten befürchtet und diskutiert wurde.
Der Vulkanausbruch ist (noch) vergleichsweise schwach und ich denke, dass die massiven Störungen nur relativ kurzweilig sind. Das kann sich in nächster Zeit aber ändern: Gunung Agung hat das Potenzial für einen wirklich großen Vulkanausbruch. So eine große Eruption kann sich manifestieren, muss es aber nicht.

Was ist Vulkanasche?

In vielen Medien wird kommuniziert, dass der Vulkanausbruch noch bevorsteht und „nur“ Asche, oder Rauch gefördert wird. Das ist totaler Unsinn! Die Eruption ist seit Samstag im Gange. Vulkanasche ist nichts anderes als fragmentierte Lava. Diese ist als glutflüssige Schmelze (Magma) im Förderschlot aufgestiegen, dort abgekühlt und teilweise erstarrt. Das Gas in der Magma kann aufgrund der Zähigkeit des Magmas zunächst nicht entweichen, sammelt sich in Blasen an und entweicht dann in explosionsartigen Schüben. Dabei wird die Lava in feinste Teilchen zerfetzt (fragmentiert) und aus dem Schlot geblasen. Vulkanasche besteht also aus Lava und hat nichts mit dem Verbrennungsprodukt eines Feuers zu tun! Die Partikel der Vulkanasche haben die Größe von Staub, oder Sandkörnern und ist im Endeffekt genau das: feiner Lavasand! Sind die Körner so groß, dass sie kleine Steine bilden, spricht der Vulkanologe von Lapilli. Größere Brocken werden je nach Form als Schlacken, oder Lavabomben bezeichnet.

Wie groß kann der Vulkanausbruch auf Bali werden?

Unter dem Gunung Agung hat sich seit September ziemlich viel Magma angesammelt. Jetzt, wo das Fass einmal geöffnet ist, wird ein großer Teil des Magmas sehr wahrscheinlich auch eruptieren. Gunung Agung befindet sich in einer eruptiven Phasen. Diese kann Tage, Wochen, Monate, oder Jahre dauern. Bis der Druck abgebaut ist, kann es immer wieder zu einzelnen Eruptionen kommen. Wenn sie stark verlaufen, kann die Vulkanasche bis in die Stratosphäre (höher als 12 km) aufsteigen. Vulkanasche lagert sich dann in einem großen Gebiet ab. Solche Hochphasen dauern meistens nur wenige Stunden.

Welche Gefahren drohen am Gunung Agung?

Am meisten Sorge bereiten pyroklastische Ströme. Diese werden auch als PDC (pyroclastic density current = pyroklastischer Dichtestrom) bezeichnet. Diese Glutlawinen aus heißem Gas,  Vulkanasche und größeren Blöcken fließen den Vulkanhang hinab und können große Entfernungen zurück legen. Wer dort hinein gerät hat nur eine sehr geringe Überlebenschance. Ein pyroklastischer Strom kann durch den Kollaps einer großen Eruptionswolke entstehen, was derzeit am Gunung Agung am wahrscheinlichsten ist. Eine weitere Bedrohung stellen Lahare dar: Am Boden abgelagerte Vulkanasche wird durch Regenwasser mobilisiert und rast als Schlammlawine zu Tal. Diese suchen sich ihren weg meistens entlang von Bachläufen. Können aber weite Gebiete überfluten. Sie sind sehr schnell und tödlich! Daher sollte man Flusstäler und Flussmündungen meiden. wenn sich Vulkanasche auf Hausdächern ansammelt, können diese einstürzen. Dazu reicht unter Umständen eine wenige Zentimeter dicke Ascheschicht. Besonders bei Regen wird diese schwer wie Zement. Vulkanasche sollte man auch nicht einatmen, da sie die Lungen schädigt.

Viele Mitglieder unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ durchforsten die Medien und sammeln Links, Bilder, Videos und aktuelle Informationen. Ein Blick lohnt sich! Für Touristen im Vulkangebiet habe ich ein paar generelle Informationen zusammengetragen. Wer sich weitergehend mit den Gefahren (von) und Verhalten (während) Naturkatastrophen befassen möchte liest unter dem Link Naturkatastrophen mehr.