Von Schlammlawinen und Schneechaos

Kaum ein Tag, an dem es nicht neue Nachrichten über klimabedingte Naturkatastrophen gibt. Leider übersteigt es meine Kapazitäten über alle zu schreiben, daher beschränke ich mich hier auf die Ereignisse, die die größten Schlagzeilen verursachen. Besorgniserregend finde ich die schiere Anzahl der Katastrophen der letzten Monate und ich halte es für absolut unverantwortlich, dass wir alle so tun, als würde es den Klimawandel nicht geben. Ein trauriges Beispiel für eine klimabedingte Naturkatastrophe finden wir derzeit in den USA:

Schlammlawine in Kalifornien

Nach den verheerenden Waldbränden im Großraum Los Angeles, wird die Region nun von Unwettern heimgesucht. Starke Regenfälle lösten die Dürre ab und löschten das Thomas-Feuer, lösten dafür aber katastrophale Schlammlawinen aus. Im Bezirk Santa Barbara gingen gleich mehrere Schlammlawinen ab. Die verheerendste zerstörte viele Häuser im Ort Montecito. Es starben mindesten 17 Menschen und es gab 25 Verletzte. 13 Personen werden noch vermisst. Eine gute Nachricht gibt es dennoch: ein 14 jähriges Mädchen wurde aus einem verschütteten Haus lebend geborgen.

Das nun vermehrt Schlammlawinen abgehen, hängt mir den Waldbränden zusammen: Die Vegetation ist verbrannt, der kahle Boden kann das Wasser nicht aufnehmen und wird weggespült. Aus ähnlichem Grund kommt es häufig zu Schlammlawinen in den Tropen, nachdem die Wälder gerodet wurden.

Schneechaos in Zermatt

Im schweizerischen Kanton Wallis sorgen massive Schneefälle für Chaos. Im Wintersportort Zermatt waren Einheimische und gut 13.000 Touristen mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten: innerhalb weniger Stunden war über 1 m Neuschnee gefallen. Die gesamte Schneehöhe betrug 4 m. Der Autofreie Ort wird von Touristen überwiegend per Bahn angesteuert, welche aufgrund der Schneemassen nicht fahren konnte. Aufgrund der Lawinengefahr wurden mit Sprengungen kontrolliert Lawinen ausgelöst, um die brisante Situation zu entschärfen. Eine echte Katastrophe blieb aus, daher kann man hier nur von Schneechaos reden. Dieses muss nicht unbedingt mit dem Klimawandel in Verbindung stehen, dennoch löst dieser weltweite Klima-Extreme aus. Diese können sich z.B. auch in häufigen Stürmen manifestieren:

Toter nach Sturm in Frankreich

In den letzten Tagen wurde das Wetter in Frankreich vom Sturmtief „Eleanor“ bestimmt. ein deutscher galt als vermisst. Nun bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen, dass der 70 Jahre alte Düsseldorfer im Sturm starb. Ähnliche Wetterlagen wie in Frankreich, hatten Hochwasser an Rhein und Mosel ausgelöst. Die Pegelstände sinken nun wieder, aber Experten sind sich einig, das wir in den nächsten Jahrzehnten mit einer Zunahme von Flutkatastrophen rechnen müssen.

Bilder, Videos und weitere Berichte über Naturkatastrophen findet ihr in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene„.

Honduras: schweres Erdbeben offshore

Heute Nacht ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 7,6 (EMSC) weit vor der Küste des mittelamerikanischen Staates Honduras. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe und gut 200 km vor der Nordküste des Landes. Es wurde Tsunamialarm gegeben, der inzwischen wieder aufgehoben ist. Über größere Schäden liegen bislang keine Meldungen vor. Das USGS gab die Magnitude mit 7,8 an und die Tiefe mit 10 km. Das Erdbeben manifestierte sich an der nördlichen Grenze der Karibischen Kontinentalplatte, an der sich relativ häufig katastrophale Erdbeben manifestieren.

Die Vulkaninseln der Kleinen Antillen liegen zwar ein Stück weit entfernt, es ist aber nicht völlig ausgeschlossen, dass dieses starke Erdbeben Auswirkungen auf Soufrière Hills, oder Montagne Pelée haben könnte.

Costa Rica: Erdbeben im Norden

Im Norden von Costa Rica gab es einige mittelstarke Erdbeben in der Nähe von Vulkanen. Am Vulkan Tenorio bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,8 in 3 km Tiefe. Es folgten mehrere Nachbeben. Auch am Vulkan Miravalles gab es eine Bodenerschütterung.

Erdbeben vor der mexikanischen Südküste

Die beiden Erdbebenprovinz in der mexikanischen Provinz Oxaca sind in den letzten Tagen wieder besonders unruhig. Es manifestieren sich Schwarmbeben mit Magnituden um 4 in 20 km Tiefe. In einigen Hundert Kilometern Entfernung befinden sich Vulkane Mexikos und Guatemalas. Starke Erdbeben in den beschriebenen Zonen könnten sich auch auf die Vulkanaktivität auswirken.

Liparische Inseln mit erhöhter Seismik

Wie schon bei der Berichterstattung zum Stromboli erwähnt, gibt es in den letzten Wochen eine leichte Zunahme der Seismik im Tyrrehnischen Meer. So bebte der Seeboden gestern unweit der Vulkaninsel. Erhöhte Seismik in der Region geht oft einher mit lebhafter vulkanischer Aktivität auf Stromboli. Einen kleinen Erdbebenschwarm gab es im Westen der Liparischen Inseln, südlich der Insel Alicudi. Auf der Erdbeben-Karte sind die Beben östlich von Stromboli nicht eingezeichnet. Dafür sieht man weitere Erdbeben am Ätna. Die gesamte Region ist derzeit seismisch aktiv.

Vulkane Italiens

Heute gibt es einen Überblick über die Aktivitäten der Vulkan Italiens. Ausnahmsweise mal in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge:

Vesuv mit leichter Seismik-Zunahme

Im Laufe des Letzten Jahres registrierten die Vulkanologen des INGV Napoli eine leichte Zunahme der Mikroseismik am Vesuv. Es wurden 825 Beben registriert. 9 hatten Magnituden größer 2. Die Epizentren der meisten Beben lagen im Bereich des Gipfels. Im Großraum Neapel leben mittlerweile ca. 3 Millionen Menschen, die im Falle eines Vulkanausbruchs in potenzieller Gefahr wären. Daher wird dem Vesuv genaustens der Puls gefühlt. (Quelle: Luigi Maisto)

Stromboli weiterhin aktiv

Auf der Vulkaninsel Stromboli ist das Wetter schlecht, es herrscht Sturm und es ist bewölkt. Soviel lässt sich schon einmal sagen. Auf der ThermalCam sieht man 5 heiße Schlote und Spuren heißer Tephra auf der nördlichen Flanke des Kegels. Berichte über große Eruptionen liegen nicht vor, doch ich gehe von einer weiterhin leicht erhöhten Aktivität aus, allerdings auf niedrigerem Niveau als letzter Woche. Im Bereich der Liparischen Inseln gibt es weiterhin Erdbeben.

Campi Flegrei auf Alarmstufe „gelb“

Der 2. Vulkan im Bereich des Großraums Neapel gibt etwas mehr Grund zur Besorgnis als der benachbarte Vesuv. Hier wurden in den letzten Monaten/Jahren Phasen mit Inflation und steigendem CO2 Ausstoß registriert. Zudem stiegen die Temperaturen einiger Fumarolen im Bereich von Pisciarelli auf 115 Grad. Das INGV Napoli hält den gelben Alarm aufrecht.

Ätna mit weiterer Seismik

Unter dem Ätna auf Sizilien gab es in den letzten Tagen weitere Mikroseismik. Die Hypozentren reichen bis in einer Tiefe von 10 km hinab. Interessanter Weise sind auf den Sentinel-Satelliten-Aufnahmen der letzten Tage keine Thermalsignaturen mehr sichtbar. Dies könnte bedeuten, dass das Magma wieder in größeren Tiefen abgesackt ist, oder dass die Förderschlote zu sind. Sollte letzteres der Fall sein, dann könnte sich Druck im Inneren des Vulkans aufbauen.

Gunung Agung: Dom unverändert

Gestern sind in unserer FB-Gruppe neue Videos und Fotos vom Dom im Krater des Agung aufgetaucht. Der Lavadom ist praktisch unverändert und sieht kalt aus. Die fumarolische Aktivität ist rückläufig. Der Dom sitzt wie ein Korken im Förderschlot des Vulkans und verschließt ihn. Gestern gab es 18 Erdbeben und 28 Signale die durch Exhalationen ausgelöst wurden. Auf diesem recht geringen Niveau hat sich der Vulkan in den letzten Tagen eingeschossen. Äußerlich betrachtet scheint es also ziemlich ruhig am Gunung Agung geworden zu sein. Allerdings haben wir nun genau die Situation, die sich keiner wünscht: das System ist nahezu geschlossen und es befindet sich noch eine Menge Magma im Untergrund. Ohne weitere Daten wie Inflation lässt sich nicht einmal eine glaubwürdige Hypothese erstellen, wie es weiter gehen wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar:

  • Der Vulkan schläft langsam ein, ohne dass nennenswerte Eruptionen statt finden werden.
  • Es steigt weiteres Magma auf und es kommt zu weiteren (moderaten) Eruption.
  • Das Magma im Untergrund differenziert, baut durch chemische Veränderungen Druck auf und eruptiert (nach einer Pause unbestimmter Länge) gewaltig.

Diese 3 Szenarien stellen nur Auszüge aus der Palette der Möglichkeiten dar und sind nicht als Prognosen zu verstehen. Nach wie vor bin ich von der Informationspolitik der Behörden enttäuscht.

Nevados de Chillán: Zunahme der Aktivität

Am chilenischen Vulkan wurde in den letzten Tagen einen Zunahme der seismischen Aktivität registriert. Zudem öffnete sich eine Spalte am Boden des Kraters. Ein Überflug zeigt, dass der Riss 30-40 m lang ist. Es kommt bereits zu sporadischen Eruptionen. Es werden Evakuierungspläne ausgearbeitet. Nevados de Chillán liegt ca. 400 km südlich der Hauptstadt Santiago de Chile.

Kadovar: Angst vor Tsunami

Die Eruption des Inselvulkans Kadovar hat sich verstärkt. Es werden explosive Ascheeruptionen beobachtet. Nun kommt Angst auf, dass die Eruption einen Tsunami auslösen könnte. Möglicherweise befürchtet man das Abrutschen einer Vulkanflanke. Die neuen Förderschlote sitzen unterhalb des Gipfels am ehemaligen Kraterrand und praktisch an der Außenflanke des Vulkans. Kadovar hat nur eine Höhe von 365 m und eruptierte das letzte Mal vor mehr als 300 Jahren. Mich erinnert er an den indonesischen Inselvulkan Batu Tara.

Gunung Agung mit neuer Tremorphase

In den letzten 24 Stunden war die Seismik am Gunung Agung auf Bali relativ ruhig. Allerdings gab es vor wenigen Stunden wieder eine jener rätselhaften Tremorphasen, die wir in den vergangenen Wochen öfters sahen. Für die Dauer von gut 2 Stunden ging die Amplitude des Tremor hoch. Das Seismogramm ähnelt einem Paroxysmus am Ätna. Allerdings sind diese Phasen am Agung nicht mit einer sichtbaren Zunahme der vulkanischen Aktivität assoziiert. Auf dem Seismogramm sieht man nur wenige Erdbeben, die seismische Aktivität ist rückläufig.

Kilauea mit hohem thermischen Signal

In den letzten Tagen scheint das Wetter am Kilauea auf Hawaii ungewöhnlich gut zu sein, was gute Thermalaufnahmen ermöglicht. Heute wurde eine thermische Strahlung von über 1300 MW registriert. Diese wird von 2 Lavaseen und oberflächlichen Lavaströmen emittiert. Diese fließen auf der Pali, erreichen aber nicht den Ozean. Der Lavasee im Pit des Halemaʻumaʻu steht mit 47 m relativ tief.

Klyuchevskoy mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan im fernen Kamtschatka kommt auch nicht zur Ruhe. Seit gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Eruptionen. Die Vulkanasche stieg dabei in Höhen von 7-8 km auf. Klyuchevskoy ist einer der höchsten eruptierenden Vulkane Asiens. Er erhebt sich 4835 m über den Meeresspiegel.

Sakurajima mit Vulkanausbrüchen

Nach 6 tägiger Ruhe meldete sich der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu zurück: das VAAC Tokyo zeichnete 2 Eruptionen auf. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2.700 m.

Stromboli weiterhin munter

Der Stromboli ist weiterhin sehr aktiv, allerdings gab es gestern keine außergewöhnlich große Eruption wie am Vortag. Auf der LiveCam waren allerdings zahlreiche kleine und moderate Explosionen zu beobachten. Diese manifestierten sich aus mindestens 3 Schloten. Bei einigen Eruptionen flog glühende Tephra auf die Außenseite des Kraters und rollten über die Sciara del Fuoco.

Stromboli: Aufstieg gesperrt

Der Aufstieg auf den Stromboli wurde von den Behörden gesperrt. Vereinsmitglied Rafael Werndli befindet sich derzeit auf der Vulkaninsel und berichtet von äußerst aktiven Phasen, während derer die Eruptionen im Minutentakt erfolgen. Zudem gab es gestern Abend eine größere Eruption, bei der glühende Tephra in Richtung Cima flog. Der obere Teil der Sciara del Fuoco wurde mit glühenden Bomben eingedeckt. Diese polterten Richtung Meer. Ob es bereits der Höhepunkt der Aktivitätssteigerung ist, oder ob die eruptive Phase in einer Flankeneruption enden wird ist spekulativ. Auf jeden Fall muss man mit weiteren größeren Explosionen rechnen, welche Tephra auf die äußeren Vulkanflanken werfen könnten. Was ich in den letzten Wochen zunehmend beobachte, ist eine Zunahme der seismischen Aktivität im Gebiet der Liparischen Inseln und besonders unter dem Meeresboden, in einem Bereich zwischen Stromboli und Messina. Vergleichbare Erdbeben konnte ich schon bei früheren Phasen erhöhter vulkanischer Aktivität des Stromboli feststellen. Auch auf dem neusten Sentinel-Foto vom 05.01.18 sieht man weiterhin ein thermisches Signal (s.u.), welches den gesamten Kraterbereich erfasst. Infos von offizieller Seite liegen noch nicht vor, allerdings funktioniert die LiveCam nun wieder.

Ätna mit kleiner Ascheeruption

Der Ätna meldete sich heute Nachmittag mit der ersten kleinen Ascheeruption des Jahres zu Wort. Wie so häufig erfolgte der kleine Asche-Rülpser aus dem Südostkrater, genauer aus einem kleinen Seitenschlot auf der Ostflanke des neuen Kegels. Wir können gespannt sein, ob in absehbarer Zeit mehr folgt.

Kadovar: Beginn einer Eruption

Kadovar ist eine kleine Vulkaninsel bei Papua Neuguinea. Laut einem Medienbericht begann der Vulkan gestern mit einer kleinen Ascheeruption. Diese überraschte die 500 Inselbewohner, welche nun evakuiert werden. Kadovar schlief für lange Zeit. Die Insel liegt 29 km nördlich der Hauptinsel von PNG. 

USA: Wetterchaos an der Ostküste

Seit Tagen herrschen an der Ostküste von Kanada und der USA polare Temperaturen. Letzte Woche purzelte der bisherige Kälterekord: der Neue liegt nun bei -34 Grad. Einige Medien berichten von noch tieferen Temperaturen. Sehr wahrscheinlich sind dies aber die „gefühlten“ Temperaturen inklusive Windchill. Diese lagen bei -45 Grad. Bisher starben in den USA 16 Menschen. Aber nicht nur Menschen leiden unter der Extremkälte, sondern auch Tiere. An den Küsten wurden erfrorene Haie angespült. Im US Bundesstaat Florida kämpfen Reptilien mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Sobald es kühler als 10 Grad ist fallen sie in eine Kältestarre. Helfer versuchen Schildkröten & Co. zu retten. In einigen Orten des Südostküste fiel zum ersten Mal seit Jahrzehnten Schnee.

Dem nicht genug, erreicht nun ein Bomben-Zyklon Die Nordostküste und zieht parallel zu ihr gen Norden. Dieser Wirbelsturm bringt Temperaturen um -20 Grad mit sich und jede Menge Wind und Schnee. In Washington und New York sollen die Temperaturen auf minus 17 Grad fallen. In einigen Küstenstädten kam es zu Sturmfluten. Das Wasser gefror in den Straßen und schloss Fahrzeuge ein. Bisher fielen mehr als 4000 Flüge aus, Tausende Reisende saßen an den Flughäfen fest. 24.000 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Ohne Strom funktionieren auch die meisten Heizungen nicht mehr.

Die Extremkälte steht in keinem Widerspruch zur globalen Klimaerwärmung und kann sogar durch den Klimawandel erzeugt, bzw. verstärkt werden: da sich derzeit die Polarregionen schneller erwärmen, als äquatoriale Gegenden, verändert sich der Jetstream. Die Höhenwinde transportieren die arktische Luft gen Süden. Die derzeitige Abkühlung beschränkt sich regional auf die Ostküste Nordamerikas. Im größten Teil der Welt ist es derzeit zu warm.

Hochwasser in Deutschland

Während die Ostküste der USA friert, ist es in Deutschland für diese Jahreszeit zu warm. So hat bereits die Schneeschmelze eingesetzt. In Kombination mit den starken Regenfällen der letzten Wochen steigen nun die Pegel zahlreicher Flüsse. Mosel und Rhein sind besonders betroffen. so bereiten sich die Städte Bonn, Köln und Düsseldorf auf Hochwasser vor. Erste Straßen wurden bereits überflutet. Betroffen sind aber auch zahlreiche Flüsse im Süden und Norden der Republik. Der Osten scheint bisher verschont zu bleiben.

Klyuchevskoy mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan Klyuchevskoy auf der Halbinsel von Kamtschatka ist weiterhin aktiv. Das VAAC Tokyo registrierte seit gestern 7 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Sie erreichen Höhen von 7 km über dem Meeresspiegel. Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane Kamtschatkas.

Seismik unter Katla

Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 29 schwache Erdbeben. In den letzten Wochen war es unter diesem seismischen „hot spot“ relativ ruhig. Statistisch gesehen ist eine Eruption des Vulkans überfällig und Wissenschaftler halten mittelfristig eine Eruption für möglich.

Stromboli weiterhin heiß

Da LiveCams und Seismik am Stromboli offline sind liegen nur wenige Daten zur Beurteilung der Aktivität vor. Das neuste Foto vom Sentinel-hub zeigt aber, dass der gesamte Kraterbereich heiß ist. Das thermische Signal ist ausgeprägter, als noch vor 9 Tagen. Ich gehe mal davon aus, dass die Aktivität auf ähnlichem Niveau ist, wie in den letzten Tagen des vergangenen Jahres, oder sogar zugelegt hat.

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Das linke Bild stammt vom 24.12.17, das Rechte vom 03.01.2018. Das Rot im Kraterbereich stammt nicht unbedingt von glühender Lava, sondern zeigt an, dass es in diesem Bereich hieß ist. Primärquelle wird die ausgeworfenen Schlacke sein, welche schnell erstarrt. Der erweiterte Bereich der thermischen Strahlung zeigt, dass die Tephra weiter ausgeworfen wird, als in den Wochen zuvor. Möglich ist auch, dass die Aufnahme genau zum Zeitpunkt einer Eruption erfolgte und deshalb heißer war als normal.

Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane Europas. Die kleine Vulkaninsel liegt nördlich von Sizilien und ist von Neapel aus mit der Fähre zu erreichen. Von Millazzo aus starten täglich schnelle Tragflächenboote. Ihr Fahrplan ist im Winter eingeschränkt. Bei schlechtem Wetter mit hohem Seegang kann man auf der Insel festsitzen.

Quelle: Sentinel-hub

Gunung Agung: Sperrzone verkleinert

Die Sperrzone am Gunung Agung wurde gestern von 10 km auf 6 km verkleinert, um es den Bauern zu ermöglichen ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie wurden angewiesen wachsam und zur Flucht bereit zu sein. Zugleich wurden 2 Australier abgefangen, die den Vulkan illegal bestiegen. Sie wurden festgesetzt und verhört. Anschließend durften sie zu ihrer Unterkunft zurück kehren. Die Namen der Touristen wurden veröffentlicht, ebenso Bilder des Verhörs. Ich finde es schon sehr erstaunlich, wie hier mit unterschiedlichen Maßstäben gehandelt wird: als hinduistische Priester den gesperrten Vulkan im Oktober bestiegen, zog dies keine Konsequenzen nach sich, während Touristen öffentlich gedemütigt werden, um Nachahmer abzuschrecken. Im gleichen Atemzug wird um jeden Tourist gebuhlt. Keine gute Werbung für Bali! Hinzu kommt, dass die größeren Ascheeruptionen vom 02.01.2018 in den Berichten des PVMGB verschwiegen wurden. Ich persönlich mag so ein unaufrichtiges Spiel von Seiten der Behörden/Regierung überhaupt nicht und ist für mich ein Ausschlusskriterium für private Reisen, auch wenn ich beruflich mit so etwas leben muss!

Kanlaon mit hoher Seismik

Der Vulkan auf den Philippinen ist weiterhin unruhig. PHILVOLCS registrierte gestern 197 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Meisten von geringer Amplitude (Mikroerdbeben). Zudem wurden 14 Tremor-Episoden aufgezeichnet. Eine Eruption in nächster Zeit ist gut möglich. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu kleineren Ascheeruptionen.

Fuego mit Aktivitätszunahme

INSIVUMEH berichtet von einer Aktivitätszunahme am Fuego. Stündlich werden 4-9 explosive Eruptionen registriert. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m auf. Es wird glühende Tephra gefördert. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 100 MW.

Pacaya mit Strombolianern

In Sichtweite zum Fuego liegt der Vulkan Pacaya. Hier haben die strombolianischen Eruptionen aus dem Mckenney-Krater zugelegt. Sie erreichen nun eine Höhe zwischen 25 und 75 .

Santiaguito mit kleinen Ascheeruptionen

Um noch kurz in Guatemala zu verweilen: der Domvulkan Santiaguito scheint ebenfalls wieder lebhafter zu werden. Das zuständige Observatorium meldete für gestern 16 schwache-moderate Ascheeruptionen. Die größeren Aschewolken erreichten eine Höhe von 3200 m.

Piton de la Fournaise mit Seismik

Am Piton de la Fournaise gab es im Dezember 20 vulkanotektonische Erdbeben. Zudem wurden 298 Kollaps-Events registriert. Im Bereich des Gipfelkraters wurde keine Inflation registriert. Diese hielt im Gesamtbereich des Vulkans allerdings an. Kurzfristig ist nicht mit einer Eruption zu rechnen, mittelfristig allerdings schon.

Ätna mit geringer Wärmestrahlung

In den letzten Wochen wurde am Ätna auf Sizilien nur eine geringe Wärmestrahlung registriert. Dies könnte 2 Ursachen haben: das Magma steht tief und kurzfristig ist nicht mit einer Eruption zu rechnen, oder die Förderwege sind zu, so dass nur wenig Wärme entweicht. Im vergangenen Sommer entwich relativ viel Wärme aus dem offenen System, so konnte sich nur wenig Druck aufbauen. Sollten die Förderwege nun verstopft sein, dann könnte der Druck im Inneren des Vulkans steigen.