Mauna Loa: Eruption wird immer wahrscheinlicher

Der größte Vulkan der Erde ist der Mauna Loa auf Big Island Hawaii. Der Vulkan eruptierte zuletzt im März 1984. Seitdem ruht er während der kleine Bruder Kilauea munter ist. Doch das könnte sich bald ändern: Mauna Loa wurde bereits 2015 auf Alarmstatus „gelb“ erhöht, aber erst jetzt gibt es Indikatoren dafür, dass sich der Vulkan so verhält wie vor den letzten beiden Ausbrüchen von 1984 und 1975. Das wird zumindest derzeit von den Vulkanologen des USGS kommuniziert. Zwischen 2013 und 2015 wurde erste Inflation registriert und die Seismik befand sich über dem langjährigen Durchschnitt. Dieser Trend hält bis heute an, aber erst jetzt hat sich die dabei freigesetzte Energie so aufsummiert, dass man ein Niveau wie vor den letzten beiden Eruptionen erreicht hat. Das bedeutet jetzt noch nicht, dass der Vulkan in den nächsten Wochen ausbrechen wird, allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit dafür mittelfristig betrachtet. Einige Wochen vor der Eruption rechnen die Wissenschaftler mit einer deutlichen Zunahme der Erdbebentätigkeit und einige Stunden vor der Eruption würde Tremor einsetzten.

Agung: Alarmstatus erhöht

Am Mount Agung auf der indonesischen Insel Bali wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht! Grund hierfür ist eine Zunahme der seismischen Aktivität. Allein gestern wurden 7 vulkanische bedingte Erdbeben registriert. Es wurde eine Sperrzone von 3 km um den Krater eingerichtet.

Der Agung eruptierte letztes Mal im Jahr 1963. Damals erzeugte der Vulkan eine Eruption der Stärke VEI 5. Mehr als 1100 Menschen kamen ums Leben. In der Region Karangasem leben mehr als 400.000 Menschen. Jährlich besteigen zahlreiche Bali-Touristen den Vulkan.

Fuego: Steigerung der vulkanischen Aktivität

Update 22.30 Uhr:

Fuego mit Paroxysmus

Schneller als gedacht, legt Fuego gerade einen weiteren Paroxysmus hin. Es ist der 9. in diesem Jahr. Auf MIROVA wird eine Wärmestrahlung von 1733 MW angezeigt. Diese kann im Zusammenhang mit dem Abgang pyroklastischer Ströme stehen. Leider sind die LiveCams offline, so dass eine visuelle Bestätigung fehlt.

Originalmeldung:

Der Fuego in Guatemala ist wieder sehr aktiv. Pro Stunde werden bis zu 15 explosive Eruptionen registriert. Glühende Tephra steigt bis zu 200 m hoch auf, Vulkanasche wurde in 4800 m Höhe festgestellt. Die thermische Strahlung ist mit 102 MW relativ hoch. Diese ist einem Lavastrom geschuldet, welcher vom Krater ausgeht und gut 800 m lang ist. Es ist nicht auszuschließen, dass bald wieder ein neuer Paroxysmus folgt.

Kilauea mit Schuttlawinen

Auf Hawaii gab es in der letzten Woche (8. September) mehrere Schuttlawinen am Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater. Große Felsbrocken stürzten in den Lavasee und erzeugten eine kleine Aschewolke. Zu solchen Schuttlawinen kommt es häufig, wenn der Spiegel des Lavasees stark abfällt. Er war um fast 20 m auf 53 m unter dem Kraterrand gefallen.

Shiveluch mit Eruptionsserie

Am Vulkan in Kamtschatka wurden mehrere Aschewolken registriert die bis in einer Höhe von 6 km aufstiegen. Die Aschewolken wurden sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Abgang pyroklastischer Ströme vom Lavadom generiert. Der Nachbarvulkan Klyuchevskoy produzierte eine explosive Eruption. Er war in den vergangenen Tagen ruhig geblieben.

Campi Flegrei: Unfall mit Todesopfern in der Solfatara

Update 13.09.2017

Familie in Loch eingebrochen

Der Hergang der Tragödie, bei der 3 Mitglieder einer Familie ums Leben kamen, hat sich ein wenig geklärt. Die leblosen Körper wurden scheinbar aus einem 1,5 m tiefen Loch geborgen. Dieses wird mit vulkanischen Gasen gefüllt gewesen sein, in denen die Menschen erstickten. Nach einem Bericht im Daily Star öffnete sich das Loch unter dem Gewicht des Vaters, der seinen bewusstlosen Sohn bergen wollte. Dieser war offenbar zuvor über eine Absperrung geklettert und im weichen Untergrund eingesunken. Die Mutter wollte den Vater retten, stürzte dabei scheinbar ebenfalls in das Loch und starb. Zu ähnlichen Unfällen kommt es in fumarolisch aktiven Gebieten immer wieder: der Boden ist oft unterhöhlt und kann plötzlich einbrechen. Meistens verbrennen sich die Menschen in kochendem Wasser, oder heißen Gasen die Beine. Auch Todesopfer sind immer wieder zu beklagen.

Originalmeldung:

Tödlicher Unfall in der Solfatara

Im Krater der Solfatara, welcher in der Caldera Campi Flegrei liegt, kam es zu einem dramatischen Unfall, bei dem 3 Mitglieder einer Familie ums Leben kamen. Laut der Nachrichtenagentur Ansa, ist der 11 jährige Sohn der Familie über Absperrungen geklettert und in den Gasen ohnmächtig geworden. Die Eltern wollten ihren Sohn retten und verloren ebenfalls das Bewusstsein. Ein weiteres Kind der Familie beobachtete das Geschehen. Rettungskräfte konnten die 3 nur noch Tod bergen. Sie waren in den giftigen Dämpfen erstickt. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar und es gibt unterschiedliche Berichte: Einige sagen, dass der Junge in eine Spalte gefallen war, andere sprechen von Treibsand (wo soll der sein?) in dem der Junge stecken geblieben sein soll. Eine weitere Version sagt, er wäre in einem der Schlammpools eingesunken.

Vulkanische Gase sind extrem gefährlich! Erfahrene Vulkanbeobachter haben höchsten Respekt vor dieser Vulkangefahr, oft nachdem sie selbst negative Erfahrungen damit gemacht haben. Mir persönlich gibt der Vorfall Rätsel auf: an welchem Gas sind die Opfer erstickt? Sollte sich Kohlendioxid in Bodennähe, oder in einer Grube gesammelt haben? Die Schwefelgase der Solfatara sind in den meisten Bereichen (mit Ausnahme in dem Bereich der Großen Fumarole) eigentlich nicht so hoch konzentriert, dass man sofort ohnmächtig umfällt. Hat sich die Gaskonzentration geändert? Dass wäre ein Anzeichen für eine Aktivitätszunahme des Vulkans.

Spannend dürfte auch sein, ob und wie die Behörden nach dem dramatischen Ereignis reagieren. Wird nun der Zugang zum Krater limitiert, wie es am Ätna und Stromboli nach Unfällen der Fall war und ist?

Dieses Video der Campi Flegrei drehte ich im Juni dieses Jahres mit der Kameradrohne. Es zeigt zum Schluss den Bereich der Solfatara in dem sich die Tragödie ereignet haben muss.

La Cumbre: große Eruptionsspalte

Die Eruption auf der Galapagosinsel La Fernandina pausiert oder ist fast beendet. Es gibt nur noch eine moderate Wärmestrahlung. Grund für diese Meldung ist ein aktuelles Satellitenfoto des Sentinel Hub: darauf kann man die frische Lava erkennen, die aus einer gut 5 km langen Eruptionsspalte kam. Diese verlief etwas unterhalb der Gipfelcaldera mit ihrem Kratersee. Das zuständige Institut in Ecuador veröffentlichte ein Bulletin zur Eruption. Demnach stieg da Magma bereits im März 2015 auf. Damals wurde eine Inflation nachgewiesen, die den Calderaboden um 17 cm anhob. Weiteres Magma stieg kurz vor der Eruption auf.

Lavaströme am Kilauea

Am Kilauea auf Hawaii ist Lavastrom 61g weiterhin aktiv und fließt bei Kamokuna ins Meer. Die Risse auf dem Lavadelta sind nach wie vor präsent, bisher steht der erwartete große Kollaps noch aus. In den letzten Tagen kommt es öfters zu oberflächlich fließenden Pahoehoe-Lavaströmen auf der Küstenebene.

Die Vulkane Kilauea und La Cumbre haben gemeinsam, dass es beides Schildvulkane sind, die durch einen „hot spot“ gespeist werden. Die Archipele von Hawaii und Galapagos verdanken ihre Existenz diesen Mantelplumes.

San Cristóbal mit steigender Aktivität

Die Aktivität am Vulkan San Cristóbal in Nicaragua nimmt zu. Die Vulkanologen von  INETER berichten von Gaseruptionen und Tremor. Bisher wurde allerdings noch keine Tephra gefördert.

Lavasee am Masaya größer geworden

Ein anderer Vulkan in Nicaragua ist weiterhin interessant. Am Masaya hat sich der kleine Lavasee etwas vergrößert. Er ist nun besser via LiveCam zu beobachten. Der Lavasee brodelt bereits seit Dezember 2015. Hier geht es zur Bildergalerie die im April letzten Jahres entstand.

Colima mit Magmanachschub

Seit einigen Monaten ist es um den Vulkan in Mexiko ruhig, doch nun könnte sich das bald ändern. Auf einem Inspektionsflug in der ersten Septemberwoche entdeckten Vulkanologen die Wärmesignatur frischer Lava im Krater des Vulkans. Dabei könnte es sich um den Embryo eines neuen Lavadoms handeln.

Erdbeben am Mt. Rainier und bei Soda Springs

Wenige Kilometer westlich des Vulkans der Cascaden-Range im US-Bundesstaat Washington ereigneten sich heute 3 Erdbeben mit Magnituden um 2,5. Bei Soda Springs in Idaho manifestierte sich ein Beben der Magnitude 4,4.

Hurrikan Irma nähert sich Florida

Update 11.09.2017

Wirbelsturm verwüstet Florida

Hurrikan Irma ist bereits über weite Teile des US-Bundesstaates Florida hinweggezogen und hinterlässt eine Spur der Verwüstung.

  • Miami Downtown steht unter Wasser
  • verheerende Sturmflut in Tampa befürchtet
  • Millionen Haushalte ohne Stromversorgung
  • Plünderungen in evakuierten Gebieten
  • Florida zum Katastrophengebiet erklärt
  • Tornados in Georgia befürchtet

Inzwischen wurde Irma auf ein Hurrikan der Kategorie 1 herabgestuft. Doch immer noch gibt es Windböen, die bis zu 130 km/h schnell sind. Das Tiefdrucksystem des Sturms hat eine Breite von mehr als 600 km (Strecke Aachen-Berlin) und überdeckt die gesamte Halbinsel von Florida. Neben dem Wind bring der Wirbelsturm große Regenmengen mit sich. An der Ostküste wurde das Meerwasser Richtung Land gedrückt und überflutete die Innenstadt von Miami. Auch das Bankenviertel steht unter Wasser. An der Westküste wurde das Wasser zunächst von der Küste Weg gedrückt, so dass Hafenbecken leer liefen, wie vor einem Tsunami. Wenn das Auge des Sturms vorbeigezogen ist, wird sich die Situation umkehren. Das Wasser droht dann in einer Flutwelle zurück zu schwappen und das Land zu überfluten. Besonders gefährdet ist die Gegend um Tampa: dort fehlen Deiche um das Wasser zurück zu halten.

Bereits jetzt sind ca. 3,1 Millionen Haushalte ohne Strom. In Amerika sind noch Überlandleitungen üblich. Diese sind in vielen gebieten komplett zerstört. Es wird voraussichtlich Monate dauern, bis die Stromversorgung überall wieder hergestellt ist.

Neben der Natur droht Ungemach von Menschenseite. Es wurden zahlreiche Plünderungen beobachtet. Wie Heuschrecken fallen Diebe über leerstehende Geschäfte und Privathäuser her. Da sieht man mal, wie dünn der Deckmantel der Zivilisation ist und wie schnell einige Vertreter der Gattung Mensch in die Barbarei zurückfallen.

Präsident Trump hat den Sonnenstaat zum Katastrophengebiet erklärt und schnelle Hilfe zugesichert. Die Schäden sind noch nicht abzuschätzen, dürften aber nur wenig hinter dem bleiben, was Hurrikan Harvey erst vor 10 Tagen anrichtete. Dort geht man inzwischen von einem Schaden von 160 Mrd USD aus!

Irma wird sich weiter abschwächen und als Tropensturm den US-Bundesstaat Georgia erreichen. Dort wurde vor Tornados und Überflutungen durch Starkregen gewarnt. Auch hier dürfte beachtlicher wirtschaftlicher Schaden entstehen.

Update 23.00 Uhr:

Hurrikan Irma trifft Florida

Hurrikan Irma hat die Südspitze Floridas erreicht und fällt Richtung Tampa und Fort Myers über das Land her. Der Sturm wurde auf Kategorie 3 herabgestuft, ist damit aber der stärkste Hurrikan, der das Festland Floridas erreichte. Der Sturm zieht entlang der Westküste, trotzdem stehen weite Teile von Miami an der Ostküste bereits unter Wasser. An der Westküste werden bis zu 5 m hohe Wellen erwartet. Die Sturmflut soll kommen, nachdem das Auge des Hurrikan vorbei gezogen ist. Es sind erste Todesopfer zu beklagen. Über 1.000.000 Haushalte sind ohne Strom. Innerhalb einer Stunde entstanden 6 Tornados.

Originalmeldung:

Stärkster Hurrikan nähert sich Florida

Der Monstersturm Irma nähert sich mit einer Geschwindigkeit von 13 km/h der Küste von Florida. Am Abend wird er voraussichtlich die Westküste erreichen und an dieser entlang Richtung Norden ziehen. Nachdem Irma gestern als Hurrikan der Kategorie 3 an der Nordküste von Kuba wütete, zieht er jetzt über das offene Meer, wo er Energie und Wasser tankt und auf Kategorie 4 hochgestuft wurde. Am Nachmittag wird er die Florida Keys überqueren, wo man mit großen Zerstörungen rechnet. Der Gouverneur von Florida sagte: “ Es werde schwer sein, dort zu überleben“. Bereits jetzt weht heftiger Sturm in Miami und in der Region sind bereits mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom. Neben dem Wind bringt der Hurrikan bis zu 600 mm Niederschlag mit sich und es droht eine Sturmflut. Gut 6,3 Millionen Menschen wurden aufgefordert den Süden Floridas zu verlassen.

Piton de la Fournaise: Alarmstufe gelb

Der Vulkan auf der Insel La Réunion ist nach seinem letzten Ausbruch noch nicht völlig zur Ruhe gekommen. Daher besteht die Alarmstufe „gelb“ und der Zugang zur Enclos Fouqué ist auf wenige Wanderrouten limitiert. Es wurde leichte Bodendeformation gemessen.

Eruption auf Fernandina

Der Vulkan La Cumbre kommt nach der kurzen, aber heftigen Eruption langsam zur Ruhe. Die Wärmestrahlung ist noch erhöht, beträgt aber nur noch einen Bruchteil dessen, was zu Beginn der Eruption registriert wurde.

Sakurajima mit weiteren Explosionen

Die Eruptionsserie am Vulkan in Japan geht weiter. Seit gestern wurden vom VAAC Tokyo 16 Aschewolken registriert. Diese stiegen bis zu 3 km hoch auf.

Sinabung mit Ascheeruption

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte eine Aschewolke. Diese Eruption war explosiv und nicht mit pyroklastischen Srömen assoziiert. Diese wird es aber in den nächsten Tagen wieder geben, da der Lavadom kurz davor steht wieder eine kritische Größe zu erreichen.

Mexiko: Erdbeben Mw 8,1

Die Westküste von Mexiko wurde heute Nacht von einem starken Erdbeben der Magnitude 8,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 72 km Tiefe und gut 80 km vor dem Küstenort Zapotal. Nächst größerer Ort in 137 km Entfernung ist Tonalá. Diese Werte stammen vom ESMC. Einige Erdbebendienste gaben eine höhere Magnitude und geringere Tiefe an. Trotz der großen Tiefe des Erdbebenherdes wurde eine Tsunamiwarnung ausgegeben. Tatsächlich wurden in einigen Orten der Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas Wellen mit einer Höhe von über 4 m befürchtet. Letztendlich waren sie nur wenig über 1 m hoch. Aus Chiapas wurden bisher 2 Todesopfer gemeldet, einige Häuser stürzten ein. Dass es nicht zu einer alles zerstörenden Katastrophe gekommen ist liegt an der großen Tiefe in der das Erdbeben entstand. Es gab zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,7

Die Erdstöße waren im 700 Kilometer entfernten Mexiko-City und mehreren Ländern Mittelamerikas zu spüren. In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane wie Fuego und Santiaguito in Guatemala.

Neben dem Erdbeben droht eine weitere Naturkatastrophe Mexiko zu treffen: Hurrikan Katia nähert sich der Ostküste Mexikos.

Erdbeben, Hurrikane und ein Sonnensturm: die letzten Tage sind von Naturereignissen geprägt, die Vielerorts katastrophale Formen annehmen. Tipps zum Verhalten im Falle einer Naturkatastrophe lest ihr auf meiner Seite naturkatastrophen.mobi.