Bardarbunga: Eruption verändert sich

Die Eruption an der Holuhraun-Spalte scheint sich in den letzten Stunden deutlich verändert zu haben. Auf der Seite von Jón Frímann heißt es, dass das Südende des Lavasees zumindest oberflächlich erstarrt sein soll. Dafür bilden sich in der Nordwand des Kraters Risse. Sollte es dort zu einem Bruch der Kraterwand kommen, kann der Lavasee auslaufen. Auf der Livecam sieht man derzeit Rotglut am Ostrand des Kraters. Dieser ist mittlerweile ca. 80 m hoch, 500 m lang und 100 m breit.

Die Seismik unter dem Zentralvulkan ist hoch. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 13 Beben mit Magnitude größer als 3. Die Häufigkeit dieser Beben ist in den letzten Stunden geringer geworden. Dafür gibt es mehrere schwache Beben entlang des magmatischen Ganges.

Die Subsidenz des Calderabodens hat scheinbar deutlich nachgelassen. Aufgrund dieser Daten postuliert der Vulkanologe Haraldur Sigurðsson das Ende der Eruption für März.

Vulkane weltweit

Aso-san: der Vulkan in Japan eruptierte heute 5 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Bardarbunga: die Seismik unter dem Zentralvulkan ist hoch. Für Südisland wurde eine Gas-Warnung ausgerufen.

Kilauea: der Lavastrom vom 27. Juni ist weiterhin aktiv. 700 m oberhalb der stagnierenden Front des Stromes kam es zu einem neuen Lavadurchbruch. Der neue Lavastrom ist noch gut 600 m vom Highway und dem Marktplatz von Pahoa entfernt.

Shiveluch: in Kamtschatka ist der Shiveluch weiterhin sehr aktiv. Er eruptierte heute 5 Aschewolken. Die Eruptionen waren wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert.

Torfajökull: gestern gab es auf Island ein Schwarmbeben unter dem nördlichen Calderarand des Vulkans nahe der Katla.

Vulkane weltweit

Aso-san: der japanische Vulkan kommt nicht zur Ruhe. In den letzten 48 Stunden erzeugte er 7 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo aufgezeichnet wurden.

Kamtschatka: auf der sibirischen Halbinsel in Russland sind derzeit gleich 3 Vulkane aktiv. Kliuchevskoi erzeugte heute eine Ascheeruption. Shiveluch und Zhupanovsky sendeten seit gestern je 2 Aschewolken in die Luft.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: die Seismik bewegt sich auf Vortagesniveau. Auffällig ist, dass sich mehr Beben mit Magnituden größer als 3 im Süden der Caldera manifestieren. Die Sicht auf die Eruptionsspalte via Livecam war heute Morgen schlecht. Was man erahnen konnte lässt vermuten, dass weniger Lava gefördert wird.

Die Geburt einer neuen Insel. © New Zealand High CommissionHunga Ha’apai: die submarine Eruption im Archipel von Tonga ist deutlich weiter fortgeschritten, als bisher bekannt war. In der Tat zeigen neue Fotos aus der neuseeländischen Presse, dass bereits eine neue Insel geboren wurde. Diese soll schon 2 x 1 km messen. Wenn sie weiter wächst, kann sie mit der Nachbarinsel zusammenwachsen. Allerdings besteht die neue Insel überwiegend aus locker geschichteten Schlacken und ihr Schicksal ist ungewiss. Möglicher Weise wird sie schnell wieder erodieren und im Meer versinken.

Bardarbunga: erhöhte Seismik

Seismik am Bardarbunga. © IMOHeute ist die Zahl der Erdbeben unter dem Zentralvulkan wieder etwas angestiegen. In den letzten 48 Stunden wurden 17 Beben mit M größer als 3 registriert, das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,6. Eines dieser Beben manifestierte sich unter dem Nachbarvulkan Tungnafellsjokull. Die Anzahl schwächerer Beben ist ebenfalls höher als in den letzten Tagen. Besonders entlang des magmatischen Ganges und am Herdubreid ereigneten sich zahlreiche schwache Erdbeben.
IMO spricht davon, dass die Aktivität an der Holuhraun-Spalte nachgelassen hat, aber immer noch stark sei. Die meisten Lavaströme fließen nun in Tunnelsystemen und sind oberflächlich nicht sichtbar.

Fogo: Eruption lebt auf

Gestern steigerte sich die Aktivität am Fogo auf den Kapverden wieder etwas. Der Krater am Pico Pequeno ist strombolianisch aktiv und Vulkanasche steigt bis zu 1,5 km hoch auf. Laut Sonia Silva hat auch die Seismik wieder etwas zugenommen. Lavaströme sind derzeit aber nicht aktiv.
Im Laufe der Eruption, die Ende November begann, wurde ein Dorf in der Caldera des Vulkans vernichtet. Mehr als 1800 Menschen sind obdachlos, viele von ihnen wurden in Notunterkünften untergebracht. Hier gibt es eine Bildergalerie.

Hunga Ha‘apai: neue Details

Surtseyanische Eruption im Archipel von Tonga. © Tonga NavyNun tauchen überwiegend in der neuseeländischen Presse neue Einzelheiten über die submarine Eruption bei Tonga auf. erste Anzeigen eines unterseeischen Vulkanausbruches gab es bereits am 20. Dezember 2014, als sich das Wasser verfärbte. Diese Eruptionsphase war ähnlich der vor El Hierro im Jahr 2011. Die bisherige Hochphase der Eruption begann um den 6. Januar. Zu diesem Zeitpunkt durchbrach Vulkanasche die Wasseroberfläche und der Ausbruch trat in eine surtseyanische Phase ein. Tephra wurde 600 m über die Wasseroberfläche ausgespien und Asche stieg 2000 m hoch auf. Am 13. Januar berichteten Piloten von einer Eruptionswolke die fast 5 km hoch aufstieg. Inlandsflüge wurden gecancelt.
Die Eruption ereignet sich 3 km südlich der kleinen Vulkaninsel Hunga Tonga und 3,2 km südwestlich des bekannten Unterwasservulkans Hunga Ha‘apai. Von diesem Vulkan sind periodische Eruptionen bekannt. Die jetzige Eruption wird diesem Vulkansystem zugeordnet.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: auf Island geht die Eruption weiter. Unter dem Zentralvulkan ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 16 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es Montagabend auf 4,5. Das Lavafeld an der Holuhraun Spalte wächst langsam weiter und bedeckt nun eine Fläche von 84,1 Quadratkilometer.

Fuego: der Vulkan in Guatemala ist in den letzten Tagen wieder aktiver geworden. Pro Stunde ereignen sich 6-8 strombolianische Eruptionen. Sporadisch kommt es auch zu vulcanischen Ascheeruptionen. Die Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m auf. Besonders feine Aschen werden mit dem Wind bis auf 6,5 km Höhe transportiert. Es entstehen Blocklawinen und glühende Lavabrocken setzten die Vegetation in Brand.

Hunga Ha’apai: submarine Eruption

Die Aktivität des submarinen Vulkans Hunga Ha’apai (Tonga) zeigt immer stärkere überseeische Auswirkungen. Gestern meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke die fast 5 km hoch aufstieg und im Umkreis von 18 Kilometern Asche niederregnen ließ. Der Flugverkehr zwischen den Inseln wird bereits beeinträchtigt, einige Flüge fielen aus. Flüge zwischen Neuseeland und Samoa wurden umgeleitet.

Wetter-Wolken behinderten die Sicht auf den Vulkan, aber möglicher Weise taucht dort bald eine neue Insel auf. Hunga Ha’apai ist einer der aktivsten submarinen Vulkane der Welt. In 2009 ließ er bereits eine kleine Insel entstehen.