Island: Neue Daten zur Eruption

IMO brachte ein Update mit neuen Daten zur Größe der Eruption auf Reykjanes

Es gab ein neues Update des IMO zur Eruption auf der Sundhnukur-Spalte, in dem eine neue Karte des Lavafelds veröffentlicht wurde. Graue Bereiche der Karte zeigen das Lavafeld, das seit Dezember 2023 entstanden ist. In Ocker gehalten sind die neuen Lavaflächen, und rotbraune Farbtöne markieren die mächtigsten Lavaablagerungen. Im Nordosten beim Sýlingarfell fällt der mächtigste Bereich der Lavaablagerungen auch mit dem Lavateich zusammen, von dem aus am letzten Samstag der Lavastrom ausging, der über den Grindavikurvegur geflossen ist. Aktuell strömt die Lava hauptsächlich in diese Richtung und der Lavateich füllt sich wieder auf.

Im Update wurde bestätigt, dass der aktuelle Ausbruch die größte Fördermenge aller Eruptionen an dieser Stelle aufweist. Bis zum 10. Juni wurden 41 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, die eine Fläche von 9,2 Quadratkilometern bedecken. Der Märzausbruch förderte 35 Millionen Kubikmeter Lava.

Im Zeitraum vom 3. bis 10. Juni wurde die Förderrate auf 10 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt. Vom Nachmittag des 29. Mai bis zum 3. Juni betrug der Lavafluss etwa 27 Kubikmeter pro Sekunde, die Eruption ist also seitdem schwächer geworden. Die Förderrate lag aber immer noch über jener, die wir Anfang April gesehen haben, als der Boden unter Svartsengi stärker anstieg als es jetzt der Fall ist, was eine Erklärung dafür sein könnte, dass die Bodenhebung unter Svartsengi momentan noch langsamer abläuft als in der zweiten Aprilhälfte, als die Eruptionsspalte halb so produktiv war wie es bis zum 10. Juni der Fall war.

Interessant ist, dass die Kurve des Graphen zur Bodenhebung an der Eldvörp-Messstation momentan steiler verläuft als bei Svartsengi. Möglicherwiese ist das ein Indiz dafür, dass sich die Struktur des Speicherreservoirs ändert und nach Westen verlagert. In der letzten Aktivitätsphase von Reykjanes vor 800 Jahren verlagerten sich die Eruptionen zu der Kraterreihe dort.

Die Gaswolke driftete weit über den Atlantik hinaus und war zwei Tage nach Eruptionsbeginn – als der Schwefeldioxid-Ausstoß am höchsten war – sogar in Nordschottland nachweisbar. In Edinburgh war die Konzentration des vulkanischen Gases um das 2322-Fache überhöht und betrug 1161 Mikrogramm. Deutlich mehr als in den schlimmsten Perioden der Schwerindustrie. Edinburgh liegt fast 1400 Kilometer von der Reykjaneshalbinsel entfernt.

Übrigens kam es gestern erneut zu Lufverschmutzung durch den hohen Gasausstoß der Eruption, was darauf hindeutet, dass noch einiges an Lava austritt. Der Wind wehte das Gas in Richtung Westen, sodass die Blaue Lagune geschlossen blieb. Schlecht für alle, die bereits ein Online-Ticket gekauft hatten!

Frühe Hitzewelle in Südosteuropa im Juni

Hitzewelle in Südosteuropa trifft vor allem Griechenland, Türkei und Zypern – Fast 45 Grad erreicht

Eine außerordentlich heftige Hitzewelle, die zudem ungewöhnlich früh im Jahr auftritt, hält den Südosten Europas seit Tagen fest im Griff. Sie beschert der Region Temperaturen von bis zu 44 Grad. Die höchste Temperatur wurde an der türkischen Ägäisküste gemessen: Sie lag bei 44,6 Grad. Ein regionaler Rekord für die erste Hälfte im Juni und die höchste Junitemperatur seit 1938. Und das Thermometer könnte noch weiter klettern, denn für einige Regionen in Mittelgriechenland und auf der Peloponnes-Halbinsel wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad prognostiziert. Bei diesen Temperaturen ist der menschliche Organismus extrem belastet und kaum noch leistungsfähig; es drohen Hitzeschlag und Kreislaufversagen. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, alte Menschen und Kranke. Sie sollten sich laut ärztlicher Empfehlung nicht im Freien aufhalten, viel trinken und Anstrengungen meiden.

Urlauber in der Ägäis berichteten gestern in Fernsehbeiträgen, dass es an der Küste nachts noch 37 Grad heiß war und an Schlafen nicht zu denken gewesen sei. Kurzzeitige Abkühlung brachte nur eine Dusche oder ein Sprung ins Meer. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 23 und 24 Grad, was am oberen Spektrum der Durchschnittstemperaturen für den Juni liegt. Wie bereits in den letzten Jahren heizen die Extremtemperaturen im Süden eine Debatte an, ob es noch sinnvoll ist, die Hauptferienzeit im Sommer zu belassen, da Reisen in den Süden, wohin es die meisten Menschen in den Ferien zieht, zu dieser Zeit nicht besonders sinnvoll erscheinen. Man kann natürlich auch einfach in den Norden reisen, nach Island zum Beispiel, das sich seit Jahren steigender Beliebtheit erfreut. Allerdings erlebt man dort derzeit einen der kältesten Junis seit Beginn der Klimaaufzeichnung.

Von der Hitzewelle sind nicht nur die Urlaubsregionen der Ägäis betroffen, sondern auch die griechische Hauptstadt Athen, wo gestern Morgen um 9 Uhr 33 Grad gemessen wurden. Besonders in Straßenschluchten staut sich die Hitze, sodass es nachts nur wenig abkühlt. Das Wahrzeichen Athens, die Akropolis, bleibt in den Mittagsstunden aufgrund der Hitze geschlossen.

Die Hitzewelle bedingt auch eine erhöhte Waldbrandgefahr. Auf der Insel Zypern brachen bereits erste Feuer aus. Sie wüten an den Südhängen der höchsten Berge der Insel, die sich nordöstlich der Stadt Paphos befinden. Einige Ställe nebst Tierbestand brannten ab. Drei Menschen mussten mit Rauchvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden. Die Einsatzkräfte versuchen, die Feuer zu löschen. Die Waldbrände brachen infolge von Trockenheit bei Temperaturen um 40 Grad aus.

Vulkanausbruch in Tonga nimmt Einfluss auf das globale Klima

Die Hitzewelle hängt vordergründig mit einer massiven Warmluftfront aus Nordafrika zusammen. Hintergründig zeichnet sich ein gestörter Jetstream für diese Extremwettersituationen verantwortlich. Das Höhenwindband wird aufgrund des Klimawandels schwächer und mäandert immer stärker, was zu immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen führt. Doch nicht nur der anthropogene Einfluss stört die Höhenwinde, sondern auch extrem viel Wasserdampf, der infolge der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Eruption im Januar 2022 bis in die Stratosphäre aufstieg und sich nun global verteilt. Eine neue Studie belegt den Einfluss der Eruption auf das aktuelle Wettergeschehen und geht davon aus, dass er vielleicht Jahrzehnte, aber mindestens bis 2030 anhalten wird. Mehr dazu in einem späteren Artikel, der hier während meines Urlaubs im Juli veröffentlicht wird.

Island: Magma-Art änderte sich

Vulkan Sundhnukur bleibt aktiv – Eruptionsverhalten und Magma-Art änderten sich

In den letzten zwei Tagen war das Wetter auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel schlecht: Wolken und Nebel zogen über das Land hinweg und gaben nur kurze Blicke auf die Eruption an der Sundhnúkur-Spalte frei, sodass eine genaue Einschätzung der Lage schwierig war. Tatsächlich kann man bei besserem Wetter nun beobachten, dass die Stärke des Vulkanausbruchs fluktuiert, wenigstens in Bezug auf das, was wir auf den Livecams sehen können. An der Basis des aktiven Kraterkegels hat sich im Bereich des Ablaufkanals ein Lavapool gebildet, dessen Pegel im Zeitverlauf um mehrere Dezimeter schwankt. Der Lavaspiegel steigt bis zur Oberkante des Beckenrands und versucht sich manchmal an einem Überlauf, was nicht so richtig klappt. Dann fällt der Pegel wieder und es kommt zeitweise zu Lavaspattering aus mehreren Öffnungen, wenn die Lava in einem Tunnel verschwindet. Ob hier aktiv Lava aufsteigt oder ob es nur zu starken Entgasungen kommt, die das Lavaspattering auslösen, ist nicht eindeutig zu erkennen. Generell scheint die Schmelze zäher zu sein als zuvor und fließt nicht mehr so schnell ab. Das ist ein Indiz dafür, dass nicht nur weniger Lava gefördert wird, sondern dass sich auch ihr Chemismus geändert hat.



Neue chemische Analyse von Lavaproben deuten veränderte Magma-Art an

Diese Hypothese wird durch neue Untersuchungen von Lavaproben bestätigt, die gestern Abend von der Universität Reykjavik veröffentlicht wurden. Demnach hat sich das Verhältnis der Konzentrationen von Kaliumdioxid zu Titandioxid verschoben und generell wurde eine geringere Konzentration dieser Oxide nachgewiesen, als es noch bei der letzten Analyse der Fall war. Geowissenschaftler Ol­geir Sig­mar­sson vom Institut für Geowissenschaften an der Universität von Island erklärte gegenüber der Zeitung MBL, dass der Chemismus der Lava nun näher an dem liegt, was während der ersten Eruptionsphase des Fagradalsfjall-Vulkans im Jahr 2021 gefördert wurde. Das zugrunde liegende Magma war älter als die Schmelze späterer Eruptionen und verweilte länger in einem Speicherreservoir als andere Magmen. Mit anderen Worten wird jetzt sehr wahrscheinlich Lava gefördert, deren Magma älter ist als zuvor. Es könnte sich also um eine Restschmelze handeln, die darauf hindeutet, dass sich etwas im Untergrund geändert hat. Hier gibt es zwei Szenarien: Der flache Magmenkörper unter Svartsengi ist fast leer und pumpt alte Restschmelze vom Boden des Reservoirs nach oben, oder der Aufstiegskanal von diesem Reservoir ist abgeschnitten und es läuft Schmelze aus einem anderen Speichersystem aus. Hier könnte ich mir vorstellen, dass Schmelze aus älteren Gangbildungen abfließt. Ähnliches wurde ja bereits während der Endphase der März-Eruption vermutet.

Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson ist der Meinung, dass die veränderte Schmelzzusammensetzung anzeigt, dass sich die Eruptionsphase an der Sundhnúkur-Kraterreihe ihrem Ende zuneigt. Er erklärt, dass zu Beginn der Eruption am Fagradalsfjall altes Magma gefördert wurde, das sich schon vor Beginn der Hebungsphase im Jahr 2020 dort angesammelt haben könnte. Als der Ausbruch dann losging, wurde die alte Schmelze vor der neuen hergetrieben, wobei wohl ein Teil der alten Schmelze im Reservoir verblieb. Diese Restschmelze tritt nun aus.

Allerdings geht der Forscher nicht darauf ein, dass wir wieder Bodenhebung unter Svartsengi sehen und offenbar weiterhin Magma aus dem tiefer gelegenen Magmenkörper in den kleineren und flacher gelegenen Speicher unter Svartsengi aufsteigt. Die Hebungsrate ist aber noch geringer als wir es im April gesehen haben.

Ibu mit neuem Dom am Kraterrand

Luftaufnahmen zeigen neuen Dom am Kraterrand des Vulkans Ibu

Der indonesische Vulkan Ibu stand in den letzten Wochen häufig in den Nachrichten, da er eine Serie starker explosiver Vulkanausbrüche erzeugte. Nachdem er am Dienstag starke Explosionen und sehr viele vulkanotektonische Erdbeben generierte, zeigte er sich gestern etwas ruhiger. Die indonesischen Vulkanologen nutzten die Gelegenheit, um mit einer Drohne Luftaufnahmen vom Gipfel des Vulkans anzufertigen. Bis jetzt wurde noch kein vollständiger Bericht veröffentlicht, aber vorab machte ein Bild die Runde, das die Spekulationen um den Zustand des alten Doms beendete: Ihn gibt es nicht mehr! Er wurde bei den Eruptionen der letzten Wochen zerstört und von Asche überlagert. In der Mitte des übergeordneten Kraters mit einem Durchmesser von 1200 Metern befindet sich ein kleiner Kegel, und in seiner Mitte klafft das große Loch eines Kraters, der sich deutlich vergrößert hat. Im Westen des Kraters gibt es eine kleinere Depression, in der ein neuer Dom wächst. Die indonesischen Forscher meinten, dass dieser Dom nicht von heute auf morgen gewachsen sei, sondern vielmehr von einer langsamen Verschiebung des Eruptionszentrums zeugt. Bereits vor einem Monat wurden vergleichbare Aufnahmen gemacht, auf denen der Dom noch nicht zu sehen ist.

Der Ibu liegt auf Halmahera. Die Insel befindet sich wiederum am Ostrand der Molukkensee, in der es im April ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 gegeben hatte. Dieses Erdbeben steht im Verdacht, die erhöhte Aktivität der Vulkane der Region getriggert zu haben. Neben dem Ibu zeigten sich Dukono und Ruang besonders aktiv, wobei es am letztgenannten Vulkan zu zwei starken Paroxysmen kam.

 

Gestern manifestierte sich im Norden der Molukkensee ein weiteres starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,7 und lag im Bereich der Talaud-Inseln. Hier liegt der Vulkan Awu, der seit einigen Monaten seismisch aktiv ist und Dampfentwicklungen aus seinem alten Lavadom zeigt. Es ist nicht auszuschließen, dass hier bald aktives Domwachstum einsetzt.

Der Awu ist ein 1320 Metern hoher Stratovulkan mit einer lange Geschichte von explosiven Eruptionen. Seit dem 17. Jahrhundert sind mehrere große Eruptionen dokumentiert, wobei einige von ihnen erhebliche Zerstörungen und Verlust von Menschenleben verursachten. Besonders verheerende Eruptionen traten in den Jahren 1711, 1812, 1856, 1892, 1966 und 2004 auf.

Campi Flegrei: Evakuierungspläne werden konkreter

Evakuierungspläne für die Campi Flegrei wurden konkreter ausgearbeitet – Neapolitaner würden im Notfall nach Latium umsiedeln

Der süditalienische Calderavulkan Campi Flegrei ist weiterhin seismisch aktiv, jedoch bewegt sich die Aktivität auf einem Niveau, das für eine Region, die vom Bradyseismos betroffen ist, als normal bezeichnet werden kann. Stärkere Schwarmbeben blieben diese Woche bisher aus. Dennoch hebt sich der Boden weiterhin mit einer durchschnittlichen Rate von 2 Zentimetern pro Monat. Diese Daten stammen aus dem jüngsten INGV-Bulletin, das am Dienstag veröffentlicht wurde und die Ereignisse der letzten Woche beschreibt. Das stärkste Erdbeben dieser Woche hatte eine Magnitude von 3,7. Insgesamt wurden 143 Erdbeben lokalisiert. Die Gastemperatur in der Dampffahne von Pisciarelli lag weiterhin bei 95 Grad.

Auch wenn es momentan etwas ruhiger ist, bedeutet das nicht, dass sich die Situation entschärft. Dementsprechend wachsam ist man in Pozzuoli und dem benachbarten Neapel. Die Katastrophenschutzbehörde hat in Zusammenarbeit mit Vulkanologen und dem Stadtrat weiter an den Evakuierungsplänen für den Notfall gearbeitet und potenzielle Evakuierungszonen ausgeweitet. Im Falle einer Eruption sollen nicht nur die Bürger von Pozzuoli evakuiert werden, sondern auch mehrere Stadtteile Neapels, die an Pozzuoli und die Campi Flegrei angrenzen. Es wurde beschlossen, dass die Bewohner von Fuorigrotta, das in der roten Zone liegt, im Notfall auf verschiedene Gemeinden in Tuscia, einer Region in Latium bei Rom, umgesiedelt werden sollen. Fuorigrotta ist ein dicht besiedeltes Viertel im Westen Neapels mit mehr als 70.000 Einwohnern. Im Falle eines Ausbruchs wäre es von pyroklastischen Strömen bedroht, die aufgrund ihrer hohen Temperaturen und Geschwindigkeit besonders gefährlich sind.

Insgesamt leben in der roten Zone etwa 500.000 Menschen. Die Region Latium hat einen Notfallplan zur Aufnahme der Bevölkerung aus Fuorigrotta erstellt und genehmigt, einschließlich der Unterzeichnung eines Memorandums mit der Gemeinde Neapel. Tuscia, eine Region in Latium, wird die Vertriebenen auf ihre 60 Gemeinden verteilen. Es ist auch vorgesehen, dass potenzielle Flüchtlinge aus Neapel in Viterbo aufgenommen werden.

Spanien: Unwetter an der Costa Blanca

Starke Unwetter an der Costa Blanca – Straßen verwandelten sich in Flüsse

Das starke Unwetter, das am Dienstagmittag auf Mallorca wütete und den Flughafen außer Betrieb setzte, zog zuvor über die spanische Festlandküste und verursachte dort ebenfalls starke Überflutungen. Besonders hart traf es beliebte Ferienorte an der Costa Blanca. Hier wurden die Regionen Alicante und Valencia besonders stark getroffen. Auch die Provinzhauptstadt Murcia wurde von den Unwettern heimgesucht. Sie brachten neben starken Winden, Hagel und Blitzschlägen auch Starkregen mit sich. In Murcia sollen innerhalb von 40 Minuten bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen sein. Bilder zeigen, wie sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten, die alles fortrissen, was nicht niet- und nagelfest war. Auch Autobahnen und Agrarflächen wurden überflutet. Zuvor herrschte in der Region eine langanhaltende Dürre, und die Böden waren ausgetrocknet und verkrustet, weshalb sie die Wassermassen nicht aufnehmen konnten. Ob die Unwetter die Dürre nachhaltig beendeten oder ob sie nur ein Intermezzo waren, werden die nächsten Wochen zeigen.

Zu verheerenden Unwettern kommt es aktuell auch in einem anderen spanischsprachigen Land: In Teilen von Chile herrscht eine ungewöhnliche Wetterlage, aufgrund derer regional die Wetterwarnstufe „Rot“ ausgerufen wurde. Besonders betroffen ist die Region Bío Bío, wo nach Starkregen der Fluss Vergara über die Ufer getreten ist und die Gemeinde Nacimiento überflutet wurde. Ein Stadtteil musste evakuiert werden, wobei besonders ältere Personen von Hilfskräften aus bereits überfluteten Häusern gerettet werden mussten. Inzwischen heißt es auch am größeren Fluss Biobio „Land unter“ und die chilenische Regierung rief den Katastrophenfall aus. Über mehrere andere Regionen im Zentrum von Chile wurde die Warnstufe „Gelb“ verhängt. Es wurden Erdrutsche gemeldet, die Straßen verschütteten.

Ähnlich wie Spanien litten auch Teile von Chile unter einer langanhaltenden Dürre, die bis zum letzten Herbst dauerte. Seitdem kommen aus Richtung Pazifik immer wieder extrem feuchte Luftmassen, die Unwetter und Starkregen mit sich bringen. Meteorologen bezeichnen dieses Phänomen als atmosphärische Flüsse. Atmosphärische Flüsse sind lange, schmale Bänder in der Atmosphäre, die große Mengen an Wasserdampf transportieren, ähnlich wie Flüsse auf der Erde Wasser transportieren. Diese „Flüsse“ können Hunderte bis Tausende Kilometer lang und nur wenige Hundert Kilometer breit sein. Sie spielen eine entscheidende Rolle im globalen Wasserzyklus und sind verantwortlich für den Transport eines erheblichen Anteils des Wasserdampfs von den Tropen zu den höheren Breiten. Im Zuge des Klimawandels scheint sich auch dieses Naturphänomen zu verstärken.

Für die aktuellen Unwetter zeichnet sich allerdings ein extrem großes Tiefdrucksystem über dem Pazifik verantwortlich, das seine Kaltluftfronten über das Festland schickt. Dort trifft die kalte Luft auf warme Luftmassen, was die Unwetter erzeugt.

Klimakrise: Milliarden Betrug mit fiktiven Klimaschutzprojekten

Milliardenbetrug mit Klimaabgaben – Umweltministerium trotz Warnungen untätig

Im Zuge meiner Berichterstattung auf Vnet berichte ich inzwischen fast täglich über Naturkatastrophen, die aller Wahrscheinlichkeit nach durch den anthropogenen Klimawandel ausgelöst oder wenigstens verstärkt werden. Ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich mit vielen politischen Maßnahmen und Gesetzen zum Klimaschutz nicht einverstanden bin, da ich vieles für unüberlegt, wirkungslos und überteuert halte. Oft werden die Bürger übermäßig finanziell belastet, besonders jene, die es sich nicht leisten können.

Dabei ginge Klima- und Umweltschutz viel einfacher, indem wir alle unseren Konsum ein wenig einschränken und auf Unnötiges verzichten, auch ohne den Zwang der Teuerungen.

Recherchen von Journalisten des Fernsehmagazins „ZDF frontal“ und Reportern der „Welt“ deckten einen großangelegten Skandal auf, der praktisch alle Autofahrer mit konventionellen Fahrzeugen betrifft und sich darüber hinaus auswirken könnte: Mit Gebühren auf den Benzinpreis, die sich aus dem Gesetz zur Treibhausgasminderungsquote ergeben und die jeder beim Tanken entrichtet, sollten internationale Ölkonzerne in China neue, umweltfreundlichere Ölförderanlagen errichten, um Kohlendioxid einzusparen. Pro gesparte Tonne CO₂ -die es nur auf dem Papier gab- zahlte Deutschland 400 Euro an die chinesischen Konzerne. So entstand dem deutschen Autofahrer ein Schaden von rund 80 Millionen Euro, die für ein Projekt in der chinesischen Provinz Xinjiang gezahlt wurden. Statt umweltfreundlicher Anlagen die neu erbaut wurden, standen dort am Ende jedoch nur alte Anlagen oder Hühnerställe.

Dieses Projekt ist nur die Spitze des Eisbergs. Medienberichten zufolge vermutet man nun, dass rund 4,4 Milliarden Euro in Projekte geflossen sind, deren Existenz sich nicht nachweisen lässt.

Das Bundesumweltministerium unter der Leitung der Grünenpolitikerin Steffi Lemke erfuhr schon vor Wochen von den Betrugsvorwürfen und blieb bis jetzt untätig! Das Vertrauen in die Regierung dürfte so weiter abstürzen.

Generell lässt sich der Verbleib von Gebühren und Steuergeldern kaum nachvollziehen, und man darf sich zurecht fragen, wo das Geld bleibt und warum die Regierung mit den 915 Milliarden Euro Steuereinnahmen aus 2023 nicht auskommt. Nicht nur beim Umweltschutz fehlt das Geld an allen Ecken, sondern auch beim Erhalt der Infrastruktur, der Digitalisierung, Bildung, Verteidigung etc.

Ich frage mich auch oft, was mit den CO₂-Steuern und den Gebühren aus dem Emissionshandel angestellt wird. Wahrscheinlich verschwinden die Gelder ebenfalls sang- und klanglos in die Taschen betrügerischer Netzwerke mit mafiosen Strukturen, zu denen man sicherlich auch einige Regierungen von Ländern zählen kann, die von Deutschland und der EU unterstütz werden.

Island: Bodenhebung von Forschern bestätigt

Eruption bei Sundhnukur schwächelt heute Mittag – Bodenhebung von Wissenschaftlern inzwischen bestätigt

Der neue Ausbruch der Sundhnuhur-Kraterreihe bei Svartsengi dauert nun seit 14 Tagen an. Es ist noch ein Krater aktiv, der bis heute Nacht eine relativ stabile Aktivität zeigte. Heute Mittag ist es sehr neblig und die Kameras geben nur selten Blicke frei. Bei meinen Beobachtungen konnte ich keine glühende Lava mehr ausmachen, dafür aber reichlich Dampf. Der Tremor ist noch erhöht, von daher könnte der Ausbruch nur pausieren.

In den letzten Tagen wurde in vielen Teilen des Hauptstadtgebiets und im westlichen Teil Südislands eine erhebliche Luftverschmutzung durch vulkanische Gase festgestellt. Aktivitäten im Freien sollten in den betroffenen Gebieten vermieden werden. Dennoch hat die Blaue Lagune geöffnet.

Messungen deuten darauf hin, dass die Landhebung wieder eingesetzt hat. Lava sammelt sich weiterhin in einem Lavasee südöstlich von Sýlingarfell. Der Ausbruch an der Kraterreihe Sundhnúkur bleibt stabil. Die Seismizität war in der letzten Woche sehr gering, es wurden nur wenige Erdbeben festgestellt.

In den letzten Tagen gewann der Lavastrom an der Basis von Sýlingarfell wieder an Kraft im Westen zuzunehmen. Die Lava fließt weiter nach Nordwesten entlang eines ähnlichen Kanals wie am Samstag und ist noch einige hundert Meter von der Straße entfernt. Lava sammelt sich weiterhin im Lavateich und könnte in den nächsten Tagen erneut durchbrechen.

Messungen zeigen, dass die Landhebung am letzten Wochenende wieder eingesetzt hat und die zuvor festgestellte Absenkung aufgehört hat. Die Hebungsrate kann noch nicht genau ermittelt werden, aber es wird angenommen, dass der Zufluss von Magma in das Magmareservoir den Abfluss aus dem Krater überschritten hat.

Die Gaskonzentration in der Luft überschreitet die Grenzwerte für gesundheitliche Auswirkungen. In vielen Teilen des Hauptstadtgebiets und im westlichen Teil Südislands wird inzwischen erhebliche Luftverschmutzung gemessen. Die höchsten SO2-Werte im Hauptstadtgebiet haben 500 μg pro Kubikmeter überschritten und die Verschmutzung wird voraussichtlich den ganzen Tag über anhalten. Menschen mit empfindlichen Atemwegen können Beschwerden verspüren. Bei so hohen Gaskonzentrationen ist es ratsam, von körperliche Aktivitäten im Freien abzusehen.

Heute Morgen haben sich Nebelwolken über dem westlichen Teil des Landes gebildet, und es war sichtbarer Vulkansmog zu sehen, der durch die Umwandlung von SO2-Gas in SO4 entsteht. Vulkansmog besteht aus sehr feinen Schwefelpartikeln (SO4), die durch chemische Reaktionen der Vulkanfahne mit Feuchtigkeit und Sauerstoff in der Atmosphäre mithilfe von Sonnenlicht entstehen. Dieser Smog wird nicht mit SO2-Gasdetektoren gemessen, ist aber als blauer Nebel sichtbar. Eine Zunahme von Feinstaub kann auf das Vorhandensein von SO4 hinweisen.

Die Wetterprognosen sagen eine Variabilität der Windrichtung voraus. In vielen Teilen der südwestlichen Ecke Islands ist Gasverschmutzung messbar. Heute wird Südostwind erwartet, der das Gas nach Nordwesten wehen wird. (Quelle IMO)

Marapi steigert explosive Aktivität

Anzahl der Explosionen am Marapi hat zugenommen – Aschewolken in 4300 m Höhe

In Indonesien haben 24 Vulkane mindestens die Alarmstufe „Gelb“ und könnten jederzeit ausbrechen oder sind schon in Eruption begriffen. Der Ibu auf Halmahera ist der einzige Vulkan, der momentan auf „Rot“ steht. Er erzeugt Aschewolken, die gestern bis auf eine Höhe von 5300 Metern aufgestiegen sind. In dieser Höhe stellen Aschewolken bereits eine Gefahr für tiefer fliegende Flugzeuge dar. Auf Halmahera und der benachbarten Insel Ternate gibt es Flughäfen, die im Wirkungskreis des Vulkans liegen.

Die zunehmende Aktivität am Marapi auf Sumatra bereitet Sorgen und steht im Fokus dieses Artikels. Die Sorge gilt hier nicht nur dem Flugverkehr als viel mehr den Anwohnern der 60 Kilometer entfernt gelegenen Großstadt Padang: Im Schatten des Vulkans leben gut eine Millionen Menschen, die im Falle einer großen Eruption in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Während Ascheniederschlag die wahrscheinlichste Beeinträchtigung im Stadtbereich darstellt, ist es aber nicht auszuschließen, dass es im Extremfall zur Generierung großer pyroklastischer Ströme und Lahare kommen könnte, die die Vororte von Padang erreichen könnten. Erst im letzten Monate gab es dort Überflutungen und Schlammlawinen, die dem Marapi zugeordnet wurden.

Konkret meldete das VSI gestern 7 explosive Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen ließen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 4300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Explosionen erzeugten seismische Signale, die bis zu 53 Sekunden anhielten und Amplituden von 20 mm erzeugten. Darüber hinaus wurden die seismischen Signale von 17 starken Entgasungen, 4 vulkanotektonischen und 10 tektonischen Erdbeben registriert.

Erdbeben gibt es auch in größerer Entfernung zum Marapi, wobei meistens mittelstarke Erdbeben registriert werden, die in Verbindung mit den Plattenbewegungen entlang des Sundagrabens stehen. Einige Erdstöße manifestierten sich in letzter Zeit aber auch an der großen Sumatraverwerfung.

Die Besteigung des Vulkans Marapi ist verboten und es gilt eine 9 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Krater.

Einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels ist der Semeru auf Java. Seit Mitte Mai steigerte er seine Aktivität signifikant und es werden täglich mehr als 100 Explosionen gezählt. Gestern waren es 132. Dazu kommt eine steigende Anzahl starker Entgasungen. Die Seismizität ist allerdings gering. Daher ist es unklar, ob es einen verstärkten Magmenaufstieg gibt oder nicht. Unklar bleibt auch das Domwachstum. Daten hierzu werden nicht veröffentlicht.

Der Lewotobi auf Flores bleibt explosiv aktiv und eruptiert gestern 7 Mal. Dabei stieg die Vulkanasche bis zu 900 Meter über Kraterhöhe auf. Bilder zeigen Eruptionswolken, die meiner Meinung nach höher als angegeben aufsteigen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3300 m Höhe, was knapp 1600 m über Gipfelhöhe entspricht. Außerdem hat die Seismizität am Lewotobi Lakilaki in den letzten Wochen deutlich zugenommen.