Sakurajima: 8 Eruptionen

Der japanische Vulkan Sakurajima hat seit gestern 8 Eruptionen produziert, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Vulkanasche stieg bis zu 3 km hoch auf und driftete mehrere Kilometer weit.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka sind die Vulkane Klyuchevskoy und Shiveluch munter. Besonders am Klyuchevskoy ist eine Zunahme der Aktivität zu beobachten. Er brachte es in den letzten 48 Stunden auf 7 Eruptionen.

Vom Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra werden weitere explosive Eruptionen gemeldet. Diese sind vom strombolianischen-vulcanianischen Typ und treten sporadisch auf.

Der Piton de la Fournaise steht weiterhin unter besonderer Beobachtung und Vulkanologen rechnen mit einem neuem Ausbruch. Bis es so weit ist, wurden wieder 2 Wanderrouten in der Caldera freigegeben.

Yasur: Erhöhung der Eintrittspreise

Vor wenigen Wochen berichtete ich über die neuen Eintrittsreglungen am Vulkan Yasur auf der Insel Tanna (Vanuatu). Nun schreibt mir Leser „Micha“ über eine Erhöhung der Eintrittspreise von 65 € auf 95 €. Im Juli soll der Eintritt sogar auf 120 € angehoben werden. Es sei praktisch unmöglich geworden den Vulkan auf eigene Faust zu besteigen. Auch Vereinsmitglied Mirko Weide berichtete auf unserem Vereinstreffen am Wochenende entsprechendes: wer sich von der Gruppe absetzt wird unweigerlich zurückgepfiffen. Teilweise gibt es auch Nachttouren, so dass man selbst dann Gefahr läuft erwischt zu werden, wenn man Nachts auf eigene Faust aufsteigen will. Zu allem Überfluss bleiben die vereinnahmten Eintrittsgelder nicht auf Tanna, sondern fließen zu einem Veranstalter auf der Hauptinsel. Die Menschen auf Tanna sind über diesen Umstand natürlich nicht wirklich erfreut.

Weltweit werden Restriktionen immer strikter umgesetzt. Selbst auf Anak Krakatau kontrollieren Ranger (zumindest zeitweise) den Zugang zum Vulkan. Ein Aufstieg soll demnach auch in inaktiven Zeiten verboten sein. Vom Zugangs-Tohuwabohu am Ätna mal ganz abgesehen. Mittlerweile streiten selbst Bergführer mit den Aufpassern vom Zivilschutz über Sinn und Unsinn der Maßnahmen. Die Zeiten, in denen man sich einfach seinen Rucksack aufsetzte und auf einen Vulkan stieg scheinen sich endgültig dem Ende zu nähern: Willkommen in der schönen neuen Welt der steten Bevormundung und Abzocke!

Ätna: hot spots

Auf der Thermalcam des INGV sieht man heute mehrere „hot spots“ im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Diese Hochtemperatur-Fumarolen sind Anzeichen eines hohen Magmastands im Förderschlot. Zudem gab es am Wochenende einige Erdbeben mit Magnituden um 2, die sich in Tiefen von mehr als 15 km im Westen des Vulkans ereigneten. Diese Beben liefern Indizien dafür, das Magma im Bereich des oberen Erdmantels in die Kruste eindringt und aufsteigt. Am Ätna bleibt es also spannend.

Spannend, oder zumindest interessant ist eine Meldung von Bardarbunga auf Island: heute manifestierten sich 2 Erdbeben Mw 4,0 und 3,2 (EMSC) in 2 und 8 km Tiefe. Es folgten zahlreiche schwächere Beben.

Sinabung und Fuego

Heute stehen 2 Vulkane des „Ring of Fire“ im Fokus der Berichterstattung, es gibt aber auch Neuigkeiten von anderen Vulkanen:

Am Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra gab es weitere Ascheeruptionen. Diese waren vom explosiven Typ und weniger mit Domkollaps und Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. 

Der Fuego in Guatemala ist ebenfalls explosiv tätig. Die Eruptionen kommen in recht kurzem Abstand. Glühende Tephra deckt dabei teilweise die Vulkanflanken ein. 

Der Kilauea auf Hawaii liegt zwar Mitten im Pazifik, gehört aber nicht zum „Ring of Fire“. Hier meldet „Lava Ocean Tours“ einen erneuten Lavafall: Lava stürzt aus einer Tube in der Klippe senkrecht hinab. Allerdings platscht die Lava nicht direkt in den Ozean, sondern zunächst auf das neue Lavadelta.

Auf Stromboli vor Sizilien registriert MIROVA eine schwache thermische Strahlung. Die Jahresübersicht zeigt deutlich, dass der Vulkan vor gut einem Monat zu neuem Leben erwachte. Dazu bitte im vergrößerten Bild den Cluster der Messwerte unten rechts betrachten.

Im Tschechischen Cheb-Becken ist die Seismik mal wieder erhöht und die Erdbebenwarten registrierten in den letzten Tagen mehr als 250 schwache Erdstöße. Hier ist ein Zusammenhang mit dem Magmatismus der Gegend sehr wahrscheinlich.

 

Stromboli: erhöhte Aktivität

Auf Stromboli geht es derzeit heiße her: Florian Becker (Gründer von Vulkankultour und Mitglied der Vulkanologischen Gesellschaft e.V.) berichtet von starken Explosionen, die sich ca. alle 5 Minuten manifestieren. Glühende Tephra wird dabei über 200 m hoch geschleudert. Teilweise finden simultane Eruptionen aus 2 Förderschloten statt. Einige Eruptionen sind im Ort hör- und sichtbar. Florian vergleicht die Aktivität mit jene im Frühjahr 2014. Diese gipfelte dann im August in eine Flankeneruption, nach der der Stromboli bis vor kurzen recht ruhig war. Die LiveCams sind derzeit offline, aktuelle Bilder auf der Seite von Florian.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,6

Die indonesische Insel Sulawesi wurde von einem Erdbeben der Magnitude Mw 6,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe (EMSC), 39 km nordwestlich der Stadt Poso. Dort stürzten mehrere Gebäude ein und zahlreiche wurden beschädigt. Über Opfer liegen noch keine Meldungen vor. Es gab mehrere Nachbeben, das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0.

Auch im chilenischen Bio Bio gab es ein Erdbeben. Dieses hatte die Magnitude 5,7, lag aber in 84 km Tiefe, so dass größere Schäden unwahrscheinlich sind.

Bereits vorgestern gab es in der Türkei ein Erdbeben der Magnitude 5,0 in 9 km Tiefe. Es gab viele, sehr viele Nachbeben, so viele, wie die Deutschen Böse sind (lol, Mr Trump).

Sakurajima: weitere Eruptionen

Heute registrierte das VAAC Tokyo 5 Aschewolken, die vom Sakurajima ausgingen. Vulkanasche stieg bei den explosive Ausbrüchen bis zu 4,5 km hoch auf. 2 Tage zuvor wurden 6 Eruptionen registriert. Im Großen und Ganzen scheint der Japaner wieder so aktiv zu sein, wie vor seiner Pause im letzten Jahr. Die Verteilung der Eruptionen scheint dabei weniger gleichmäßig. Es gibt öfters längere Pausen.

Das AVO meldete gestern eine Eruption des Bogoslof in Alaska: Es wurde eine große Aschewolke gefördert, die anhand von Blitzdetektoren gesichtet wurde. Die Höhe der Aschewolke ist nicht bekannt. Die Alarmstufe für den Flugverkehr wurde auf „rot“erhöht, steht mittlerweile wieder auf „orange“. 

Erta Alé in Äthiopien ist weiterhin aktiv: MIROVA registrierte in den letzten Tagen Wärmesignale zwischen grob 800 und 1400 MW. Dass lässt vermuten, das es immer wieder zu größeren Lavaströmen kommt, die allerdings nicht mehr so konstant fließen wie in den Wochen zuvor. Auf einem 10 Tage alten Satellitenbild ist zu erkennen, das die Lavaströme im Osten der südlichen Caldera nur noch einige wenige Hitzesignaturen zeigen, während es in der Caldera selbst zahlreiche Spots gibt. Bei diesen könnte es sich zumindest teilweise um Lavaponds handeln.

Piton de la Fournaise: Inflation und Seismik

Nach der vermeintlichen Eruption in der letzten Woche, könnte der Fournaise in den nächsten Tagen ernst machen: die Vulkanologen registrierten mehrere vulkanisch-bedingte Erdbeben in Tiefen kleiner als 2 km und eine recht schnell stattfindende Inflation nördlich des Dolomieus. Zudem wurden 2 neue Fumarolen entdeckt und die Kohlendioxid-Emission ist hoch.

Rincón de la Vieja: phreatische Eruption

Es kommt nicht oft vor, dass der Rincón de la Vieja  in Costa Rica hier in den News auftaucht: Gestern Morgen eruptierte der Vulkan phreatisch. Aus der nördlichen Flanke schoss eine Eruptionswolke aus Dampf, Wasser und Schlamm empor. Das Material floss über die Flanke in den Fluss Penjamo. Phreatische Eruptionen sind praktisch unberechenbar. Somit sind derzeit 3 Vulkane in dem mittelamerikanischen Land aktiv.