Shiveluch: sehr hohes thermisches Signal

Der Vulkan Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka zeigt bei MIROVA heute ein sehr hohes thermisches Signal von 1907 MW. Das zugehörige Satellitenbild zeigt, dass die thermische Anomalie fast die Hälfte des Ignimbrit-Feldes im Südwesten des Vulkans einnimmt. Die Vermutung liegt nahe, dass es einen Domkollaps gab, bei dem große pyroklastische Ströme generiert wurden. Das VAAC Tokyo registrierte heute Nachmittag 2 Aschewolken, die über 12 km hoch aufstiegen.

Türkei: Erdbeben Mw 5,2

Nur 5 Tage nach dem schweren Erdbeben mit Mw 6,4 kam es gestern zu einer erneuten starken Erschütterung in der türkischen Erdbebenregion in der Ägäis: dieses Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,2 und lag in 10 km Tiefe. Seit längerer Zeit manifestieren sich in der Gegend südlich der griechischen Insel Lesbos und wenige Kilometer vor der Küste der Westtürkei Erdbeben. Seismologen befürchten, dass sich in der Region ein katastrophales Erdbeben ereignen könnte. In der Störungszone zwischen Izmir und Istanbul gibt es mehrere seismische Lücken, die sich irgendwann durch Spannungsabbau, bzw. Erdbeben schließen werden.

Bildergalerie Stromboli mit Drohne

Die Bildergalerie Stromboli entstand zwischen dem 09.06. und 12.06.2017. Die Aktivität des Vulkans befand sich -langfristig betrachtet- auf durchschnittlichem Niveau. Gegenüber der Vorwoche war sie etwas rückläufig und hatte sich von den östlichen Kratern mehr auf den westlichsten verlagert. Die Krater-Morphologie hat sich seit meinem letzten Besuch in 2013 dramatisch verändert: Damals hatten sich Kegel auf den Schloten gebildet, während sie jetzt in kleinen Kratern lagen.

Der Fotografische Schwerpunkt lag bei dieser Reise auf die Erstellung von Luftaufnahmen mit einer Drohne. In Begleitung des AV-Medienproduzenten Matthias Möldner machten Martin Rietze und ich uns auf den Weg zum Feuerberg der Liparischen Inseln. Zum ersten Mal seit langer Zeit begann unsere Reise in Neapel, wo wir noch Aufnahmen vom Vesuv und Pompeji machten. Mit dem Tragflächenboot ging es dann Richtung Stromboli. Die Fahrt dauerte gut viereinhalb Stunden. Quartier bezogen wir in einer Pension nahe des Restaurants La Laterna. Morgens um 3 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg zu Krater und erreichten diesen vor Sonnenaufgang. Im Dunklen machten wir konventionelle Aufnahmen, doch Morgens dann begann der Teil der Arbeit, dem wir neugierig entgegenfieberten: Im Brennpunkt standen Luftaufnahmen mit den Kameradrohnen. Es ist immer wieder spannend mit den kleinen Fluggeräten zu arbeiten, besonders wenn es das erste Mal an einer Lokation ist. Sicherlich hat man eine gewisse Vorstellung, wie die Landschaft aus der Vogelperspektive wirkt, dennoch ist es wie das Betreten einer neuen Welt, wenn man erstmalig einen Vulkan aus der Luft erkundet. Zudem ist ist es spannend die Drohne möglichst nahe an den Schlot zu fliegen. Die Gefahr eines Verlustes der Drohne ist immer gegeben und wirklich billig sind die Teile nicht. Martin setzte eine brandneue DJI Mavic Pro ein und ich eine Phantom 3 Pro. Während ich mit meiner Drohne gut 1500 m weit fliegen konnte, bevor die Verbindung abbrach, schaffte die Mavic fast die doppelte Strecke. Neben ihrer Kompaktheit und Argument für die kleine Klappdrohne.

Shiveluch: Aschewolke in 12 km Höhe

Gestern eruptierte der Shiveluch auf Kamtschatka so stark wie lange nicht mehr: KVERT meldet eine Aschewolke die 12 km hoch aufstieg. Der Alarmstatus wurde von orange auf rot erhöht und es ist jeder Zeit mit Eruptionen zu rechnen, bei denen die Asche bis zu 15 km hoch aufsteigt. Es besteht eine akute Gefährdung für den Flugverkehr. Vermutlich kollabierte bei dieser Eruption ein Teil des Lavadoms.

In direkter Nachbarschaft zum Shiveluch liegt der Klyuchevskoy. Auch dieser Vulkan ist sehr aktiv und fördert Aschewolken, die mehrere Kilometer hoch aufsteigen können.

Update 17.06.17: Der Bezymianny ist gestern in den Riegen der eruptierenden Vulkane Kamtschatkas eingestiegen und förderte seitdem 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Erdbeben am Laacher-See-Vulkan

Vorgestern Abend ereignete sich am Laacher-See-Vulkan ein Erdbeben der Magnitude 2,7. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe zwischen den Ortschaften Mendig und Kruft, ca. 2 km von der Caldera entfernt. Die Erschütterung wurde von den Anwohnern gespürt.

Bereits in der Vorwoche wurde ein kleiner Erdbebenschwarm registriert. Dieser hatte geringe Magnituden und lag in ca. 25 km Tiefe. Solche Erdbebenschwärme sind oft mit Magmatismus im Untergrund assoziiert. In den letzten Wochen ereigneten sich in der Region mehrere Erdbeben.

Bereits während meiner Abwesenheit begann ein Schwarmbeben im Nordwesten der Yellowstone-Caldera. Heute wurden dort ein weitere Beben mit Magnituden um 2,8 in 10 km Tiefe festgestellt.

Zurück vom Stromboli

Nach einer Woche Süditalien bin ich wieder daheim! Zusammen mit Martin Rietze und Matthias Möldner bereiste ich den Golf von Neapel und die Vulkaninsel Stromboli. Wir konzentrierten uns auf Luftaufnahmen der Vulkane, die Martin und ich mit unseren Drohnen machten. Die Aufnahmen werden in der Multivisionsshow „Vulkane der Welt“ zu sehen sein. Sie wird von Matthias produziert und präsentiert werden. Mehr dazu in Kürze.

Erta Alé: neue Lavaströme

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé geht es weiterhin heiß her: Satellitenbilder zeigen, dass erstmalig ein Lavastrom über den Westrand der südlichen Caldera geflossen ist. Dass heißt, das die Caldera an dieser Stelle soweit aufgefüllt ist, das die Lava die mehr als 10 m hohe Calderawand überwinden konnte. 

Vom Sakurajima in Japan wird eine  Eruption gemeldet, die stärker als üblich war: Vulkanasche stieg über 3 km hoch auf.

Der Vulkan Copahue liegt im Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien. Seit Samstag ist der Vulkan wieder aktiv und hat nun seine Eruptionen verstärkt. Er stößt relativ viel Vulkanasche aus, der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde erhöht.

Am Ätna auf Sizilien ereigneten sich unter der Ostflanke weitere Erdbeben. Auf langzeitbelichteten Nachtaufnahmen ist zu erkenne, dass es aus 2 Schloten im Zentralkrater glüht. Die Lava steht also hoch im Fördersystem und weitere Eruptionen sind in der nächsten Zeit wahrscheinlich.

Stromboli hatte gestern ein deutlich höheres thermisches Signal als üblich: MIROVA zeigte 35 MW an. Mich zieht es in den nächsten Tagen zu diesem Vulkan und ich werde sehr wahrscheinlich das nächste Wochenende dort verbringen.

Karymsky: erste Eruptionen des Jahres

Der Vulkan Karymsky auf Kamtschatka ist wieder aktiv geworden: das VAAC Tokyo registrierte seit gestern die ersten 8 Eruptionen des Jahres. Lange Zeit war der Vulkan daueraktiv, bis er vor gut einem Jahr ruhiger wurde. Zudem sind die Vulkane Shiveluch und Klyuchevskoy weiterhin recht munter

Aktiv ist auch der Bulusan auf den Philippinen und der Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra. Er eruptiert seit gestern öfters kleine Aschewolken.

Vom Vesuv wird ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,4 gemeldet. Angeblich war das Beben bis in Neapel zu spüren. Das würde aber darauf hindeuten, dass die Magnitude deutlich größer war.

Ein starkes Erdbeben gab es in der Grenzregion Peru-Ecuador. Es hatte eine Magnitude 5,6 und lag in 60 km Tiefe. Aufgrund der großen Tiefe sollten sich Schäden in Grenzen halten.

Auf Hawaii gab es mehrere leichte Erdbeben im Südosten des Kilaueas. Sie lagen in großen Tiefen und könnten durch aufsteigendes Magma verursacht worden sein.

Poas: neue Eruption

Bereits am Freitag eruptierte der Vulkan Poas in Costa Rica erneut. Es handelte sich um eine phreatomagmatische Eruption bei der Dampf und Vulkanasche gefördert wurde. Die Asche stieg mindestens 600 m hoch auf.

Mittlerweile ist der Kratersee zweigeteilt: an der Stelle des ehemaligen Domrestes ist nun ebenfalls ein Kratersee entstanden.

Der Popocatepetl in Mexiko zeigt sich von seiner aktiven Seite: gestern wurden 220 vulkanische Exhalationen und 15 explosive Eruptionen registriert. Einen Tag zuvor gab es für mehr als 600 Minuten vulkanischen Tremor.

Auf Island gab es wieder mal ein Schwarmbeben: diesmal erschütterte es den Herdubreid. In den letzten 48 Stunden wurden im System Bardarbunga-Herdubreid 106 Erdbeben registriert, die meisten zählten zu dem erwähnten Schwarbeben.

Die Erde bebt auch wieder in der mittelitalienischen Erdbebenregion um Amatrice. Hier gibt es viele Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3. Ein stärkeres Erdbeben halte ich in der nächsten Zeit für möglich.