Ol Doinyo Lengai: Inflation

Der Ol Doinyo Lengai steht heute seit langer Zeit mal wieder in den Schlagzeilen. Laut einem Bericht von NatGeo, hat letztes Jahr ein Forscherteam um Dr. Sarah Stamps ein Beobachtungsnetzwerk am Vulkan in Tansania installiert. Nun wird seit Anfang dieses Jahres eine Zunahme der Inflation beobachtet. Außerdem gibt es weitere Hinweise, dass sich am Vulkan etwas tut. So würde sich ein großer Riss im Gipfelbereich des Vulkans immer weiter vergrößern. Die Geophysikerin spricht auch über kleine Ascheeruptionen und Kegel (Hornitos) die sich neu formieren würden: „There are increased ash emissions, earthquakes, uplift at small volcanic cones, and an ever widening crack at the top of the volcano on the west side,” sagt sie. “These are all signs of volcanic deformation that will likely lead to an eruption sooner rather than later.“

Auf der anderen Seite heißt es im gleichen Artikel, dass Mitarbeiter der Anthropologin Liutkus-Pierce meinten, dass die Massai vor Ort keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption sehen, der Vulkan sei ruhig.

Die letzte große eruptive Phase des Ol Doinyo Lengai ist nun 10 Jahre her. Mehrere Monate bevor die damaligen Paroxysmen begannen, zeigte der Vulkan eine deutlich erhöhte Tätigkeit seiner Natriumkarbon-Lava im Gipfelkrater. 

(Quelle: NatGeo)

Piton Fournaise: Neue Eruption

Update 15.07.17: Die Eruption scheint sich bereits ihrem Ende zu nähern. Gestern Morgen waren entlang der 450 m langen Spalte, bis zu 7 größere und mehrere kleine Fontänen aktiv, am Abend waren es noch 3. Heute Morgen sieht man nur Gas aufsteigen. Gestern erreichte der Lavastrom eine Länge von ca. 3 km. In kurzer Zeit ist verhältnismäßig viel Lava ausgetreten. Die Wärmestrahlung ist stark rückläufig, liegt allerdings noch bei 1081 MW. Gut möglich, dass der Lavastrom noch aktiv ist.

Originalmeldung: Der Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion ist heute Nacht um 0.50 Uhr (Ortszeit) ausgebrochen. Am Fuße des Dolomieu öffnete sich eine Eruptionsspalte aus der kleine Lavafontänen aufsteigen. Diese generieren einen Lavastrom. MIROVA zeigt eine sehr hohe Wärmesignatur von mehr als 4000 MW. Den Vulkanausbruch kann man via LiveCam, oder vom Piton de Bert aus beobachten. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt.

Vesuv: extrem hohe Wärmestrahlung

Wer sich dieser Tage die Grafiken des Thermalsatelliten MIROVA anguckt ist erst einmal geschockt: am Vesuv und Campi Flegrei werden teils extrem hohe Werte im Bereich von mehr als 5000 MW angezeigt! Die Wärmestrahlung wird allerdings nicht durch einen Vulkanausbruch verursacht, sondern von zahlreichen Waldbränden. Die wunderbaren Pinienwälder auf der Vulkanflanke stehen vor der Vernichtung. Gründe für die zahlreichen Brände sind zum einen die langanhaltende Trockenheit in Italien, zum anderen Brandstiftung. Viele der Feuer wurden gelegt, um illegale Müllkippen zu beseitigen. Die Müllentsorgung ist seit langem ein Problem in Neapel. Bei meinem letzten Besuch der Region im Juni sah ich nicht nur Müllberge an den Straßenrändern, sondern bereits lästige Rauchwolken am Fuß des Vesuvs.

Die von Waldbränden am schlimmsten betroffene Region Italiens ist allerdings Sizilien: im Schatten des Ätnas lodern mehr als 120 Brände. Aber auch Mittel- und Norditalien bleiben von der Dürre nicht verschont. In Rom wurde bereits Wasser rationiert und der Fluss Po führt kaum noch Wasser. Die Brände, gepaart mit extremer Trockenheit erreichen ihren bisherigen Höhepunkt gerade zu Beginn der Urlaubssaison. Viele Reisende könnten während ihrer Ferien davon betroffen werden.

Die langanhaltende Trockenheit in Italien und dem gesamten Mittelmeerraum sind mit dem globalen Klimawandel assoziiert. Bereit in den 1970iger Jahren wusste man von der voranschreitenden Desertifikation (Wüstenbildung) des Mittelmeerraums. Traurig, dass es der Weltgemeinschaft in 40 Jahren nicht gelungen ist dem wirksam entgegenzusteuern. Hält die Dürre in Italien und anderen Regionen des Mittelmeerraums länger an, drohen bei uns die Lebensmittelpreise zu steigen. Dieses Jahr ist auch in Deutschland mit Ernteausfällen zu rechnen. Interpoliert man die aktuelle Entwicklung, erscheint es mir gar nicht mal so abwegig, dass es in einigen Jahren in Europa wieder zu Lebensmittelknappheiten und Hungersnöten kommen könnte. Mindestens werden wir deutlich mehr Geld für Lebensmittel bezahlen müssen und auf Einiges verzichten müssen. Vielleicht werden für folgende Generationen Orangen und Zitronen exotische Lebensmittel sein. Für mich ist es absolut unverständlich, wie unsere Politiker immer noch eine Politik des Wirtschaftswachstums propagieren, wobei gerade das unsere Umwelt zerstört.

Eine weitere Meldung zum Thema anthropogener Klimawandel erreichte uns gestern aus der Antarktis. Dort ist eine riesige Eisscholle vom Eisschelf Larsen C abgebrochen. Die Eisscholle misst 175 x 50 km und soll eine Masse von einer Billion Tonnen haben. Forscher fürchten, dass das gesamte Eisschelf destabilisiert wird und nun weitere Eismassen nachrutschen. Wenn das passiert und die gesamte Eismasse ins Meer rutscht, dann könnte der Meeresspiegel global um 10 cm ansteigen.

Erdbeben im Cheb Becken

Die tschechische Erdbebenwarte hat bisher mehr als 2500 Erdbeben registriert. Die Mehrzahl von ihnen allerdings mit sehr schwachen Magnituden, die zum Teil in den negativen Bereich reingehen. Diese Beben sind im Seismogramm der Uni Leipzig nicht dargestellt. Beben mit Magnituden größer als 0,5 gab es bisher 319 und es waren 63 Erdbeben mit M größer 1.

Tschechei: Schwarmbeben im Cheb Becken

Update 12.07.17:  Die tschechische Erdbebenwarte hat bisher mehr als 2500 Erdbeben registriert. Die Mehrzahl von ihnen allerdings mit sehr schwachen Magnituden, die zum Teil in den negativen Bereich reingehen. Diese Beben sind im Seismogramm der Uni Leipzig nicht dargestellt. Beben mit Magnituden größer als 0,5 gab es bisher 319 und es waren 63 Erdbeben mit M größer 1.

Originalmeldung: Im tschechischen Cheb-Beckens kam es heute zu einem Schwarmbeben mit vergleichsweise hohen Magnituden: das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,4 und lag in nur 10 km Tiefe. Einige Beben ereigneten sich in 5 km Tiefe. Die meisten Erdbeben manifestierten sich nördlich von Luby. Das Cheb-Becken ist bekannt für seine Schwarmbeben die meistens mit dem vermuteten Magmatismus im Untergrund zusammen hängen. Bei der geringen Tiefe und recht hohen Magnituden der aktuellen Bebenserie ist eine tektonische Ursache nicht auszuschließen.

Das Seismogramm der Uni Leipzig zeigt den Erdbebenschwarm. Das Geophon steht im tschechischen Lazy.

Mexiko: Neue hydrothermale Aktivität

Der Kringel markiert das neue Hyrdothermalgebiet. Der rote Punkt rechts Unten den Paricutin. © Google

Vereinsmitglied Manfred Meyer entdeckte eine interessante Meldung aus Mexiko, die in den dortigen Medien die Runde macht: am Sonntag alarmierten besorgte Bürger aus Pueblo Viejo den Zivilschutz, weil sich am Rande eines Fußballplatzes neue Fumarolen und heiße Quellen gebildet hatten. Die Dämpfe der Fumarolen sollen über 200 Grad heiß sein. Zudem wurden 2 verbrannte Ziegen gefunden. Die Einheimischen sprechen auch von ausgetretener Lava. Man befürchtet nun, dass ein neuer Vulkan entstehen könnte. Was sich nun erst einmal weit hergeholt anhört, könnte in der Region des Lago de Chapala (nahe der Stadt Guadalajara) tatsächlich Realität werden. Vor gut 3 Jahren wurden am Ufer des Sees bereits neue heiße Quellen gesichtet. In Ixtlán de los Hervores gibt es ein Thermalgebiet. Dort sprang auch ein neuer Geysir

Das gesamte Gebiet liegt in einer vulkanisch aktiven Zone am Rande des Michoacán-Guanajuato-Vulkanfeldes, zu dem auch der Paricutin zählt. Dieser monogenetische Schlackenkegel entstand 1943 auf einem Acker. Das Vulkanfeld besteht aus mehr als 900 dieser Schlackenkegel. Statistisch gesehen bilden sich 2 neue Kegel pro 1000 Jahre. Diese Statistik würde eher dagegen sprechen, dass wir in absehbarer Zeit tatsächlich Zeugen einer Geburt eines Vulkans werden, gänzlich auszuschließen ist dies aber nicht. 

Das Video zeigt die aktuelle Situation im Pueblo Viejo. Dank an Jörg Harm der mir den Link schickte.

Philippinen: Erdbeben 5,9

Die philippinische Insel Leyte wurde erneut von einem starken Erdbeben Mw 5,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, südlich des aktiven Vulkans Mahagnao. Bei dem noch stärkeren Erdbeben in der Vergangenen Woche wurde mehr als 700 Häuser beschädigt und mindestens ein Mensch starb. 187 Personen wurden verletzt. Die Region Leyte wurde 2013 vom Taifun Haiyan schwer verwüstet. Spätestens seitdem zählt die Region zu den ärmsten des Landes.

Fuego: Zunahme der Aktivität

Der Fuego in Guatemala steuert wieder auf einen Paroxysmus zu. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung von 148 MW und der Tremor ist erhöht. Leider sind die LiveCams offline, so dass visuelle Bestätigung der Daten fehlt.

Am Ätna auf Sizilien sichtete Boris Behncke vom INGV heute kleine Aschewolken, die vom Neuen Südostkrater ausgingen. Zudem wurden in den letzten Tagen mehrere Erdbeben in Tiefen weniger als 5 km registriert, die sich in Richtung der Zentralkrater verlagern. Es ist sehr gut möglich, dass es in nächster Zeit wieder vulkanische Aktivität am Ätna zu bewundern gibt.

Maly Semyachik: Eruption registriert

Am Vulkan Maly Semyachik auf Kamtschatka hat es laut VAAC Tokyo eine Eruption gegeben. Gestern wurde in 3 km Höhe  eine Aschewolke registriert. Der entlegene Vulkan ist für seinen intensiv blau gefärbten Kratersee bekannt. Auf KVERT ist derzeit noch nichts von diesem Ausbruch zu lesen.

Der Klyuchevskoy dominiert derzeit das Geschehen auf der sibirischen Halbinsel. Bei mehreren Eruptionen pro Tag steigt die Vulkanasche steigt bis zu 2 km über den Krater auf.

Montana: Erdbeben M 5,8

Im US-Bundesstaat Montana bebte die Erde heute mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in der Nähe des Ortes Helena. Der Yellowstone-Nationalpark liegt in ca. 250 km Entfernung. Das Erdbeben war weithin zu spüren und viele Menschen spekulierten über einen Ausbruch des Supervulkans. Es gab mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. 1935 bebte hier die Erde mit einer Magnitude von 6,2. Damals gab es Schäden.

Eine weitere Region mit aktiven Vulkanen wurde heute von einem noch stärkeren Erdbeben getroffen: auf der philippinischen Insel Leyte bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Hier rechne ich mit Schäden.