Heute gab es unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island wieder ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe. Bisher folgte kein Schwarmbeben. Interessanter ist aber das Geschehen an der benachbarten Hekla: dort verzeichnete das IMO 5 schwache Erschütterungen. Der Vulkan ist seit Monaten durchgeladen und laut Aussagen der Vulkanologen zu einem Ausbruch bereit. Bei früheren Ausbrüchen gab es nur sehr wenig Vorwarnung durch Erdbeben.
Klyuchevskoy: größere Ascheeruption
Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka hat heute Nacht eine Serie größerer Eruptionen produziert. Dass geht aus Meldungen des VAAC Tokyos hervor. Es wurde Vulkanasche in fast 8 km Höhe registriert. Allerdings muss man berücksichtigen, das der Vulkan selbst fast 5 km hoch ist, die Asche somit ca. 3 km über Kraterhöhe aufstieg. Dieses Jahr wurden bereits 306 Aschewolken beobachtet. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren sehr aktiv. Die eruptive Phasen werden allerdings von mehrwöchigen Pausen unterbrochen.
Shiveluch mit pyroklastischen Strömen
Der Nachbarvulkan Shiveluch taucht ebenfalls in den Meldungen auf: Gestern ereigneten sich neue Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstanden. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6 km.
Sakurajima mit kleinen Ascheeruptionen
Der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ist nach längerer Pause wieder ausgebrochen. Heute erzeugte er bereits 2 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Asche stieg bis in einer Höhe von 2,3 km auf.
Tornado in Norditalien
Weite Teile Norditaliens wurden gestern von schweren Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm betroffen war die Region um Venedig. Auf einem Campingplatz beim Dorf Cavallino-Treporti wütete ein kleiner Tornado, bzw. eine Windhose. Bäume knickten ab und vielen auf Wohnwagen und Wohnmobile. 3 Camper wurden schwer verletzt, mehr als 50 Personen mussten in Krankenhäuser behandelt werden, darunter auch Touristen aus Deutschland. Innerhalb weniger Tage war es nun das 3. Mal, dass Stürme Campingplätze verwüsteten und Personen zu Schaden kamen.
In der Region Friaul-Julisch Venetien fiel der Strom aus. Betroffen waren mehr als 70.000 Haushalte. Stürme wüteten auch in der Toscana und auf Sardinien. Weiter südlich blieb es dagegen heiß und trocken. Auf Sizilien wüten weiterhin zahlreiche Waldbrände.
China: weiteres Erdbeben Mw 6,3
In China bebte gestern Nacht die Erde erneut. Betroffen ist diesmal die entlegene Region Xinjiang. Das Erdbeben der Magnitude 6,3 (Quelle: EMSC) erschütterte den dünnbesiedelten Kreis Jinghe. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe und dünnen Besiedlung der Gegend gehe ich von relativ geringen Schäden aus. In einigen Medien wird das Beben mit höheren Magnituden angegeben. Das hängt davon ab, ob der USGS, oder lokale Erdbebenwarten als Quellen benutzt wurden. Ich verwende hier die Daten des European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC).
Erdbeben vor den Aleuten
Südlich der Fox-Islands gab es 2 Erdbeben der Magnituden 5,3. Die Hypozentren lagen in mehr als 40 km Tiefe. Diese Erdbeben sind interessant, weil sie sich in der Nähe mehrerer Vulkane der Aleuten ereigneten.
China: Erdbeben M 6,5
Update 09.08.2017: Die Opferzahlen stiegen auf 13 Tote und 174 Verletzte. Unter den Opfern befinden sich ausländische Touristen. Es gab weitere Nachbeben.
Update: Jetzt werden weitere Einzelheiten zum Erdbeben bekannt. Es sollen mindesten 5 Menschen ums Leben gekommen sein. Es ist von 60 Verletzten die Rede. Rund 100 Personen sollen im Touristenpark Jiuzhaigou eingeschlossen sein. Zudem gab es zeitgleich ein Unwetter und Hangrutschungen. Der Katastrophenschutz baut Notunterkünfte auf.
Originalmeldung: In der chinesischen Region Sichuan-Gansu ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag in einer relativ dünn besiedelten Gegend in 10 km Tiefe. Schäden in umliegenden Dörfern sind durchaus möglich.
Erdbeben Türkei
Zwischen der griechischen Insel Kos und der Westküste der Türkei gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,3 in nur 1 km Tiefe.
Fuego: Zunahme der Aktivität
Am Fuego in Guatemala nimmt die Aktivität weiter zu. Vulkanasche steigt bis auf 4900 m auf und es wird ein 2. Lavastrom gefördert. Der Kürzere hat eine Länge von 700 m, der Längere bringt es auf 1200 m. Die thermische Strahlung liegt bei 120 MW.
Kilauea: Risse werden größer
Die Risse im Lavadelta am ocean entry werden kontinuierlich breitet. Dies berichtet das HVO auf seiner Website. Die Gefahr eines großen Kollaps wächst quasi stündlich. Ein Riss verläuft über die gesamte Breite des Lavadeltas. Der Lavasee in der Gipfelcaldera liegt auf einer Tiefe von 36 m. Er ist derzeit von offiziell zugänglichen Punkten aus nicht sichtbar.
Vulkane Kamtschatkas
Auf der sibirischen Halbinsel sind die üblichen verdächtigen aktiv: Shiveluch, Klyuchevskoy und Karymsky produzierten in den letzten 48 Stunden Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.
Neuer Ausbruch am Bogoslof
Auf den Aleuten ist der Bogoslof wieder ausgebrochen. Das AVO berichtet von einer 3 Stunden dauernden Eruption. Damit dauerte der Vulkanausbruch deutlich länger, als die meisten Eruptionen dieses Vulkans. Es gibt keine Angaben über die Höhe der Aschewolke, doch ich vermute, dass sie über 10 km hoch war. Dafür sprechen zahlreiche Blitze die in der Wolke registriert wurden.
Naturkatastrophen: Unwetter in der Alpenregion
Für die italienischen Provinzen Latium und Umbrien wurde der Notstand wegen Wasserknappheit ausgerufen. Davon betroffen ist auch die Hauptstadt Rom. Die seit Monaten anhaltende Dürre zeigt immer ernstere Folgen. Wasser kann nun rationiert werden. Die Hitzewelle treibt das Thermometer in Griechenland bis auf 42 Grad.
Starke Unwetter führten am Wochenende in der Alpenregion zu katastrophalen Zuständen. Besonders schlimm betroffen war das Großarltal im österreichischen Bundesland Salzburg. Nach starken Regenfällen gingen Schlammlawinen (Muren) ab, die Straßen blockierten und das Tal so von der Außenwelt abschnitten. Zahlreiche Keller wurden überflutet. Von den Unwettern waren auch viele Urlauber betroffen. So mussten Bewohner eines Hotels in die oberen Stockwerke des Gebäudes flüchten.
In Oberösterreich wurde ein Mann vom Blitz getroffen und starb. In der Steiermark verwandelten sich zahlreiche Bäche zu wilden Strömen und traten über die Ufer. Es wurde Katastrophenalarm ausgelöst.
Katastrophenstimmung auch in Norditalien
Die starken Unwetter zogen auch über Norditalien hinweg. Dort starben mindestens 3 Menschen. Ein Camper wurde von einem umgestürzten Baum im Zelt erschlagen. Opfer eines entwurzelten Baums wurde ein Festivalbesucher in den Dolomiten. Dort gab es ebenfalls ein Blitzopfer.
Während sich in Norditalien die Hitzewelle durch die Unwetter abkühlte, herrscht weiter südlich weiterhin der Hitzenotstand: vielerorts werden Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius gemessen. Besonders schlimm ist es auch in den Balkan-Ländern. Dort geraten die Stromnetze wegen den Klimaanlagen, die auf Hochtouren laufen, an ihren Grenzen. In den Dürre-Regionen wüten weiterhin zahlreiche Waldbrände. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Hitze auch hier von starken Unwettern abgelöst werden wird.
Katastrophale Unwetter infolge des anthropogenen Klimawandels
Ganz klar: Unwetter und Starkregen hat es schon immer gegeben! Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme katastrophaler Wetterphänomene. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass dies Folgen des anthropogenen Klimawandels sind. Einige Forscher widersprechen der These allerdings. So ein australischer Ingenieur der jüngst Beweise gefunden haben will, dass die Rolle des Kohlendioxids als Treibhausgas massiv überbewertet wird.
Klimaänderungen gab es auch ohne Einfluss des Menschen immer. Allerdings konnten Klimaforscher beweisen, dass es niemals Indizien für einen so schnell ablaufenden Klimawandel in der Erdgeschichte gab, wie wir ihn derzeit erleben. Für mich ist eine Überlegung ausschlaggebend, dass der Mensch zumindest eine große Mitschuld am Klimawandel trägt: die Genese der Lagerstätten fossiler Kohlenwasserstoffe (Öl, Erdgas, Kohle) dauerte Jahrmillionen. Die Steinkohle bildete sich überwiegend im Erdzeitalter Karbon, während eines 65 Millionen Jahre umfassenden Zeitraums. In dieser Zeit wurden in der Erde unvorstellbare Mengen Kohlenstoff gespeichert, den die Pflanzen zuvor dem Oberflächenkreislauf entzogen hatten. Während des Karbons nahm die Durchschnittstemperatur der Erde deutlich ab und es kam zu ersten Vergletscherungen. Die Temperaturen stiegen in den folgenden Erdzeitaltern wieder an, bis sich im Tertiär die Braunkohlelagerstätten bildeten. Das Klima änderte sich langsam, so dass es für Säugetiere erträglich wurde. Wir setzten diese Unmengen Kohlenstoff in kürzester Zeit wieder frei mit der umgekehrten Folge. Mein Eindruck ist, dass sich der Klimawandel derzeit beschleunigt und wir weitaus schneller dramatische Folgen zu spüren bekommen werden, als uns die Klimamodelle (und Politiker) bisher zeigten. Neu Studien belegen zudem, dass die Zusammenhänge viel komplexer sind, als man bislang vermutete. Die Wechselwirkungen zwischen den bestimmenden Faktoren des Klimawandels werden lange Zeit gepuffert, bis es zum Systemversagen kommt.
Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,8
An der Südküste von Papua Neuguinea gab es letzte Nacht ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in 75 km Tiefe in einer dünn besiedelten Region. Größere Schäden halte ich daher für unwahrscheinlich.
Westtürkei Erdbeben Mw 4,5
Im Erdbebengebiet zwischen der griechischen Insel Kos und dem türkischen Ort Bodrum manifestierte sich ein Beben der Magnitude 4,5. Dieses Beben lag etwas weiter nördlich als die Beben vor 2 Wochen. EMSC gibt die Tiefe mit nur 2 km an. Es gab zahlreiche schwächere Erdbeben. Noch weiter im Nordosten hat sich ein weiterer Beben-Cluster gebildet. Es kann gut sein, dass es in dem Bereich dazwischen bald auch Erdbeben zu beobachten geben wird, wenn sich die seismische Lücke schließt.
Fuego: Lavastrom aktiv
In Guatemala legt der Fuego wieder etwas zu und könnte auf den nächsten Paroxysmus zusteuern. Die thermische Strahlung ist moderat und INSIVUMEH meldet einen 700 m langen Lavastrom, der vom Krater ausgeht. Explosionen fördern glühende Tephra die bis zu 200 m aufsteigt, sowie Vulkanasche. Diese steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf. Druckwellen lassen gelegentlich Fensterscheiben umliegender Siedlungen klirren. Bisher war so eine Aktivitätszunahme oft das Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus. Dieser wird allerdings noch ein paar Tage auf sich warten lassen.