Gunung Agung: Seismik hoch

Update 03.10.2017:

Gestern wurden insgesamt 988 Erdbeben registriert, was eine neue Höchstmarke am Gunung Agung darstellt. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages ging die seismische Aktivität dagegen deutlich zurück. Dies heißt allerdings nicht, dass kein Magma mehr aufsteigt. Die Gefahr einer baldigen Eruption ist nach wie vor hoch.

Originalmeldung:

Am Gunung Agung auf Bali war die seismische Aktivität gestern sehr hoch. Es wurden insgesamt 925 Erdbeben registriert. In einem Interview erklärte ein Vulkanologe, dass die bisher akkumulierte Erdbebenenergie dafür spreche, dass mindestens 0,15 Kubikkilometer Magma in den Vulkan eingedrungen sei, was schon eine erhebliche Menge darstellt. Die tatsächliche Menge könnte noch höher sein, da nicht alles aufsteigende Magma Erdbeben verursacht, sondern die bereits freien Wege benutzt. Die Erdbeben würden das feste Gestein des Vulkans zermürben und das Magma in den so entstandenen Porenhohlraum eindringen. Das Magma wäre dabei sich eine Schwachstelle im Vulkan zu suchen, um einen neuen Förderschlot anzulegen.

Aoba: hohes thermisches Signal

Im Archipel von Vanuatu geht es derzeit heiß her: seit mehr als 1 Woche ist auf der Insel Ambae der Vulkan Aoba (Manaro Voui) aktiv. Die Insel wurde bereits in der letzten Woche evakuiert. 11.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Jetzt registriert MIROVA ein sehr hohes thermisches Signal mit mehr als 1100 MW.

Erta Alé: Aktivität leicht rückläufig

Auf Satelliten-Bildern der vergangenen Woche sieht man einen leichten Aktivitätsrückgang am Schildvulkan in der äthiopischen Wüste Danakil. Es fließt zwar noch weiterhin Lava aus dem Lavasee in der Südcaldera, allerdings ist praktisch nur noch der nordöstliche Lavastrom aktiv. Der Strom in Südwesten zeigt nur noch an wenigen stellen ein thermisches Signal.

Sakurajima mit weiteren Explosionen

Das Vaac Tokyo registrierte gestern 4 Aschewolken, die vom Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ausgingen. Bei einer der stärkeren Eruptionen am 28.09. entstanden zahlreiche vulkanische Blitze, wie ein Video in unserer facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ belegt.

Stromboli mit geringer Aktivtät

Rafael Werndli, ein Mitglied der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. , kehrte am Wochenende vom Stromboli zurück und berichtete von vergleichsweise schwacher-moderater Stärke der Eruptionen. Gegenüber der Hochphase im Frühsommer hat die Aktivität wieder deutlich abgenommen.

Gunung Agung: Blick in den Krater

Update 01.10.2017:

Die seismische Aktivität an Gunung Agung (Hoher Berg) bleibt hoch. Gestern wurden insgesamt 798 Erdbeben registriert, am Vortag waren es 789 Erschütterungen. Was fluktuiert ist die Anzahl der verschiedenen Erdbebentypen. Unter dem Strich bleibt die Gefahr einer baldigen Eruption groß.

Eine Werbe-Meldung in eigener Sache: Wer mehr über die Vulkane der Welt erfahren möchte, bekommt dazu am 29.12.2017 im Leipziger Westbad Gelegenheit: AV-Medienspezialist Matthias Möldner präsentiert eine Medienshow mit Aufnahmen von Martin Rietze und Marc Szeglat. Wenn es mir zeitlich möglich ist, werde ich auch dabei sein. Karten gibt es bereits jetzt in bekannten Vorverkaufsstellen und bei reisefibel.de.

Update 30.09.2017:

Auf der neu veröffentlichten Grafik von VSI-PVMGB sieht man die Anzahl der Erdbeben seit Beginn der seismischen Krise am Gunung Agung. Der bisherige Höhepunkt der Erdbebenaktivität wurde am 27.09. registriert. In den folgenden Tagen hat die Seismik etwas abgenommen, ist aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau stabil. Zu dem vermeintlichen Riss äußerte sich nun der Leiter des PVMGB Devy Kamil. Er meinte, dass der Riss durch den Verlauf der Fumarolen gekennzeichnet wird. Durch die Fumarolen könne der Vulkan den Druck reduzieren.

Wenn ich mir das Bild unten so angucke, dann tritt da noch relativ wenig Gas aus und das reicht bei weitem nicht, um großartig Druck abzubauen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass unten gezeigtes Foto/Video einige Tage älter ist als angegeben und dass nun weitere Fumarolen tätig geworden sind. Die thermische Anomali ist noch nicht so groß, dass sie bei MODIS, oder MIROVA angezeigt werden würde, so wie es derzeit immer wieder am Ätna auf Sizilien der Fall ist. Selbst wenn der Ätna nicht eruptiert, tritt zeitweise deutlich mehr Gas und Wärme aus.

Originalmeldung:

Heute Vormittag haben sich 3 Einheimische auf dem Weg zum Gipfel des Gunung Agung gemacht und filmten den Krater mit dem Handy. Aus dem Video stammt das Standbild hier. Man sieht dampfende Fumarolen an der Basis der gegenüberliegenden Kraterwand. So richtig will mir der Riss, den die Vulkanologen auf Satelliten-Aufnahmen gesehen haben, nicht in die Augen springen. Eventuelle befindet sich links vor den Fumarolen eine kleine Fraktur.

Halmahera: Erdbebenserie

Seit Vorgestern kommt es gehäuft zu Erdbeben auf der indonesischen Insel Halmahera. Die Hypozentren liegen in 4-5 km Tiefe und die Magnituden gehen bis 4,4. In der Nähe liegen die Vulkane Gamalama, Ibu und auch der Dukono ist nicht weit entfernt.

Erdbeben auf Island

Westlich des Langjökull gab es ein Schwarmbeben mit 29 Einzelevents. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,2 und lag in 7 km Tiefe. Am Bardarbunga ist es momentan recht ruhig, dafür gab es ein Schwarmbeben bei Skaftafell, im Südosten des Vatnajökull.

Nächstes Update zum Gunung Agung plane ich für 22.30 Uhr.

Sakurajima: weitere Eruptionen

In den letzten 24 Stunden hatte Sakura-jima in Japan wieder einen Run: das VAAC Tokyo registrierte 7 explosive Eruptionen. Die Vulkanasche stieg bis zu 4 km hoch auf. Der „Kirschblüten-Insel-Vulkan liegt im Süden der Insel Kyushu, in der Bucht von Kagoshima. Berühmt-berüchtigt ist der Vulkan wegen seinen häufig auftretenden vulkanischen Blitzen. Weiter südlich liegt die Vulkaninsel Suwanose-jima, die heute ebenfalls 3 Mal eruptiert und Aschewolken bis in eine Höhe von 2,7 km schickte.

Rincon de la Vieja mit Dampfwolke

Heute Morgen kam es am Vulkan in Costa Rica zu einer phreatischen Eruption (Wasserdampfexplosion) aus dem Kratersee. Die Dampfwolke stieg mehr als 1000 m hoch auf. Phreatische Eruptionen sind für Vulkane mit Kraterseen typische Erscheinungsformen des Vulkanismus. Sie treten meistens ohne große Vorwarnung auf und können Wanderer gefährden.

Gunung Agung: noch keine Eruption

Update 29.09.2017:

Gestern nahm die Anzahl der Erdbeben am Agung etwas ab. Heute liegt sie in etwa auf gleichem Niveau wie am Vortag. Auf Satellitenaufnahmen entdeckten die Forscher einen Riss im Krater, der sich vergrößerte. Von dieser Fraktur ging eine erhöhte Wärmestrahlung aus. Die Situation bleibt angespannt. Dennoch werden stimmen laut, dass die Behörden vor Ort zu frühe die höchste Alarmstufe ausgerufen haben. Besonders die Farmer, die ihre Höfe und Tiere am Berg im Stich lassen mussten, werden unruhig. Einige kehren bereits zu ihren Höfen zurück. Es ist völlig offen, wie lange der Vulkan so weitermacht und ob- und wann es tatsächlich zu einer Eruption kommt. Normalerweise wird die höchste Alarmstufe erst ausgesprochen, wenn vulkanischer Tremor einsetzt und das Magma den Endspurt zur Oberfläche einlegte. Dieser Tremor wurde gegenüber vorherigen Annahmen bisher noch nicht aufgezeichnet.

Originalmeldung:

Heute Morgen hieß es im Nachrichtensender N24, dass insgesamt 3 Vulkane ausgebrochen seien: Popocatepetl, Aoba (Manaro Voui) und Gunung Agung. Letzterer lässt allerdings immer noch auf seine Eruption warten. Kabani, der Chef der indonesischen Vulkanologen, sagte in einem Interview, dass gestern die Anzahl der Erdbeben etwas zurück gegangen sei, deren Gesamtenergie aber gestiegen ist. Die Situation bleibt also angespannt und ein Vulkanausbruch könnte stündlich starten. Allerdings wurde bisher noch kein Tremor registriert, welcher normalerweise einige Stunden vor Beginn einer Eruption einsetzt.

Inzwischen wurden gut 100.000 Menschen aus dem Umkreis des Vulkans evakuiert. In Medienberichten wird schon ein globaler Temperaturrückgang postuliert, der durch die Vulkanasche und Schwefelaerosole hervorgerufen werden wird. Vulkanausbrüche können in der Tat das Klima beeinflussen, es ist allerdings spekulativ, ob es auch diesmal passieren wird.

Neben dem Gunung Agung sind auf einmal mehrere Vulkane munter geworden:

Aoba wird evakuiert

Der Vulkan auf der Insel Ambae (Vanuatu) ist seit dem Wochenende aktiv. Die Bewohner im direkten Umfeld des Vulkans wurden bereits evakuiert und an der Küste der Insel in Sicherheit gebracht, doch jetzt soll die gesamte Insel geräumt werden. Dies wird vermutlich 1 Woche dauern. Der Vulkan hat heute ein hohes thermisches Signal.

Fuego mit Paroxysmus

Mirova registriert heute ein hohes thermisches Signal (713 MW) vom Fuego auf Guatemala. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Vulkan bereits wieder einem neuen Paroxysmus entgegen steuert.

Mount St. Helens mit seismischen Signal

Unser Vereinsmitglied Stefan Tommasini entdeckte ein seismisches Signal auf einem Seismogramm des St. Helens. Dieses könnte von Magmenaufstieg verursacht werden. Es ist aber auch möglich, das andere Quellen Ursache des Signals sind. Beim USGS steht der Alarmstatus des Mount St. Helens noch auf Grün.

Popocatepetl: Eruption

Der Popocatepetl in Mexico eruptierte heute eine Aschewolke. Die Eruption dauerte über 3 Stunden lang und war per Livecam zu beobachten. Inzwischen hat sich die Aktivität abgeschwächt, kann aber jeder Zeit wieder aufleben. Die Eruption könnte durch das starke Erdbeben vergangene Woche ausgelöst worden sein.

Gunung Agung: Vogelsterben auf Bali

Update 27.09.2017:
Gestern ereignete sich das bisher stärkste Erdbeben am Gunung Agung, seit der Hochsetzung der Alarmstufe. Es hatte eine Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe, unter der Westflanke des Vulkans. Heute Nacht nahm die Anzahl flacher Erdbeben weiter zu. Im Falle einer Eruption mit Flughafensperrung stellt die Regierung 100 Busse zur Verfügung, mit denen Touristen zu den Nachbarinseln evakuiert werden sollen. Die Gefahr dort wegen Flugausfällen zu stranden ist somit geringer geworden. Allerdings kann ein wirklich heftiger Ausbruch erfolgen, der das öffentliche Leben im großen Umkreis lahm legen kann. Reisende sollten sich bewusst sein, dass sie sich plötzlich in einer der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahre wiederfinden könnten. Straßen könnten unpassierbar werden und die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zusammenbrechen. Je länger die seismische Phase dauert und je stärker die Erdbeben werden, desto mehr Magma sammelt sich im Vulkan. Bisher ist nicht klar, ob es sich um dünnflüssiges Magma handelt, dass eher als Lavastrom gefördert wird, oder ob es sich um eine zähflüssige Schmelze handelt, die explosiv eruptiert und große Aschewolken fördert. Letztere Eruptionen sind die gefährlicheren. Beim letzten Ausbruch 1963, wurde zuerst ein Lavastrom eruptiert und nach einigen Wochen folgten die großen Explosionen mit Aschewolken, pyroklastischen Strömen und Laharen. In Abhängigkeit von der Windrichtung kann Vulkanasche mehrere 100 Kilometer weit verfrachtet werden und auf Städte abregnen. Dort können dann ggf. auch keine Flugzeuge landen und starten. Es können also auch Orte auf den Nachbarinseln betroffen werden!

Disclaimer: Mich erreichen zunehmend mehr Nachrichten von besorgten Bali-Urlaubern, die mich nach meiner Einschätzung fragen. Ich möchte darauf Hinweisen, dass ich gerne Auskunft gebe, meine Einschätzungen und Nachrichten hier im Blog sind allerdings ohne Gewähr und ich übernehme keinerlei Verantwortung für evtl. Folgeschäden. Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob, wann und wie Gunung Agung ausbrechen wird. 

Originalmeldung:
Erst verließen Schlangen und Affen den bebenden Vulkan, jetzt fallen die Vögel vom Himmel und es grassiert ein Vogelsterben im Umfeld des Vulkans. Wissenschaftlich bewiesen ist es nicht, allerdings geht man davon aus, dass der Agung giftige Dämpfe ausstößt, an denen die Vögel sterben. Die meisten Tiere am Vulkan sterben allerdings durch Kohlendioxid, welches schwerer als Luft ist und sich am Boden besonders in Senken sammelt. Das Gas verdrängt den Sauerstoff und die Tiere ersticken. Dass Vögel in Massen tot von Bäumen fallen ist ein mir neues Phänomen im Zusammenhang mit vulkanischen Gasen. Eine andere Möglichkeit die mir in diesem Zusammenhang einfällt, wäre das Wirken von Infraschall, oder eine Störung des Erdmagnetfeldes, an dem sich Vögel orientieren. Allerdings ist auch nicht bewiesen, dass Infraschall Vögel töten kann. Dank an Matthias Vollmer, der mich auf einen entsprechenden Artikel bei WetterOnline aufmerksam machte.

Fakt ist auf jeden Fall, dass bereits fast 80.000 Menschen das Umfeld des Vulkans verlassen haben. Einige weigern sich allerdings der Evakuierung zu folgen. Die Bebentätigkeit ist sehr hoch und es muss praktisch jeder Zeit mit einem Ausbruch gerechnet werden. Kurz zuvor wird sehr wahrscheinlich Tremor einsetzten, der bisher entgegen einigen Medienberichten noch nicht registriert wurde.

Campi Flegrei: Magmakammer lokalisiert

Der italienische Supervulkan Campi Flegrei rückt immer wieder in den Fokus medialen Interesses. Erst vor 2 Wochen sorgte der Calderavulkan bei Neapel für Schlagzeilen, als fast eine ganze Familie in den Gasen des Vulkans erstickte. Nun wurde ein aufsehenerregender Artikel von Forschern um Lucca De Siena (Universität Aberdeen) veröffentlicht. Wie fast jede neue Studie um die Campi Flegrei schürt auch diese Arbeit sorgen um einen bevorstehenden Vulkanausbruch, der so stark sein könnte, dass er unsere Lebensart drastisch beeinflusst.

Die Forscher werteten in erster Linie seismische Daten von mehr als 10.000 Mikroerdbeben aus, die sich in der seismischen Hochaktivitätsphase 1983-84 ereigneten und fertigten ein tomographisches Model (wie es bereits am Yellowstone gemacht wurde) des Untergrundes der Campi Flegrei an. Die resultierende Grafik enthüllt Zonen, in denen es keine Erdbeben gab, oder in denen sich die Erdbebenwellen sehr langsam ausbreiteten. Laufzeitunterschiede von Erdbebenwellen werden durch unterschiedliche Dichte des Materials verursacht und deuteten in diesem Fall auf Fluide hin, die hier erstmalig direkt als Magma angesehen werden. Zudem korrelierten die Forscher die seismischen Daten mit verschiedene physikalischen und chemischen Parametern wie Deformation und Gasflux. Die Summe der Daten lässt nun den Rückschluss zu, dass während der seismischen Krise der 1980iger Jahre Magma aufstieg und dabei die gesamte Region um 180 cm anhob. Das Magma wurde nur durch eine 1-2 km mächtige Gesteinsschicht an der Eruption gehindert. Es soll sich in 4 km Tiefe direkt unter der Stadt Pozzuoli angesammelt haben und breitete sich dann entlang der deckelnden Gesteinsschicht aus. Ein großer Teil des Magmas migrierte in westlicher Richtung unter dem Meeresboden. Vor dem Golf von Pozzuoli liegen die Inseln Procida und Ischia. Der Boden bei Pozzuoli senkte sich wieder ab, als das Magma seitwärts abfloss. So lässt sich nicht einmal sagen, ob der nächste Ausbruch der Campi Flegrei wirklich innerhalb der Caldera stattfinden wird, oder ob sich das Magma außerhalb des eigentlichen Vulkansystems einen Weg nach oben sucht. Es ist auch durchaus möglich, dass eventuelle Anzeichen einer bevorstehenden Eruption übersehen werden, besonders, wenn sich diese am Meeresboden manifestieren sollten.

Aufgrund der Deckschicht wird die Campi Flegrei nun gerne mit einem Dampfdrucktopf verglichen, der jeder Zeit hoch gehen kann.

Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass ihre Arbeit nur den oberen Teil eines Magmareservoirs enthüllte, quasi die Spitze des Eisberges. Wie groß die Hauptkammer ist lässt sich nicht sagen. Obwohl die neuen Forschungsergebnisse den Zustand des Vulkans in den 1980iger Jahren beschreiben, steigert der Bericht die Angst vor einem baldigen Vulkanausbruch mit globalen Folgen. Diese Angst wurde zuletzt durch eine Arbeit Ende 2016 vergrößert. Seismische Aktivitätsphasen wie in den 1980iger Jahren ereigneten sich mehrmals in der Campi Flegrei. Sie wurden unter dem Phänomen des Bradyseismos beschrieben und man ging davon aus, dass hydrothermale Tiefenwässer für die Bodenhebung verantwortlich seien. Reservoirs mit diesen Fluiden entdeckten die Forscher der Uni Aberdeen ebenfalls. Bei allen Betrachtungen ist zu bedenken, dass sich Hebungsphasen bereits zu Zeiten der Römer ereigneten und dass sich der Boden dabei um bis zu 300 cm hob und senkte, ohne dass eine Eruption erfolgte!

Für mich ergeben sich folgende Rückschlüsse aus den Berichten der letzten Monate:

  • Der Vulkan Campi Flegrei ist ein aktives Vulkansystem und kein ruhender Vulkan.
  • Vor einer Eruption wird es deutliche Anzeichen von Magmenaufstieg geben.
  • Diese Anzeichen richtig zu interpretieren wird das große Kunststück sein, denn wir wissen erst wie sich der Vulkan vor einem Ausbruch verhalten wird, wenn eine Eruption mit modernen Instrumenten beobachtet wurde.
  • Ich rechne weder heute, noch morgen mit einem Vulkanausbruch der Campi Flegrei. Wir sollten Aussagen wie „jeder Zeit ausbrechen“ unter dem Aspekt geologischer Zeiträume betrachten: der Vulkan kann in ein paar Monaten, Jahren, oder Jahrtausenden ausbrechen.
  • Eine Immobilie würde ich mir im Gebiet der Campi Flegrei dennoch nicht kaufen.

Originalbericht bei nature.com