Island: Magma der Eruptionen aus gleicher Quelle

Magma aus den letzten 7 Eruptionen hat gleichen Ursprung – Lange Eruptionssequenz auf Reykjanes erwartet

Heute geht ein Bericht durch die Mainstreammedien, der auf Basis einer Pressemeldung der Universität Uppsala beruht, die wiederum im Zusammenhang mit dem Erscheinen einer neuen Studie steht, die von der Fachzeitschrift Terra Nova veröffentlicht wurde. Die meisten Artikel konzentrieren sich in ihrer Berichterstattung auf die bereits bekannte These, die von mehreren Forschern getragen wird, dass der Reykjaneshalbinsel eine lange Eruptionssequenz bevorstehen könnte. Diese könnte Jahrzehnte lang anhalten und verschiedene Spaltensysteme betreffen. Doch die Kernaussage der zugrundeliegenden Forschungsarbeit ist eine andere, denn die Forscher gingen insbesondere der Frage nach, ob die bisherigen Eruptionen aus der gleichen Magmenquelle gespeist wurden, worüber ebenfalls bereits viel geschrieben wurde.

Die Eruptionen begannen im Frühjahr 2021 am Fagradalsfjall und setzten sich im Winter 2023 entlang der benachbarten Sundhnukur-Kraterreihe fort. Die Forscher untersuchten Lavaproben der Eruptionen, um die Entstehungsgeschichte des zugrundeliegenden Magmas zu entschlüsseln. Die Daten aus den petrografischen Untersuchungen wurden in Korrelation zu Daten des Untergrunds gesetzt, die man mit Hilfe der seismischen Tomografie gewonnen hatte.

Obwohl es einige Variationen im Chemismus der Magmen gegeben hat, sind sich die Schmelzen der Eruptionen am Fagradalsfjall und bei Sundhnúkur so ähnlich, dass man von einer gemeinsamen Magmenquelle ausgehen kann. Diese soll sich in 9 bis 12 Kilometern Tiefe unter dem Fagradalsfjall befinden. Von dort geht ein vernetztes Fördersystem ab, in dem sich das Magma teilweise diagonal durch die Erdkruste bewegte und unterschiedlich lange unterwegs war. Möglich ist eine Zwischenspeicherung der Schmelzen, die bei Sundhnúkur eruptierten, in einem flacher gelegenen Zwischenspeicher unter Svartsengi. Es gibt einige Erdbebenmuster, die auf einen flacher liegenden Speicher hindeuten, doch eindeutig nachgewiesen werden konnte dieser Zwischenspeicher nicht.

Frances Deegan, Co-Autorin der Studie und Forscherin an der Universität Uppsala, verweist auf die Bedeutung der Studie, um sich auf zukünftige vulkanische Aktivitäten vorbereiten zu können. (Quellen: Pressetext, Studie)

Erdbeben auf Island: ja, nein, doch?

Auf Island könnte es mehrere Erdbeben im Viererbereich gegeben haben – Situation unklar

Wer sich heute Morgen die verschiedenen isländischen Erdbebenkarten anschaut, der mag sich ein wenig verwirrt die Augen reiben und fragen, ob er noch nicht ganz wach ist. Während die offizielle IMO-Shakemap eine leicht erhöhte Bebentätigkeit anzeigt, die sich über die Insel verteilt, sieht es beim EMSC und insbesondere auf der Map der Seite vafri.is ganz anders aus: Nach diesen Karten gab es gleich 2 Erschütterungen mit Magnituden im Viererbereich sowie mehrere Beben im Dreierbereich. Laut Vafri hatte das stärkste Beben eine Magnitude von 4,1 und soll sich am Westrand des Vatnajökulls ereignet haben. Ein Beben M 4,0 manifestierte sich nahe der Vulkaninsel Jan Mayen am Kolbeinsey Ridge und lag mehr als 400 Kilometer nördlich von Island. Dieses Beben ist das einzige Beben M größer 4, das auf allen drei Shakemaps angezeigt wird, und kann somit als bestätigt angesehen werden. Beim EMSC wird anstelle des Bebens M 4,1 ein Beben M 4,3 angezeigt, das südwestlich vom Vatnajökull verortet wurde und auf dem halben Weg zum Langjökull liegt.

Einig sind sich die drei Shakemaps bei einem Beben M 3,1, das auf der Reykjaneshalbinsel festgestellt wurde und sich 7,7 km nord-nordwestlich von Bláfjallaskáli ereignete. Da IMO das für Island offiziell zuständige Institut ist, zählen deren Angaben, obgleich auch die Werte vom EMSC normalerweise sehr zuverlässig sind. Vafri übernimmt, soweit ich weiß, die Werte offizieller Erdbebendienste. Die Datenerfassung läuft in der Regel automatisiert ab und es kann natürlich zu Fehlinterpretationen kommen. Sollte sich die Situation aufklären, gibt es hier ein Update.

Auf der Vafri-Seite wurden die Beben M 4,1 auf M 3,3 herabgestuft und neu verortet. Demnach lag es weiter südwestlich vom Vatnajökull entfernt. Bei den Westmännerinsel soll es ein Beben M 3,5 gegeben haben. Ich vermute Probleme bei der Datenverarbeitung.

Bodenhebung bei Svartsengi hält an

Von der unklaren Erdbebensituation abgesehen geht die Bodenhebung bei Svartsengi auf Reykjanes weiter. Ausgerechnet in dem Bereich, wo man aufgrund der Magmeninflation Erdbeben erwarten sollte, gibt es keine. Die nächstgelegenen Erschütterungen manifestierten sich nicht etwa an der Sundhnukur-Spalte, sondern am Fagradalsfjall. Vermutlich ist der Untergrund bei Svartsengi durch das ständige Auf- und Ab inzwischen ausgeleiert und gedehnt, sodass es erst zu neuen Erdbeben kommt, wenn ein gewisses, aber nicht näher definiertes Bodenhebungsniveau überschritten wird. Erdbeben, die auf Fluidbewegungen zurückzuführen sind, gibt es allem Anschein nach aber ebenfalls nicht.

Stromboli: Erhöhung der Alarmstufe nach Aktivitätssteigerung

 

Stromboli bleibt unruhig – Zivilschutz erhöhte die Alarmstufe auf „Orange“

Der Stromboli nördlich von Sizilien zeigt eine anhaltende, erhöhte Aktivität, die von sporadischen Lavaüberläufen, Lavaspattering und häufigen strombolianischen Explosionen gekennzeichnet ist. Alleine aus dem nordöstlichen Kratersektor registrierte das LGS 408 thermische Durchgänge sowie starke explosionsartige Entgasungen. Einige der explosiven Eruptionen erzeugten einen hohen akustischen Druck von mehr als 2 Bar.

Wie INGV und LGS berichten, ist die Tremoramplitude auffällig und nimmt hohe bis sehr hohe Werte an. Die Anzahl der VLP-Erdbeben liegt ebenfalls über dem Durchschnitt. Darüber hinaus gab es in den vergangenen Wochen am Stromboli mehrere schwache Erdbeben. Zuletzt wurden am 21. Juni zwei Erschütterungen M 1,5 und M 1,1 detektiert. Sie manifestierten sich (wie berichtet) unter dem Gipfelbereich. Erdbeben auf Stromboli sind ein ziemlich sicherer Indikator dafür, dass es eine Aktivitätssteigerung gibt. Wenn Lavaspattering einsetzt ist besondere Vorsicht geboten.

Aufgrund der Aktivitätssteigerung trafen sich Vertreter vom INGV, des Katastrophenschutzes und der Kommunalverwaltung zu einer Sitzung, in der beschlossen wurde, den Alarmstatus des Vulkans von „Gelb“ auf „Orange“ zu erhöhen.

Was diese Erhöhung der Alarmstufe für Konsequenzen mit sich bringen wird, soll in den nächsten Tagen beraten werden. Das Ministerium für Katastrophenschutz hat die Angelegenheit den Regionalvertretern zugewiesen, die nun Notfallszenarien durchspielen sollen, um entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Bevölkerung und Touristen umzusetzen. Dabei steht man im engen kontakt zum Bürgermeister der Kommune Lipari, der ebenfalls an der Krisensitzung teilnahm.

Wie die Maßnahmen auf Stromboli aussehen könnten, sahen wir bereits vergangenes Jahr, als es noch striktere Zugangsregeln zum Vulkan gab als es ohnehin der Fall ist, wobei es unterschiedliche Interpretationen der Restriktionen gab. Damals durfte man laut Schildern nur bis auf Quota 290, während der Aussichtspunkt auf 400 Höhenmetern Tabu war. Einige Besucher der Insel mussten aber die bittere Erfahrung machen, dass Polizisten sie beim Aussichtspunkt auf 290 m antrafen und bereits ein Bußgeld von 500 € pro Person bezahlen sollten.

Davon abgesehen ist natürlich den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Nur diese müssten dann auch klar formuliert sein.

Der Katastrophenschutz weist darauf hin, dass sich Stromboli in einer Phase des Ungleichgewichts befindet. Tatsächlich kann es in diesen Phasen zu Paroxysmen kommen, die starke Explosionen und pyroklastische Ströme generieren. Während die pyroklastischen Ströme bis jetzt immer über die Sciara del Fuoco abgingen, könnten im Extremfall größere Tephrablöcke und Bomben bewohntes Gebiet erreichen. Es gibt Berichte von Lavabomben-Einschlägen früherer paroxysmaler Eruptionen im Bereich der Aufstiegsrouten! Dort oder auf den Aussichtsterrassen ist man in solchen Situationen definitiv nicht sicher.

Dass die Alarmstufe ausgerechnet zu Beginn der Urlaubzeit verhängt werden musste, ist für den arg gebeutelten Vulkantourismus auf Stromboli natürlich eine bittere Pille.

USA: Dammbruch droht in Minnesota

Flutendes Blue Earth River in Minnesota umspülten Damm – Kollaps drohte

Das Extremwetter in den USA hält weiterhin an und im Bundesstaat Minnesota droht die Lage weiter zu eskalieren. Die Fluten des Blue Earth River transportierten Baumstämme und Unrat mit, die die Abläufe des über 100 Jahre alten Rapidan-Damms blockierten. Der Fluss suchte sich kurzerhand einen neuen Weg um den Damm herum und gefährdet so die strukturelle Integrität des Bauwerks, indem das Wasser die seitlichen Widerlager schwächt.

Die Wassermassen überfluteten auch ein Umspannwerk unterhalb des Damms und unterbrachen die Stromversorgung Hunderter Haushalte. Dem Betreiber gelang es dennoch, gestern Nacht die Versorgung wiederherzustellen.

In einer Pressemitteilung hieß es gestern, dass man unterhalb des Staudamms keine groß angelegten Evakuierungen plane.

Doch nicht nur der Blue Earth River bereitet in Minnesota Sorgen, auch andere Flüsse führen Hochwasser, und steigende Pegel lassen weitere Überflutungen befürchten. Der Blue Earth River mündet bei Mankato in den bekannteren Minnesota River. Der 534 Kilometer lange Fluss vereint sich mit dem Mississippi, der zusammen mit dem Missouri das längste Flusssystem der USA bildet. Auch der Minnesota River ist bereits über die Ufer getreten und verursachte die Sperrung von zwei Abschnitten des Highways 169.

Der Highway ist bei Mankato und St. Peter gesperrt. Der gesamte Verkehr von dieser vielbefahrenen Autobahn muss auf zweispurige Staatsstraßen umgeleitet werden. Mehrere Parks und Wanderwege wurden ebenfalls gesperrt.

Gouverneur Tim Walz bezeichnete die Überflutungen in seinem Bundesstaat als katastrophal und zog Vergleiche zu den historischen Fluten von 1997 und 2007. Er mobilisierte Soldaten der Minnesota National Guard, um bei dem Kampf gegen die Fluten zu helfen. Zusammen mit Freiwilligen wurden am Tetonka Lake in Waterville 70.000 Sandsäcke gefüllt, um Häuser am Seeufer zu schützen. Polizeichef John Manning forderte die Bewohner auf, Sicherheitsbarrieren zu respektieren und vorsichtig durch das Wasser zu fahren, um keine weiteren Schäden zu verursachen.

Lewotobi Lakilaki eruptierte mehrere Aschewolken

Vulkan Lewotobi Lakilaki eruptierte Vulkanasche – Sie stieg bis auf 3 km Höhe auf

Auf der indonesischen Insel Flores ist der Lewotobi Lakilaki weiterhin aktiv. Gestern eruptierte der Vulkan zwei Aschewolken und heute waren es bereits vier. Laut Angaben der örtlichen Vulkanologen vom VSI stiegen sie bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC Darwin detektierte Vulkanasche in 3 Kilometern Höhe. Was sich nicht ganz mit den Angaben der Vulkanbeobachter deckt. Wenn ich mir die Fotos so angucke, dann würde ich sagen, dass die Aschewolken teilweise höher als 1000 m aufgestiegen sind. Ich schätze die Höhe der größten Eruptionswolken auf 1200 bis 1500 m über dem Krater, und das zum Zeitpunkt der Fotos, wobei es sicher noch einige Dynamik gab.

Die Eruptionen hielten bis zu 639 Sekunden an und erzeugten seismische Signale mit moderaten Amplituden. Die restliche Seismizität ist in dieser Woche deutlich geringer als zuvor und es wurden täglich ca. 25 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

In der Floressee, nördlich der Insel, auf der der Lewotobi liegt, gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdbeben in Tiefen jenseits von 100 Kilometern. Sie könnten sich an subduzierter Erdkruste manifestiert haben, die am Sunda-Banda-Graben bis in den Erdmantel abtaucht. Die Subduktionszone verläuft vor der Südküste von Flores. Dieser Prozess ist auch maßgeblich für die Schmelzentstehung verantwortlich. Die Magmen entstehen durch partielles Schmelzen der subduzierten Erdkruste. Ein Teil des so entstandenen Magmas steigt nördlich der Subduktionszone auf und speist die Vulkane. Neben dem Lewotobi Lakilaki steigt auch Magma weiter östlich auf. Dort liegt auf der Insel Lembata der namensähnliche Vulkan Lewotolok, der ebenfalls sporadisch eruptiert, wobei er seit gut einer Woche ziemlich still ist.

Tiefe Erdbeben im Bereich der Asthenosphäre und des oberen Erdmantels gab es auch auf Halmahera in der Molukkensee. Dort sind die Vulkane Ibu und Dukono weiterhin aktiv und eruptieren Aschewolken.

Ol Doinyo Lengai am 25.04.24: Neue Bilder zeigen Hornitos

Der Krater vom Ol Doinyo Lengai mit seinen Hornitos. © Dominique Bostyn

Am Ol Doinyo Lengai sind mehrere Hornitos aktiv – Großer Komplex in Zentrum des Kraters

Neue Bilder und Berichte vom tansanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai sind auch nach der Corona-Pandemie relativ selten geworden, was nicht zuletzt mit den drastisch gestiegenen Preisen für Safaris dorthin zusammenhängt. Für unter 5.000 € pro Person ist kaum noch etwas zu machen. Zudem gibt es bürokratische Hürden zu meistern: Wer als Tourist in diese Gegend des Ostafrikanischen Riftvalleys vorstoßen will, muss sich in Arusha zuerst eine Genehmigung besorgen. Das erschwert spontane Abstecher von Safaritouristen, die beispielsweise in der Serengeti unterwegs sind. Eine beinahe absurd anmutende Situation, da in den letzten Jahren die Straßen teilweise ausgebaut wurden und es sogar einen öffentlichen Bus gibt, der einmal täglich zwischen Arusha und dem Dorf in Sichtweite des Vulkans verkehrt.

Generell ist zu beobachten, dass immer mehr Reiseveranstalter darauf abzielen, sich auf besser Verdienende zu konzentrieren und lieber weniger, aber teurere Touren anzubieten, anstatt mehr Reisen für weniger Geld durchzuführen. Und natürlich macht auch die Inflation vor Afrika nicht halt: Im Gegenteil, sie galoppiert davon und bringt normale Bürger immer mehr in Bedrängnis. Hinzu kommen massive Korruptionsprobleme, die bis in die höchsten Regierungskreise reichen, wie man aktuell am Beispiel Kenias sieht, wo sich die Bürger berechtigt fragen, woher Präsident William Ruto das Geld für eine 400.000 Dollar teure Uhr hat.

Doch zurück zum Vulkan in Tansania: Auf den Bildern von Dominique Bostyn erkennt man, dass die Hornitos in der zentralen Gruppe gewachsen sind. An den schwarzen Ablagerungen erkennt man, dass besonders der höchste Hornito aktiv ist und die kälteste Lava aus der Öffnung an seiner Spitze spritzt. Aber auch ein tiefer gelegener Hornito des gleichen Komplexes ist aktiv und förderte jüngst einen kurzen Lavastrom. Solche Ereignisse dürften für die thermischen Anomalien verantwortlich sein, die man auf Copernicus-Satellitenfotos immer wieder erkennen kann. Die Förderrate ist allerdings vergleichsweise gering und es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis der Krater soweit aufgefüllt ist, dass man ihn wieder betreten kann.

Philippinen am 25.06.24: Phreatische Eruption am Taal

Taal-Vulkan erzeugt eine phreatische Eruption – Dampf in 2100 m Höhe

Auf den Philippinen ereignete sich eine weitere phreatische Eruption am Taal-Vulkan. Wie bei den vorherigen Ausbrüchen manifestierte sie sich im Krater von Volcano Island. Laut PHILVOLCS dauerte die Eruption 2 Minuten und fand gestern Abend zwischen 21:30 Uhr und 21:32 Uhr Ortszeit statt. Visuelle, seismische und Infraschallaufzeichnungen des Taal Volcano Network zeigen, dass dabei dampfgefüllte Eruptionswolken bis zu 600 Meter über dem Krater aufstiegen und nach Westen drifteten. Diese Beobachtungen wurden durch Web- und Wärmebildkameras bestätigt. Das Institut berichtet zudem, dass die Dampfwolken aus dem Kratersee bis zu 2.100 Meter aufstiegen.

Es war die erste phreatische Eruption im Juni. Im Vormonat hatte es eine Serie solcher dampfgetriebenen Eruptionen gegeben. Diese stiegen nicht nur direkt aus dem Kratersee auf, sondern auch aus Schloten in seinem Randbereich. Obwohl phreatische Eruptionen auch in normalen Vulkankratern entstehen können, sind sie typisch für Vulkane mit einem Kratersee, da hier ausreichend Grundwasser vorhanden ist. Weiterhin tritt diese Eruptionsart häufiger an Gletschervulkanen oder an dombildenden Feuerbergen in den Tropen auf, besonders zur Regenzeit.

Am 20. Juni 2024 lagen die Schwefeldioxidemissionen durchschnittlich bei 4.641 Tonnen pro Tag, wobei der Durchschnitt seit Januar dieses Jahres bei hohen 7.967 Tonnen pro Tag liegt. Diese geringe phreatische Aktivität wird wahrscheinlich durch die fortgesetzte Emission heißer vulkanischer Gase im Hauptkrater des Taal verursacht und könnte sich in ähnlichen Ereignissen fortsetzen. Die Hintergrundwerte der vulkanischen Erdbebenaktivität und der Bodenverformung deuten darauf hin, dass ein magmatischer Ausbruch derzeit unwahrscheinlich ist. Dennoch wurde gestern 1 vulkanotektonisches Erdbeben registriert.

DOST-PHIVOLCS weist darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt, was auf einen anormalen Zustand hinweist und nicht bedeutet, dass die Unruhen oder die Gefahr eines magmatischen Ausbruchs vorüber sind. Bei Alarmstufe 1 können plötzlich auftretende dampfgetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle sowie gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße von Vulkangas auftreten und die Taal-Vulkaninsel gefährden. Zudem stellt die Entgasung hoher Konzentrationen von vulkanischem Schwefeldioxid ein potenzielles langfristiges Gesundheitsrisiko für die umliegenden Gemeinden dar.

Island: Erdbeben M 3,1 auf Reykjanes

Erdbeben mit der Magnitude Mb 3,1 erschüttert Gegend bei Bláfjallaskáli auf Reykjanes

Datum: 23.06.2024 | Zeit: 22:42:21 UTC | Lokation: 63.95 ; -21.75 | Tiefe: 7 km | Mb 3,1

Nur weil der Vulkanausbruch auf Island vorbei zu sein scheint, heißt es nicht, dass ich meine Berichterstattung über die Ereignisse dort einstelle oder dass es nichts mehr zu berichten gibt. Gestern Abend ereignete sich zum Beispiel ein spürbares Erdbeben der Magnitude 3,1, das sich in einer Tiefe von 7200 m ereignete. Das Epizentrum wurde 6,3 Kilometer west-südwestlich von Bláfjallaskáli lokalisiert. Hierbei handelt es sich um ein Schigebiet am Vulkan Blafjöll, der zum Brennisteinsfjöll-System gehört, das sich östlich von Krysúvik befindet. In den letzten Monaten gab es hier öfter Erdbeben und isländische Geowissenschaftler spekulierten bereits darüber, dass auch dieses System erwachen könnte. Interessanterweise gibt es hier meistens Erdbeben, wenn gerade keine Eruption stattfindet. Die Vermutung liegt nahe, dass nur dann die Spannungen im Untergrund infolge der Bodenhebung bei Svartsengi zunehmen. Der Erdstoß kam nicht alleine, sondern wurde von fast 2 Dutzend schwächeren Erdstößen begleitet.

In der Blafjöll-Gegend gibt es mehrere Lavahöhlen, die man auf geführten Touren besichtigen kann. Darunter befindet sich auch die begehbare Magmakammer des Vulkans Thríhnúkagígur.

Erdbeben gab es auch an anderen Spaltensystemen auf Island, etwas am gerade erwähnten Krysúvik-System und am Fagradalsfjall. Selbst das ganz östlich gelegene Hengill-System wurde von den Beben nicht ausgelassen.

Insgesamt registrierte IMO 76 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden. Ein Wert, wie er inzwischen für die Pausenphasen zwischen zwei Eruptionen typisch ist, wobei es nicht klar ist, ob wir bei Sundhnukur noch eine weitere Eruption in absehbarer Zeit sehen werden. Die Bodenhebung geht zwar weiter, die Hebungsrate beträgt allerdings nur noch ein Drittel von der, die im November gemessen wurde. In den letzten zwei Wochen hob sich der Boden bei Svartsengi um ca. 6 Zentimeter.

USA: Extremwetter und Hitzewellen bergen Gesundheitsrisiken

Extremwetter mit Hitzewellen, Unwettern und Überflutungen in den USA nimmt auf die Gesundheit Einfluss

In den USA herrschen weiterhin extreme Wetterbedingungen, die so gefährlich sind, dass sie inzwischen die Gesundheitsstatistiken beeinflussen und für ungewöhnlich viele Erkrankungen infolge von Hitze sorgen. Auch die Zahl der Hitzetoten steigt. Dabei ist das Wetter unterschiedlich extrem: Während es an der Ost- und Westküste ungewöhnlich heiß ist und Waldbrände wüten, gibt es im Norden und Süden der Vereinigten Staaten und angrenzenden Ländern ungewöhnlich heftige Unwetter mit Starkregen, die für Überflutungen sorgen.

Am Wochenende näherten sich die Temperaturen in den Metropolen der Ostküste der 40-Grad-Marke an. So wurden die höchsten Temperaturen in den Städten Arlington, Baltimore und Dulles gemessen. Diese Städte liegen zwischen Washington DC und New York. In der Stadt, die niemals schläft, dürfte Letzteres dieser Tage besonders schwergefallen sein, denn dort war es am Freitag bis zu 34 Grad heiß und auch nachts blieben die Temperaturen im subtropischen Bereich.

Hochwasser riss Eisenbahnbrücke in Iowa ein

Obwohl es aktuell im Bereich der Ostküste etwas abkühlt, drohen schwere Unwetter mit Gewittern und sogar Tornados. Die Gefahr hierfür ist im Mittleren Westen am größten. In Iowa kam es heute Nacht bereits zu schweren Unwettern, die den Fluss Sioux über die Ufer traten ließen. Die Wassermassen ließen eine Eisenbahnbrücke einstürzen.

Waldbrände in New Mexiko

Hitze herrscht auch im Westen des Landes, wo es besonders im Landesinneren von Kalifornien und Nevada unerträglich heiß ist. In den gesamten Staaten leben mehr als 100 Millionen Menschen in Gegenden, für die Hitzewarnungen ausgesprochen wurden. Besonders für alte und kranke Menschen sind die extremen Temperaturen unter Umständen tödlich.

Tödlich kann es auch sein, in einem Waldbrand zu geraten. So geschehen in New Mexiko, wo mindestens 2 Menschen infolge der Brände ums Leben kamen. Die Feuer machen auch vor Gebäuden keinen Halt und so wurden bereits mehr als 1400 Häuser Opfer der Flammen.

Schneestürme in den Höhenlagen der Rocky Mountains

Ein anderes Bild liefert der Süden der USA, wo der Tropensturm Alberto wütete und Starkregen Überschwemmungen verursachten. Einen krassen Kontrast zu der Hitze in den beschriebenen Regionen bildeten Schneestürme, die in den Höhenlagen der nördlichen Staaten zwischen Idaho und Montana noch Anfang letzter Woche auftraten.