Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.

Corona: Neue Studien

In den vergangenen Tagen und Wochen wurden einige interessante Studien über das Coronavirus und COVID 19 veröffentlicht. In einem Update möchte ich Euch darüber informieren.

Interessant ist eine Studie von Arjun Sil und Vanapalli Naveen Kumar. Schwerpunkt dieser Studie war die Untersuchung Wetter-bedingter Faktoren auf die Verbreitung von Corona und der Entwicklung der COVID-19 Fallzahlen. Die Studie wertete Statistiken über die Infektionsraten aus und korrelierte sie mit Temperatur, Luftfeuchte, Niederschlag, Windgeschwindikeit und Wolkenbedeckung (bzw. Sonnenscheindauer) verschiedener Regionen im Zeitraum zwischen November 2019 und März 2020. Dabei wurde deutlich, dass all diese Faktoren Einfluss auf die Infektionszahlen nehmen. Am deutlichsten ist der Temperatur-Effekt. Die Autoren schreiben dazu: „Die aktuelle Studie konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Umweltparametern und der Wachstumsrate von COVID-19. Die statistische Analyse legt nahe, dass die Temperaturänderungen die Wachstumsrate verlangsamten und ergab, dass -6,28 °C und +14,51 °C Temperatur der günstige Bereich für das Wachstum von COVID-19 ist“.

Eine noch unveröffentlichte Studie (von der einige Auszüge vorab in der Presse erschienen sind) von Forschern der John Hopkins Universität kommt zu dem Schluss, dass sich das Virus in warmen Klimaten weniger schnell ausbreitet. Grundlage für diese Studie boten Daten, die bis April gesammelt wurden, noch bevor Anti-Corona-Maßnahmen eingeführt wurden. Australische Wissenschaftler belegten inzwischen den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Virus-Ausbreitung. Sie fanden heraus, dass in Sydney die Infektionszahlen stiegen, je trockener die Luft war.

Allerdings wird auch zunehmend deutlich, dass Wetter-bedingte Faktoren nicht alleine den Verlauf der Pandemie bestimmen. Kulturelle- und Soziale Parameter haben ebenfalls großen Einfluss auf die Infektionsraten. In Deutschland kommt als Corona-Bremse hinzu, dass wir über ein einzigartig gut ausgebautes Gesundheitswesen verfügen. Zahlreiche Arztpraxen verhindern einen Massenansturm auf Kliniken, wo sich das Virus ungehindert verbreiten kann.

Alltagsmasken und Corona

Eine weitere Studie stellte die Wirksamkeit von Alltagsmasken auf den Prüfstand. Sie wurde von Forschern der Demokrit-Universität Thrakien durchgeführt. In einer Versuchsapparatur testeten sie das Aerosol-Filterverhalten von Masken unterschiedlicher Bauart. Sie kamen zu dem Schluss, das medizinische Qualitätsprodukte die höchste Filterwirksamkeit besitzen. Am besten Schnitten die Virenmasken der Filterkalsse KN 95 ab. Noname Produkte besaßen eine schlechte Filterwirkung. Stoffmasken verfügten praktisch über keinerlei Filterwirkung in Bezug auf virenlastige Aerosole.

Infektionszahlen und Coronatests

Gestern begann in Deutschland wieder die Alarmglocken zu klingeln, da in einigen Regionen die wöchentlichen Neuinfektionen mit dem Corona-Virus auf über 50 auf 100.000 Einwohner gestiegen ist. Betroffen ist u.a. München. Dort wurde die Maskenpflicht ausgedehnt und Gruppengrößen weiter beschränkt. Worauf allerdings nur selten hingewiesen wird sind 2 Faktoren: zum einen ist der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern politischer Natur und nicht medizinisch begründet. Zum Anderen wird in Deutschland, aber auch in unseren Nachbarländern so viel getestet wie niemals zuvor. Alleine in der Woche vom 10. bis 16. August 2020 wurden bei uns insgesamt 875.524 Tests durchgeführt. Dagegen wurde im April erstmals die Hunderttausender-Marke geknackt. Es erscheint logisch, dass man bei so hohen Testzahlen mehr Infektionen findet und die Dunkelziffer reduziert wird. Selbst wenn die Infektionszahlen real steigen sollten: Die Todesraten tun es noch nicht. Gleichfalls sind gerade einmal zwischen 1-2% der Intensivbetten mit COVID-19 Patienten belegt. Deutschland scheint für die kalte Jahreszeit, während der die Infektionsraten wahrscheinlich deutlich steigen wird, gut gerüstet zu sein.

Ätna: Nordostkrater aktiv

Der Ätna auf Sizilien eruptiert aus 2 seiner Gipfelkrater. Neben den bekannten strombolianischen Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters, wurden nun schwache Eruptionen im Nordostkrater bestätigt. Auf Sentinel-Satellitenfotos war schon seit längerem eine thermische Anomalie im NE-Krater zu sehen gewesen. Nun bestieg der Bergführer Gio Giusa den Krater und dokumentierte schwache Eruptionen. Sie kommen aus einem von 3 kleinen Hornitos, die sich vom tief gelegenen Kraterboden aus erheben. Aktivität im Nordostkrater war zuletzt ein Indikator für eine allgemeine Aktivitätszunahme des Ätnas. Von hier verlagerte sich die Tätigkeit oft auf den Zentralkrater. Dieser ist momentan recht still.

Das LGS registrierte zahlreiche Signale im Infraschallbereich, die auf anhaltende strombolianische Tätigkeit hindeuteten. Die Seismometer registrierten zudem eine rege Erdbebentätigkeit. Besonders am 17. September wurden zahlreiche Erschütterungen detektiert. Sie konzentrierten sich auf die Ostflanke unterhalb des Valle del Bove und unweit des Ortes San Alfio. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,2 und lag in 7,4 km Tiefe. Die Erschütterungen könnten durch Spannungsänderungen an Störungszonen hervorgerufen worden sein, die durch Magmenaufstieg entstanden sind. Darüber hinaus gab es in den letzten tagen Mikroseismik im Valle del Bove und unter den Gipfelkratern. Es wird wieder spannender am mächtigsten Vulkan Europas.

Ol Doinyo Lengai mit Wärmesignatur

Der Vulkan im Ostafrikanischen Riftvalley ist weiterhin aktiv. Das bestätigt eine Wärmesignatur, die von MIROVA und Sentinel aufgefangen wurde. Mirova gibt eine Wärmestrahlung mit 6 MW Leistung an. Auf Sentinel-Bildern im Infrarotspektrum erkennt man 2 thermische Anomalien. Eine geht vom zentralen Kraterbereich aus, in dem zuletzt ein großer Hornito wuchs. Ein anderer Hotspot bildete sich am südwestlichen Kraterrand. Betrachtet man das Foto genauer, erkennt man schwarze Lavaströme, die am Kraterrand entlang fließen und im zentralen Bereich münden. Schicht um Schicht füllt sich der Pitkrater wieder und mit etwas Glück, könnte er in einigen Jahren wieder betretbar sein.

Stellt sich nur die Frage, wie wir dann nach und in Afrika reisen werden? Dank der Corona-Pandemie stehen wir wohl an einer Zeitenwende. Die Fluggesellschaften motten immer mehr Maschinen ein und entlassen Personal im großen Stil. Selbst wenn die Pandemie dank einer Impfung kontrollierbar werden sollte, dauert es Jahre, bis wir Reise-technisch auch nur annähernd wieder auf einem Niveau wie vor der Pandemie sein werden.

Sangay mit starker Eruption

Gestern eruptierte der Sangay ausgesprochen stark. Die Eruption war von explosiver Natur und förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 50.000 Fuß, was 15.240 Metern ü.N.N. entspricht. Das VAAC meldete die Aschewolke um 12:59 Uhr UCT. In Ecuador war es 7:59 Uhr Morgens. Im Laufe des Tages folgten weitere Explosionen, bei denen die Explosionen etwas an Kraft verloren, aber Asche immer noch mehr als 10.000 Meter hoch förderten. In unterschiedlichen Höhen wehten die Luftströmungen in verschiedene Richtungen: Der untere Teil der Eruptionswolke wurde nach Westen verfrachtet, der obere Teil in östlicher Richtung. Dieser Umstand sorgte dafür, dass es in 6 der 24 Provinzen des Landes zu Ascheregen kam. Der Regionalflughafen von Guayaquil stellte seinen Betrieb vorübergehend ein, da die Asche den Flugverkehr gefährdete. Die Regierung des Landes versprach den Viehzüchtern Hilfe bei der Beseitigung der Asche. Sie bedeckt die Weiden und kontaminiert das Trinkwasser, nicht nur für die Rinder.

Aufgrund der schlechten Sichbedingungen am Vulkan konnte die Eruption visuell nicht beobachtet werden. Es wurde nicht kommuniziert, ob pyroklastische Ströme entstanden und ob es zu einem Kollaps-Ereignis kam. Die Vulkanologen von IGEPN registrierten bereits in den frühen Morgenstunden einen deutlichen Anstieg der Tremoramplitude. In einem Sonderbericht schreiben sie dazu, dass die empfangenen Explosionssignale deutlich stärker waren, als jene der letzten Wochen und Monate. Die Vulkanasche stieg nach ihren Aussagen bis zu 10 km über Kraterhöhe auf. Für mich schaut es nach einer paroxymsalen Episode aus und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas in den nächsten Tagen/Wochen wiederholt.

Der Sangay ist bereits seit Mai letzten Jahres aktiv und regelmäßig in den News vertreten. Während der Zentralkrater explosiv aktiv ist, wächst in einer Depression südlich des Zentralkraters der Ñuñurcu-Lavadom. Vom Dom geht ein zäher Lavastrom ab, der im oberen Bereich der Südflanke unterwegs ist. An der Front des Lavastrom brechen immer wieder große Lavapakete ab. So entstehen entweder glühende Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme. Die abgelagerte Vulkanasche wird durch starke Regenfälle in Schlamm verwandelt und es bilden sich Lahare. Diese verändern die Hydrologie der Gegend und verändern den Lauf von Bächen und Flüssen.

Los Angeles: Erdbeben Mw 4,5

Gestern Morgen erschütterte ein Erdstoß der Magnitude 4,5 den Großraum von Los Angeles. Das Epizentrum lag 8 km östlich von Los Angeles. Die Herdtiefe wurde vom USGS mit 18 km angegeben. Laut dem EMSC befand sich das Hypozentrum in 20 km Tiefe. Trotz der vergleichsweise großen Herdtiefe wurde der Erdstoß im Großraum LA deutlich wahrgenommen. Es gibt berichte über kleiner Schäden wie Risse in Hauswänden. Größere Schäden blieben allerdings aus.

Der Erdstoß manifestierte sich an der gleichen Störungszone wie das Whittier Narrows-Erdbeben von 1987. Dieses hatte eine Magnitude von 5,9 und richtete Zerstörungen in der Stadt an. Bei der aktivierten Störungszone handelt es sich um die Puente Hills thrust fault, die mit dem San-Andreas-Graben assoziiert ist.

Aufgrund der plattentektonischen Kräften entlang der Naht zwischen dem Nordamerikanischen Kontinent und dem Pazifischen Ozean, gerät das Gebiet des San Gabriel Valleys -in dem sich L.A. befindet- unter Spannungen. Diese bauen sich entlang mehrerer lokaler Störungszonen ab. Bei diesen Störungszonen handelt es sich um kurze Blattverschiebungen und um konvergente Störungszonen. Die Naht wird von der San-Andreas Verwerfung gebildet, wobei es relativ ungewöhnlich ist, dass eine Plattengrenze zwischen Ozean und Kontinent nicht als Subduktionszone ausgebildet ist.

Statistisch gesehen ist ein starkes Erdbeben in der Region überfällig. Da nicht damit zu rechnen ist, dass die Plattentektonischen Kräfte entlang der San-Andreas-Fault plötzlich zum erliegen kommen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das nächste Starkbeben in der Region ereignen wird. Die Menschen leben dort praktisch ständig und dem Damoklesschwert eines Erdbebens. Entsprechend groß ist die Prepper-Szene in der Gegend. Viele Menschen wollen sich möglichst gut auf ein Starkbeben vorbereiten und legen Vorräte an, bunkern Survival-Ausrüstung und suchen sich Fluchtwege. Allerdings wird es unnötig sein, sich auf den Weltuntergang vorzubereiten, denn ein Erdbeben ist immer ein relativ begrenztes örtliches Ereignis und wird nicht ein ganzes Land wie die USA in Schutt und Asche legen. Von daher ist es sinnvoll sich auf einer mehrtägigen Krise vorzubereiten, früher, oder später wird allerdings mit staatlicher Hilfe zu rechnen sein.

Stromboli: Quota 400

Gute Nachrichten vom Stromboli auf den Liparischen Inseln: Gut 3 Wochen vor Beginn der Herbstferien wurde der Aufstieg bis zur Quota 400 freigegeben. Allerdings mit der Einschränkung, dass der Aufstieg in Begleitung eines Vulkanführers erfolgen muss. Auf der 400-er Höhe gibt es einen kleinen Hubschrauberlandeplatz, der direkt am Rand der Sciara del Fuoco liegt. Von dort aus hat man einen ganz netten Überblick über die Feuerrutsche und dem Krater. Dieser liegt gut 300 m oberhalb des Aussichtspunktes. Ich persönlich finde die Einschränkung, dass man nur mit Führer aufsteigen darf bescheiden, allerdings handelt es sich hierbei um einen Kompromiss, damit die Bergführer nicht ganz erwerbslos bleiben. Bei früheren Sperrungen des Vulkans, durfte man dann bis Quota 290 ohne Führer aufsteigen. Vielleicht besteht doch noch Grund zur Hoffnung, dass der Aufstieg eines Tages wieder frei gegeben wird. Ich persönlich empfinde die immer weiter um sich greifenden Restriktionen, denen wir in allen Bereichen des Lebens ausgesetzt sind, als eine unerträgliche Zumutung!

Mit Wehmut erinnere ich mich da an meinen ersten Stromboli-Aufstieg, den ich ziemlich genau vor 30 Jahren erlebte: damals konnte man völlig unbehelligt auf den Vulkan steigen und Nachts oben am Rand der Cima, oder auf dem Pizzo ausharren. Das Risiko war exakt das Gleiche wie jetzt! Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Vulkan besser überwacht wird und man sich des Gefahrenpotenzials bewusster ist. Hinzu kommt natürlich die starke Kommerzialisierung. Doch auch damals gab es schon geführte Touren auf den Stromboli.

Ob sich aktuell eine Beobachtung des Vulkans von der Quota 400 lohnt, ist eine andere Frage. Die Aktivität ist Größtenteils unterdurchschnittlich. Die Auswurfshöhe ist gering und die Pausenintervalle vergleichsweise lang. In den letzten Tagen kam es zur Abenddämmerung aber öfters zu kleinen Hochphasen. Sollte man so eine erwischen, würde sich die Reise lohnen.

Bevor man aber nun schnell eine Reise zum Stromboli plant, sollte man sich gewahr werden, dass sich die Reisebedingungen in Corona-Zeiten von heute auf morgen änder können! Von der Regierung ausgesprochene Reisewarnungen -und damit eine Quarantäne bei Rückkehr nach Deutschland- können einen kalt erwischen. Ich persönlich kann das Kriterium, ab wann eine Reisewarnung ausgesprochen wird nicht nachvollziehen. Sobald in einer Region mehr als 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner nachgewiesen werden, besteht angeblich ein erhöhtes Risiko, dabei galt dieses Kriterium in Deutschland einst als Grenzlinie, aber derer die deutschen Gesundheitsämter die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen können, weil sie dann überlastet sind. Für mich ist das nichts anderes als planloser Aktionismus!

Sangay mit weiteren Vulkanausbrüchen

Der ecuadorianische Vulkan Sangay beschäftigt die lokale Presse, da er weiterhin aktiv ist und sich mal aus seinem Wolkenkleid herauswagte. Auf Bildern erkennt man, dass auf der Südflanke des Vulkans eine tiefe Rinne entstanden ist, durch die Lavaströme und pyroklastische Ströme fließen. Darüber hinaus ist der Sangay explosiv tätig und fördert Vulkanasche. Das VAAC registrierte sie heute in einer Höhe von 6000 m. Die Asche driftet in westlicher Richtung. In Medienberichten wird mitgeteilt, dass Aschewolken bis zu 870 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Lahare stellen inzwischen eine permanente Bedrohung dar und beeinflussen die Hydrologie der Flusslandschaft am Fuße des mächtigen Vulkans. Sangay liegt am Rand des Amazonasbecken, in einer der niederschlagsreichsten Region der Erde.

Reventador eruptiert Vulkanasche

Der Reventador ist ebenfalls in Ecuador angesiedelt und in Eruption begriffen. Das VAAC brachte seit gestern 7 VONA-Warnungen heraus und detektierte Asche in einer Höhe von 5200 m. Sie wurde vom Wind in westlicher Richtung verfrachtet. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra gefördert.

Sabancaya mit Wärmesignatur

Der peruanische Vulkan Sabancaya emittiert heute eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 21 MW. Das ist insofern bemerkenswert, weil Asche-Speier normalerweise kaum Wärme abstrahlen. Beim Sabancaya könnte die Wärmestrahlung von einem neuerlich wachsenden Dom im Krater herrühren. Bereits vor einem Jahr gab es eine entsprechende Wachstumsphase, bei der eine vergleichbare Wärmesignatur detektiert wurde. Zudem gehen die Ascheeruptionen weiter. Die Asche steigt bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftet Richtung Süden.

Semeru weiter aktiv

Der indonesische Semeru ist heute gleichfalls mit einer VONA-Warnung vertreten, da er Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m fördert. Das VSI registrierte 42 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Maximalamplituden von 22 mm und dauerten bis zu 130 Sekunden an. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nicht registriert.

Pacaya eruptiert Lavaströme am 17.09.20

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist auch heute aktiv und eruptiert mindestens einen Lavastrom, der über die Südflanke des Vulkans fließt und eine Länge von 400 m hat. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 234 MW Leistung, was den Lavastrom bestätigt. Das Foto soll diesen Lavastrom zeigen. Das genaue Aufnahmedatum ist nicht bekannt. Auf dem Screenshot sieht man nicht nur die Lava, die aus einem Tunnel im unteren Bereich des McKenney-Kegels fließt, sondern auch die Vulkane Agua und Fuego im Hintergrund. Apropos McKenney Krater. Dieser eruptiert strombolianisch. Meldungen von INSIVUMEH zufolge, beträgt die Auswurfhöhe glühender Tephra bis zu 100 m.

Stromboli mit weiterer Hochphase

Gestern Abend steigerte Stromboli (Italien) seine Aktivität erneut. Mehrere Livecam-Beobachter teilten in unserer FB-Gruppe entsprechende Screenshots der strombolianischen Eruptionen. Die Hochphase vom Vortag fand im LGS-Update keine explizite Erwähnung, allerdings wurde der Aktivitätsindex von „niedrig“ auf „mittel“ erhöht. Grund hierfür war eine Zunahme des Tremors und die überdurchschnittliche Anzahl an Erdbeben mit niedriger Frequenz.Trotzdem wurden im Tagesdurchschnitt nur 10 Eruptionen aus dem nordöstlichen Kratersektor registriert.

Nyiragongo mit hohem thermischen Signal

Der Schildvulkan in der DRK steht heute in den News, weil er ein sehr hohes thermisches Signal erzeugt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1403 MW. Dieser Wert liegt im Grenzbereich dessen, was der Lavasee normalerweise an Wärmeenergie abstrahlt. Es könnte sein, dass der Lavasee im Pitkrater besonders hoch steht, oder das zusätzlich ein Lavastrom auf der untersten Kraterterrasse fließt. Visuelle Bestätigung gibt es für diese Hypothese allerdings nicht. Dank der Pandemie sind auch im Kongo Aufstiege zum Krater selten geworden.

Erta Alé mit Lavastrom

Der äthiopische Vulkan Erta Alé emittiert weiterhin eine geringe Wäremstrahlung. Sie stammt von einem kleinen Lavastrom, der im Nordkrater des Vulkans eruptiert wird. Vermutlich wird der Lavastrom durch Lavaspatttering an einem Hornito gespeist. Einen Lavasee, wie er von einigen Kollegen postuliert wird, schließe ich nach genauer Betrachtung mehrerer Satellitenbilder aus. Dazu ist auch die emittierte Wärmestrahlung zu gering.

Hurrikan Sally trifft auf US Küste

Die Golfküste im Südosten der USA wird vom 8 Wirbelsturm dieser Saison heimgesucht. Besonders stark betroffen sind die Küstenregionen der US-Staaten Florida und Alabama.

US-Klimaexperten warnten vor einer der heftigsten Hurrikan-Saisons überhaupt. Nun ist wieder ein Sturm auf Land getroffen: „Sally“ sorgt an der US-Golfküste für Überschwemmungen und starke Regenfälle. Am Mittwochmorgen traf Sally als Hurrikan der Kategory „2“ auf Land. Es herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 km/h. Der Sturm schwächte sich relativ schnell ab. Trotzdem warnen die Behörden weiterhin vor Überschwemmungen, die lebensbedrohlich werden können und katastrophale Folgen haben könnten.

Obwohl es sich um einen vergleichsweise schwachen Hurrikan handelt, waren bereits kurz nach Sallys Landfall Hunderttausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen. Zahlreiche Flüge wurden gecancelt und das öffentliche Leben kam zu erliegen.

In Pensacola kam es zu einer Sturmflut: starke winde drückten Seewasser in die Straßen der Stadt, die im Sonnenstaat Florida liegt. Autos standen bis zur Hälfte im Wasser.

Nach Meinung der US-Klimabehörde NOAA könnte die diesjährige Sturmsaison die schlimmste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen werden. Die  Hurrikansaison beginnt im Juni und dauert bis November.

Waldbrände wüten weiter

Auf der anderen Seite des amerikanischen Kontinents wüten indes die Waldbrände unvermindert weiter. Mittlerweile brannten fast 13.000 Quadratkilometer Wald- und Steppenflächen nieder. Mindesten 35 Menschen kamen um Leben. Tausende Häuser sind abgefackelt. Ihre Bewohner sind obdachlos und auf der Flucht. Der Schritt, bis wir Vertriebenen Trecks sehen, ist kleiner geworden. Die meisten Experten sind sich einig: was man hier erlebt sind erst Auswirkungen des Klimawandels. Alles sind sich einig, bis auf Präsident Trump. Er besuchte die Krisenregion gestern und leugnete den Klima Wandel erneut. Schuld an den Bränden  wäre die Forstbehörde, die den Wald nicht richtig pflegen würde.

Der Westen der USA steht in Flammen, und dass, obwohl die globale Durchschnittstemperatur erst um gut 1,3 Grad gestiegen ist. Da wir dem Weg der schlimmsten Szenarien folgen und einer Temperaturerhöhung von bis zu 5 Grad bis zum ende des Jahrhunderts entgegen streben, ist es unvorstellbar, was passiert, wenn wir diesen Weg nicht verlassen.

Medicane baut sich vor Griechenland auf

Im Südwesten des Ionischen Meeres braut sich ein Medicane zusammen. Dabei handelt es sich um das Äquivalent eines Hurrikanes, nur dass er nicht im Atlantik entsteht, sondern im Mittelmeer. Die Wassertemperaturen liegen dort bei 27 Grad und speisen ein Tiefdruckgebiet mit latenter Wärmeenergie. So nimmt der Sturm immer weitere tropische Eigenschaften an. Laut wetter.de könnte der Medicane in der Nacht auf Freitag das griechische Festland erreichen und dort mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 km/h Verwüstungen anrichten. Damit wäre der Sturm so stark wie Hurrikan Sally in Florida. Es könnten bis zu 200 Liter Wasser auf den Quadratmeter niedergehen.