Zahl der Naturkatastrophen verdoppelte sich

Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen (UN) hat sich in den letzten 20 Jahren die Anzahl an Naturkatastrophen nahezu verdoppelt. Zwischen den Jahren 2000 und 2019 wurden 7348 größere Naturkatastrophen registriert. Von ihnen waren 4,2 Milliarden Menschen betroffen und es gab 1,2 Millionen Todesopfer. Während die Zahl der Todesopfer im Vergleich zu den 20 Jahren der letzten Berichtsperiode gleich geblieben ist, vergrößerte sich die Zahl der Betroffenen um 1 Milliarde Menschen. Viele waren öfters von Naturkatastrophen betroffen gewesen. Ich gebe zu bedenken, dass sich die Weltbevölkerung im Jahr 1990 auf „nur“ 5,32 Milliarden belief, im Gegensatz zu 6,8 Milliarden im Jahr 2010. Ein Umstand, den man bei der Bewertung der Situation berücksichtigen sollte.

Als Hauptverantwortlicher wurde der Klimawandel identifiziert: so stieg die Anzahl klimabedingter Naturkatastrophen von 3600 auf fast 6600. Dazu zählten Unwetterkatastrophen wie Stürme und Überschwemmungen, aber auch solche Ereignisse, die überwiegend von Unwettern ausgelöst werden: Schlammlawinen und Erdrutsche. Nicht zu vergessen die Folgen von Dürren und Waldbränden. Alleine durch Hitzewellen sind 165.000 Menschen gestorben. Allerdings starben auch ungewöhnlich viele Menschen durch Erdbeben und Tsunamis. Hier waren es vor allem der verheerende Tsunami von 2004, der durch den Indischen Ozean lief und 230.000 Menschenleben forderte. Das Erdbeben von 2010, das weite Teile von Haiti zerstörte, forderte 220.000 Todesopfer.

Unter den Stürmen stellte im Jahr 2008 der Zyklon Nargis in Myanmar einen traurigen Rekord auf: mit etwa 138.000 Toten war er der folgenreichste Sturm des neuen Jahrtausends.

Der Bericht wurde unter Federführung der Professorin Debarati Guha-Sapir vom Katastrophenforschungszentrum (CRED) der Universität Löwen in Belgien erstellt. Dort laufen die Daten der Katastrophen zusammen. Gegenüber der Tagesschau meinte die Professorin, dass der Anstieg der Naturkatastrophen real sei und nicht etwa auf verbesserte Kommunikation zurückzuführen sei. Erfasst wurden Ereignisse ab 10 Toten, oder 100 Betroffenen. Die meisten Katastrophen wurden in Asien erfasst: Indien, die Philippinen und Indonesien wurden am schlimmsten heimgesucht, gefolgt von China. Auf dem Amerikanischen Kontinent wurden die USA besonders oft von Naturkatastrophen getroffen.

Klimawandel beschleunigt sich

Eine Abnahme klimabedingter Naturkatastrophen wird es im aktuellen Berichtszeitraum wohl kaum geben. Zu diesem Kontext passen die neusten Meldungen der Polarstern: das deutsche Forschungsschiff kehrte Vorgestern von seiner einjährigen Expedition in die Arktis zurück. Die Forscher berichteten von immer schneller voranschreitendem Eisschwund und einer Beschleunigung des Klimawandels. Dazu passt auch, dass der September 2020 der Wärmste in Europa war, seitdem das Klima genau dokumentiert wird. Die Temperaturen lagen im Schnitt um 0,2 Grad höher, als im bisherigen Rekord-September 2018.

Popocatepetl: Update 14.10.20

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl sorgte gestern Morgen (Ortszeit) für Unruhe bei den Anwohnern des Vulkans. Gegen 8.00 Uhr begann er mit dem kontinuierlichen Ausstoß von Vulkanasche. Laut der Katastrophenschutzbehörde CONRED erreichte die Eruptionswolke eine Höhe von 500 m über Krater und driftete in nordwestlicher Richtung. In einigen Ortschaften am Fuß des Feuerbergs kam es zu Ascheniederschlag und die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich dem Vulkan nicht mehr als bis auf 12 km zu nähern. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m über Normalnull. Die Vulkanologen von CENAPRED zeichneten darüber hinaus 84 Exhalationen auf und 433 Minuten Tremor. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.

Ätna ist weiter munter

Der Ätna auf Sizilien (Italien) fährt mit seinem Tagesgeschäft fort und eruptiert aus dem Neuen Südostkrater phasenweise Vulkanasche und glühende Tephra. Auch der Nordostkrater ist weiterhin aktiv. Ein Satellitenfoto vom 11 Oktober zeigt nicht nur die zwei bekannten thermischen Anomalien in den genannten Kratern, sondern auch eine dritte in der Bocca Nuova. Es ist gut möglich, dass dieser Krater bald in das Geschehen eingreift und aktiv wird.

Sakura-jima erzeugt thermisches Signal

Am japanischen Sakura-jima konnte dieser Tage ein relativ seltenes Ereignis beobachtet werden: auf der Livecam war eine rot illuminierte Dampfwolke zu beobachten gewesen, ohne dass es zu einer erkennbaren Eruption gekommen wäre. Es steht also glühendes Magma im Förderschlot. Darüberhinaus registrierte MIROVA eine leichte thermische Strahlung mit einer Leistung von 8 MW. Da der Vulkan überwiegend Vulkanasche eruptiert, wird nur sehr selten eine thermische Strahlung detektiert. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Vulkan dabei ist aufzuheizen und bald wieder explosiv tätig wird. Die Seismik ist allerdings noch gering.

Suwanose-jima mit VONA-Meldungen

Ganz im Süden des japanischen Archipels befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Im Gegensatz zum Sakura-jima ist er nicht in einer Aufheizphase, sondern schon in einer eruptiven. Seit zwei Tagen registriert das VAAC Tokio niedrige Aschewolken, die von strombolianischen Eruptionen erzeugt werden.

Campi Flegrei: Mikroseismik

Seit einigen Tagen hat die Mikroseismik am italienischen Calderavulkan Campi Flegrei deutlich zugelegt. Am 08. und 09. Oktober wurden zusammen 24 Erschütterungen registriert. Die Beben waren allesamt sehr schwach: die stärkste Erschütterung brachte es auf M 1,1 mit einem Erdbebenherd in 1,2 km Tiefe. Seitdem die Seismizität im August einen Tiefstand hatte, nahm sie seit September wieder deutlich zu. Das INGV Napoli berichtet, dass in der Woche zwischen dem 05.-11. Oktober 56 Erdbeben registriert wurden. Die Inflation liegt bei 6 mm im Monat und scheint sich gegenwärtig ein wenig zu beschleunigen. Der Kohlendioxid-Ausstoß ist unverändert. Die Temperatur der Pisciarelli-Fumarole liegt bei 110 Grad. Ein leichter Rückgang, der vermutlich durch Regen verursacht wurde.

Alles im allen scheinen die Parameter wieder auf die Werte vom Frühsommer zuzusteuern, bevor die Bohrung abgeteuft wurde und viel Dampf abgelassen wurde. Einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch sehe ich nicht, dennoch bleibt es spannend die langfristige Entwicklung zu beobachten.

Deutschland: Erdbeben M 2,5

Südlich von Bonn (NRW) ereignete sich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde 7 km südlich von Bonn lokalisiert. Unsere ehemalige Hauptstadt liegt schon ziemlich nahe an der Eifel und bei Königswinter befinden sich die alten Vulkane des Siebengebirges. Der Vulkanismus des Siebengebirges begann vor 28 Millionen Jahren und endete vor ca. 15 Millionen Jahren. Ihren Höhepunkt erlebte er vor 22 Millionen Jahren. Mehrere 100 Meter mächtige Tuffdecken im Untergrund zeugen noch heute davon, dass es sich nicht nur um ein kleine Vulkanausbrüche gehandelt hat, sondern um mächtige Eruptionen. An klaren Tagen kann man die Hügel des Siebengebirges vom Kölner Dom aus erkennen. Vom Epizentrum des heutigen Bebens aus sind es nur 8 km bis zu den ersten Vulkanruinen. Die Vulkane der Eifel liegen in ca. 30 km Entfernung.

Klyuchevskoy: Lavastrom 1 km lang

Der Lavastrom am Klyuchevskoy (Kamtschatka) ist deutlich länger geworden und ist auf gut 1 km angewachsen. Dementsprechend hoch ist die Wärmestrahlung: aktuell werden 418 MW von Mirova registriert. Der Lavastrom fließt durch die Apakhoncha-Rinne und entspringt einem Schlot, der bereits bei der letzten Tätigkeitsphase aktiv war.

Nach Angaben des Leiters des Klyuchevskaia-Oberservatoriums -Juri Demyanchuk- hat die Aktivität des Vulkans in den letzten Tagen stark zugenommen. In einem Zeitungsinterview äußerte er sich folgendermaßen: „Im Krater gab es Emissionen von glühendem Material bis zu einer Höhe von etwa 100 m über dem Kraterrand. Über die gesamte Länge des Lavastroms gibt es ein starkes Glühen. Die vulkanischen Erschütterungen haben dramatisch zugenommen.“ Es könnte also auf eine weitere Zunahme der vulkanischen Aktivität hinauslaufen. Heute wurden allerdings noch keine VONA-Warnungen über Aschewolken herausgegeben.

Ätna: neue Fotos aus dem NE-Krater

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiter aktiv. So berichtet Dr. Boris Behncke von einer neuen Eruption aus dem Sattelvent am Neuen Südostkrater. Mehrere Minuten lang stieß der Vulkan Vulkanasche und glühende Tephra aus. Der Nordostkrater ist ebenfalls weiterhin aktiv und erzeugt Lavaspattering, das sich bis hin zu keinen strombolianischen Eruptionen steigern kann. Nächtliche Bilder visualisieren das Geschehen.

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Payaca eruptiert strombolianisch

Am guatemaltekischen Pacaya sind noch 2 Lavaströme aktiv: einer ist 100 m lang und fließt Richtung Norden, ein zweiter Strom bringt es auf 150 m Länge und ist in westlicher Richtung unterwegs. Während die effusive Tätigkeit etwas an Schwung verloren hat, steigerte sich die strombolianische Aktivität. Sie fördert glühende Tephra bis zu 175 m über Kraterhöhe.

Santiaguito erzeugt Ascheeruptionen

Der Domvulkan Santiaguito generiert Ascheeruptionen, die bis auf einer Höhe von 3500 m aufsteigen. Manche der Ausbrüche werden von starken Gasjets begleitet, die Geräusche wie ein startendes Düsenflugzeug erzeugen. Nachts wurde Rotglut am Dom beobachtet. Dieser wächst langsam. Immer wieder lösen sich Schuttlawinen vom Dom. Sie fließen über seine Südflanke.

Kreta wurde von Erdbebenserie erschüttert

Die griechische Ägäis-Insel Kreta wurde von einer Erdbebenserie erschüttert. Sie begann heute Nacht um 0:30 Uhr mit einem Beben der Magnitude 5,1. Es folgten 14 schwächere Erdbeben und dann kam es um 4.11 Uhr zu der bislang stärksten Erschütterung Mw 5,2. Bis jetzt gab es dann 8 weitere Nachbeben. Die Epizentren befanden sich offshore, 44 km nördlich der Ortschaft Sitia. Bis zur Hauptstadt Kretas, Heraklion, sind es 144 km. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 21 km lokalisiert. Viele der 24 Erdbeben konnten von den Inselbewohnern wahrgenommen werden und rüttelten zahlreich Menschen aus dem Schlaf. Über größere Schäden liegen noch keine Meldungen vor. In der gleichen Region der Ägäis kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Erdbeben und man muss mit weiteren rechnen.

Mexiko: Erdbeben M 5,5

Die Küste des mexikanischen Bundesstaates Chiapas wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, ca. 90 km südlich von Las Brisas. Bis zur Grenze von Guatemala ist es von dort nicht weit. Der Erdbebenherd lag in 40 km Tiefe. Wie ein Blick auf die Karte enthüllt, sind Erdbeben in dieser Region keine Seltenheit. Sie stehen mit einer besonderen tektonischen Situation in Verbindung: Die meisten Erschütterungen ereignen sich entlang der Mittelamerikanischen Subduktionszone, doch auch im Landesinneren gibt ein eine große Störungszone entlang des Trans-Mexikanischen -Vulkangürtels. Bei dieser Störungszone handelt es sich wahrscheinlich um eine alte Subduktionszone, die durch eine Drehung der Erdschollen ins Landesinnere gewandert ist. entlang dieser Störung liegen die meisten Vulkane Mexikos.

Osterinsel: Erdbeben Mw 5,7

Die Region der Osterinsel wurde von einem Beben der Magnitude 5,7 heimgesucht. Die Erschütterung wurde 301 km südwestlich von Hanga Roa lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Die Osterinsel liegt mitten im Südpazifik und gehört politisch gesehen zu Chile. Um die Insel herum kommt es immer wieder zu Erdbeben vergleichbarer Magnituden.

Ätna: Video aus dem NE-Krater

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aus 2 Kratern aktiv. Satelliten-Aufnahmen enthüllen 2 thermische Anomalien: eine geht vom Neuen Südostkrater aus, der ja bekanntermaßen strombolianisch aktiv ist und vor wenigen Tagen phasenweise Asche ausgestoßen hat. Die 2. Anomalie manifestiert sich im Nordostkrater. Der Gipfelstürmer Elia Finocchiaro erklomm ihn gestern und brachte ein schönes Video der Aktivität im Krater mit. Solche Bilder vom Nordostkrater haben Seltenheitswert. Zu sehen sind 3 aktive Schlote aus denen Lava spritzt. Aus einem der kleinen Schlote wurde eine strombolianische Eruption generiert. Um die Schlote bilden sich bereits Kegel.

Der Tremor fluktuierte in den vergangenen 2 Tagen nicht mehr so stark. Dafür gab es weitere Erdbeben unter dem zentralen Kraterbereich, im Valle del Bove und an der Pernicana-Störungszone. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 170 MW. Sollte so ein Wert wiederholt gemessen werden, könnte es einen Intrakrater-Lavastrom geben.

Karymsky ist ausgebrochen

Der Karymsky liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und ist nach mehrwöchiger Ruhe wieder eruptiert. Das VAAC brachte in den letzten 48 Stunden 6 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m detektiert. Sie driftete in Richtung Südosten. Der Karymsky liegt in einer entlegenen Gegend Kamtschatkas und ist praktisch nur mit dem Hubschrauber erreichbar.

Klyuchevskoy: weitere Eruptionen

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy immer noch aktiv. Auf der Livecam sieht man eine rot illumierte Dampfwolke und gelegentliche strombolianische Eruptionen. Gestern wurden Aschewolken detektiert. Sie ließen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5500 m aufsteigen. Der Wind verfrachtete sie in südöstlicher Richtung. MIROVA verzeichnet eine moderate Wärmestrahlung.

Nevado del Ruiz in Eruption

In den letzten Tagen brachte das VAAC mehrere Meldungen zum Nevado del Ruiz in Kolumbien heraus.  Es wurden Aschewolken ausgestoßen, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufstiegen. Da der Gipfel des Vulkans vergletschert ist, reagieren die Behörden auch bei kleineren Eruptionen besorgt, weil Schmelzwasser Lahare auslösen könnte.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Gestern steigerte sich die Aktivität das Pacayas in Guatemala weiter. INSIVUMEH berichtet von 3 aktiven Lavaströme, die aus verschiedenen Schloten an der Basis des McKenney-Kraters gefördert wurden. Der längste Strom erreichte eine Länge von 400 m und floss in Richtung Nordosten. Der 2. Strom war 300 m lang und bewegte sich auf der Nordflanke, während ein dritter Lavastrom auf der Westflanke eine Länge von 200 m hatte. Lavaströme dort kamen in den letzten Monaten nicht vor. Darüber hinaus war der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. In der letzten Nacht scheint die Aktivität wieder etwas zurück gegangen zu sein: die nur noch moderate Wärmestrahlung, die bei MIROVA angezeigt wird, deutet darauf hin.

Update: MIROVA zeigt nun wieder eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 256 MW an. Es sind also weiterhin Lavaströme unterwegs.

La Palama: Seismischer Schwarm

Die Kanareninsel La Palma wurde gestern Morgen erneut von einem Schwarmbeben heimgesucht. Die Seismografen zeichneten 25 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 1.6 und 2.0 auf. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 20 und 45 km. In diesem Bereich der Asthenosphäre ist es für gewöhnlich aufsteigendes Magma, dass leichte Erschütterungen auslöst. Die Epizentren lagen im vulkanischen Süden der Insel.

Darüber hinaus ist die Seismizität auch in anderen Regionen der Kanaren erhöht. So bebte es ungewöhnlich oft im Bereich von Teneriffa und auch El Hierro wird weiterhin von sporadischen Beben heimgesucht. Es gibt zwar keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch, längerfristig betrachtet könnte es allerdings wieder zu einer Eruption kommen. Aussichtsreichster Kandidat ist meiner Meinung nach La Palma.

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Vergleich der Bebentätigkeit der letzten 3 Tage und 3 Monaten. © IGN

Piton Fourniase: Reduzierung der Alarmstufe

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion hat die seismische Tätigkeit soweit abgenommen, dass man am Sonntag den Zugang zur Caldera wieder öffnen möchte. Die Alarmstufe wurde auch „1“ gesetzt. In den letzten 2 Wochen wurde eine ungewöhnlich lang anhaltende seismische Krise registriert, die von Inflation unter dem Gipfel und unter der Ostflanke des Glutofens begleitet wurde.

USA: Hurrikan Delta nimmt Kurs auf Louisiana

Im Golf von Mexiko ist erneut ein starker Hurrikane auf Kollisionskurs mit dem amerikanischen Festland und wird in den nächsten Stunden den Landfall proben und die Küste von Louisiana erreichen. Dort wurden bereits Schutzmaßnahmen und Evakuierungen eingeleitet. Zuvor überquerte der Sturm als Hurrikan der Kategorie 4 den Golf von Mexiko. Vor wenigen Stunden wurde er allerdings auf Kategorie 3 Herabgestuft. In Mexiko richtete Delta einigen Schaden an, als er am Mittwoch die Touristenorte Cozumel und Cancun heimsuchte. Hier wurde vorsorglich der Strom für 228.000 Haushalte abgestellt.

Erst vor 6 Wochen wurde Louisiana von Hurrikan Laura getroffen. Delta scheint dem Weg von Laura zu folgen. Für die Menschen dort stehen weniger rosige Zeiten bevor.

Pacaya: Update 09.10.20

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya führt heute die Schlagzeilen an, da er mindestens 2 Lavaströme eruptiert. Sie entspringen der Basis des Intrakraterkegels im McKenney Krater und erzeugen ein thermisches Signal mit 333 MW Leistung. Die Ströme fließen auf der Südost- und Nordostflanke und teilen sich in mehrere Arme. Von der Front der Ströme gehen Schuttlawinen ab. Genaue Längenangaben fehlen noch. INSIVUMEH berichtete gestern von nur einem Strom auf der Südflanke. Er hatte eine Länge von 250 m. Der längere der beiden Ströme wird heute auch in dieser Größenordnung liegen. Darüber hinaus ist der Pacaya strombolianisch aktiv und lässt glühende Tephra bis zu 100 m hoch aufsteigen. Die Eruption ist von Guatemala-City aus zu sehen. Auf Twitter wurden zahlreiche Bilder geteilt.

Klyuchevskoy löst VONA-Warnung aus

Auf Kamtschatka eruptiert der Klyuchevskoy weiter. Momentan ist er strombolianisch aktiv und scheint auch einen kurzen Lavastrom zu fördern. Heute Nacht stieß er eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 5500 m aufgestiegen war. Das VAAC warnte den Flugverkehr vor Vulkanasche in der Luft.

Ätna mit weiteren Erdbeben

Vorgestern gab es am Ätna mehrere interessante Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,9 und manifestierte sich 1100 m östlich vom Zentralkrater. Das Hypozentrum lag in nur 700 m Tiefe. In der gleichen Region gab es 4 weitere Erschütterungen. Im Norden des Vulkans ereignete sich ein Beben M 2,7, welches sich an der Pernicana-Störung manifestierte. Auch dieses Beben lag sehr flach. Das INGV lokalisierte den Erdbebenherd in nur 600 m Tiefe. Es gab ein weiteres Beben M 1,2. Die Beben an der Störungszone sind tektonischen Ursprungs, könnten aber dennoch Indikatoren für Magmenaufstieg sein, da das Magma auf die Störungszonen drücken kann und so in der Lage ist Erdbeben auszulösen. Betrachtet man die Erdbeben der letzten 4 Wochen (Karte), dann erkennt man, dass sich mehrere Bebencluster gebildet haben. Mindestens 2 der Cluster sind mit den großen Störungszonen assoziiert: Nahe der Ostküste bebete es an der Timpe-Störungszone und im Norden an der Pernicana-Störungszone.

Natürlich ist Ätna nicht nur seismisch aktiv, sondern auch eruptiv. In den letzten Tagen setzten sich die Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters fort. Es kam zu Strombolianern und Phasen mit Ascheausstoß. Der Tremor fluktuiert an der Grenze zum roten Bereich. Es gibt keine Indikatoren für kurzfristige Änderungen im Eruptionsgeschehen. Mittelfristig betrachtet könnte sich wieder eine intensivere Eruptionsphase zusammenbrauen.