Starke Erdbebenserie in Äthiopien geht weiter – 28 Beben seit 30. Dezember
Die starke Erdbebenserie bei Awash in Äthiopien geht weiter: Seit dem 20. Dezember wurden 28 Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,3 und 5,1 registriert. Die Hypozentren der meisten Beben wurden mit 10 Kilometern Tiefe angegeben, wobei es sich um fixierte Tiefen handelt, da die genauen Werte nicht ermittelt werden konnten. Einige wenige Beben haben andere Tiefenangaben. Sie schwanken zwischen 4 km und 53 km. Die Epizentren streuten auch über ein größeres Areal um die Stadt Awash, dort, wo sich das Ostafrikanische Riftvalley zum Afar-Dreieck weitet. In der Region liegen die Vulkane Fentale und Dofan, doch direkt unter den Vulkanen gibt es praktisch keine Beben.
Die Erdbebenserie begann im September 2024. Ihre Intensität fluktuiert und war zwischen Mitte November und Dezember recht schwach, nahm insbesondere in der letzten Woche aber wieder deutlich zu. Die Beben verursachten bis jetzt einige Schäden an der Infrastruktur. Meistens wurde von Rissen in Straßen und Gebäuden berichtet, es stürzten aber auch einige Mauern ein. Die Bevölkerung ist beunruhigt, zumal es nur wenig Feedback von Wissenschaftlern und Behörden gibt. Man fühlt sich alleingelassen.
Es gab Spekulationen über eine Magmenintrusion in den Untergrund, die im Oktober durch eine (von inoffizieller Seite erstellte) InSAR-Grafik genährt wurde, die eine vermeintliche Bodenhebung im Bereich des Flusses Awash zeigte. Nun nahm ein Geoforscher der Universität Addis Abeba Stellung zu den Vorfällen: Dr. Elias Lewi, Direktor für Geophysik und Weltraumwissenschaften an der Universität Addis Abeba, erklärte in einem Interview mit der Zeitung „Addis Standard“, dass die Erdbeben vermutlich durch tektonische Prozesse innerhalb von basaltischen Gesteinsformationen hervorgerufen werden und voraussichtlich noch eine Weile anhalten werden.
Riftvalley und Afar-Dreieck stellen divergente Plattengrenzen dar, in denen durch tektonische Prozesse eine Extension der Erdkruste verursacht wird. Dieses Phänomen schafft Schwächezonen, durch die Magma aufsteigen kann. Langfristig gesehen können also auch tektonische Prozesse zu Eruptionen in dieser Gegend führen.
Sakurajima mit neuer Eruptionsserie -Vulkanasche in 2700 m Höhe
Der japanische Vulkan Sakurajima startete gut ins neue Jahr und löste beim VAAC Tokio die ersten 4 VONA-Meldungen in 2025 aus. Demnach erzeugten explosive Eruptionen Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstiegen und in südwestlicher Richtung geweht wurden. Der stärkste Ausbruch manifestierte sich heute Nachmittag gegen 14:44:00 Uhr japanischer Zeit und war bei bestem Wetter via Livestream zu beobachten gewesen. Bei wenig Wind über dem Krater stieg die Aschewolke zunächst einige Hundert Meter schön senkrecht auf, bevor sie seitwärts verdriftet wurde.
Das JMA brachte zu dieser Eruption bislang nur eine kurze Notiz heraus, nach der Vulkanasche eine Höhe von 1300 m über dem Krater erreichte.
Bei Eruptionen Ende Dezember wurde Asche in 2200 m Höhe über dem Krater detektiert. Es kam zu Aschenniederschlägen in Vulkannähe. Größere Tephrablöcke wurden über 1 Kilometer weit ausgeworfen und landeten unterhalb der 7. seismischen Messstation am Vulkanhang.
Während am Sakurajima selbst eine leichte Subsidenz infolge von Deflation festgestellt wird, die vor gut einem Jahr begann, scheint sich der tiefere Untergrund der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt, weiter auszudehnen. Dort sammelt sich ein größerer Magmenkörper und die Vulkanologen sehen ein großes Risiko für stärkere Eruptionen, die innerhalb von Monaten einsetzen könnten.
Zwischen dem 27. und 30. Dezember war die Seismizität unter dem Sakurajima vergleichsweise gering. Am 28. Dezember wurden aber immerhin 10 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxidausstoß wird als hoch eingestuft, ohne genauere Angaben zu machen.
Der Sakurajima gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans und wetteifert mit dem südlich gelegenen Suwanose-jima um den ersten Platz in Bezug auf die Anzahl der Ascheeruptionen. Vergleicht man die Anzahl der VONA-Meldungen im abgelaufenen Jahr, dann liegt der Suwanose-jima mit 342 Meldungen vor dem Sakurajima, der es auf 207 Meldungen brachte. Dafür sind die Explosionen am letzteren Vulkan oft stärker als am Suwanose-jima. Heute gab es von ihm bis jetzt aber nur 2 VONA-Meldungen.
Lahar am Santiaguito Warnung vor 1 m großen Blöcken im Schlammstrom
Die erste Meldung des neuen Jahres handelt vom guatemaltekischen Vulkan Santiaguito, der in den letzten Wochen hier häufiger Erwähnung fand: Starke Regenfälle lösten einen Lahar aus, der von der Südwestflanke des Lavadoms ausging und durch eine der Abflussrinnen in Richtung einer Hacienda floss. Die Katastrophenschutzbehörde CONRED gab eine Warnung heraus, in der davor gewarnt wird, dass der Lahar nicht nur aus Schlamm bestand, sondern bis zu einem Meter durchmessende Blöcke mit sich führte. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Abgängen kommt. Menschen sollten vor allem Flussläufe und Schluchten meiden, da es hier bereits durch kleine Lahare besonders gefährlich werden kann.
Lahare entstehen in erster Linie dann, wenn sich Regenwasser und bereits abgelagerte Vulkanasche auf einem Vulkanhang vermischen und so Schlamm bilden. Dabei werden oft nicht nur große Lavablöcke mobilisiert, sondern auch Äste und Baumstämme. Besonders gefährlich kann es auf Brücken werden, wenn die mitgeführte Fracht an Brückenpfeilern hängen bleibt und so einen Damm bildet. Innerhalb von Sekunden kann ein Lahar dann die Brücke überfluten oder im Extremfall sogar einreißen.
Unwetter verursachte nicht nur Lahar, sondern auch Überflutungen in Quetzaltenango Der Regen kam in Form eines starken Unwetters, das in der Region um den Vulkan Überschwemmungen verursachte. So wurden aus Quetzaltenango, der größten Stadt am Santa Maria/ Santiaguito, Bilder in sozialen Medien geteilt, die überflutete Straßen und eingestürzte Mauern zeigen.
Obwohl Trockenzeit in Guatemala ist, scheint das Wetter zu machen, was es will, denn in den letzten Wochen kam es häufiger zu vergleichbaren Unwettern. Ein Vnet-Leser Thoma schrieb mir heute Morgen, dass er Silvester auf dem Fuego verbrachte: Der Vulkan eruptierte bis zu 8 Mal in der Stunde, pausierte zwischendurch aber auch mal länger. Zudem verhinderte am Aufstiegstag Nebel stundenlang die Sicht auf das Feuerwerk. Er meinte, dieses Jahr würde es in Guatemala keine richtige Trockenzeit geben und das Wetter wäre sehr durchwachsen.
Doch zurück zum Santiaguito: Der Domvulkan erzeugt zwischen 1 und 4 Explosionen pro Stunde. Vom Dom und von dem Frontbereich des gedeckelten Lavastroms gehen glühende Schuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme ab. Bereits gestern wurde nicht ausgeschlossen, dass es zu Laharen kommen könnte.
Lavafontänen am Kilauea weiter aktiv – Das wohl schönste Feuerwerk zum Jahreswechsel
Den letzten Artikel des Jahres widme ich dem Kilauea auf Hawaii, der im ausgehenden Jahr für mache Meldung gut war und uns mit seiner Aktivität unterhielt, ohne dass jemand zu Schaden kam. In diesem Sinne verabschiedet der hawaiianische Vulkan das alte Jahr und begrüßt das Neue mit seinem spektakulären Feuerwerk, dass aus der Sicht eines Vulkanomanen wohl das schönste Feuerwerk der Welt sein dürfte.
Die beiden Lavafontänen, die aus den Schloten am südwestlichen Rand des Kraterbodens aufsteigen, speisen seit nunmehr 3 Tagen einen sekundären Lavasee, der sich über die Hälfte des Kraterbodens ausgebreitet hat. Von der Lavafläche wird eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 4554 MW emittiert. Letzte Nacht lag der Wert bei über 5000 MW.
Einen HVO-Statusbericht gibt es heute nicht, dafür wurde aber ein Interferogramm veröffentlicht, das die Bodenverformungen zeigt, die im Zeitraum 17. bis 29. Dezember detektiert wurden. Ein Farbdurchgang entspricht einer Höhenänderung des Bodens um 2,8 Zentimeter. Auf dem Bild erkennt man zwei konzentrische Zonen mit Bodendeformationen. Dort, wo sie sich berühren, weitete sich der Boden, als intrudierendes Magma den Dyke schuf, aus dem nun die Lava läuft.
Die öffentlich abrufbaren Messdaten sind heute etwas eindeutiger als es in den letzten Tagen der Fall war und es ist ersichtlich, dass mit dem Beginn der dritten Eruptionsphase eine Deflation einsetzte, in deren Folge der Boden abzusinken begann.
Die Erdbebentätigkeit im Bereich des Gipfels ist gering. Erdbeben in größerer Tiefe gibt es dafür weiterhin in der Nähe von Pahala. Auf dem Seismogramm ist zu erkennen, dass sich der Tremor in den letzten Stunden etwas erhöhte. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich aus den Daten nicht ablesen, aber trotzdem könnte der Ausbruch bereits in den nächsten Stunden aufhören oder erneut pausieren. Vulkanausbrüche sind dynamische Prozesse und nur schwer zu prognostizieren.
DWD veröffentlichte Jahresbilanz zum Deutschlandklima: Zu warm und zu nass!
Die Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für 2024 zeigt ein außergewöhnlich warmes und niederschlagsreiches Jahr. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,9 Grad war es das wärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Diese Temperatur lag 2,7 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 1,6 Grad über dem Durchschnitt der wärmeren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Laut DWD setzt sich der beschleunigte Erwärmungstrend in Deutschland fort. Damit liegt Deutschland weit über dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens.
Im Vergleich zum Vorjahr war 2024 um durchschnittlich 0,3 Grad wärmer.
Das Jahr brachte zudem ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. Mit 903 Litern pro Quadratmeter wurde der Durchschnitt der Referenzzeiträume deutlich übertroffen. Gleichzeitig verzeichnete die Sonnenscheindauer mit etwa 1.700 Stunden ebenfalls einen Rekord, während der bisherige Vergleichswert bei 1.544 Stunden lag.
Global gesehen war 2024 ebenfalls das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, wie die Weltmeteorologieorganisation (WMO) mitteilte. Häufigere und intensivere Wetterextreme zeugen von der fortschreitenden Erderwärmung. Im Gegensatz zu früheren Prognosen wurde das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens schon 2024 überschritten, was die Dringlichkeit klimapolitischer Maßnahmen verdeutlicht.
Meteorologen warnen vor weiteren Temperaturanstiegen, die bis Ende des Jahrhunderts Höchstwerte von 46 bis 48 Grad in Deutschland erreichen könnten. Dieses Szenario wäre eine enorme Herausforderung für die Infrastruktur und die Bevölkerung des Landes. Auch ohne das wärmende Phänomen El Niño sind weltweit alle Ozeanflächen ungewöhnlich stark erwärmt, was die globale Temperaturentwicklung zusätzlich beschleunigt.
Die niedrigste Temperatur des Jahres wurde im Januar in Leutkirch-Herlazhofen (Baden-Württemberg) mit minus 19,5 Grad gemessen, während der Höchstwert von 36,5 Grad am 13. August in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) verzeichnet wurde.
Tatsächlich empfinde ich eine große Differenz zu den DWD-Daten und meiner subjektiven Wahrnehmung. Zwar stimme ich damit überein, dass 2024 außergewöhnlich feucht war, doch von überdurchschnittlich viel Sonnenschein oder besonderer Hitze im Sommer habe ich im Ruhrgebiet nichts mitbekommen. Eher im Gegenteil: Ich empfand den Sommer durchweg viel wolkenreicher und kühler als etwa die Rekordsommer zwischen 2017–2020. Die Winter sind momentan zwar mild und frostfrei, dafür aber auch ständig bewölkt und zu feucht.
NRW mit Solarpflicht bei Neubauten
Diese Beobachtungen bringen mich auf die neu eingeführte Solaranlagenpflicht für Neubauten in NRW. Ich habe selbst ein kleines Balkonkraftwerk und beobachte seine Stromerzeugung genau, da ich abschätzen will, ob sich die Anschaffung einer größeren Anlage lohnt: Während im Sommer gut Strom produziert wird, geht die Ausbeute zwischen November und März gegen Null! Ausgerechnet dann, wenn man am meisten Strom braucht. Außerdem muss man bedenken, dass auch im Sommer der Strom am meisten dann fließt, wenn normal Berufstätige außer Haus sind, was den Eigenverbrauch ohne teuren Batteriespeicher minimiert. Bei einer Einspeisevergütung von ca. 8 Cent pro Kilowattstunde und 30 Cent, wenn ich Strom selbst kaufe, kommt es mir auch nicht gerade wie ein gutes Geschäft vor! Warum in Gottes Namen sollte ich Strom produzieren und ihn für 1/4 seines Verkaufspreises den Netzbetreibern zur Verfügung stellen?
Tatsächlich führt die Überproduktion des Ökostroms im Sommer dazu, dass die Netze zu überlasten drohen und der Strom ins Ausland verschenkt werden muss. Im Winter hingegen muss Deutschland immer mehr aus dem Ausland importieren. Vor diesem Hintergrund erscheinen mir die Ökostromstatistiken, nach denen in Deutschland erzeugter Strom zu mehr als 60 % alternativ erzeugt wurde, fragwürdig. Ach so, alternativ hergestellt vielleicht, aber ist da der gesamte verbrauchte (also auch importierte) Strom eingerechnet? Offenbar gibt es eine nicht zu unterschätzende Diskrepanz zwischen offiziellen Statistiken und den subjektiven Erfahrungen und Empfindungen.
Natürlich macht die Solarpflicht in NRW eins: Sie treibt neben dem Gebäudeenergiegesetz und den ganzen anderen Vorschriften die Baukosten derart in die Höhe, dass bezahlbares Wohneigentum, aber auch Mietwohnungen weiterhin eine Illusion bleiben.
Aktivität am Kanlaon weiter erhöht – Vulkanasche in 2400 m Höhe
Auf der philippinischen Insel Negros ist der Kanlaon weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 6 VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen und gen Westen driften. Es kommt zu leichten Aschenniederschlägen in Orten am Fuß des Vulkans. Gehöfte und Dörfer in einer 12 Kilometer durchmessenden Zone um den Gipfel des Kanlaons bleiben evakuiert und eine Besteigung des Vulkans ist verboten.
Die geophysikalischen Parameter deuten darauf hin, dass es in nächster Zeit eine weitere Verstärkung der vulkanischen Aktivität geben könnte. Zum einen emittiert der Kanlaon sehr viel Schwefeldioxid, zum anderen ist seine Seismizität erhöht. Gestern registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 26 vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei neun dieser Erschütterungen handelte es sich um vulkanischen Tremor, der bis zu 76 Minuten anhielt. Zudem wurden 9 seismische Signale in Zusammenhang mit der eruptiven Tätigkeit detektiert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei über 7000 Tonnen am Tag. Am Vortag waren die Werte ähnlich hoch. Die Vulkanologen empfehlen dem Zivilschutz und der Bevölkerung, sich auf stärkere Eruptionen vorzubereiten. Sorgen um Sicherheit Evakuierter und Plünderungen leerstehender Gebäude
In diesem Sinn wurden gestern bei einer Versammlung von lokalen Behörden mit der Kanlaon-Task-Force bestehende und künftige Notfallpläne besprochen. Die Leiter der Organisation RIACC stellten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden in den Fokus, und betonten die Verbesserung der Zugänglichkeit von Notfallplänen über ein zentrales Google Drive und die Nutzung des Quick Response Fund. Das Landwirtschaftsministerium arbeitet zudem an einem Rehabilitationsplan für betroffene Landwirte.
Zu den zentralen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, gehören der Schutz von Binnenvertriebenen (vor allem von Frauen und Kindern) in Evakuierungszentren, die Auswirkungen von Ascheregen auf die Landwirtschaft und die Sicherung der erweiterten Gefahrenzone (EDZ) um La Castellana. Geplante Maßnahmen umfassen Fußpatrouillen der Polizei, verstärkte Sicherheitspräsenz, die Bewertung der Lebensmittelsicherheit in Evakuierungszentren und die Verwaltung der EDZ-Zugangspunkte. Offenbar gibt es Probleme mit der Sicherheit Schutzbedürftiger und Sorge um Plünderungen evakuierter Gebäude. Probleme, die es auch in anderen Ländern gibt, sobald Orte evakuiert werden. Ich denke da speziell an Grindavik auf Island und Leilani auf Hawaii, wo man sich in den letzten Jahren mit ähnlichen Sorgen konfrontiert sah.
Die Taskforce verpflichtet sich, eng mit lokalen Regierungseinheiten und nationalen Behörden zusammenzuarbeiten, um Sicherheit und Schutz der betroffenen Gemeinden zu gewährleisten und die Herausforderungen eines möglichen Ausbruchs proaktiv zu bewältigen.
Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Küstenebene am Kilauea auf Hawaii
Ein Erdbeben der Magnitude Mb 4,2 erschütterte die Küstenregion nahe dem Kīlauea-Vulkan auf Hawaii. Das Epizentrum wurde knapp 2 Kilometer südwestlich von Pāhala lokalisiert, der Erdbebenherd lag in 31 Kilometern Tiefe. In Pāhala war das Beben deutlich zu spüren. Etwa 15 Minuten später folgte ein Nachbeben der Magnitude Mb 3,5.
Wie das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) mitteilte, steht das Erdbeben im Zusammenhang mit der seit 2019 anhaltenden Erdbebensequenz, die als Folge des Schmelzaufstiegs in einem tief gelegenen Magmenkörper interpretiert wird. Dieser Magmenkörper soll flacher liegende Reservoirs speisen, die sowohl den Kīlauea als auch den Mauna Loa mit Magma versorgen.
Lavafontänen-Aktivität geht weiter
Neben der anhaltenden Erdbebensequenz bleibt auch die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kīlauea aktiv. Zur Morgendämmerung war die Lavafontäne aus dem Schlot am südwestlichen Kraterrand kleiner als am Vortag zur gleichen Zeit. Trotz der geringeren Höhe hat sich die Lava weiter über den Kraterboden ausgebreitet. Während gestern etwa 20 % des Kraterbodens mit Lava bedeckt waren, wird die bedeckte Fläche heute auf um gut 50% größer als gestern sein. Dementsprechend zeigt MIROVA eine höhere Thermalstrahlung als gestern an, sie hatte heute Nacht eine Leistung von mehr als 4000 MW.
Im morgendlichen HVO-Update wurde gemeldet, dass die Lavafontäne im Verlauf des gestrigen Tages weiter zugenommen hatte. Die Erdbebenaktivität blieb dabei im Gipfelbereich gering, der Schwefeldioxid-Ausstoß war und ist weiterhin erhöht, liegt jedoch deutlich unter dem Niveau der initialen Eruptionsphase.
Im Bereich der oberen Riftzonen gab es eine geringe Seismizität, in Verbindung mit schwachen Bodendeformationen. Es ist unwahrscheinlich, dass es hier zu einer Eruption kommt, während der Ausbruch in der Caldera weitergeht. Unsichere Prognosen
Die derzeit öffentlich zugänglichen GPS-Messungen liefern keine eindeutigen Hinweise, weshalb Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption schwierig sind. Vulkanologen weisen darauf hin, dass dies der sechste Ausbruch innerhalb der Caldera seit 2020 ist. Die bisherigen Eruptionen dauerten unterschiedlich lang, wobei es gelegentlich zu Fluktuationen kam, die auch nach der Initialphase eine Intensivierung der Aktivität zur Folge hatten.
Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht derzeit nicht, jedoch kann es im Umfeld der Caldera zu Luftverschmutzungen durch vulkanische Gase kommen, die eine Gesundheitsgefährdung darstellen könnten.
Erdbebenserie in Äthiopien verstärkte sich – 17 Erschütterungen seit gestern
Datum 30.12.24 | Zeit: 22:20:41 UTC | Koordinaten: 9.290 ; 40.055 | Tiefe: 10 km | Mb 5,1
Die Erdbebenserie in der äthiopischen Awash-Region hat sich weiter intensiviert: Seit gestern wurden vom EMSC 17 Erdbeben mit Magnitude größer als 4 festgestellt. Das Stärkste brachte es auf Mb 5,1. Das Hypozentrum wurde wieder in 10 Kilometern Tiefe fixiert, vermutlich, weil mangels eines vernünftigen seismischen Netzwerks keine genaue Bestimmung der Herdtiefe möglich ist. Aus gleichem Grund können auch nur Erdbeben ab M 4,0 registriert werden. Das Epizentrum wurde 46 km nördlich von Metahāra verortet. Der Vulkan Fentale liegt ca. 37 Kilometer südlich des Epizentrums. Das Beben befand sich aber in der Nähe der Region, in der im Oktober Bodenhebung detektiert wurde. Die Epizentren der meisten anderen Erschütterungen liegen zwar in dem gleichen Areal, doch es gibt auch Beben, die gut 30 Kilometer südlich des Vulkans detektiert wurden, wobei man sich fragen darf, wie genau die Lokalisierungen sind.
In den sozialen Medien berichtet eine Reisegruppe um den Reiseleiter und Geographen Enku Muluegta über die Erdbebentätigkeit. Demnach konzentrieren sich die Beben auf einem Bereich unterhalb eines neu entstandenen Geothermalgebietes, das in der Keseme genannten Region liegt. Das Gebiet liegt wohl in der Nähe des bis jetzt nicht in Erscheinung getretenen Schildvulkans Dofan, der sich am Rand der Awash-Ebene erhebt. Es schaut also danach aus, als würden die Erdbeben weniger mit dem Fentale in Verbindung stehen, sondern mehr mit dem Dofan, vorausgesetzt, sie sind nicht rein tektonischer Natur.
Neben den messbaren Beben gibt es noch eine nicht weiter genannte Anzahl schwächerer, aber dennoch fühlbarer Erdstöße. Die stärkeren Beben führen zu deutlichen Wacklern, die auch auf Videoaufnahmen dokumentiert wurden. Sie verursachten auch infrastrukturelle Schäden. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Risse in Straßen und Gebäuden. Zu Beginn der Erdbebenserie wurde berichtet, dass es größere Spaltenbildungen im Boden gab. Außerdem kam es zu einer phreatischen Eruption im oben beschriebenen Thermalgebiet. Die stärkeren Beben sind sogar in der Hauptstadt Addis Abeba zu spüren.
Schwarmbeben bei Eldey auf Island aus mehr als 200 Einzelbeben – Erschütterungen bis zur Katla
Das Schwarmbeben beim Palagonitfelsen Eldey vor der Südwestspitze der isländischen Reykjanes-Halbinsel, das am frühen Morgen des 29. Dezembers begann, setzte sich bis heute Morgen mit verringerter Intensität fort. Das IMO (Icelandic Meteorological Office) registrierte mehr als 200 Einzelbeben. Zwei davon hatten Magnituden über 3: Zu Beginn der Serie ereignete sich ein Beben der Stärke M 3,2, während sich am Nachmittag das bislang stärkste Beben der Serie mit einer Magnitude von M 3,6 manifestierte. Dieses Beben hatte seinen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe und ein Epizentrum 3,7 Kilometer nord-nordöstlich von Eldey. Die IMO-Wissenschaftler stuften diesen Erdbebenschwarm als „schwach“ ein, wobei er meiner Einschätzung nach durchaus zu den intensiveren Schwärmen zählt, auch wenn solche Ereignisse noch erheblich stärker ausfallen können. Der Schwarm beeinflusste auch einen größeren Umkreis in Südisland und führte zu einer erhöhten Seismizität bis hin zur Katla unter dem Gletscher Mýrdalsjökull. Dort bebte es überwiegend nordwestlich des Gletschers, außerhalb der Caldera. Auch im Bereich der Hekla wurden einige Erschütterungen registriert.
Bemerkenswert ist zudem ein Beben der Stärke M 3,8, das sich gestern um 16:26 UTC am Bárðarbunga ereignete. Das Hypozentrum lag in 3,9 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 5,3 Kilometer nordöstlich von Bárðarbunga lokalisiert wurde. Dabei handelt es sich um einen großen Zentralvulkan unter dem Gletscher Vatnajökull. Innerhalb des Einzugsbereichs des Gletschers wurden in den letzten 48 Stunden 21 Erdbeben verzeichnet. Einige dieser Erschütterungen stehen in Verbindung mit der Askja-Caldera nördlich des Vatnajökull, wo eine anhaltende Bodenhebung seit Juli 2021 mittlerweile 81 Zentimeter erreicht hat. Auf der Reykjanes-Halbinsel selbst war die Seismizität in den letzten 24 Stunden gering. Die Messwerte zur Bodenhebung im Svartsengi-Gebiet (und darüber hinaus) zeigen weiterhin einen Rücksetzer an, der vermutlich auf Messungenauigkeiten zurückzuführen ist. Eine detaillierte Betrachtung der GNSS-Messdaten zeigt jedoch an den Stationen im Südwesten des Gebiets – insbesondere an den Stationen GEVK und Eldvörp – einen länger anhaltenden Rücksetzer, der einem Muster entspricht, das vor den letzten Eruptionen beobachtet wurde. Die Messstation GEVK liegt westlich von Grindavík. Es ist nicht auszuschließen, dass Magma unterirdisch abfließt, wobei unklar bleibt, wohin. Eine bevorstehende Eruption so kurz nach dem Ende der vorherigen erscheint zwar unwahrscheinlich, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.