Vulkan-Update 08.03.21: Ätna, Pacaya, Sinabung

Vulkane.net startet die neue Update-Woche mit einer Nachlese zum gestrigen Ätna-Paroxysmus, den anhaltenden Eruptionen der Vulkane Pacaya und Sinabung. Außerdem ist der Suwanose-jima weiter munter.

Ätna: fantastisches Video

Der Paroxysmus vom Sonntag lief doch nicht so im Verborgenen ab, wie es die gängigen Live-Cam-Views haben vermuten lassen. Die Wolken hingen ziemlich tief am Berg und verhüllten überwiegend die Sicht aus dem Südosten. Oberhalb von 1800 Höhenmetern war die Sicht gut und das Licht zum Sonnenaufgang einmalig. So gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ einige fantastische Videos lokaler Kameraleute zu bewundern. Eins zeig ich Euch hier.

Darüber hinaus gibt es vom Ätna zu berichten, dass die Seismizität auf dem tiefsten Stand seit Monaten angelangt ist. Es werden nur noch vergleichsweise wenige Erdbeben registriert. Die meisten Epizentren befinden sich unter dem Gipfelbereich. Es gibt 2 kleinere Cluster im Norden und Süden des Vulkans. Das könnte bedeuten, dass entweder weniger Magma aufsteigt, oder das die Aufstiegswege frei sind und kein Gestein mehr bricht. Außerdem nehmen die Paroxysmen Druck aus dem System, was die Störungszonen zu entlasten scheint. Es bleibt spannend, wie lange die aktuelle Paroxysmen-Serie anhalten wird. Die 2011-er Serie zählte 66 Paroxysmen.

Pacaya: Aschewolken detektiert

Der Pacaya in Guatemala bleibt fleißig und speit auch heute Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 3400 m. Sie driftet in südwestlicher Richtung. Explosionen verteilen größere Lavafragmente in einem Umkreis von 400 m um den Krater. Auf der Südflanke sind 2 Lavaströme unterwegs, die bis zu 500 m lang sind.

Sinabung emittiert Asche

Auf Sumatra emittiert der Sinabung Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 3700 m. der Wind transportiert die Asche in Richtung Nordwesten. In den ersten 6 Stunden des Tages wurden 16 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist deutlich zurückgegangen und die Situation scheint sich weiter zu entspannen.

Suwanose-jima in Eruption

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima bleibt aktiv. Es gibt strombolianische Eruptionen und Vulkanasche wurde in 1800 m Höhe registriert. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben ist weiter hoch, allerdings nahm der Tremor ab.

Vulkan-Update 07.03.21: Ätna-Paroxysmus

Im Vulkan-Update zum Sonntag geht es um den 10. Paroxysmus, der sich am Ätna in direkter Folge ereignete. Der Sangay erzeugte eine größere Ascheeruption. Außerdem gibt es ein neues Foto vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière.

Ätna: Paroxysmus No. 10

In den frühen Morgenstunden ereignete sich am Ätna ein neuer Paroxysmus. Es war der 10. in Folge und der 12. seit Beginn der Ausbrüche im Dezember 2020. Die Aktivitätssteigerung begann mitten in der Nacht und bei starker Bewölkung, so dass diesmal vergleichsweise wenige Neugierige das Schauspiel verfolgten. Auf dem Tremor-Graph erkennt man mehrere Zacken in der Tremoramplitude und die Eruptionen steigerten sich vergleichsweise langsam. Der Tremor begann etwa ab 2.30 UCT langsam zu steigen. Die Hauptphase der paroxysmalen Eruption stellte sich gegen 6.00 UCT ein und endete 45 Minuten später. Nimmt man die Tremor-Amplitude als Maßstab, dürfte es einen kurzen, aber starken Eruptionshöhepunkt gegeben haben. Das wird auch durch die Angaben des VAAC Toulouse bestätigt. Die Satelliten detektierten Vulkanasche in 10.700 m Höhe. Vulkanasche, Lapilli und kleinere Blöcke regneten in den Ortschaften östlich des Vulkans nieder. Jetzt erkennt am auf der Montagnola-Thermalcam, dass der gesamte Südostkrater mit glühender Tephra eingedeckt wurde. Über die Größe der Lavaströme lässt sich derzeit nichts sagen, da die tieferen Regionen des Vulkans noch in Wolken gehüllt sind und die Thermalcams weiter unten keine Sicht haben.

Sangay eruptiert Vulkanasche

In Ecuador eruptierte des Sangay eine Aschewolke, die höher aufstieg als üblich. Direkt über den Vulkan detektierte das VAAC Asche in einer Höhe von 8200 m. Weiter im Südwesten stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 12.100 m auf.

Soufrière: Lavadom deutlich gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Dom im Krater des Vulkans Soufrière deutlich gewachsen. Er ähnelt einem langgestreckten Pfannkuchen und erreicht nun das Fumarolenfeld am Rand des alten Doms. Der Dom ist mit einem sehr zähen Lavastrom zu vergleichen und weist Parallelen zum ersten Dom des Vulkans Sinabung auf Sumatra auf, der seit Dezember 2013 wuchs. Mit dem Unterschied, dass der Dom am Sinabung eine Lavazunge bildete, die bis auf den Hang des Vulkans hinabreichte und von der es immer wieder Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme abgingen. Eine Gefahr, die ich am Soufrière nicht sehe, da der Dom schön eingekesselt ist.

Erdbeben-Update 07.03.21: Island M 5,0

Auf Reykjanes hält der Erdbebenschwarm weiter an. Heute Morgen meldete IMO bereits mehr als 500 Erschütterungen seit Mitternacht. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 3,3. Insgesamt ist die Aktivität rückläufig und es stellt sich die Frage, ob es einen neuen Puls eben wird. Am Sonntag wurden 2800 (!) Erschütterungen registriert. Seit Beginn des Schwarmbebens sind weit mehr als 20.000 Erdstöße aufgetreten.

Einige Forscher postulieren bereits, dass das die Vorboten einer neuen Eruptionsphase auf Reykjanes sind, die Jahrzehnte, oder sogar Jahrhunderte andauern könnte. Allerdings wurde das auch bereits vermutet, als Bardarbunga aktiv war. Fest steht, dass die Seismik ungewöhnlich hoch ist, selbst für isländische Verhältnisse. Aber was weiß man schon darüber, denn die Seismik wird ja erst seit einigen Jahrzehnten systematisch überwacht? Bis jetzt versagten noch die allermeisten Prognosen, was das Verhalten der Vulkane auf Island anbelangt: werde Grimsvötn, noch Katla, oder Hekla kamen bisher und auch der Öræfajökull konnte sich letztendlich nicht zu einer Eruption durchringen. Allerdings ist es recht klar, dass unter Reykjanes bereits seit Herbst 2019 vermehrt Erdbeben stattfinden und mehrere Schwarmbeben eindeutig mit Magmenintrusion zusammenhingen. Das wir hier früher, oder später einen Vulkanausbruch erleben werden ist nicht unwahrscheinlich.

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gab es ein neues Erdbeben mit einer Magnitude von 5. Laut IMO wurde der Erdstoß um 02:02 Uhr detektiert. Das Epizentrum befand sich etwa 3 km west-süd-westlich von Fagradalsfjall. Bereits um 0:22 Uhr wurde eine kurze Tremorphase registriert. Sie dauerte 20 Minuten und ist an der Grafik dadurch zu erkennen, dass auch die Frequenzbänder 0,5-1 Hz und 1-2 Hz ausschlugen. Es folgte eine allgemeine Zunahme der Seismizität, auf deren Höhepunkt sich das Beben M 5,0 ereignete. Interessanter Weise verortete das EMSC diesen Erdstoß an der Nordküste der Reykjanes Halbinsel, in direkter Nachbarschaft zur Landeshauptstadt. Das EMSC gibt eine Magnitude von 5,2 an.

Vulkan-Update 06.03.21: Ätna und Pacaya

Heute ist Samstag, der 06.03.21 und wir warten wieder auf einen neuen Paroxysmus am Ätna. Während man dort noch auf den Ausbruch wartet, konnte sich der Pacaya in Guatemala nicht mehr länger zurückhalten.

Ätna: Warten auf Godot

Am sizilianischen Vulkan Ätna fiebert man langsam, aber sicher einem neuen Paroxysmus entgegen. Das INGV meldete in seinem heutigen Update leicht steigende seismische Aktivität und gelegentliche strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegt sich allerdings weiterhin seitwärts, aber wir wissen ja, wie schnell sich das ändern kann. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings und dass ist die massive Bewölkung am Vulkan. Die Wetterprognosen sind nicht gut und es könnte sein, dass wir von Paroxysmus No 10 nicht viel mitbekommen könnten. Sofern er denn bald kommt.

Pacaya: Eruption in Progress

Anders als der Ätna, hat Pacaya sich nicht lange bitten lassen und entzückt seit Stunden mit einer schicken Lavafontäne. INSIVUMEH berichtet von glühender Tephra, die bis zu 700 m über Kraterhöhe aufsteigt. Eine Aschewolke erreicht eine Höhe von bis zu 4500 m ü.N.N. auf und driftet Richtung Südwesten und Westen. In den Gemeinden, die in Windrichtung liegen, regnet es Asche und Lapilli und es wird sogar vor dem Niedergang von Blöcken gewarnt. Ebenso gibt es eine Warnung, dass Lavaströme gebildet werden könnten, bzw. dass existierende Lavaströme zulegen. Es bleibt also spannend am Vulkan. Bemerkenswert ist, dass es eine neue Livecam von CONRED gibt, die aktuell einen Livestream (s.u.) überträgt.

Vulkan Fuego steigert Explosions-Häufigkeit

Der größere Nachbarvulkan des Pacayas, will seinem kleineren Pendant nicht nachstehen und steigerte zumindest die Häufigkeit seiner explosiven Eruptionen. INSIVUMEH berichtet von 7-15 Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4500 m. Das VAAC detektiert Aschewolken sogar in 4900 m Höhe. Sie driften in Richtung Südwest.

Erdbeben-Update 06.03.21: Neuseeland, Kermadec, Island

Im Erdbeben-Update vom Samstag stehen wieder die Geschehnisse entlang des Kermadec-Tonga-Grabens im Brennpunkt meiner Berichterstattung. Dieser befindet sich nördlich von Neuseeland. Darüber hinaus bleibt die Situation auf Island angespannt.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,4

NeuseelandKurz nach Mitternacht gab es ein weiteres starkes Erdbeben vor der Nordostküste der neuseeländischen Nordinsel. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 180 km nordöstlich von Gisborne lokalisiert. Seitdem gab es 55 weitere Erschütterungen mit Magnituden größer 3. Einige Beben lagen im 5-er Bereich. Das ist schon ein ziemlich extremes Erdbeben-Ereignis. Die Beben manifestieren sich unweit der Bay of Plenty, in der der Inselvulkan White Island liegt. Dieser befindet sich gut 120 km westlich des Erdbebengebiets. Die Erschütterungen könnten sich auf das eruptive Verhalten des Vulkans auswirken.

Kermadec: Erdbeben Mw 6,1

Gut 1000 km weiter nördlich, aber an der gleichen Störungszone gelegen, ereignet sich eine weitere Erdbebenserie. Sehr wahrscheinlich gibt es zwischen diesen Bebenspots einen Zusammenhang. Das stärkste Erdbeben hatte heute Morgen die Magnitude 6,1, mit einem Erdbebenherd in 15 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 840 km südlich von Vaini in Tonga lokalisiert. Heute gab es bereits 9 weitere Erdstöße zwischen M 4,8 und 5,8. Gestern waren es 43 Beben und am Vortag wurden 13 moderate-starke Erschütterungen festgestellt. Es handelt sich um einen massiven Starkbebenschwarm.

Island: Erdbebenschwarm geht weiter

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Erdbeben weiter. Die Intensität des Schwarms fluktuiert leicht und heute Morgen finden etwas weniger Beben statt, als am Vortag. Allerdings kann sich das schnell wieder ändern und ein neuer Puls kann für weitere Aufregung sorgen. Die Seismik von IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 2667 Erdbeben an. 41 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Gestern gab es aber nur ein Beben mit M größer 4. Die Vulkanologen schätzen die Gefahr für einen kurzfristigen Ausbruch mittlerweile geringer ein, als es noch am Mittwoch der Fall war. Dennoch wurden weitere Bodendeformationen ausgemacht. Wahrscheinlich öffnet sich ein Rift. Ob- und wann es zur Eruption kommt ist noch vollkommen offen. Erfahrungsgemäß dauern seismischen Krisen vor einer größeren Spalteneruption einige Wochen. Bisher gehen die Forscher davon aus, dass es sich um einen kleineren Vulkanausbruch handeln wird, sofern einer kommt. Ich halte es für möglich, dass Island auf ähnliche Ereignisse zusteuern könnte, wie sie sich in den 1970-iger Jahren bei der Krafla-Eruption zugetragen haben.

Vulkan-Update 05.03.21: Pacaya, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Am Freitag, dem 05.03.21, geht es vulkanisch gesehen einmal weniger spektakulär zu, als in den letzten Tagen. Dennoch weiß ich über einige Eruptionen zu berichten. Im Fokus steht einmal mehr der Pacaya, aber auch der Klyuchevskoy und der Suwanose-jima.

Pacaya mit weiterer Aschewolke

In Guatemala eruptierte der Pacaya erneut Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 3700 m und driftete in südwestlicher Richtung. Sie wurde im Rahmen eines weiteren Paroxysmus gefördert, bei dem auch eine 300 m hohe Lavafontäne entstand. Es flossen 2 Lavaströme mit Längen von 800 und 1000 m. Weitere Episoden mit gesteigerter Aktivität sind wahrscheinlich.

Klyuchevskoy mit Flankeneruption

Nach mehrtägiger Pause meldete sich auch der Klyuchevskoy mit Explosionen zurück. Von ihm gingen heute 2 Aschewolken aus, die in Richtung Osten drifteten und eine Höhe von 4900 m erreichten. Da MIROVA offline ist, gibt es keine Daten über die Thermalstrahlung. Ein aktuelles Sentinel-Foto zeigt den Gipfel in Wolken gehüllt, allerdings erkennt man eine thermische Anomalie auf der Nordwestflanke. Die Flankeneruption ist also noch aktiv und es wird Lava gefördert.

Raung weiterhin aktiv

Der indonesischen Raung (Java) ist weiter munter und stößt Vulkanasche aus. Sie steigt bis zu 4300 m hoch auf. Die Seismizität ist allerdings sehr gering und kurzfristig wird es wahrscheinlich keine größeren Eruptionen mehr geben.

Sinabung mit Asche-Emission

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektiert diskrete Asche-Emissionen, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigen. Das VSI registriert weiterhin vulkanisch bedingte Erdbeben, allerdings ist ihre Zahl deutlich zurück gegangen. Es sieht so aus, als würde Sinabung erst einmal etwas verschnaufen und an seinem Dom bauen.

Suwanose-jima mit starker Seismizität

Live-Seismik am Suwanose. © JMA

Der Südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist recht munter. Das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 16 VONA-Meldungen heraus. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 1500 m. Das spricht für starke strombolianische Eruptionen, die möglicher Weise schon Richtung Vulcanianer gehen. Die LiveCam zeigt einen permanent rot illuminierten Wolkenhimmel. Auf der Seismik erkennt man einen signifikanten Anstieg vulkanotektonischer Erdbeben und auch der Tremor ist sehr hoch. Es sieht so aus, als würde der Vulkan eine spannende Show liefern wollen.

Erdbeben verursacht kleine Tsunamis in Neuseeland

Im Laufe des Tages ereigneten sich weitere moderate bis starke Nachbeben in der Region. Viele Erschütterungen hatten Magnituden im 5-er Bereich. Das stärkste Beben brachte es heute Nachmittag auf M 6,2. Auch vor der neuseeländischen Küste gab es weitere Erdstöße. Es sieht nicht so aus, als würde sich die Situation signifikant entspannen.

Gestern ging es im Pazifik, nördlich von Neuseeland ziemlich schwankend zu: Mehrere starke Erdbeben erschütterten die Region. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 8,1 und manifestierte sich mit zahlreichen weiteren starken Erdbeben östlich der Kermadec-Inseln. Außerdem ereignete sich ein Erdstoß Mw 7,1 vor der Nordostküste Neuseelands. 3 Mal hintereinander wurde Tsumai-Alarm gegeben, was ich bisher nur sehr selten erlebte. Tatsächlich brandeten dann auch mehrere große Wellen gegen die Küsten Neuseelands, allerdings blieben sie ohne katastrophalen Folgen. Dafür waren sie zu klein und außerdem funktionierten die Frühwarnsysteme und Tausende Menschen hatten gefährdete Küstenabschnitte verlassen.

Der Kermadec-Tonga-Graben bei Neuseeland

Die Erdbeben ereigneten sich am Kermadec-Tonga-Trench, eine 2000 km lange Subduktionszone im Südpazifik. Entlang des Tiefseegrabens werden Wassertiefen von fast 10.500 m erreicht. Damit ist es einer der tiefsten Gräben der Welt. Dort wird die Pazifische Platte unter die Indo-Australische Platte subduziert. Darüber hinaus ist die tektonische Situation der Region sehr komplex. Direkt westlich des Grabens befindet sich die schmale Kermadec-Mikroplatte, deren westliche Grenze eine divergente Plattengrenze darstellt, an der das South-Fiji-Basin anschließt. Außerdem mündet der Kermadec-Tonga-Graben bei Fidschi in den Vanuatu-Graben. Dort war die Seismizität in den vergangenen Wochen sehr hoch und es liegt die Vermutung nahe, dass sich entlang des gesamten Systems enorme Spannungen aufgebaut hatten. Bisher haben wir Beben an 4 verschiedenen Stellen entlang des Systems gesehen und es könnten seismische Lücken existieren, an denen die Spannungen noch nicht abgebaut wurden. Mit weiteren Erdstößen sollte man also rechnen.

Erdbeben-Update 04.03.21: Neuseeland

Heute ist wahrlich einiges los in der Welt der Erdbeben. Darum hat dieser Artikel ein Update um 20.00 Uhr erhalten. Neu sind starke Erdbeben bei Kermadec, vor Vanuatu und in Griechenland. Auch auf Island gehen die Erdbeben weiter!

Update 20.50 Uhr:

Kermadec: Erdbeben M 8,0

Soeben (20.28 Uhr) ereignete sich ein weitaus stärkeres Erdbeben bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Es hatte laut USGS die Magnitude 8,0 und ein Erdbebenherd in nur 10 km Tiefe. Es wurde wieder Tsunami-Alarm gegeben. Das EMSC stuft das Beben schwächer ein und zeigt aktuell nur eine Magnitude 7,0. Weitere Korrekturen der Daten sind jederzeit möglich.

Update 20.00 Uhr:

Kermadec: Erdbeben Mw 7,4

Bei den zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Insel manifestierte seich heute Abend ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,4. Das Hypozentrum lag in 49 km Tiefe. Das Epizentrum wurden 971 km südlich von Vaini auf Tonga lokalisiert. Das Beben ereignete sich an der gleichen Subduktionszone wie das Beben heute Mittag bei Neuseeland (siehe unten), dort wurde der Tsunami-Alarm allerdings bereits wieder aufgehoben.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,9.

Vor der Nordostküste der neuseeländischen Nordinsel bebte es mit einer Magnitude von 6,9. Das Hypozentrum wurde vom EMSC mit 10 km Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 181 km nordöstlich von Gisborne. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben. Zunächst wurde die Magnitude mit 7,3 angegeben. Der Erdstoß ereignete sich um 13.27 Uhr UCT. Es gab mehrere Nachbeben. In relativer Nähe zum Epizentrum liegt der Inselvulkan White Island. Es dürfte spannend sein zu sehen, ob der Vulkan mit einer Eruption reagiert.

Vanuatu: Erdbeben M 6,1

Einige Tausend Kilometer weiter nördlich ereignete sich ein weiteres starkes Erdbeben Mw 6,1. Das Hypozentrum lag in 169 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 59 km südlich von Sola. Ort des Geschehens war ein Tiefseegraben im Osten von Vanuatu.

Griechenland: Erdstoß Ml 5,9

Griechenland wurden heute Abend ebenfalls von einem weiteren starken Erdbeben getroffen. Es hatte eine Magnitude von 5,9 und ein Hypozentrum in 11 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 31 km West-Nord-Westlich von Lárisa lokalisiert und ist als Nachbeben des Ereignisses von gestern einzustufen. Bei dem Hauptbeben gab es nicht nur beschädigte Gebäude, sondern auch mindestens 11 Verletze.

Ätna Livestream

Hier der Livestrem vom Localteam. Diesmal haben sie sich bis zur oberen Seilbahnstation an der Montagnola hoch gewagt. Auf den Bildern war zu sehen, dass auch ein Schlot/Riss am Fuß des Südostkraterkegels aktiv ist.