Naturkatastrophen-Nachrichten 24.06.21: Unwetter in Süddeutschland

In Teilen von Süddeutschland gingen am Abend schwere Unwetter nieder. Gewitterstürme mit Hagel richteten große Schäden an und verletzten mindestens 5 Personen. Besonders schlimm traf es die Regionen Tübingen und Reutlingen, für die der Deutsche Wetterdienst Unwetterwarnungen herausgebracht hatte. Innerhalb kürzester Zeit fiel soviel Niederschlag, dass sich Straßen in reißende Eisflüsse verwandelten. Zahlreiche Autos erlitten Hagelschlag, zudem wurden Hausdächer beschädigt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz und musste geflutete Keller leerpumpen.

Aus Reutlingen wurden tennisballgroße Hagelbälle gemeldet. In Tübingen wurde das Impfzentrum überflutet und wird wohl länger außer Betrieb sein. Aktuell liegt für die Region die nächste Unwetterwarnung vor.

Neben den beiden Kreisen in Baden Württemberg, traf es auch die Region südlich der bayrischen Metropole München hart. In München musste die Feuerwehr zu mehr als 500 Einsätzen ausrücken. In Passau blieb ein Auto in den Wassermassen unter einer Unterführung stecken. Der Fahrer musste von Einsatzkräften gerettet werden.

Europaweite Unwetter

Bereits in den letzten Tagen kam es zu vielen Unwettern, von denen nicht nur Deutschland betroffen war: in Tschechen fiel für 50.000 Haushalten unwetterbedingt der Strom aus. In der Stadt Pilsen geriet ein Haus in Brand, nachdem es vom Blitz getroffen wurde. Zahlreiche Eisenbahnstrecken waren nicht befahrbar.

Besonders dramatisch war die Lage in der Schweiz. Im Kanton Neuchâtel gingen so heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel nieder, dass Schlammlawinen ausgelöst wurden. In den Dörfern Cressier und Frochaux wurden mehr als 70 Häuser zerstört, bzw. stark beschädigt. Als die Fluten zurück gingen, fanden sich Autos in den Bäumen wieder. Wie durch ein Wunder gibt es keine Todesopfer.

Weltweite Unwetter

Die Unwetter beschränken sich aber nicht nur auf Europa. Weltweit wird in den Medien von Unwettern berichtet, die Naturkatastrophen verursachen. Schwere Gewitter wüteten im indischen Mumbai genauso, wie in China und Saudi Arabien. Im US-Amerikanischen Chicago zerstörte ein Tornado gut 200 Häuser. Aufnahmen findet ihr in unserer FB-Gruppe zu den Naturkatastrophen.

Vulkan-Update 24.06.21: Ätna Paroxysmus No 44

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Vormittag manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus. Das INGV registrierte um 9 Uhr UCT eine Zunahme der strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Gut 1 Stunde später startete der Vulkan durch und die paroxysmale Hauptphase begann. Die Lavafontäne stieg bis zu 500 m hoch auf, Vulkanasche wurde in 10 km Höhe festgestellt. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in südlicher Richtung. Die beiden neuen Öffnungen im Osten des Kegels -sie liegen auf einer Höhe von 3050 m- wurden erst gegen Ende der Eruption aktiv und förderten einen kleineren Lavastrom.

Vulkan-News 24.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Suwanose-jima

Während des jüngsten Ätna-Paroxysmus öffneten sich 2 Schlote im Südosten des Neuen Südostkraterkegels. Am Fagradalsfjall geht der Vulkanausbruch weiter. Der Alarmstatus am Suwanose-jima wurde erhöht.

Ätna: Neue Schlotöffnung während Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Paroxysmus: nach nicht einmal 24 Stunden Pause. Die Eruption unterschied sich von den Vorgängern, da sich an der Basis der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) 2 neue Förderschlote öffneten. Die Schlote bildeten sich relativ früh zu Beginn der Hauptphase, die gegen 18 Uhr UCT begann. Die Lava sprudelte in kleinen Fontänen aus den Schloten und speiste einen Lavastrom, der ins Valle del Bove floss. Aus den westlich orientierten Schloten im Krater des Neuen Südostkraterkegels gab es dann wieder die bekannte Lavafontäne zu sehen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 9000 m. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.
Auf einem Sentinel-Foto sind die beiden Ströme gut zu erkennen. Man sieht auch, dass es thermische Anomalien im Nordost-Krater und in der Bocca Nuova gibt. Heute Morgen ist der NSEC ruhig, dafür registrieren die Sensoren starken Infraschall aus Richtung der Bocca Nuova. Es wird immer spannender am Ätna!

Fagradalsfjall: Lavastrom stagniert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern stagniert der Lavastrom im Natthagi-Tal. Allerdings ist er in den letzten Tagen schon recht weit in Richtung Talausgang vorgedrungen. Ein Arm der Lavafront befindet sich auf einem abschüssigen Hang und folgt dem Wanderweg Richtung Parkplatz. Sollte ein neuer Lavaschub kommen, dann könnte der Lavastrom gut an Fahrt aufnehmen und in recht kurzer Zeit die Küstenstrasse erreichen. Der Pegel des kleinen Lavasees im Krater steht hoch und es kommt zum permanenten überlaufen der Lava.

Suwanose-jima: Alarmstatus erhöht

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Am südjapanischen Inselvulkan Suwanose-jima hat sich die Aktivität gesteigert. Gestern kam es zu einer stärkeren Explosion, bei der glühende Tephra in einem Radius von 1 km um den Krater Ontake verteilt wurde. Die Seismizität ist seit Tagen erhöht. Lokale Medien berichten, dass das JMA  den Alarmstatus auf 3 (von 5) erhöhte und Beobachter auf die Insel schickte. Die 84 Inselbewohner sind alarmiert und offenbar denkt man über Evakuierungsmaßnahmen nach. Bei einem großen Ausbruch im Jahr 1813 wurden praktisch alle Gebäude auf der Insel zerstört.

Vulkan-Nachrichten 23.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Manam

Auf Sizilien produzierte der Ätna schon wieder einen Paroxysmus. Am Fagradalsfjall floss ein oberflächlicher Lavastrom und in PNG eruptierte der Manam.

Ätna: ein weiterer Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht gab es bereits wieder einen neuen Paroxysmus am Ätna. Momentan eruptiert er alle 24-36 Stunden. Der Tremor stieg gegen 01.00 Uhr UCT stark an und fiel um 04.00 Uhr genauso schnell ab. Zuvor ereignete sich eine kurze Phase mit strombolianischer Aktivität. Wieder gab es eine Lavafontäne aus dem Neuen Südostkrater. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6100 m detektiert. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung. Aktuell ist der Tremor vergleichsweise hoch, die Infraschallsensoren detektieren aber keine Explosionen.

Fagradalsfjall: Lavastrom an der Oberfläche

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht lief wieder Lava aus dem Krater und bildete einen oberflächlichen Lavastrom. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1627 MW. Die meiste Zeit über bewegt sich die Lava durch Tubes. Wohin genau sie fließt ist nicht immer klar. In den letzten Tagen schritt die Lavafront im Natthagi-Tal nur wenig voran und es könnte sein, dass die Lava in Richtung Südosten fließt und dort das Tal Meradalir auffüllt. Darüber hinaus akkumuliert sich auch immer mehr Lava im Umfeld des Kraters und lässt das Lavafeld immer mächtiger werden.

In der lokalen Presse wird wieder darüber berichtet, dass Vulkanologen der Meinung sind, die Eruption könne jahrelang anhalten und dass eine neue Aktivitätsphase auf der Reykjanes-Halbinsel eingeläutet wurde. Wie auch immer: Seismizität und Tremor sind dort gering. Anders sieht es unter dem Gletscher Vatnajökull aus. Dort gab es neue Erdbeben unter dem Bardarbunga. Ich bin gespannt, ob wir bald 2 Eruptionen zur gleichen Zeit auf Island erleben werden?!

Manam: Ascheeruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Ascheeruption

Vor der Küste von Papua Neuguinea hat der Vulkan Manam eine Aschewolke eruptiert. Laut VAAC stiegt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, wo es in den letzten Monaten mehrere Erdbeben gab. Vor 2 Jahren stand Manam wegen zahlreicher Paroxysmen oft in den Schlagzeilen.

Erdbeben-Nachrichten 22.06.21: Nisyros, Yellowstone

In den Erdbeben-News berichte ich heute von einem mittelschwerem Erdbeben vor der Südküste der griechischen Inseln Nisyros und einem Schwarmbeben im Yellowstone Nationalpark. Doch der Bericht beginnt mit dem stärksten Erdbeben der letzten Stunden:

Kermadec: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 11:14:12 UTC | Lokation: 30.38 S ; 177.55 W | Tiefe: 26 km | Mw 6,0

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln ereignete sich ein weiteres starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,0 und ein Hypozentrum in 26 km Tiefe. Das Epizentrum  wurde 951 km nord-nord-östlich des neuseeländischen Ortes Whitianga verortet.

Nisyros: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 22:14:14 UTC | Lokation: 36.38 N ; 27.10 E | Tiefe: 11 km | Mw 5,5

Gestern Abend ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Ort des Geschehens war eine Region südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde in 11 km detektiert. Das Epizentrum wurde 42 km südlich von Kéfalos lokalisiert. Erst im April gab es dort eine Erdbebenserie.

Costa Rica: Erdbeben M 4,6

Datum: 22.06.2021 | Zeit: 10:37:30 UTC | Lokation: 10.30 N ; 86.33 W | Tiefe: 18 km | M 4,6

Vor der Pazifikküste des lateinamerikanischen Landes Costa Rica gab es mehrere moderate Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auf M 4,6, in einer Tiefe von 18 km. Das Epizentrum befand sich 82 km westlich von Santa Cruz.

Mexiko: Weitere Erdbeben im Vulkanfeld

Datum: 22.06.2021 | Zeit: 06:25:10 UTC | Lokation: 19.61 N ; 102.16 W | Tiefe: 8 km | M 3,7

Die Erdbebenserie im mexikanischen Bundesstaat Michocan reißt nicht ab: das EMSC registrierte heute 5 Erdstöße im Vulkanfeld um den Paricutin. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 8 km bestimmt. Das Epizentrum lag 12 km west-süd-westlich von Paracho de Verduzco.

Yellowstone: Schwarmbeben

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 17:08:29 UTC | Lokation: 44.46 N ; 110.70 W | Tiefe: 3 km | Ml 2,5

Im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks manifestierte sich gestern ein Erdbebenschwarm. Das EMSC zeigte 10 Beben mit Magnitude ab 2 an. Die drei stärksten Erschütterungen brachten es auf M 2,5. Darüber hinaus gab es rege Mikroseismik. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 10 km. Die Epizentren gruppierten sich in einer Region 39 km ost-süd-östlich von West Yellowstone.

Vulkan-News 22.06.21: Ätna, Merapi, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus und auf Stromboli könnte sich eine größere Eruption zusammenbrauen. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab.

Ätna: Er hat es schon wieder getan!

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Morgen legte Ätna seinen 41. Paroxysmus (seit Dezember 2020) hin und setzte damit seine rekordverdächtige Serie fort. Die Hochphase der Eruption begann gegen 2 Uhr UCT und dauerte wieder gut 2 Stunden. Der Ausbruch erstreckte sich bis in die Morgendämmerung herein und verzauberte die Blaue Stunde mit seiner Lavafontäne. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. MIROVA meldete eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2033 MW. Die Tremor-Amplitude stieg nicht so hoch, wie bei den letzten Ausbrüchen. Wieder floss der Lavastrom in Richtung Süden und war deutlich kleiner, als es zu Beginn der Serie der Fall war. Damals flossen die Lavaströme ins Valle del Bove.

Was uns alle interessiert, ist natürlich die Frage, wie es weiter geht. Dr. Boris Behncke schreibt, dass ihn die aktuelle Serie an jene aus dem Jahr 2000 erinnert. Ein Jahr später kam es dann zur Flankeneruption.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

In den erste  6 Tagesstunden gingen am Merapi auf Java 3 Pyroklastische Ströme ab. Laut dem VSI erzeugten sie seismische Signale, die Amplituden zwischen 30-55 mm hatten und bis zu 115 Sekunden dauerten. Somit sind sie mit den Strömen von gestern zu vergleichen und nicht sonderlich groß. Wie am Vortag, so wurden auch gestern wieder gut 50 Hybriderdbeben detektiert. Der Dom wächst weiter.

Stromboli: Aktivität steigt weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Ätna ist nicht der einzige aktive Vulkan Italiens, der für Schlagzeilen sorgt. Der Stromboli versucht mit ihm gleich zu ziehen und steigert viele seiner relevanten Parameter. Besonders auffällig ist der sehr hohe Kohlendioxid-Ausstoß, der gestern von den Sensoren des LGS registriert wurde. Er belief sich auf 3219 Tonnen am Tag, was schon ziemlich rekordverdächtig ist. Das spricht dafür, dass sich in der Tiefe recht viel Schmelze ansammelte. Auch der Tremor und die Zahl der VPL-Erdbeben ist mit 18 Ereignissen pro Stunde sehr hoch und damit fast wieder auf dem Niveau angelangt, den wir vor 2 Jahren bei der Paroxysmus-Serie beobachten konnten. Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der thermischen Durchgänge: sie belief sich auf 875. Somit gab es praktisch kontinuierliche Aktivität, bei der glühende Tephra gefördert wurde. Typisch für Lavaspattering. Dieses ist häufig ein Anzeichen dafür, dass sich etwas Zusammenbraut.

Vulkan-News 21.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

In den Vulkannachrichten geht es einmal mehr um einen weiteren Ätna-Paroxysmus, neuen Dammarbeiten am Fagradalsfjall und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Ätna: Paroxysmus No 40

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Ätna hat es letzte Nacht schon wieder getan und produzierte seinen 40. Paroxysmus. In den letzten Jahrzehnten hat es schon einige Serie mit Paroxysmen gegeben, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass schon einmal so viele Ausbrüche so schnell hintereinander kamen, wie in der aktuellen Serie. Die Hauptphase begann gegen 21:45 Uhr UCT und endete gut 2 Stunden später. Die Tremor-Amplitude erreichte nicht die Spitzenwerte der letzten Eruptionen. Dementsprechend niedriger war die Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Sie driftete in ost-süd-östlicher Richtung, so dass es in Zafferana zu Ascheregen gekommen sein dürfte. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung.

Fagradalsfjall: offener Lavastrom

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es wieder zu einem Lavaüberlauf aus dem Krater. An der Oberfläche floss ein sichtbarer Lavastrom. Dunkel bliebt es hingegen im Tal Natthagi: dort war keine Lava an der Oberfläche zu sehen. Einstweilen baut man an einem neuen Damm, der das größere Tal Natthagakriki vor Lava schützen soll. Aber ob das dauerhaft gelingt dürfte fraglich sein. Zweck des Unterfangens ist es, die Lava weiterhin in Richtung Natthagi zu kanalisieren, weil in der anderen Richtung der Weg frei nach Grindavik und dem Geothermalkraftwerk Svartsengi wäre.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen vom Dom des indonesischen Vulkans Merapi 2 Pyroklastische Ströme ab. Lauf VSI erzeugten sie seismische Signale mit Amplituden zwischen 28-35 mm und dauerten 99-114 Sekunden. Damit zählten sie zu den kleineren Vertretern ihrer Art und dürften kaum weiter als 1000 m geglitten sein. Darüber hinaus wurden zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen detektiert. Die Seismizität ist überdurchschnittlich und es wurden gestern fast 50 Hybriderdbeben aufgezeichnet. Der Dom wächst und es ist mit weiteren Abgängen Pyroklastischer Ströme zu rechnen.

Erdbeben-Nachrichten 20.06.21: Fagradalsfjall, Kermadec

Heute gab es mindestens 2 interessante Erdbeben, über die ich in den News berichte: die stärkste Erschütterung manifestierte sich nördlich von Neuseeland. Außerdem gab es ein Erdbeben M 4,0 auf Island.

Kermadec: Erdbeben Mw 6,3

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 17:05:48 UTC | Lokation: 30.40 S ; 177.81 W | Tiefe: 10 km | Mw 6.3

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 6,3. Es war die stärkste Erschütterung der letzten Tage. Das Hypozentrum befand sich 10 km tief. Das Epizentrum lag 931 km nordöstlich von Paihia. Es gab ein Nachbeben M 5,5. In den vergangenen Tagen manifestierten sich auch einige Vorbeben.

Fagradalsfjall: Erdbeben M 4,0

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 17:59:19 UTC | Lokation: 63.920; -22.220 | Tiefe: 1,1 km | Mb 4,0

Am isländischen Vulkan Fagradlasfjall wurde heute Abend ein Erdbeben der Magnitude 4,0 registriert. Das Hypozentrum lag in nur 1100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 3.3 km nordöstlich vom Fagradalsfjall lokalisiert. Das Erdbeben wurde automatisch detektiert und muss noch überprüft werden. Von daher könnten sich die Daten noch ändern. Es war die stärkste Erschütterung in der Region seit mehreren Wochen. Die Seismizität entlang der Reykjanes-Halbinsel ist heute etwas gestiegen: IMO registrierte innerhalb von 48 Stunden 37 Erschütterungen. Es gibt mehrere Cluster bei Grindavik, Krýsuvík und Reykjanestá. Außerdem gab es weitere Erdbeben unter den Gletschern Vatnajökull und Myrdalsjöull. Dort lässt Katla grüßen.

Mexiko: Erdbeben im Vulkangebiet

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 04:59:01 UTC | Lokation: 19.27 N ; 102.11 W | Tiefe: 16 km | Mb 3,8

Im mexikanischen Bundesstaat Michoacan gab es weitere Erdstöße. Der Stärkste brachte es heute auf M 3,8 in 16 km Tiefe. Das Hypozentrum wurde 14 km nordwestlich von Lombardía lokalisiert. Das Beben gehört zu dem Schwarm, der seit Mai das Vulkanfeld von Michoacán-Guanajuato erschüttert. In der Region liegt auch der berühmte Schlackenkegel Paricutin. In der lokalen Presse ist zu lesen, dass die Vulkanologen die Gegend genau beobachten und die Erschütterung mit Magmenaufstieg in Verbindung bringen.

Vulkan-Nachrichten 20.06.21: Ätna, Suwanose-jima

Der Ätna auf Sizilien erzeugte seinen 39. Paroxysmus. Der Stromboli ist ziemlich unruhig. Unter den Vulkanen des Vatnajökulls und unter dem Suwanose-jima gab es viele Erdbeben.

Ätna: Paroxysmus No 39

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend startete der Ätna auf Sizilien den 39. Paroxysmus seit Dezember 2020. Im Großen und Ganzen ähnelte er seinen Vorläufern, doch die Tremor-Amplitude kletterte etwas höher als bei den anderen Paroxysmen der letzten Tagen. Genauso verhielt es sich mit der Asche: sie stieg bis auf einer Höhe von 8200 m auf. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 1128 MW Leistung. Die Messung erfolgte erst nach der paroxysmalen Hauptphase, dennoch wurde bei den letzten Paroxysmen kleinere Lavaströme gefördert, als es zuvor der Fall war. Ein Satellitenbild der vorherigen Eruption bestätigt diesen Umstand.

Da der Vulkanausbruch an einem Samstagabend statt fand, waren entsprechend viele Fotografen unterwegs. Trotz der diesigen Sicht entstanden einige schöne Aufnahmen, besonders, wenn sich die Fotografen die Mühe machten, dem Krater näher auf die Pelle zu rücken.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan im japanischen Ryukyu-Archipel ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 1500 m hoch auf und drifteten in Richtung Süden. In den letzten Tagen ereigneten sich besonders viele vulkanotektonische Erdbeben. Am Freitag wurden 152 Erschütterungen detektiert. Der höchste Wert der letzten 3 Monate. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und es muss mit weiteren Ausbrüchen gerechnet werden.

Stromboli: hohe Anzahl schwacher Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Dieser Tage verhält sich Stromboli recht ungewöhnlich, zumindest, wenn die Daten des LGS richtig interpretiert werden. Demnach ereigneten sich am Freitag 417 schwache Eruptionen. Sie erzeugten nur einen geringen akustischen Explosionsdruck von max. 0,25 bar. Vermutlich gab es eine länger anhaltende Phase mit Lavaspattering. Die Tremor-Amplitude fluktuiert und erreicht dabei hohe Werte. Gegenüber dem Vormonat ist ein langfristiger Aufwärtstrend erkennbar. Es werden viele VLP-Erdbeben detektiert. Der Gasausstoß ist moderat. Es sieht so aus, als müsse man mit weiteren Lavaströmen rechnen.

Vatnajökull: Seismizität an 4 Vulkanen erhöht

Staat: Island | Koordinaten: 64.42, -17.33 |Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen registrierten die Seismometer vergleichsweise viele Erdbeben unter (und beim) Gletscher Vatnajökull. Betroffen waren die Vulkane Askja, Bardarbunga, Grimsvötn und Öræfajökull. Zeitweise zeigten die Tabellen von IMO bis zu 53 Erdbeben in 48 Stunden an. Heute ist die Anzahl auf 35 runter. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist gering.