Stromboli: Lavaüberlauf hielt bis heute Morgen an

Intensives Lavaspattering speiste Lavastrom am Stromboli – Aktivität hielt 40 Stunden an

Der Stromboli ist weiterhin sehr munter und verzaubert seine Besucher mit starken strombolianischen Eruptionen und Phasen intensiven Lavaspatterings, das für gewöhnlich einen Lavastrom speist, der über die Sciara del Fuoco fließt. Über eine dieser Phasen berichtete ich bereits gestern. Wie das INGV heute mitteilte, hielt sie bis in die frühen Morgenstunden an und bebte dann ab. Auf dem Tremorgraph lässt sich die Hochphase gut ablesen, da die Peaks der Kurve bis in den roten Bereich gingen und nun stark fallen.

Vnet Leserin Brigitta bestätigte von Stromboli aus, was ich bereits vermutete: Es finden wieder geführte Touren bis auf Quota 400 statt und trotz der erhöhten Aktivität sind wenigstens die Aussichtpunkte zugänglich.

Das LGS veröffentlichte in seinen Updates aktuelle Messwerte zum Geschehen, allerdings ohne direkt auf die Lavastromtätigkeit einzugehen. Da die Lava in einer tief eingeschnittenen Schlucht fließt, die von den Standpunkten der Messstationen nicht einsehbar ist. gibt es praktisch auch keine Bilder des Stroms und auch direkte Messwerte fehlen.

Die vulkanische Aktivität des Stromboli-Vulkans ist nach den Worten des LGS weiter durch strombolianische Explosionen und Ascheauswürfe geprägt, die sich hauptsächlich im nordöstlichen Kratersektor ereigneten. Die Entgasungsaktivitäten und das Lavaspattering im nordöstlichen Krater zeigten sehr hohe Werte, mit einem Schalldruck der Explosionen von bis zu über 2 bar.

Die Anzahl der VLP-Ereignisse lag gestern bei einem mittleren Niveau von etwa 8,4 Ereignissen pro Stunde. Satellitenbilder registrierten geringe thermische Anomalien mit einer Leistung von 9 MW. Der Schwefeldioxidausstoß  war mit 230 Tonnen pro Tag hoch, und der CO2-Ausstoß erreichte mit 3788 Tonnen pro Tag sehr hohe Werte. Die Steinschlagaktivität blieb mit drei registrierten Ereignissen niedrig. Insgesamt wurde der Vulkanaktivitätsindex als hoch eingestuft.

Taal mit einer weiteren phreatischen Eruption am 10.Oktober

Taal-Caldera erzeugt eine phreatische Eruption und förderte eine 3000 m hohe Dampfwolke 

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin phreatisch aktiv: Am 10. Oktober 2024 ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Diese wurde als klein beschrieben, doch trotz ihrer geringen Intensität erzeugte sie eine beeindruckende Dampfwolke, die laut PHIVOLCS eine Höhe von 3000 Metern erreichte und in nord-nordwestliche sowie nordöstliche Richtungen abdriftete.

Die Eruptionsdauer wurde mit 2 Minuten angegeben. Phreatische Eruptionen sind typischerweise kurze explosive Ereignisse, bei denen Wasser durch das Aufeinandertreffen von Magma und Grundwasser plötzlich verdampft und eine Wasser-Schlammfontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island in die Höhe schießt. Dabei wird auch eine Dampfwolke freigesetzt. Der Entgasungsprozess, der der eigentlichen Explosion folgt, kann jedoch über mehrere Minuten hinweg andauern.

Die seismischen Messungen registrierten zwei vulkanisch-bedingte Erschütterungen in Form von Tremor, die ebenfalls jeweils 2 Minuten lang anhielten. Diese Tremore sind charakteristisch für vulkanische Aktivitäten, die auf Magmabewegungen oder Flüssigkeitsdruck hinweisen.

Die Temperatur des Kratersees von volcano Island liegt weiterhin bei 72,7 °C, ein Hinweis auf intensive vulkanische Aktivität unter dem See. Allerdings stammt dieser Wert von einer Messung im Februar 2024. Aufgrund der anhaltenden phreatischen Eruptionen wagt sich derzeit offenbar niemand an den Kratersee heran, um neue Daten zu erheben. Ein automatisches Messsystem könnte hierbei Abhilfe schaffen, wäre jedoch anfällig für Beschädigungen durch die vulkanische Aktivität.

Der Schwefeldioxidausstoß (SO₂) betrug am 9. Oktober 2024 etwa 2256 Tonnen pro Tag, was auf das Aufsteigen von heißen vulkanischen Gasen und Flüssigkeiten aus dem Inneren des Vulkans hinweist. Zudem wurde das Aufsteigen heißer vulkanischer Flüssigkeiten im Kratersee beobachtet, was ein weiteres Zeichen für eine anhaltende Aktivität ist.

Die Bodenverformungen um den Taal-Vulkan zeigen eine langfristige Deflation der Caldera, die auf einen Abbau des Drucks in der Magmakammer hindeutet. Gleichzeitig wurde jedoch eine kurzfristige Inflation an den nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel registriert, was auf lokale Druckanstiege in diesen Bereichen schließen lässt.

Die andauernden Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr weiterer vulkanischer Aktivitäten besteht. Zwar hat die Aktivität in den letzten Tagen etwas abgenommen, doch bleibt die Situation unberechenbar. Das Betreten von Volcano Island, dem aktiven Zentrum des Vulkans, ist weiterhin strengstens verboten.

Der Taal-Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Er bildet eine große Caldera mit einem See, in dem die Vulkaninsel Volcano Island liegt. Sie ist nach der Calderabildung entstanden und stellt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans dar.

Hurrikan Milton trifft in Florida an Land und fordert Menschenleben

Hurrikan Milton traf heute Nacht auf Floridas Küste – Im Vorfeld entstanden tödliche Tornados

Gestern Abend gegen 19 Uhr Lokalzeit (1:00 Uhr nachts MESZ) traf der Horrorhurrikan Milton bei Tampa auf die Küste des US-Bundesstaates Florida und brachte nicht nur starke Winde, sondern auch ungeheure Regenmengen mit sich. Doch der Hurrikan schwächte sich bereits vor seinem Landfall deutlich ab und wurde innerhalb weniger Stunden von Kategorie 5 auf 2 abgestuft. Zum Zeitpunkt des Landfalls wurden Winde mit bis zu 195 km/h Spitzengeschwindigkeit registriert, was einer Kategorie „3“ auf der Saffir-Simpson- Hurrikanskala entspricht. Damit war Milton sicherlich noch ein sehr starker Sturm, doch was die Windgeschwindigkeiten anbelangt, war er bei seinem Landfall deutlich schwächer als zunächst befürchtet. Dennoch richtete und richtet der Hurrikan große Schäden an und aktuell stehen 2 Millionen Menschen ohne Strom da.

Kurz vor dem Landfall des Augenwalls des Sturms – dem eigentlichen Zentralgeiet des Hurrikans – entstanden mindestens 19 Tornados, weswegen ich den Wirbelsturm als Horrorhurrikan bezeichnet habe. Die Tornados zerstörten ersten Angaben zufolge 125 Häuser und verursachten mehrere Todesopfer. Das geht aus einem Bericht des Sherrifs der betroffenen Region hervor, der inzwischen von Floridas Gouverneur Ron DeSantis bestätigt wurde. Die genauen Opferzahlen wurden noch nicht bekanntgegeben. Sehr wahrscheinlich standen die meisten zerstörten Häuser leer, da im Vorfeld des Hurrikans Evakuierungsmaßnahmen getroffen wurden.

Glück im Unglück hatte man auch, dass der Hurrikan vor Einsetzen der Flut seinen Landfall probte, so dass die befürchtete Sturmflut schwächer ausfiel als zunächst prognostiziert.

Milton bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 26 km/h in Richtung Nordost und wird nach der Überquerung der Halbinsel von Florida erst einmal wieder über das offene Meer ziehen. Sollte er den prognostizierten Kurs beibehalten, müsste er andere US-Bundesstaaten verschonen. Anders sah es vor 2 Wochen aus, als Hurrikan Helene auch über benachbarte Bundesstaaten hinwegzog.

Fragwürdige Methoden im Kampf gegen den Klimawandel

Dass es zu immer stärkeren Stürmen und Wetterextremen kommt, soll dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sein. Der Kampf gegen den Klimawandel wird meiner Meinung nach mit merkwürdigen Mitteln durchgeführt. Anstatt dass die Welt geeint mit gemeinsamen Kräften dagegen vorgeht, kommt es zu seltsamen Scharmützeln und Zwangsmaßnahmen, die die Bevölkerung nicht mitnehmen, sondern zu Blockadehaltungen führen. Unverständlich auch Strafzölle auf e-Autos aus China, weil die Fahrzeugpreise mit Hilfe von Staatssubventionen die europäischen Mitbewerber unterbieten. Schaut man sich z.B. die Preise deutscher e-Autos in China an und vergleicht man sie mit den Preisen bei uns, kommt man schon etwas ins Grübeln. Die Überregulierung der EU hilft auch nicht im Kampf gegen den Klimawandel: Wegen unrealistischer Kohlendioxidemissionsziele für die Fahrzeuge müssen die Hersteller demnächst Strafen zahlen, weswegen man die Preise für Verbrenner anzieht, was dem Gesamtmarkt schadet: Da sich die wenigsten Autos für 40.000 € leisten können und wollen, verkauft man dann halt nichts mehr. Sinnvoll wäre es doch wohl, Elektroautos BILLIGER zu machen, als die Preise von Verbrennern denen von überteuerten e-Autos anzugleichen. Wenn das nicht möglich ist, dann ist die Technik einfach nicht so weit, dass sie für den Massenmarkt geeignet ist. Würgt man die Wirtschaft zugunsten des vermeintlichen Klimaschutzes weiter ab, dann erreicht man nur, dass nicht genug Geld für zukunftsorientierte Investitionen zur Verfügung steht. Für den Kampf gegen den Klimawandel ist es unerheblich, ob Deutschland 5 Jahre früher oder später Klimaneutral wird, dafür sind wir global betrachtet viel zu klein. entscheidend ist, was China, USA und Indien machen. Ach so, da kosten die E-Autos ja bereits ein Bruchteil von dem, was sie bei uns kosten!

La Soufrière auf St. Vincent: Thermische Anomalie detektiert

Thermische Anomalie sorgt am La Soufrière für Verunsicherung – Vulkanologen analysieren Daten

Der Vulkan La Soufrière auf St. Vincent und den Grenadinen in der Karibik eruptiert derzeit nicht, dennoch wird der Öffentlichkeit empfohlen, das Gebiet zu meiden. Den Grund hierfür lieferte am Sonntag eine schwache thermische Anomalie am Gipfel des Vulkans, was auf Temperaturen über dem Normalniveau hindeutet. Diese Anomalie dauert weiterhin an und wird vom FIRMS-Hot-Spot-Erkennungssystem der NASA detektiert.

Laut einer Erklärung des Seismic Research Centre von heute, um 14:38 Uhr, könnten verschiedene Szenarien für diese Anomalie verantwortlich sein: Ein Schwefelfeuer im Krater, eine kleine phreatische (Dampf-)Eruption, die heißes Gestein freigelegt hat, oder möglicherweise der Beginn einer neuen Lavaextrusion.




Multigasdaten, die am 4. Oktober vom NEMO-Soufrière-Überwachungsteam gesammelt wurden, werden derzeit analysiert, ebenso wie Beobachtungen entlang der Westküste. NEMO bestätigt, dass sich der Vulkan weiterhin auf der grünen Alarmstufe befindet, was bedeutet, dass seismische und Dampfaustrittsaktivitäten auf oder unter dem historischen Niveau liegen. Es wurden keine weiteren ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.

Der letzte größere Ausbruch des Vulkans La Soufrière fand im Frühjahr 2021 statt. Nach einer mehrmonatigen Aktivitätsphase, in der ein Lavadom im Krater wuchs, kam es zu starken Explosionen, die zur Evakuierung Tausender Menschen auf St. Vincent führten. Nach den Explosionen, bei denen der Dom ausgeblasen wurde, begann ein neuer Dom zu wachsen, doch dann endete die Eruption. Kurz zuvor hatte man neue Überwachungsstationen des bis dahin nur rudimentär überwachten Vulkans installiert. Die Daten dieser Stationen sollen nun ausgewertet werden. Bis dahin geht man davon aus, dass eine latente Gefahr besteht, und es wird davon abgeraten, den Vulkan zu besteigen, weshalb der La Soufrière-Trail gesperrt bleibt.

Auf den Antillen, zu denen die Insel St. Vincent gehört, gibt es vier Inselvulkane, die den Namen „Soufrière“ tragen. Daher ist eine genauere Spezifizierung des gemeinten Vulkans mit Nennung der Insel, auf der er sich befindet, nötig. Der Begriff „Soufrière“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Schwefelgrube“ oder „Schwefelfeld“.

Santiaguito: Lahare infolge starker Regenfälle

Starke Regenfälle in Guatemala verursachen Lahare am Santiaguito und Agua – Katastrophenschutz warnt eindringlich

Es ist Regenzeit in Guatemala, die dieses Jahr besonders heftig ausfällt. Eine Mitschuld hieran könnten die Hurrikane im Golf von Mexiko tragen, die ihre Ausläufer bis nach Mittelamerika ausstrecken. Bereits Mitte September kam es zu Laharen am Vulkan Agua, der in der Nachbarschaft zu Antigua liegt. Die Stadt ist auch als Tor zum Doppelvulkan Acatenango/Fuego bekannt, an dem ebenfalls Schlammströme gesichtet wurden.

Ganz aktuell ist die Meldung, dass es am Santiaguito zu mehreren Lahren kam, die in verschiedenen Kanälen des Domkomplexes flossen. Vor diesem Hintergrund hat das CONRED-System in Zusammenarbeit mit INSIVUMEH mehrere Bulletins veröffentlicht, um die Bevölkerung über diese Ereignisse zu informieren.

Hervorgehoben wird ein Lahar im Flussbett des Zanjón Seco, einem Nebenfluss des Tambor. Dabei handelt es sich um eine pastöse Mischung aus Wasser, Gesteinsblöcken von bis zu einem Meter Durchmesser und feinen Sedimenten. Sollte der Regen weiterhin anhalten, besteht die Gefahr, dass auch in anderen Kanälen weitere Lahare entstehen.

Ein weiterer Lahar war im Fluss Cabello de Ángel, einem Nebenfluss des Flusses Nimá I unterwegs. Dieser Lahar wies zum Zeitpunkt des Berichts zwar eine geringe Intensität auf, jedoch könnten sich die klimatischen Bedingungen verschärfen: Bei anhaltendem Regen könnte auch dieser Lahar enorm anwachsen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Überwachung weiterer Kanäle, wie San Isidro und Tambor, die ebenfalls von diesem Phänomen betroffen sein könnten.

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED warnt eindringlich davor, sich dem Vulkan nicht zu nähern und sich insbesondere von der Nähe der Flussbetten und Ablaufrinnen fern zu halten.

Lahare entstehen, wenn auf Vulkanhänge abgelagerte Tephra durch heftige Regenfälle oder das Schmelzen von Gletschern mobilisiert werden. Lahare bestehen aus einer Mischung aus Wasser, Schlamm, vulkanischen Aschen und Gesteinsbrocken. Das Material wird durch die Schwerkraft talwärts transportiert und kann mit hoher Geschwindigkeit fließen, wodurch in Flusstälern große Schäden entstehen.

Am Santiaguito gibt es derzeit besonders viele Ascheablagerungen, die vom Regen mobilisiert werden könnten. Vom Domkomplex gehen immer wieder Ascheeruptionen aus und gelegentlich werden pyroklastische Ströme generiert. Sie erzeugen besonders feinkörnige Ablagerungen, die sich von den Wassermassen leicht mobilisieren lassen.

Stromboli: Lavaüberlauf und starke Explosionen

Lavaspattering generierte weiteren Lavaüberlauf – Hoher Schalldruck der Explosionen gemessen

Stromboli ist der aktive Vulkan des Liparischen Archipels, der seit mindestens 2000 Jahren daueraktiv ist. Bereits die römischen Seefahrer berichteten von dem roten Lichtschein, der von seinem Krater ausgeht. Sie nutzten ihn als natürliches Leuchtfeuer. Das Leuchtfeuer des Mittelmeers leuchtet dieser Tage besonders hell, denn Lavaspattering aus einem Schlot im nordöstlichen Kraterbereich sorgt immer wieder für einen Lavaüberlauf aus dem Krater. So auch gestern Nachmittag, als das INGV gegen 16:30 eine Sondermeldung herausbrachte. Der aus dem Lavaspatttering resultierende Lavastrom floss gestern Abend über die Nordflanke des Vulkans, die unterhalb des Kraters als Feuerrutsche bekannt ist.

Die Sciara del Fuoco heißt so, weil dort normalerweise glühende Lavabrocken, die bei den täglichen Eruptionen des Vulkans ausgestoßen werden, bis ins Meer rollen. Gestern war so ein Tag, an dem besonders viele Lavabrocken unterwegs waren, denn das LGS berichtete von 23 Steinschlägen, die stark genug waren, dass sie seismische Signale erzeugten, die vom Netzwerk aus Geophonen aufgezeichnet wurden. Darüber hinaus war auch der Schalldruck der Explosionen mit 2 bar doppelt so stark wie sonst. In der Tremorgrafik spiegelte sich die gesteigerte Aktivität des Strombolis in einem Peak wieder, der aber erst heute Morgen bis in den roten Bereich vorgedrungen ist. Ein Indiz dafür, dass die gesteigerte Aktivität anhält.

Der Gasausstoß des Strombolis war gestern ebenfalls hoch. Besonders hervor stach der Kohlendioxidausstoß, der bei 2080 Tonnen am Tag lag und darauf hindeutet, dass in der Tiefe ein Magmenkörper dabei ist, in das Speicherreservoir des Vulkans einzudringen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 118 Tonnen am Tag, was einen mittelhohen Wert darstellte.

Der INGV-Wochenbericht für den Zeitraum 30. September bis 6. Oktober 2024 attestiert dem Vulkan eine hohe Aktivität und weist insbesondere auf die beiden Ereignisse am 1. und 6. Oktober hin, über die auch Vnet berichtete. Anders, als es im ersten INGV-Bericht zur Explosion am 6. Oktober hieß, wurde an der Messstation TDF doch eine signifikante Bodenhebung festgestellt. Sie betrug 5 µrad, was einen beachtlichen Wert darstellt. IM LGS-Bericht war von 1,5 µrad die Rede. Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Messwerte an verschiedenen Messtationen sein können.

Übrigens werden offenbar wieder geführte Touren bis auf Quota 400 angeboten. Zumindest geht das aus einem Bericht in unserer FB-Gruppe hervor, in dem von dort gemachte Fotos gezeigt werden. In dem Text zu den Bildern hieß es, dass der Fotograf mit einer geführten Gruppe unterwegs gewesen wäre.

Vulcano mit Erdbeben

Ein weiterer als potenziell aktiv eingestufter Vulkan der Liparischen Inseln ist Vulcano. Hier gab es in den letzten Tagen zwei weitere schwache Erdbeben. Eines von ihnen manifestierte sich unter dem Gipfelkrater der Fossa 2.

Island: Erdbeben im Norden und Südwesten

Erdbeben an der Tjörnes-Fracture-Zone und bei Eldey – Unterschiedliche Magnituden-Angaben

Auf – oder besser vor – Island ging es heute heiß her: Zuerst ereigneten sich vormittags einige Erdbeben an der verlängerten Tjörnes-Fracture-Zone, etwa dort, wo das Risssystem nördlich von Island in den Kolbeinsey-Rücken übergeht. Zu den Magnituden des stärksten Bebens gibt es von den verschiedenen Erdbebendiensten unterschiedliche Angaben: Während das IMO die Magnitude mit M 3,2 angibt, beziffert das EMSC das Beben auf M 4,5. Zunächst wurde sogar M 5,2 gemeldet. Die Tiefe des Erdbebenherds soll bei 10 Kilometern gelegen haben. Das Epizentrum wurde 30 Kilometer nordöstlich der Felseninsel Kolbeinsey verortet.

Einen zweiten und weitaus stärkeren Erdbebenschwarm gab es am Spätnachmittag auf der gegenüberliegenden Seite von Island, genauer vor der Südwestküste am Reykjanes-Rücken. Die meisten Epizentren manifestierten sich süd-südwestlich einer weiteren Felsengruppe namens Eldeyjarboði, die sich in der Nähe der Insel Eldey befindet, die regelmäßig in den Erdbebenberichten auf Vnet auftaucht. In den letzten Monaten setzten dort Schwarmbeben gut einen Monat vor Beginn einer neuen Eruption ein. Es ist zwar wissenschaftlich nicht bewiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen den Erdbeben bei Eldey und den Eruptionen an der Sundhnúkur-Kraterreihe gibt, aber das Muster ist auffällig. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das veränderte Spannungsfeld in der Svartsengi-Region infolge der starken Bodenhebung sich bis auf das benachbarte Reykjanes-System auswirkt, ähnlich wie es sich auf der anderen Seite bis nach Krýsuvík auswirken könnte. Es ist aber auch gut möglich, dass die Risssysteme nicht auf die Bodenhebung bei Svartsengi reagieren und dort eigenständige Prozesse für die Schwarmbeben verantwortlich sind.

Im Bereich von Reykjanes wurden in den letzten 48 Stunden 69 Beben festgestellt. Auf ganz Island waren es 168 Erschütterungen. Übrigens gab es auch wieder Erdbeben am Fagradalsfjall und bei Krýsuvík, allerdings entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe.

Sangay: Hohe Thermalstrahlung am 8. Oktober

Ecuadorianischer Vulkan Sangay emittierte hohe Thermalstrahlung – Vulkanasche in 6700 m Höhe

Vom Sangay in Ecuador ging heute Nacht eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 585 MW aus. Ansonsten hat man in den letzten Wochen eher zweistellige Werte registriert gehabt, die als mittelstark eingestuft wurden. Das VAAC Washington meldete Vulkanasche in 6700 m Höhe, die in Richtung Westen driftete. Nachdem es in den letzten Wochen ruhiger um den entlegenen Andenvulkan am Rand des Amazonasbeckens geworden war, könnte es sein, dass die Aktivität wieder etwas anzieht. Im letzten ausführlicheren Bericht des zuständigen Instituts IG heißt es, dass am 1. Oktober 63 Explosionssignale erfasst wurden. Ein signifikanter Rückgang gegenüber der eruptiven Hochphase vom Mai, als an einem Tag 930 Explosionssignale registriert wurden.

Gestern berichtete das IG von einer dünnen Aschefahne, die vom Sangay ausging und bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. Sie bewegte sich nach Westen in Richtung der Provinz Chimborazo und es wurde darauf hingewiesen, dass es in Ortschaften unter der Aschewolke zu leichtem Ascheregen kam. Es gab die Prognose, dass dieses Phänomen während der aktuellen Eruptionsperiode weiterhin anhält. Anwohnern der betroffenen Region wurde empfohlen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und Informationen aus offiziellen Quellen einzuholen.

Beim 5230 m hohen Sangay handelt es sich um einen der höchsten aktiven Vulkane der Welt. Er hat 2 Gipfelkrater und fördert basaltische bis andesitische Lava. In einem der Krater gibt es einen Lavadom. Von dem bis zum Frühsommer auch immer wieder ein Lavastrom abging, der sich auch für die Generierung pyroklastischer Ströme verantwortlich zeigte. Starke Regenfälle verwandelten abgelagerte Vulkanasche und Gesteinstrümmer in Schlammlawinen bzw. Lahare. Sie verstopften Flüsse am Fuß des Vulkans und änderten ihren Lauf.

Der Sangay liegt im gleichnamigen Nationalpark in der östlichen Kordillere der Anden. Der Nationalpark gehört wegen seiner einzigartigen Biodiversität zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Mauna Loa: Wenige Erdbeben aber dafür Bodenhebung

HVO-Monatsbericht zum Mauna Loa enthüllt wenige Erdbeben aber anhaltende Bodenhebung

Während der Kīlauea auf Hawaii oft in den Nachrichten bei Vnet vertreten ist, scheint es um den größten Vulkan der Erde, den Mauna Loa, ruhig zu sein. Doch der Eindruck täuscht: Zwar wurden im September nur 35 schwache Erdbeben registriert, aber das Magmenreservoir unter dem Vulkan füllt sich seit dem Ende des letzten Ausbruchs im Dezember kontinuierlich. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht des HVO hervor, der am 3. Oktober für den September veröffentlicht wurde. Betrachtet man den Graphen zur Bodenhebung für den Zeitraum der letzten fünf Jahre, zeigt sich sogar, dass die Kurve steiler verläuft als vor der letzten Eruption. Während es nach der vorletzten Eruption im Jahr 1984 lange Zeit keine nennenswerte Hebung gab, baute sich der Ausbruch von 2022 maßgeblich innerhalb von sieben Jahren auf. Jetzt scheint dieser Prozess wesentlich schneller zu verlaufen, und wenn die derzeitige Hebungsrate anhält, ergibt die Interpolation der Kurve, dass das Bodenhebungsniveau von vor dem letzten Ausbruch bis zum Frühsommer nächsten Jahres erreicht sein könnte. Spätestens dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Eruption am Mauna Loa.

Mit einem kurzfristigen Ausbruch ist jedoch nicht zu rechnen: Neben der vergleichsweise geringen Seismizität sprechen auch andere Messwerte gegen eine unmittelbar bevorstehende Eruption. Messungen von Gasen und Temperaturen an einer Station in der Southwest Rift Zone des Vulkans zeigen, dass der durchschnittliche H₂S-Wert unter 10 ppm liegt, der SO₂-Wert unter der Nachweisgrenze bleibt und die Fumarolentemperaturen konstant bei 83 °C liegen. Im Vergleich zu den letzten Monaten gibt es keine Abweichungen. In den Wochen und Monaten vor einem Ausbruch wäre ein deutlicher Anstieg der Seismizität und des Gasausstoßes zu erwarten.

Eruptionen des Mauna Loa erzeugen in der Regel große, schnell fließende Lavaströme, die Gemeinden im Osten und Westen der Insel bedrohen können. Die Ausbrüche beginnen meist am Gipfel und breiten sich entweder in die nordöstliche oder südwestliche Riftzone oder zu radialen Schloten an der Nordflanke aus. Seit seinem ersten dokumentierten Ausbruch im Jahr 1843 hat der Vulkan 34 Eruptionen erlebt, wobei die Abstände zwischen ihnen von Monaten bis Jahrzehnten variierten. Der Alarmstatus des Mauna Loa steht auf „Grün“.

Rauchwolke am Kīlauea gesichtet

Am benachbarten Vulkan Kīlauea, dessen Alarmstatus auf „Gelb“ steht, gab es gestern kurzzeitig Alarmstimmung, als vom Napau-Krater aus Rauch aufstieg. Dort war es im letzten Monat zu einer Eruption gekommen. Es konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden, da es sich nicht um eine Eruptionswolke, sondern um Rauch von einem kleinen Waldbrand handelte. Nach einer kurzen Ruhephase nimmt die Bodenhebung wieder zu, und täglich werden 50 bis 60 schwache Erdbeben verzeichnet.