Starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert Inselreich Tonga in 10 Kilometern Tiefe
Datum 07.09.24 | Zeit: 22:39:08 UTC | -21.331 ; -173.848 | Tiefe: 10 km | Mw 6,0
Das Königreich Tonga wurde gestern Abend um 22:39 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Epizentrum wurde 114 km östlich von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe und somit flach. Es gab aber weder eine Tsunamiwarnung noch Wahrnehmungsmeldungen, was der abgeschiedenen Lage des Erdbebens geschuldet sein dürfte. Diese Daten stammen vom EMSC. Das GFZ berechnete die Magnitude mit Mw 5,9.
Aus tektonischer Sicht war das Beben interessant, da es sich unmittelbar westlich des Tongagrabens manifestierte. Bei dieser Tiefseerinne, die bis zu 10882 m tief ist und eine Länge von 1250 Kilometern hat, handelt es sich um eine Subduktionszone am Pazifischen Feuerring, die sich nicht nur für Erdbeben, sondern auch für den Vulkanismus dieser Region verantwortlich zeigt.
Zahlreiche Eruptionen fördern am Suwanose-jima Vulkanasche bis auf 2100 m Höhe
Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima ist weiterhin sehr aktiv und fördert mehrmals täglich Aschewolken, die bis zu einer Höhe von über 2.000 Metern über dem Meeresspiegel aufsteigen. Das VAAC Tokio veröffentlichte in den letzten 48 Stunden 12 VONA-Warnungen, wonach die Vulkanasche in Richtung Südwesten driftet und eine Gefahr für niedrig fliegende Flugzeuge darstellen könnte. In diesem Jahr wurden bereits 213 Warnungen in Bezug auf den Suwanose-jima ausgegeben. Die Aktivität des entlegenen Vulkans war seit dem Frühjahr eher gering und begann erst Ende Juli allmählich wieder zuzunehmen. Anfang September wurde eine deutliche Zunahme der Erdbebenaktivität unter dem Vulkan festgestellt, ebenso wie ein Anstieg des Tremors, was auf verstärkten Magmaaufstieg aus der Tiefe hinweist.
Das JMA bestätigt in seinen Bulletins zum Suwanose-jima, dass sich vor allem unter dem westlichen Teil des Vulkans Magma ansammelt, was sich in einer kontinuierlichen Inflation und Bodenhebung zeigt. Vulkanologen warnen, dass Explosionen am Otake-Krater größere Tephra-Brocken in einem Umkreis von über 1.000 Metern verteilen können. Personen, die sich am Kraterrand aufhalten, laufen Gefahr, von diesen Brocken getroffen und verletzt oder sogar getötet zu werden. Starke Explosionen können auch pyroklastisches Material auf die Aufstiegsroute schleudern. Diese Route wird seit Jahren kaum begangen, und es ist unklar, wie stark der Pfad inzwischen zugewachsen ist. Vulkantourismus gibt es dort praktisch nicht. Da der Aufstieg zum Krater verboten ist, gibt es nur sehr geringe touristische Aktivitäten am Suwanose-jima, der zu Ryukyu-Archipel im äußersten Süden Japans gehört.
Ein Zeitraffervideo von einer Livecam, die auf einer der benachbarten Inseln installiert ist, zeigt die Aktivität des Vulkans.
Suwanose-jima ist ein 799 m hoher Stratovulkan, der zu den aktivsten Vulkanen Japans zählt und regelmäßig ausbricht , wobei er häufig Aschewolken und pyroklastisches Material freisetzt. Der Otake-Krater auf der Insel ist der Hauptausbruchsort. Suwanose-jima ist relativ isoliert und wird nur spärlich bewohnt, was die Auswirkungen seiner Ausbrüche auf die Bevölkerung begrenzt. Aufgrund seiner ständigen Aktivität ist der Vulkan für Wissenschaftler und Vulkanologen von großem Interesse.
Waldbrand am Brocken im Harz breitet sich nicht weiter aus
Zuerst die gute Nachricht: der massive Einsatz von Löschhubschraubern und Flugzeugen hat die weitere Ausbreitung der Flammen am Brocken im Harz gestoppt. Doch noch immer sind gut 150 Feuerwehrleute im Einsatz und die Löscharbeiten könnten sich noch über mehrere Tage hinziehen. Am höchsten Berg des Harzes, in Sachsen-Anhalt, wurden die Löschflüge über Nacht ausgesetzt, sollen jedoch am heutigen Morgen in größerem Umfang wieder aufgenommen werden. Acht Hubschrauber und vier Flugzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, das Maximum an Luftlöschmitteln, das über dem Brocken koordiniert werden kann. Erstmalig bei der Brandbekämpfung in Deutschland wurde dem Löschwasser ein Flammenhemmmittel beigemengt.
Zusätzlich arbeiten Feuerwehrleute am Boden, um Brandschutzstreifen anzulegen und den Wassertransport zu erleichtern. Ein Hubschrauberlandeplatz in Elend und ein Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf wurden eingerichtet. Der Einsatz wird voraussichtlich mehrere Tage dauern, da die Wetterbedingungen ungewiss sind. Niederschläge werden erst in der Nacht zum Montag erwartet, und starker Wind könnte die Situation verschlimmern.
Das Feuer erstreckt sich über eine Länge von 1.000 Metern, und die Ursache ist noch unklar. Am Freitag wurden vorsorglich 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert. Der Brockenweg, einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz, bleibt gesperrt. Für den nahegelegenen Ort Schierke besteht aktuell keine Gefahr, da der Wind die Feuerfront in eine andere Richtung treibt.
Vor zwei Jahren kam es an derselben Stelle bereits zu einem großen Waldbrand, der ebenfalls einen mehrtägigen Löscheinsatz erforderte. Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist derzeit besonders hoch, insbesondere im Norden des Landes kam es in letzter Zeit zu mehreren Bränden.
Der Wald am Brocken im Harz war vor dem Feuer stark von den Folgen des Klimawandels und Schädlingsbefall gezeichnet. Besonders die Fichtenwälder in der Region litten unter den extremen Dürreperioden der letzten Jahre, was sie anfällig für den Borkenkäfer machte. Dieser Schädlingsbefall führte dazu, dass viele Bäume abstarben, wodurch große Flächen des Waldes geschwächt und teilweise bereits abgestorben waren. Auf den Bildern zur Berichterstattung über den Waldbrand sieht man mehr Baumskelette als gesunde Bäume.
Vor dem Waldbrand gab es also bereits eine hohe Anfälligkeit für Brände, da die vertrockneten und toten Bäume als leicht entzündliches Material dienten. Diese Situation machte die Region besonders anfällig für Waldbrände, da sich Feuer in solchen ausgetrockneten Wäldern schneller ausbreiten kann.
Waldbrände als Folgen des Klimawandels
Der verheerende Waldbrand geht zumindest teilweise auf das Konto des Klimawandels, der bekanntermaßen einen anthropogenen Anteil hat. Allerdings ist es schwer genau zu beziffern, wie groß dieser Anteil ist, denn es gibt auch natürlich bedingte Phänomene, die Einfluss auf die Stabilität des Klimas haben und mit dem anthropogen verursachten Anteil interagieren und Wechselwirkungen hervorrufen. Nichtsdestotrotz erscheint es mir dringender denn je, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, die Rodung weiterer Waldflächen zu stoppen und die Meere nicht weiter zu vergiften. Doch ressourcenschonendes Handeln ist nicht „in“. Den Politikern der Ampel gelang es nicht, die Bevölkerung bei ihren Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen. Im Gegenteil, Zwangsmaßnahmen, in Form von Gesetzen vorgebracht, vergraulten den Bürger, anstatt ihn zu motivieren, und es wird immer klarer, dass Kompetenz und Menschenkenntnis bei den Verantwortlichen fehlen. Leider auch das Verständnis einfachster wirtschaftlicher Zusammenhänge: So äußerte sich Bundeskanzler Scholz gestern sinngemäß in Bezug auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, dass es Deutschland nicht gelingen wird, bei einer schrumpfenden Bevölkerung ohne Zuwanderung dringend benötigest Wirtschaftswachstum zu generieren. Doch Wirtschaftswachstum muss es ja nur geben, wenn die Bevölkerung immer weiter wächst! Bei einer schrumpfenden Bevölkerung kann auch die Wirtschaftsleistung nachlassen. Überdies würde es helfen und vielen Menschen erst ermöglichen, positiv auf den Klimawandel einzuwirken, wenn auch die einkommensschwächeren Bürger vom Wirtschaftswachstum profitieren würden und die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklaffen würde. Das wäre zudem das beste Mittel, um ausufernde rechts- und linksextreme politische Gesinnungen gleich einem Waldbrand mit Löschmitteln einzudämmen. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch in all den anderen Staaten, in denen nicht nur die Wälder brennen.
Hohe Erdbebenaktivität am hawaiianischen Vulkan Kilauea detektiert – Bis zu 160 Erschütterungen pro Tag
Der Kīlauea auf Hawaii ist ein Schildvulkan im Schatten des weltgrößten Vulkans, Mauna Loa, mit dem er sich einen tief liegenden Magmenaufstiegskanal teilt, der vom Mantelplume unter dem hawaiianischen Archipel gespeist wird. Dieser Aufstiegskanal ist die Quelle mehrerer Erdbeben in Tiefen von etwa 30 Kilometern, deren Epizentren im Bereich des Küstenorts Pahala liegen. In den vergangenen Monaten gab es hier vergleichsweise wenige Erdbeben, doch die Pause, die im Frühjahr begann, scheint vorüber zu sein, da die Seismizität in diesem Bereich seit einigen Tagen wieder zunimmt. Erdbeben treten nicht nur unter Pahala auf, sondern auch im Gipfelbereich des Vulkans.
In den letzten 24 Stunden wurden unter der Kīlauea-Gipfelcaldera in Tiefen von 1 bis 3 km etwa 23 Erdbeben registriert, die meisten davon mit einer Magnitude unter 2,0. Die Verformungsraten am Gipfel blieben relativ niedrig, wobei die Neigungsmessungen im Tagesverlauf nur leichte Schwankungen zeigten. GPS-Instrumente dokumentieren seit mehreren Monaten eine allmähliche Inflation rund um die Gipfelregion. Die Schwefeldioxid-Emissionen sind relativ niedrig.
In der UERZ-Region (Upper-East-Rift-Zone) des Kīlaueas, die sich vom Puhimau-Krater bis nach Maunaulu erstreckt, wurden 42 Erdbeben registriert, was einen Rückgang gegenüber dem Vortag darstellt. Die meisten Beben lagen unter einer Magnitude von 2,0 und traten in Tiefen von 1 bis 3 km auf. In den letzten 24 Stunden blieben die Verformungen in dieser Region stabil.
Die Aktivität in der mittleren East Rift Zone (MERZ) ist weiterhin gering. Am Neigungsmesser des POC gab es keine wesentlichen Veränderungen im letzten Tag. GPS-Instrumente haben in der Region im letzten Monat eine allgemeine Inflation verzeichnet. Messungen von Gasüberwachungsstationen in Windrichtung von Puʻuʻōʻō, dem Ort der Eruptionsaktivität von 1983 bis 2018, zeigen keine nennenswerten Schwefeldioxid-Emissionen. Das Magma, dass sich für die Beben an der MERZ verantwortlich zeigt, scheint hier noch noch tief im Untergrund zu stecken.
Derzeit gibt es weder in der unteren East Rift Zone noch in der Southwest Rift Zone Anzeichen für erhöhte seismische Aktivität oder Bodenverformungen. Die vulkanische Aktivität beschränkt sich auf den Gipfelbereich und die obere East Rift Zone.
Die jüngsten Unruhen in der UERZ könnten auf Magmaimpulse zurückzuführen sein, die in die UERZ gelangen. Zwischen dem 22. und 25. Juli 2024 trat in der Nähe des Pauahi-Kraters eine Magmaintrusion auf, und am 20. August 2024 folgte ein weiteres Ereignis an derselben Stelle. Derzeit zeigt die MERZ keine erhöhte Aktivität, jedoch hat sich kürzlich Magma den Weg dorthin gebahnt. Sollte die Magmazufuhr anhalten, könnte sich die Unruhe auch auf die MERZ ausweiten.
Übrigens gibt es auch am Mauna Loa wieder Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan langsam aber sicher wieder auf eine Eruption vorbereitet, denn es wird eine leichte Inflation registriert. Doch bis zur Eruption werden noch Jahre vergehen. (Quelle HVO)
An mehreren isländischen Vulkansystemen gibt es Schwarmbeben – der Südwesten der Insel ist besonders betroffen
Der Vulkanausbruch bei Sundhnúkur auf der Reykjanes-Halbinsel ist offiziell für beendet erklärt worden, und tatsächlich ist die Erdbebentätigkeit entlang der Kraterreihe gering. Trotzdem geht die Bodenhebung unverändert weiter und zeigt, dass sich der nächste Vulkanausbruch bereits vorbereitet. In einem MBL-Interview meinte der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson, dass bei einem der nächsten Ausbrüche die wichtige Hauptstraße Reykjanesbraut in Gefahr sein könnte. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Lavastrom die Straße wenige Stunden nach einem neuen Vulkanausbruch erreichen könnte. Þórðarson gibt den Denkanstoß, den Bau von Schutzdämmen von Grindavik in den Norden zu verlagern. Auf der nördlichen Seite der Straße beginnt auch der dichtbesiedelte Küstenstreifen bei Vogar. Þorvaldur verrät außerdem, dass man seit Beginn der Krise im Jahr 2021 bereits Pläne entwickelt, was zu tun ist, wenn Siedlungsgebiete im Norden von Vulkanausbrüchen betroffen werden.
Während man über Eruptionen nördlich der Wasserscheide auf Reykjanes nachdenkt, kam es zu zwei Schwarmbeben westlich von Reykjanes: Am Reykjanes-Rücken bebte es vor der Küste bei Reykjanestá und bei Geirfugladrangur, einer kleinen Insel bei Eldey. Schwarmbeben kamen hier im Zusammenhang mit der gesteigerten seismischen Aktivität auf Reykjanes häufiger vor, darunter auch einige von signifikanter Stärke. Insgesamt wurden 44 Beben registriert.
Unter dem subglazialen Vulkan Katla manifestierte sich ein kleinerer Schwarm, dessen Beben bis zum westlich gelegenen Nachbarvulkan Eyjafjallajökull streuten. Innerhalb von 24 Stunden gab es gut zwei Dutzend schwache Erschütterungen. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,1 und lag direkt in der Katla-Caldera.
Der Erdbebenschwarm beim südlich vom Langjökull gelegenen Schildvulkan Skjaldbreið, über den ich bereits gestern berichtete, hält an. Innerhalb von 48 Stunden gab es genauso viele Erdbeben.
Auffällig ist, dass sich die isländische Bebentätigkeit auf den Südwesten der Insel konzentriert, obgleich es auch Erdbeben unter dem Vatnajökull und entlang der Tjörnes-Fracture-Zone im Norden gab. Insgesamt wurden auf Island 129 Erschütterungen in den letzten zwei Tagen registriert.
Vulkan Ibu steigerte seine aktiv und eruptiert Vulkanasche bis auf 5300 m Höhe – Bereits 1437 Eruptionen dieses Jahr
Der Ibu auf Halmahera (Indonesien) hat seine Aktivität erneut gesteigert und stößt in schneller Folge Vulkanasche aus. In den meisten Fällen steigt diese bis zu 800 m über den Krater auf, doch am Abend gab es eine stärkere Eruption, bei der die Aschewolke bis zu 4000 m hoch aufstieg und vom Wind in Richtung Westen verfrachtet wurde. Laut einer VONA-Meldung des VAAC Darwin wurde die Aschewolke in 5300 m Höhe über dem Meeresspiegel detektiert. Diese Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 349 Sekunden.
Insgesamt wurden am 7. September, der in Indonesien bereits vergangen ist, 47 explosive Eruptionen festgestellt. Im Jahresverlauf wurden 1437 Explosionen registriert.
Wie das VSI berichtet, ist die Seismizität ebenfalls sehr hoch: Täglich werden bis zu 1000 seismische Signale vulkanischen Ursprungs aufgezeichnet. Bei den meisten Erschütterungen handelt es sich um vulkanotektonische Beben. Es gibt aber auch Tremorbeben und tektonische Erschütterungen. Die hohe Anzahl vulkanotektonischer Beben deutet darauf hin, dass eine signifikante Menge Magma aufsteigt. Es ist zu erwarten, dass die Aktivität weiterhin anhält.
Der Ibu ist ein daueraktiver Vulkan, der viele Jahre lang an seinem komplexen Lavadom im Krater arbeitete und für häufige, aber kleine Ascheeruptionen bekannt ist. Im Sommer begann sich der Charakter der Eruptionen zu ändern, und es kam zu mehreren starken Explosionen, die den größten Teil des Lavadoms zerstörten. Die ersten starken Explosionen folgten auf mehrere starke Erdbeben in der Molukkensee, und es gilt als wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang gibt und diese Erdbeben die Aktivitätssteigerung ausgelöst haben.
Vor der Aktivtätsteigerung war der Krater des Ibu ein beliebtes Ziel für Vulkanspotter. Die Wanderung zum Ibu-Krater ist anspruchsvoll und erfordert eine gute körperliche Fitness. Das Gelände ist steil, und die Wege führen durch dichten Regenwald, was die Tour besonders in der Regenzeit erschweren kann. Der Aufstieg dauert in der Regel zwischen 6 und 8 Stunden.
Schwarmbeben am Schildvulkan Skjaldbreiður im Südwesten von Island
Gestern begann ein kleiner Erdbebenschwarm im Bereich des Schildvulkans Skjaldbreiður. Er liegt südlich des Langjökull-Gletschers, an der Grenze zwischen Südwestisland und der Snæfellsnes-Halbinsel. Der Schwarm setzte sich vom gestrigen Morgen bis in die heutige Nacht fort, und es ist möglich, dass weitere Erschütterungen folgen. Bis jetzt wurden 18 Beben registriert, das stärkste mit einer Magnitude von 2,1. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 4,1 Kilometern, was typisch für Magmenakkumulationen oder Fluidbewegungen ist. Allerdings verläuft in dieser Region auch eine aktive Riftzone, weshalb auch tektonische Bewegungen für den Erdbebenschwarm verantwortlich sein könnten. Das Epizentrum befand sich 6,5 km nordwestlich von Skjaldbreiður.
Der Skjaldbreiður liegt etwa 40 Kilometer nordwestlich des Þingvellir-Nationalparks. Der Name „Skjaldbreiður“ bedeutet auf Isländisch „breit wie ein Schild“, was auf die charakteristische flache Form des Vulkans hinweist. Schildvulkane entstehen durch den Ausfluss von dünnflüssiger Lava, die sich weiträumig verteilt und eine sanft geneigte, kuppelförmige Struktur bildet. Der Vulkan ist 1060 Meter hoch und entstand vor etwa 9.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Dabei bildete sich ein ausgedehntes Lavafeld, das sich bis zum Þingvallavatn-See erstreckt. Der Skjaldbreiður ist ein großer Vulkan und zudem relativ jung. Es ist bemerkenswert, wie in so kurzer Zeit ein solch großer Vulkan entstehen konnte. Offenbar gab es gegen Ende der Eiszeit eine Phase erhöhter vulkanischer Aktivität auf Island, was möglicherweise mit dem Abschmelzen des Eises zusammenhing: Durch die Druckentlastung infolge der Eisschmelze konnte Magma leichter aus flach liegenden Magmenkammern aufsteigen.
In den letzten Monaten hat die seismische Aktivität im Grenzbereich der Snæfellsnes-Halbinsel, insbesondere in der Langjökull-Region, zugenommen. Dies könnte der Beginn des Erwachens eines größeren Vulkansystems sein.
Auch in den Bereichen Katla, Torfajökull und Hekla gab es gestern vermehrt Erdbeben. Unter der Hekla wurden zwei Erschütterungen registriert, während im westlichen Teil der Torfajökull-Caldera zehn Beben auftraten. Die Caldera ist für das Landmannalaugar, ein beliebtes Thermalgebiet, bekannt. Im Bereich der Katla wurden sieben Beben verzeichnet.
Aktivität auf Reykjanes und bei Sundhnúkur
Auf der Reykjanes-Halbinsel ist es seismisch gesehen derzeit relativ ruhig. In den letzten 48 Stunden wurden nur 14 Beben registriert, die sich hauptsächlich auf die Bereiche Fagradalsfjall und Krysuvik konzentrieren.
Die Bodenhebung bei Svartsengi hält unvermindert an, hat jedoch bisher keine Beben ausgelöst. Der Vulkanausbruch bei Sundhnúkur kann als beendet betrachtet werden, obwohl noch etwas glühende Lava an der Nordseite des Lavafelds gesichtet wurde. Dabei handelt es sich vermutlich um Restschmelze, die vor zwei bis drei Tagen den Krater verlassen hat und langsam durch Lavatunnel migriert. Auf der weiter gefassten Ansicht der Vogarstapi-Livecam ist deutlich zu sehen, wie nah die Lavafront an die wichtige Verbindungsstraße zwischen dem Flughafen Keflavik und der Hauptstadt Reykjavik herangerückt ist. Sollten sich weitere Eruptionen nördlich von Sundhnukur ereignen, könnte die Straße gefährdet sein.
Spürbares Erdbeben auf La Réunion beunruhigt Bevölkerung
Heute Morgen ereignete sich auf der Insel La Réunion ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Trotz der vergleichsweise geringen Stärke gingen bei der lokalen Erdbebenwarte Meldungen besorgter Bürger ein, insbesondere aus dem Norden der Insel. Das Beben ereignete sich um 08:10 Uhr Ortszeit. Die Seismometer des Vulkanischen Observatoriums am Piton de la Fournaise registrierten das Ereignis. Erste Analysen lokalisierten das Hypozentrum in 19 km Tiefe im Gebiet von La Roche Ecrite, einem 2276 m hohen Gipfel am Rand des Cirque de Salazie. Hierbei handelt es sich um ein großes Erosionstal vulkanischen Ursprungs.
Diese Daten stammen vom Vormittag, und die Mitarbeiter des Observatoriums arbeiten daran, die Berechnungen weiter zu präzisieren, sodass sich Angaben zu Ort und Intensität noch ändern könnten. Sollte sich die geringe Magnitude bestätigen, könnte der Erdstoß aufgrund der besonderen Geländemorphologie spürbar gewesen sein. Normalerweise können Menschen Erdbeben erst ab einer Magnitude von 3 wahrnehmen.
Solche spürbaren Erdbeben treten mehrmals jährlich auf, werden jedoch selten von der Bevölkerung wahrgenommen. Dieses Beben war ein isoliertes tektonisches Ereignis, und bislang wurden keine Nachbeben verzeichnet. Es stand nicht in direkter Verbindungen mit Geschehnissen des benachbarten Vulkans Piton de la Fournaise, der sich im Süden der Insel befindet. Dennoch will ich kurz auf die aktuellen Entwicklungen an diesem Vulkan eingehen
Geringe seismische Aktivität am Piton Fournaise
Der Piton Fournaise zeigte sich im August ruhig. Laut dem Monatsbericht des OVPF wurden 19 vulkanotektonische Erdbeben und 19 langperiodische Erschütterungen registriert. Der Ausstoß vulkanischer Gase und die Bodendeformationen blieben auf niedrigem Niveau. Während im Februar noch eine Bodenhebung am Gipfel festgestellt wurde, ging diese im April und Mai in eine deflationäre Phase über. Seit Juni gibt es keine nennenswerten Bodenverformungen mehr.
Geoforscher schließen daraus, dass der Vulkan in eine Ruhephase eingetreten ist. Sollte diese länger andauern, könnte der Tätigkeitszyklus, der 2016 begann, als beendet angesehen werden. Dann könnte es mehrere Jahre lang zu keiner Aktivität mehr kommen. Ich hatte bisher das Glück, bei drei Eruptionen des Piton de la Fournaise dabei zu sein. Darunter war auch die spektakuläre Eruption von 2007.
Extrem starker Taifun trifft auf chinesische Insel Hainan – große Zerstörungen drohen
Am 6. September traf Supertaifun Yagi, der stärkste Sturm Asiens in diesem Jahr, die Küste der chinesischen Insel Hainan. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 km/h brachte er heftige Regenfälle und Stürme mit sich, was zur Schließung von Schulen und zur Absage von Flügen in der Region führte.
Hongkong, Macau und Teile von Südchina waren stark betroffen. In Hongkong wurde die Börse geschlossen, der Schulbetrieb eingestellt, und 50 Flüge wurden annulliert. Die Stadt lockerte jedoch ihre Taifunwarnung, nachdem die Winde am Freitagmittag nachgelassen hatten. Dennoch bleiben starke Regenfälle eine Gefahr.
In Vietnam wurden vier Flughäfen, darunter der in Hanoi, für das Wochenende geschlossen, da Yagi auch das Land und Laos treffen soll.
Yagi ist nach dem atlantischen Hurrikan Beryl der zweitstärkste tropische Wirbelsturm des Jahres und der heftigste im Pazifik. Er verursachte bereits auf den Philippinen, wo er 16 Menschen tötete, große Zerstörungen, bevor er Hainan erreichte.
Der Taifun erinnert an Rammasun, der 2014 als Kategorie-5-Taifun Hainan traf und schwere Verluste verursachte. Hainan ist normalerweise seltener von solch starken Stürmen betroffen. Ordnet man Yagi auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala ein, hat er die zweithöchste Kategorie 4.
Landwirte in der Region sind in Sorge. In Guangdong versuchen Bauern, ihre Pflanzen vor den Stürmen zu schützen.
Taifune, wie Hurrikane, entstehen über warmen tropischen Meeren, wenn die Meerestemperaturen über 26,5 °C liegen. Warme, feuchte Luft steigt auf und kondensiert in der Atmosphäre, wodurch Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Energie treibt den Sturm an. Gleichzeitig strömt Luft von umliegenden Gebieten nach, um das Vakuum zu füllen, das durch die aufsteigende Luft entsteht. Dieser Zyklus wiederholt sich, wodurch der Druck im Zentrum des Systems, dem sogenannten Auge, weiter sinkt und die Windgeschwindigkeiten ansteigen. Die stärksten Taifune, mit Windgeschwindigkeiten über 194 km/h, werden als Supertaifune bezeichnet. Diese Einteilung ähnelt der Hurrikan-Skala, aber unterschiedliche Regionen haben teilweise leicht abweichende Klassifikationen.
Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Taifune durch den Klimawandel und die Erwärmung der Ozeane immer intensiver werden. Yagi, benannt nach dem japanischen Wort für Ziege, verstärkte sich zu einem Supertaifun und bleibt in den nächsten Tagen eine ernsthafte Bedrohung für Südchina und Vietnam.