Ein Erdbeben der Magnitude 3,3 erschütterte die basale Ostflanke des Vulkans Ätna
Datum 16.09.24 | Zeit: 00:02:31 UTC | 37.711 ; 15.329 | Tiefe: 16 km | Mb 3,3
Vor der Ostküste Siziliens bebte es heute Nacht mit einer Magnitude von 3,3. Das Hypozentrum befand sich in 16 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 18 km nord-nordöstlich von Acireale verortet. Es handelte sich wahrscheinlich um ein tektonisches Erdbeben an einer Störungszone, die mit dem Grundgebirge assoziiert ist, auf dem der Ätna aufsitzt. Die Ostflanke des Vulkans gleitet langsam ab und diese Gleitbewegung, die auch unter Wasser nachweisbar ist, könnte das Erdbeben ausgelöst haben. Zugleich liegt der Ätna auf dem Schnittpunkt tektonischer Kleinplatten, deren Bewegungen ebenfalls Spannungen in der Kruste verursachen können, die sich letztendlich in Erdbeben entladen.
Studien zeigten, dass das Gleiten der Ostflanke in Schüben stattfindet und das eruptive Verhalten des Vulkans beeinflussen kann.
Vulkanausbruch im Mittleren Ostrift des Vulkans Kilauea auf Hawaii – Signifikante Bodendeformationen gemessen
Gestern Abend schrieb ich, dass es möglicherweise einen kleinen Vulkanausbruch im Ostrift des Vulkans Kilauea auf Hawaii gegeben haben könnte. Einige Daten sprachen dafür, doch aufgrund schlechten Wetters gab es zunächst keine visuellen Beobachtungen des Geschehens. Kurz nachdem ich meinen Artikel veröffentlicht hatte, bestätigte das HVO die Eruption in dem entlegenen Gebiet des Nationalparks: Die Eruption begann am Abend des 15. Septembers zwischen 21:00 und 22:00 Uhr HST und war nur von kurzer Dauer. Aus zwei über hundert Meter langen Spalten westlich des Nāpau-Kraters floss Lava, die sich etwa 90 Meter weit ausbreitete und Vegetation in der Umgebung verbrannte. Trotz der Eruption wurden keine Schäden an der Infrastruktur gemeldet. Bewohner der Region berichteten vom Geruch nach vulkanischen Gasen.
Der Vulkanausbruch wurde von den Wissenschaftlern als sehr klein beschrieben. Die Lava dehnte sich seitlich der Eruptionsspalten 90 m breit aus und floss gut 480 m weit. Sie bedeckte eine Fläche von 2 Hektar und anstatt von einem Lavafeld spricht man von einem Lavapad. Die geförderte Menge wurde auf 20.000 Kubikmeter geschätzt.
Vor der Eruption konnte man die Bildung eines Magmatischen Gangs beobachten, was sich in starken Bodenverformungen und zahlreichen Erdbeben äußerte. Zudem konnte man ein Infraschall-Ereignis registrieren. Es kam also zu starken Entgasungen und schwachen Explosionen, als sich die Eruptionsspalten öffneten. Im Laufe des Montags überflogen Mitarbeiter des HVOs das Gebiet mit einem Hubschrauber und konnten die Spuren der Eruption dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt trat aber keine Lava an der Oberfläche mehr aus, obgleich die unterirdische Intrusion anhielt.
Montagabend, gegen 18:00 Uhr HST, lebte die Aktivität dann wieder auf und es trat Magma an der Oberfläche aus. Nähere Beschreibungen zum 2. Teil der Eruption gibt es noch nicht.
Die Vulkanwarnstufe für bodenbasierte Gefahren bleibt auf „Beoachten“, und der Alarmcode für den Flugverkehr bleibt auf „Orange“. Der Ausbruch stellt derzeit keine Gefahr für Menschenleben oder Infrastruktur dar, jedoch wurden vorübergehende Sperrungen innerhalb des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks vorgenommen. Die Chain of Craters Road, die sich in der Nähe des Ausbruchsgebiets befindet, bleibt gesperrt. Vulkanische Gase könnten in den umliegenden Siedlungen wahrgenommen werden, deren Intensität in den kommenden Tagen schwanken kann.
Die Aktivität beschränkt sich weiterhin auf die mittlere östliche Riftzone, während die Seismizitäts- und Bodenverformungsraten in den benachbarten Zonen niedrig bleiben. Bereits seit dem 14. September findet eine magmatische Intrusion in der Nähe des Makaopuhi-Kraters statt. Es kam zu einer vertikalen Bodenhebung von 20 Zentimetern und um einen horizontalen Versatz von 58 Zentimetern. Magma sammelt sich in 2-3 Kilometern Tiefe an.
Die kleineren Ausbrüche und die Überwachung der Region zeigen die anhaltende Aktivität des Kīlauea, die durch wissenschaftliche Beobachtungen eng verfolgt wird.
Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Karpatenbogen in Rumänien – Anwohner überrascht
Datum 16.09.24 | Zeit: 14:40:21 UTC | 45.560 ; 26.330 | Tiefe: 137 km | Mb 5,2
Rumänien wird aktuell nicht nur von schweren Überflutungen heimgesucht, sondern wurde gestern auch noch von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:40:21 UTC (17:40:21 Uhr Ortszeit), mit einem Epizentrum, das 16 km nördlich von Nehoiu lokalisiert wurde. Das Hypozentrum befand sich in 137 Kilometern Tiefe. Dennoch liegen dem EMSC zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, denen zu entnehmen ist, dass die Menschen von dem Erdstoß überrascht wurden und das Beben als ziemlich stark empfanden. Die meisten Wahrnehmungsberichte stammen aus einem Umkreis von 400 Kilometern um das Epizentrum, doch es gab auch vereinzelte Meldungen aus weiter entfernten Nachbarländern wie der Türkei und der Ukraine. Ein Zeuge berichtete sogar von einem doppelten Erdstoß: sehr wahrscheinlich hat er sowohl das Eintreffen der P-Welle als auch der S-Welle gespürt. Er befand sich 56 Kilometer vom Epizentrum entfernt, wo bereits ein deutlicher Laufzeitunterschied zwischen den beiden Wellenarten besteht. Meldungen über größere Schäden liegen jedoch nicht vor.
Erdbeben sind im Bereich des Karpatenbogens keine Seltenheit. Hier befindet sich die Vrancea Seismic Zone (VSZ), eine der seismisch aktivsten Regionen Osteuropas. Die VSZ ist bekannt für Erdbeben in mittleren Tiefen zwischen 70 und 200 Kilometern. Aufgrund der besonderen Tektonik der Region und insbesondere des Vorhandenseins des sedimentär verfüllten Karpatenbeckens wirken sich die Erdbeben an der Erdoberfläche oft stärker aus, als man aufgrund der Tiefe der Hypozentren erwarten würde.
Die Störungszonen entlang des Karpatenbogens gehen auf die Kollision mehrerer alter Mikroplatten zurück und wurden bereits im Miozän angelegt. In der Lithosphäre stoßen die Blöcke noch heute zusammen und verschieben sich gegeneinander, was die Erdbeben auslöst.
Es können auch starke Erdbeben mit Magnituden im Siebener-Bereich auftreten, wie etwa 1977, als ein Beben der Magnitude 7,2 große Zerstörungen verursachte, die bis in die Hauptstadt Bukarest reichten.
Dieses Erdbeben war allerdings nicht das stärkste Erdbeben gestern, denn dieses hatte eine Magnitude Mw 6,5 und manifestierte sich am Mariannengraben.
Seismische Krise durch Magmenintrusion im Mittleren Ostrift ausgelöst – Vulkanausbruch droht
Die seismische Krise am Kilauea, die am 14. September begann und weiter anhält, wird von Magma verursacht, das in das Ostrift eindringt und dort einen Magmatischen Gang (Dyke) bildet. Da die Möglichkeit besteht, dass die Schmelze bis zur Oberfläche vordringt und sich eine Eruptionsspalte öffnet, wurde die Vulkanwarnstufe für bodennahe Gefahren von „Vorsicht“ auf „Beobachten“ und die Warnstufe für den Flugverkehr von „Gelb“ auf „Orange“ angehoben.
Die derzeitigen Aktivitäten finden in einem abgelegenen Teil der Mittleren Ostriftzone des Kīlauea statt. Das betroffene Gebiet liegt innerhalb der Grenzen des National Parks. In der unteren Zone des Ostrifts sowie der südwestlichen Riftzone wurden bisher keine Veränderungen beobachtet.
Seit dem 14. September, etwa ab 18 Uhr HST, kommt es zwischen Maunaulu und dem Makaopuhi-Krater zu intensiven, lokal begrenzten Erdbeben, begleitet von Bodenverformungen, die auf unterirdisches Risswachstum hinweisen. Am 15. September wurden gut 500 Erdbeben registriert und es setzte eine starke Deflation am Gipfel ein. Trotz einer Abnahme der Erdbebenaktivität deuten die anhaltenden Verformungen darauf hin, dass Magma weiterhin aus den Speicherkammern am Gipfel in den Bereich zwischen Maunaulu und dem Makaopuhi-Krater am Ostrift fließt. Ein InSAR-Bild zeigt die jüngsten Bodenbewegungen in dieser Region. Der Magmatische Gang liegt zwischen den beiden Kreisen mit den Farbringen.
Zwischen etwa 21 Uhr und 22 Uhr HST heute Abend registrierten Infraschallinstrumente ein starkes Signal, das auf austretendes Gas oder Dampf hindeutet. Doch es gibt keine seismischen Daten oder thermischen Anomalien, die auf einen Vulkanausbruch hindeuten. Aufgrund starken Regens in der Region ist die Interpretation der Daten jedoch erschwert.
2007 brach in diesem Gebiet nach einer Magmaintrusion Lava durch und bedeckte ein Fläche von etwa der Größe eines halben Fußballfeldes. Ein kleiner und unbemerkt stattfindender Ausbruch unter ähnlichen Bedingungen ist auch jetzt möglich.
Der letzte Ausbruch in dieser Region fand vor über 35 Jahren in der Nähe des Puʻuʻōʻō-Kraters statt. Der genaue Ort eines zukünftigen Ausbruchs wird bestimmen, welche Gebiete potenziell von neuen Lavaströmen betroffen sein könnten. Theoretisch könnte Lava von hier aus bis ins Meer fließen. (Quelle: HVO)
Aschewolke vom Bagana steigt bis auf 2400 m Höhe auf
Heute ereignete sich um 13:30 Uhr Ortszeit eine Ascheeruption am Vulkan Bagana auf der Insel Bougainville in Papua-Neuguinea. Der Vulkan, der eine Höhe von 1855 Metern hat, eruptierte eine diskrete Aschewolke bis zu einer Höhe von etwa 2400 Metern aufstieg und sich in südliche Richtung bewegte. Der für die Luftfahrt relevante Warnstatus steht auf „Orange“, was bedeutet, dass der Vulkan aktiv ist und jederzeit zu weiteren Eruptionen führen könnte.
Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen Papua-Neuguineas und liegt auf der abgelegenen Insel Bougainville. Er entstand durch andesitische und basaltische Lavaströme und ist bekannt für regelmäßige explosive Ausbrüche, die Aschewolken bis in die Atmosphäre schleudern. Trotz seiner abgelegenen Lage hat Bagana in der Vergangenheit wiederholt für Beeinträchtigungen des Flugverkehrs gesorgt. Die aktuelle Aschewolke stellt eine potenzielle Gefahr für den Luftverkehr dar, insbesondere für niedrig fliegende Flugzeuge.
Diesen Monat gab es bereits mehrere starke Erdbeben in Papua Neuguinea. Am 1. September manifestierte sich nahe des Vulkan ein Erdstoß Mw 6,4. Dieser könnte den Bagana erweckt haben.
In Teilen Mitteleuropas kämpfen die Menschen mit einer dramatischen Hochwassersituation, bei der bisher elf Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen sind Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien, wo sintflutartige Niederschläge am Wochenende weite Landstriche überflutet haben. In den Alpen gingen die Niederschläge in höheren Lagen als Schnee nieder. Steigende Temperaturen verursachen nun Schneeschmelze, die das Hochwasser weiter verschärft. In Rumänien sind bisher die meisten Todesopfer zu beklagen: Sechs Menschen kamen in den Fluten um, und mehrere Personen gelten als vermisst.
In Österreich, besonders in Niederösterreich, halten die Regenfälle an, es werden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Region wurde bereits zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Menschen mussten gerettet werden, während in Wien der öffentliche Verkehr stark beeinträchtigt ist. Neben der Donau führt auch der Wienfluss Hochwasser und droht, die Altstadt zu überfluten. In Österreich sind bisher fünf Menschen gestorben, darunter ein Feuerwehrmann, der beim Auspumpen eines Kellers verunglückte.
Auch in Tschechien ist die Lage dramatisch und wird als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Es gab einen Todesfall: Eine Person ertrank im Fluss Krasovka. Besonders betroffen ist die Stadt Litovel, wo Straßenzüge unter Wasser stehen. In Städten wie Hradec Králové und Ústí nad Labem gelten die höchsten Alarmstufen, und Hochwasserschutzwände werden errichtet.
In Polen kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Besonders schwer betroffen sind der Südwesten des Landes und die Region Oppeln, wo Straßenzüge und Krankenhäuser überflutet wurden. In der Nähe der tschechischen Grenze brach ein Staudamm. Die Orte Klodzko (Polen) und Krnov (Tschechien) sind infolge des Dammbruchs komplett überflutet worden. Das Kabinett unter Regierungschef Donald Tusk berät über die Ausrufung des Katastrophenzustands.
Auch im Osten Deutschlands steigen die Pegelstände, insbesondere an der Elbe. In Dresden wurde bereits die Alarmstufe 2 ausgerufen, der Pegelstand erreichte 5,63 Meter. Die Alarmstufe 3 (6 Meter) könnte bald erreicht werden. Nahe der tschechischen Grenze, in Schöna, wurde diese bereits überschritten. An der Lausitzer Neiße bei Görlitz steht das Wasser kurz vor der höchsten Alarmstufe 4. Eine Besserung der Lage ist noch nicht in Sicht und die Pegel im Osten Deutschlands könnten bis mindestens Mittwoch weiter steigen. In denn betroffenen Regionen bereitet man sich auf ein weitere Steigerung der Überflutungen vor und baut in Stadtgebieten Wasserschutzwände auf. Unzählige Sandsäcke werden befüllt um evtl. brechende Deiche entlang der Flussläufe zu stabilisieren.
Die gewaltigen Regenfälle werden durch den Zusammenprall einer Kaltfront aus dem Nordwesten mit feuchtwarmen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum verursacht. Es kam zu ein besonderen Vb-Wetterlage, die die Luftmasse zunächst in den Alpenraum und dann in den Osten Europas lenkte.
Heute gibt es wieder eine Meldung vom VAAC-Darwin in der vor einer Eruption des Vulkans Lewotobi in Indonesien gewarnt wird. Der Vulkan, mit einem Gipfel auf 1.703 Metern, stößt Aschewolken bis zu einer Höhe von rund 3.000 Metern aus. Die Asche bewegt sich in südöstliche Richtung mit etwa 18 Kilometern pro Stunde. Die letzte Beobachtung erfolgte am 16. September um 03:00 Uhr. Überwacht wird das Geschehen durch den Satelliten Himawari-9 und das Vulkanbeobachtungszentrum CVGHM. Der Aviation Colour Code steht auf Orange, was auf eine potenzielle Gefahr für den Flugverkehr hinweist.
Starkes Erdbeben Mw 6,5 erschüttert Queen Charlotte Island Region in Kanada
Datum 15.09.24 | Zeit: 22:22:48 UTC | 51.604 ; -130.621 | Tiefe: 10 km | Mw 6,5
Vor der Westküste Kanadas ereignete sich gestern Abend um 22:22:48 UTC (15:22:50 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC mit 10 Kilometern Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 275 km west-nordwestlich von Port McNeill.
Genau genommen ist die Ortsbeschreibung des EMSC nicht mehr korrekt, denn im Jahr 2009 wurde das Queen Charlotte-Archipel in Haida Gwaii umbenannt. Bei den Haida handelt es sich um ein indigenes Volk, das ursprünglich die Inselgruppe bewohnte. Das Haida Gwaii-Archipel besteht aus mehr als 150 kleinen Inseln, die sich um die beiden Hauptinseln Graham und Moresby gruppieren. Das Erdbeben ereignete sich südlich dieser beiden Inseln.
Aufgrund der marinen Artenvielfalt trägt Haida Gwaii den Beinamen „Galapagos des Nordens“. In den Gewässern und an den Küsten tummeln sich verschiedene Walarten, Robben und Seevögel. Auf den Inseln gibt es zudem weitläufige Urwälder.
Die tektonischen Prozesse in der Haida Gwaii-Region werden von der Störungszone entlang der Grenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte bestimmt. Diese Störungszone, die Queen Charlotte-Verwerfung, erstreckt sich in nordwest-südöstlicher Richtung und ist eine der aktivsten in Kanada. Es handelt sich um eine Transformstörung, bei der sich die Platten seitlich aneinander vorbeibewegen. Sie gilt als Äquivalent zur bekannteren San-Andreas-Verwerfung im Westen der USA.
Die Queen Charlotte-Verwerfung ist im Bereich des Epizentrums des aktuellen Erdbebens mit der berüchtigten Cascadia-Subduktionszone gekoppelt, an der sich im Bereich der amerikanischen Metropole Seattle jederzeit ein starkes Erdbeben ereignen könnte.
Wegen dieser tektonischen Aktivität sind die Haida Gwaii-Inseln anfällig für Erdbeben. 2012 ereignete sich dort ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7, eines der stärksten jemals in Kanada registrierten Erdbeben.
Obwohl die Region zum Pazifischen Feuergürtel gehört, gibt es entlang der Queen Charlotte-Verwerfung keine aktiven Vulkane.
Erhöhte Erdbebenaktivität und fluktuierender Tremor am Ätna – Bislang keine Explosionen detektiert
Am Ätna sind nicht nur Seismizität und Tremor erhöht, sondern auch die Aufmerksamkeit der Vulkanologen vom INGV, die seit gestern alle paar Stunden kurze Updates zum Vulkan herausgeben. Grund hierfür liefert der stark fluktuierende Tremor, der immer wieder steil ansteigt und Spitzen erzeugt, die bis in den roten Bereich hineinragen, und das ohne jegliche strombolianische Aktivität aus einem der Gipfelkrater. Selbst tief im Fördersystem sitzende Explosionen gibt es nicht, denn es wurde in den letzten 2 Wochen praktisch keine Infraschalltätigkeit festgestellt. Die Entgasungen aus der Voragine und dem Südostkrater halten an, aber auch ohne starke Puffs zu erzeugen. Eine ungewöhnliche Situation, denn normalerweise deutet schnell steigender Tremor an, dass sich strombolianische Eruptionen ereignen, die evtl. sogar in einem Paroxysmus gipfeln könnten. Offenbar kommt es aber im Fördersystem bzw. Speicherreservoir sporadisch zu Magmabewegungen, ohne dass sich das bis zu den Förderschloten fortsetzt.
In den letzten 10 Tagen sahen wir auch eine Belebung der Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan, die mit einer Serie von tiefen Erdbeben im Nordwesten des Ätnas begann und sich nun in den Osten verlagerte, wo es im Bereich des Valle del Bove und bis hinunter zur Küste zu schwachen Erdbeben in mittleren bis geringen Tiefen kommt. Hier reagieren zumindest teilweise lokale Störungszonen auf veränderte Spannungen im Untergrund, die von aufsteigendem Magma verursacht werden. So ist spätestens in ein paar Monaten mit einer neuen eruptiven Phase am Ätna zu rechnen.
Was mit der letzten Eruptionsphase ist, die im Sommer 6 Paroxysmen aus der Voragine hervorbrachte, bleibt solange unklar, bis der 7. Paroxysmus startet, was in Anbetracht des Tremorspitzen jederzeit passieren könnte, aber nicht zwingend muss. Leider weiß man erst, was sein wird, wenn es praktisch schon dabei ist, zu geschehen. Passiert längere Zeit nichts, kann die Phase als beendet betrachtet werden.
Lavaspattering am Stromboli
Der Stromboli liegt an klaren Tagen in Sichtweite des Ätnas und zeigt ein ähnliches Auf- und Ab der Tremors wie der Ätna. Hier reichen die Tremorspitzen bis weit in den roten Bereich hinein, doch im Gegensatz zum Ätna, gibt es am Stromboli einen sichtbaren Grund hierfür: es kommt immer wieder zu Phasen mit Lavaspattering und Lavaüberläufen aus dem Nordostkrater. Hier könnte sich die Aktivität wieder aufschaukeln, bis ein stärkeres Event eintritt, das endgültig Entspannung bringt.