Datum: 19.04.2025 | Zeit: 16:11:15 UTC | Koordinaten: 5.796 ; 124.106 | Tiefe: 18 km | Mw 5,9
Erdbeben Mw 5,9 erschüttert Philippinen – Bewohner von Mindanao aus dem Schlaf gerissen
Die philippinische Region Mindanao im Süden des Archipels wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. April um 16:11:15 UTC in einer Tiefe von 18 Kilometern. Das Epizentrum lag etwa 51 Kilometer südwestlich von Maitum. Es folgten mehrere Nachbeben, darunter zwei spürbare Erschütterungen mit Magnituden von 5,3 und 5,1.
Auf den Philippinen war es zum Zeitpunkt des Hauptbebens bereits 00:11:15 Uhr Ortszeit. Berichte über größere Schäden liegen bislang nicht vor, doch zahlreiche Inselbewohner wurden aus dem Schlaf gerissen. Wahrnehmungsmeldungen wurden aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern um das Epizentrum gemeldet – das Hauptbeben wurde vielerorts als stark empfunden.
Tektonisch standen die Erdstöße – die auf der Shakemap einen markanten „Haufen“ bilden – in Zusammenhang mit der Störungszone des Cotabato Grabens. Dabei handelt es sich um eine weniger bekannte Subduktionszone, an der die ozeanische Sangihe-Mikroplatte unter den Philippine Mobile Belt, speziell unter Mindanao, subduziert wird. Diese Subduktion ist mitverantwortlich für den Vulkanismus der südlichen Philippinen.
Der Philippine Mobile Belt (PMB) ist eine hochkomplexe geologische Zone, die den Großteil der philippinischen Hauptinseln umfasst. Diese sind tektonisch wie in einem Schraubstock eingespannt – zwischen der Eurasischen Platte im Westen und der Philippinischen Platte im Osten. Dazwischen befinden sich zahlreiche kontinentale Krustenblöcke und Mikroplatten, die durch die gegenläufigen Plattenbewegungen gequetscht und deformiert werden. Infolge dieser Prozesse entstanden die heutigen Inseln des Archipels.
Die westliche Grenze des PMB wird vom Manilagraben, die östliche vom Philippinengraben gebildet. Der Cotabato-Graben liegt dabei in südlicher Verlängerung des Manilagrabens.
Im Süden Mindanaos erheben sich einige große Vulkane, die jedoch seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr aktiv waren. Einer der bekanntesten ist der Mount Mélébingóy (auch bekannt als Mount Parker), der einen beeindruckenden Calderasee beherbergt. Weiter nördlich liegt der Mount Ragang, dessen letzter Ausbruch 1916 dokumentiert wurde. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich das Beben auf die Aktivität einer dieser Vulkane auswirken wird.