Poás: Kratersee füllt sich wieder

Kratersee am Poás füllt sich wieder – Langanhaltender Tremor registriert

Gut ein Jahr, nachdem der Kratersee des Poás in Costa Rica begann, auszutrocknen, hat er sich wieder gefüllt. Das Wasser stammt hauptsächlich aus den intensiven Regenfällen, die Mittelamerika in den vergangenen Wochen heimgesucht haben. Während am Poás keine Ascheemissionen mehr beobachtet werden, ist der Gasfluss deutlich erhöht: Laut einem Update des OVISCORI-UNA sind die Schwefeldioxid-Konzentrationen hoch. Heute Morgen wurden am Aussichtspunkt Spitzenwerte von bis zu 5 ppm gemessen. Die Gasverhältnisse bleiben stabil, und seit dem 17. November wird die SO₂-Konzentration durch MultiGas-Messungen überwacht.

Der Großteil des Gases entweicht aus einer großen Fumarole im südlichen Bereich des Kraters, die unter Wasser liegt und für sichtbare Wasserturbulenzen sorgt.

Die seismische Aktivität des Poás zeigt sich in einem kontinuierlichen Hintergrundtremor mit konstanter Energie und häufigen langperiodischen Signalen. Seit gestern Morgen ist oberhalb des Hintergrundzitterns ein streifenförmiges Zittermuster erkennbar, das eine dominante Frequenz von 4,6 Hz aufweist. Dieses Muster hielt nahezu den ganzen Tag und bis heute Nachmittag an. Der Frequenzbereich des Hintergrundzitterns liegt zwischen 2 und 10 Hz.

Am Vulkan wurden keine signifikanten Verformungen festgestellt, was auf eine stabile geologische Struktur hindeutet.

Der Poás, einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas, ist bekannt für seinen großen Hauptkrater mit einem sauren Kratersee, der in der Vergangenheit häufig phreatische Explosionen verursachte. Die aktuelle Aktivität und der erhöhte Gasausstoß deuten darauf hin, dass der Vulkan weiterhin aufgeheizt ist und jederzeit Dampfexplosionen auftreten könnten. Daher bleibt der Poás unter der ständigen Beobachtung der Vulkanologen des OVISCORI-UNA.

Neben dem Poás werden auch die Vulkane Rincón de la Vieja und Turrialba von den Vulkanologen genau überwacht, da sie ebenfalls jederzeit eruptieren könnten.

Am Rincón de la Vieja wurde eine leichte Tremorsequenz mit langperiodischen Erschütterungen registriert. Aus dem Gipfelkrater stieg eine Dampfwolke auf.

Auch am Turrialba gab es keine Ausbrüche, jedoch wurden Niederfrequenzbeben und sogenannte Tornillos registriert. Der Gasausstoß bleibt erhöht, und die SO₂-Konzentrationen erreichten laut Messungen des MultiGas-Teams am Gipfel Werte von bis zu 10 ppm.

Island: Zunahme der Seismizität am 18.11.24

Zunahme der Seismizität auf Island – Mehrere Erdbeben bei Sundhunkur

Nachdem es auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel in den letzten Tagen auffällig wenige Erdbeben gegeben hatte, nimmt die Erdbebenaktivität heute wieder zu. Dabei wurden auch schwache Erschütterungen entlang der Sundhnúkur-Spalte registriert, wo die Seismometer seit gestern fünfmal anschlugen. Insgesamt wurden auf der Reykjanes-Halbinsel 57 Beben festgestellt. In ganz Island waren es 127 Beben, darunter 31 im Bereich des Vatnajökull, insbesondere bei Askja und Herdubreid.

Die Bodenhebung bei Svartsengi/Sundhnúkur hält an, hat jedoch nach den Messungen der letzten beiden Tage deutlich an Tempo verloren. Das Magma steigt offenbar nur langsam auf. Möglicherweise kommt es auch nur zu Messabweichungen. Diese könnten durch den Vollmond und die Gezeitenkräfte verursacht sein, die die empfindlichen GPS-Geräte beeinflussen.

Die leichte Zunahme der Seismizität und die Tatsache, dass sich unter Svartsengi fast so viel Magma wie vor dem letzten Ausbruch am 22. August angesammelt hat, rief nach längerer Zurückhaltung wieder den IMO-Forscher Benedikt Gunnar Ófeigsson auf den Plan. Gegenüber der Zeitung MBL erklärte der Deformationsforscher, dass die Magmamenge unter Svartsengi auf mindestens 23 Millionen Kubikmeter angewachsen sei. Dies ist ein Wert, der seit gut zwei Wochen immer wieder genannt wird und nach meiner Meinung inzwischen deutlich überschritten sein könnte.




Ófeigsson erklärte, dass es innerhalb der nächsten zwei Wochen zu einem Ausbruch kommen könnte. Allerdings hat die seismische Aktivität, ein entscheidender Vorbote eines Ausbruchs, bislang nur leicht zugenommen. Daher hält er einen Ausbruch in den kommenden zwei Wochen für eher unwahrscheinlich, solange die Seismizität nicht deutlich steigt. Er wies darauf hin, dass eine Zunahme der seismischen Aktivität ein Hinweis auf steigenden Druck im Magmenkörper sei. Er rechnet damit, dass ein neuer Ausbruch möglicherweise noch ein paar Wochen auf sich warten lassen wird und meinte, dass dieser vielleicht um Weihnachten eintreten könnte. Rote Lava auf weißem Schnee: Über ein solches „Geschenk“ würden sich die Isländer – und ganz besonders die Bewohner von Grindavík – sicher freuen.

USA: Bombenzyklon entwickelt sich

Dem Nordwesten der USA und Kanada droht ein Bombenzyklon – Große Regenmengen und Schnee erwartet

Ein Bombenzyklon bedroht die Westküste Nordamerikas mit schweren Stürmen, heftigen Regenfällen und rauen Bedingungen. Dieses außergewöhnliche Wetterereignis wird voraussichtlich mehrere Bundesstaaten im Nordwesten der USA sowie Teile Kanadas heimsuchen und erhebliche Verwüstungen verursachen. Besonders betroffen könnten Kalifornien und angrenzende Regionen sein, wo Experten enorme Regenmengen erwarten. Das Phänomen wird zusätzlich von starken Winden begleitet.

Die intensiven Niederschläge, die in höheren Lagen als Schnee fallen werden, werden durch einen ausgeprägten atmosphärischen Fluss verstärkt. Dieser ist ein 400 bis 600 Kilometer breites und mehrere Tausend Kilometer langes Wolkenband, das feuchte Luft aus äquatorialen Regionen in nördlichere Breiten transportiert. Doch das Besondere an diesem Wetterereignis liegt in der Bildung eines Bombenzyklons: Dabei kommt es in einem Tiefdruckgebiet zu einem außergewöhnlich schnellen Luftdruckabfall – der Druck sinkt um mindestens 24 Millibar innerhalb von 24 Stunden.

Ein Bombenzyklon, ein Begriff, der seit den 1980er Jahren medial geprägt wurde, bezeichnet einen extrem starken Wintersturm. Im aktuellen Fall wird ein außergewöhnlicher Druckverlust von bis zu 70 Millibar prognostiziert, wodurch der Luftdruck auf etwa 942 Millibar sinken könnte. Solche Stürme sind in ihrer Intensität mit Hurrikanen vergleichbar und werden auch entsprechend eingestuft.

Laut der Skala der University of California in San Diego wird die Intensität dieses Sturms in einigen Gebieten der kalifornischen Küste als Kategorie 4, also „extrem“, klassifiziert. Vor allem Süd-Oregon und Nord-Kalifornien könnten besonders stark betroffen sein, mit Niederschlägen von über 30 Zentimetern, die Sturzfluten und Flussüberschwemmungen verursachen könnten.

Behörden empfehlen Vorsichtsmaßnahmen

Bewohner tiefer gelegener Gebiete werden aufgefordert, wachsam zu bleiben und sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Die Behörden raten, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Entwicklung des Sturms genau zu verfolgen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Situation in Deutschland

Einige Wettermodelle sagen für die nächsten Tage für Deutschland ebenfalls einen Wintersturm voraus. Er könnte neben starken Winden von bis zu 90 km/h auch Frost und Schnee bis in die Niederungen bringen.

Sakurajima eruptiert Vulkanasche am 18.11.24

Sakurajima stößt Asche bis auf 1800 m Höhe aus – Erdbeben ging dem Vulkanausbruch voran

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte gestern Abend um 19:36 UTC eine erste Ascheemission. Gut 50 Minuten später erfolgte dann eine größere Explosion, in deren Folge Asche bis auf eine Höhe von 1800 m aufstieg und von starkem Wind in Richtung Süden geweht wurde. Livecamaufnahmen zeigen, dass der Wind so stark war, dass er die Asche in Richtung Boden drückte. Ohne diesen starken Wind wäre die Aschewolke deutlich höher aufgestiegen. Es kam zu Ascheniederschlag in den Ortschaften südlich des Vulkans.




Die Eruptionen begannen gerade, als ich den Bericht zum Erdbeben Mw 6,1 geschrieben hatte, das sich vor der Küste von Kyushu im Osten des Ryukyu-Archipels zugetragen hatte und in Kagoshima zu spüren gewesen war. Kagoshima liegt im Schatten des Sakurajimas. Ich spekulierte in dem Artikel zum Erdbeben darüber, dass die Erschütterungen eine Eruption des Sakurajima auslösen könnten. Freilich ist eine zeitliche Korrelation kein wissenschaftlicher Beweis, da der Vulkanausbruch auch nur zufällig einige Stunden nach dem Erdbeben erfolgt sein könnte.

Die Vulkanologen vom JMA brachten nach der Eruption eine Tätigkeitsmeldung heraus, in der es heißt, dass die Eruption vom Hauptkrater Minamidake ausging und Vulkanasche 700 m über Kraterhöhe aufstieg. Es wurde auch rotglühende Tephra ausgeworfen, die in ballistischen Flugbahnen auf der Außenflanke des Vulkans niederging. Der Showa-dake blieb ruhig.

Die Anzahl vulkanischer Erdbeben bleibt gering, doch bereits am 15. November wurde eine kurze Tremorphase aufgezeichnet.

Kontinuierliche GNSS-Messungen zeigen seit Januar 2024 eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers entlang der Basislinie innerhalb von Sakurajima. Gleichzeitig wird in der Aira-Caldera, im inneren Teil der Kagoshima-Bucht, eine langsame unterirdische Expansion beobachtet, die auf anhaltende Magmenakkumulation hindeutet. Dafür spricht auch eine anhaltende Emission von Schwefeldioxid. Die Konzentration des Gases wird als hoch beschrieben.

Campi Flegrei: Mehr als 50 Erdbeben innerhalb von 24 Stunden

Starkes Schwarmbeben erschütterte Campi Flegrei – Mehr als 50 Beben

Gestern Morgen begann in den Campi Flegrei ein starkes Schwarmbeben, das bis heute Morgen anhielt und aus gut 50 Erschütterungen geringer Magnituden bestand. Von der Anzahl der Beben her war es der stärkste Erdbebenschwarm seit Wochen.




Die Hypozentren der Erdbeben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität lagen in geringen Tiefen zwischen 3800 und 500 Metern Tiefe. Damit spielten sie sich überwiegend im Bereich des Hydrothermalsystems ab und wurden wahrscheinlich durch die Injektion von heißen Fluiden ausgelöst. Die wenigen Beben in Tiefen jenseits von 2800 m könnten mit der Bildung kleiner Risse einhergegangen sein.

Obwohl die Erdbeben alle Magnituden hatten, die weit unterhalb der normalen Wahrnehmbarkeitsschwelle von M 3,0 lagen, gibt es in den sozialen Medien Berichte von Anwohnern des Stadtteils Pisciarelli in Pozzuoli, die mindestens 3 Erschütterungen wahrgenommen haben wollen. Außerdem soll das Zischen der Fumarole zu hören gewesen sein. Diese liegt am Nordostrand des Solfatarakraters, genauer, an der Basis der Außenflanke. Die Pisciarelli-Fumarole ist die stärkste geothermische Manifestation der Campi Flegrei und speit unter hohem Druck Dampf aus, der eine Temperatur von 96 Grad hat. Außerdem kondensieren Flüssigkeiten, sodass sich ein blubbernder Fangopool bildete.

Im letzten Wochenbericht zum Zustand des Vulkans hieß es zudem, dass sich der Boden weiterhin mit einer Rate von ca. 1 cm pro Monat hebt und die Messdaten darauf hinweisen, dass die Druckbeaufschlagung des Systems weitergeht. Prognosen, ob und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird, lassen sich aber weiterhin nicht anstellen.

Apropos Erdbeben in Italien: Pozzuoli ist nicht der einzige Ort im Süden des Landes, an dem es in den letzten Tagen zu Erdbeben kam. So ereignete sich vor 2 Tagen ein Erdbeben Mb 4,2 vor der Küste des Tyrrhenischen Meeres, mit einem Epizentrum, das 126 km südöstlich von Salerno verortet wurde. Es lag somit in relativer Nähe zum submarinen Vulkan Mascali. Zudem gab es zwei Erschütterungen im Meer zwischen Milazzo und Vulcano. Selbst am Vesuv, der in Sichtweite der Phlegräischen Felder liegt, kam es wieder zu einigen schwachen Erdbeben unter dem Kraterbereich.

Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,1 am 17.11.24

Starkes Erdbeben Mw 6,1 im Osten des Ryukyu-Archipels südlich von Kagoshima

Vor der Küste Japans manifestierte sich um 12:16:29.9 UTC (21:16:29 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in nur 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 165 km südöstlich von Koseda verortet, während das bekanntere Kagoshima auf Kyushu fast 300 Kilometer nordwestlich des Epizentrums liegt. Trotz der geringen Tiefe des Erdbebenherds wurde kein Tsunamialarm gegeben.

Der Erdstoß ereignete sich an der Subduktionszone des Ryukyu-Grabens, wo die Philippinische Platte unter die Eurasische Platte subduziert wird. Durch die Subduktion entstehen Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben entladen. Zudem ist sie Ursache für den regen Vulkanismus in der Region und die Entstehung des Inselbogens des Ryukyu-Archipels.




Im Einflussbereich des Bebens befinden sich mehrere aktive Vulkane, darunter die Kikai-Caldera mit dem Inselvulkan Satsuma Iōjima, der sich am Rand der Caldera gebildet hat.

Die Kikai-Caldera ist eine riesige, etwa 19 x 20 km große unterseeische Vulkanstruktur, die vor etwa 7.300 Jahren während des sogenannten Akahoya-Ausbruchs entstand. Dieser Ausbruch war einer der gewaltigsten der letzten 10.000 Jahre und hatte globale Auswirkungen. Die Caldera ist nach wie vor aktiv, und es gibt Hinweise auf thermische und seismische Aktivität in der Region.

Ein weiterer Inselvulkan ist der Suwanose-jima, der derzeit in Eruption begriffen ist und Vulkanasche bis auf 2.100 m Höhe ausstößt. Der bekannteste Vulkan der Region ist jedoch der Sakurajima. Er liegt bei Kagoshima und ist für seine oft mehrere Tage andauernden Eruptionsphasen bekannt. Aktuell emittiert der Sakurajima eine Wasserdampfwolke, die sich sporadisch mit etwas Vulkanasche mischt.

Ein Vnet-Leser, Uwe W., befindet sich derzeit am Sakurajima und hat die Situation vor Ort geschildert. Er berichtete, dass er das Erdbeben deutlich in seinem Hotel spüren konnte, obwohl es sich über 300 Kilometer entfernt ereignete.

Karangetang: Erhöhung der Alarmstufe auf 3

Erhöhung der Alarmstufe am Karangetang aufgrund gesteigerter Seismizität

Am Vulkan Karangetang auf der indonesischen Insel Siau wurde der Alarmstatus auf „3“ erhöht. Grund dafür ist die Zunahme der Seismizität, die vor einer Woche begann: Am 10. November wurden 100 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, nachdem der tägliche Durchschnitt in den Wochen zuvor deutlich unter 20 Beben lag. Gestern wurden insgesamt 78 Erdbeben festgestellt, von denen 56 vulkanotektonischer Natur waren.

Die Erhöhung der Alarmstufe kommt wenig überraschend. Bereits am 11. November berichtete ich über eine Zunahme der seismischen Aktivität in der Banda- und Molukkensee. In Zeiten erhöhter Aktivität entlang der Plattengrenzen dieser Region kommt es oft auch zu einer Intensivierung der vulkanischen Aktivität. Besonders in der Molukkensee treten nach wie vor viele Erdbeben auf. Heute wurde ein Erdstoß der Stärke Mb 4,9 zwischen den Inseln Halmahera und Sulawesi gemeldet. Auch der Alarmstatus des Vulkans Lokon wurde in den vergangenen Tagen angehoben, da dort zahlreiche vulkanisch bedingte Erdbeben aufgetreten sind. Gestern wurden am Lokon 80 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Doch nicht nur die Vulkane im Norden des indonesischen Archipels zeigen erhöhte Aktivität, sondern auch die Feuerberge im Süden, insbesondere im Bereich der Insel Flores. In den letzten drei Wochen stand der Vulkan Lewotobi im Fokus der Berichterstattung, dessen Aktivität derzeit jedoch etwas abzunehmen scheint. Dafür wurde der Alarmstatus eines weiteren Vulkans vor der Nordküste von Flores angehoben: der Paluweh (Rokatenda), der zuletzt im Jahr 2013 aktiv war. Nun wurde eine moderate Zunahme der Seismizität festgestellt, und der Alarmstatus wurde auf „2“ gesetzt. In den ersten zehn Tagen des Novembers wurden dort 53 vulkanotektonische Beben registriert. Eine Sperrzone mit einem Radius von zwei Kilometern um den Gipfel des Vulkans wurde eingerichtet.

Am Karangetang warnt der Katastrophenschutz vor dem möglichen Auftreten pyroklastischer Ströme, sollte der Lavadom im Südkrater des Vulkans zu wachsen beginnen. Bei Regen besteht zudem die Gefahr von Laharen. Die Sperrzone um den Vulkan ist asymmetrisch und hat eine Ausdehnung von 2,5 x 3,5 Kilometern.

Island: Erdbeben Mb 3,5 unter Bardarbunga

Subglazialer Vulkan Baradarbunga wurde von Erdbeben Mb 3,5 erschüttert

Nachdem ich gestern Morgen die Meldung über ein Erdbeben der Magnitude 3,8 östlich der Askja korrigieren musste, da es sich um eine Fehlmeldung des automatischen Systems handelte, ereignete sich am späten Nachmittag tatsächlich ein Erdbeben der Magnitude 3,5 in Island. Dieses trat im Bereich der subglazialen Caldera Bardarbunga auf, mit einem Hypozentrum in 2,6 Kilometern Tiefe. Laut Mitteilung des IMO (Icelandic Meteorological Office) gab es zuvor bereits mehrere Beben im Bereich der Magnitude 2. Anzeichen für eine Eruption unter dem Vatnajökull wurden jedoch nicht festgestellt.

Die Bárðarbunga-Caldera war nicht der einzige vulkanische Einbruchskessel mit seismischer Aktivität: Unter der Katla, die vom Mýrdalsjökull-Gletscher bedeckt ist, wurden bereits am Freitag ebenfalls einige Erdbeben registriert.




Aktuell nimmt die Seismizität unter Reykjanes wieder leicht zu. Innerhalb von 48 Stunden wurden 41 Erdbeben registriert, vor allem in der Krýsuvík-Region und am Fagradalsfjall. Vereinzelte Beben treten auch wieder entlang der Sundhnúkur-Spalte auf. Dort stockt die Bodenhebung aktuell und zeigt sogar eine leicht rückläufige Tendenz. Ob dies auf Messungenauigkeiten zurückzuführen ist oder darauf, dass der Magmenaufstieg tatsächlich ins Stocken geraten ist, werden die Messungen der nächsten Tage zeigen. Vor den letzten Eruptionen war häufig zu beobachten, dass die Hebegeschwindigkeit abnahm, da der Gegendruck in flacher liegenden Magmenkörpern wuchs und weniger Magma aus der Tiefe aufsteigen konnte.

Die Bodenhebung nähert sich erneut einem Niveau, ab dem die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs steigt. Obwohl das IMO zuletzt mitteilte, dass man in diesem Monat nicht mehr mit einer Eruption rechnet, gibt es weiterhin Bedenken. Der nächste Ausbruch, der möglicherweise im Dezember oder Januar bevorsteht, könnte bis zu 30 % stärker ausfallen als der vorherige. Dies liegt daran, dass die Menge an Magma im System stetig zunimmt und der Schwellenwert der Magmenakkumulation vor einem Ausbruch stetig höher ist als bei den vorhergehenden Eruptionen.

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche am 17. November

Vulkan Popocatepetl stößt Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe aus

In Mexiko steigerte der Vulkan Popocatepetl wieder seine Aktivität. Der Feuerberg generierte heute Nacht eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7000 m aufstieg und in Richtung Norden driftete. Dabei breitete sie sich über ein großes Gebiet aus und erzeugte leichten Ascheregen, der auch über Ortschaften niederging. Die Behörden warnten vor dem Aschenniederschlag und empfahlen der Bevölkerung das Tragen von Schutzmasken, da generell ein Gesundheitsrisiko von den feinen Partikeln ausgeht, wenn man sie einatmet. Darüber hinaus steht die Vulkanwarnstufe auf „Gelb Phase 2“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans, sowie eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern um den Krater. Insbesondere besteht Lahargefahr, wenn es zu starken Regenfällen kommt, weshalb Flussläufe und Schluchten in Vulkannähe zu meiden sind.

Neben der explosiven Aktivität meldete CENAPRED gestern 24 Exhalationen von Asche und Dampf. Außerdem wurde Tremor mit einer Gesamtdauer von 367 Minuten ausgezeichnet. Das entspricht in etwa den Durchschnittswerten in diesem Monat, die noch über dem mehrmonatigen Durchschnitt liegen, aber gegenüber dem Oktober zurückgegangen sind.

Im Oktober registrierte man vor allem in der zweiten Monatshälfte kontinuierlich hochfrequenten Tremor niedriger Amplitude, der oft den ganzen Tag über anhielt. Außerdem steigerte sich die Stärke der explosiven Eruptionen, die hoch aufsteigende Aschewolken bis über den Golf von Mexiko treiben ließen. Die Vulkanologen von CEAPRED schreiben hierzu in ihrem Monatsbericht, dass die Aktivität mit einem offenen Fördersystem einherging und mit der Freisetzung von Wasserdampf, vulkanischen Gasen und Asche, gelegentlich auch mit dem Auswurf von glühenden Gesteinsfragmenten einherging. Insgesamt verstärkte sich die vulkanische Aktivität in der letzten Oktoberwoche, was in einigen umliegenden Gemeinden zu Berichten über Aschefall führte.

Bei der Entnahme von Wasserproben in Gewässern rund um den Vulkan stellten die Wissenschaftler einen Anstieg der Bor-Konzentration gegenüber den Vormonaten fest. Bor ist ein Halbmetall und kann in vulkanischen Gasen und Fluiden enthalten sein. Ein Anstieg der Bor-Konzentration liefert Hinweise auf einen aufsteigenden Magmenkörper, aber auch darauf, dass es bereits zu stärkeren Eruptionen gekommen ist.