Ätna: Lavastrom und Erdbeben am 24. Februar

Nächtliche Eruption am Ätna. © Liotta Marisa

Ätna ist effusiv und explosiv tätig – Erdbeben Mb 2,6 im Süden des Vulkans

Am Ätna hält die eruptive Tätigkeit weiter an und der Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Aus dem Förderschlot an der Basis der Bocca Nuova, der sich am 8. Februar auf 3050 m Höhe bildete, wird wieder Lava eruptiert. Seit gestern hat die Länge des neuen Stroms, der dem Weg des bekannten Lavafelds folgt, signifikant zugenommen. In der letzten Nacht bewegte er sich wieder über den Steilhang unterhalb des Kraterkegel-Plateaus und könnte sogar wieder die Baumgrenze erreichen und zur früheren Lavafront aufschließen. Diese befand sich zuletzt in mehr als 4 Kilometern Entfernung zum Förderschlot.




Doch der Ätna war gestern nicht nur effusiv tätig, sondern erzeugte auch strombolianische Eruptionen aus mehreren Schloten des Südostkraters, wobei auch Schlote auf der Nordwestseite des Kegels aktiv waren. Einer könnte sich sogar zwischen dem Südostkrater und der Boca Nuova befinden. Mit der explosiven Tätigkeit einher geht ein erhöhter Tremor, der sich im unteren roten Bereich bewegt.

Das INGV meldete gestern Abend zudem ein Erdbeben ML 2,6, das sich um 00:35:20 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von 2,0 km manifestierte. Das Epizentrum wurde auf der unteren Süd-Südostflanke bei San Giovanni la Punta lokalisiert. Vermutlich war es ein tektonisches Beben, das an einer lokalen Störungszone entstand, da Magmabewegungen im Untergrund Spannungen verursachten. Das Beben ist noch nicht auf der INGV-Shakemap eingetragen, es könnte aber sein, dass es Teil eines Schwarmbebens war, bei dem auch schwächere Erschütterungen auftraten.

Darüber hinaus gab es nicht nur das Erdbeben am Ätna, sondern auch mehrere Erdstöße im Bereich der italienischen Stiefelspitze von Kalabrien. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,3. Auch im Tyrrhenischen Meer gab es eine Erschütterung.

Äthiopien: Erdbeben am 24. Februar

Drei Beben in der Awash-Region. © EMSC

Weitere Erdbeben in der Awash-Region in Äthiopien – Stärkste Erschütterung Mw 5,3

In der äthiopischen Awash-Region kam es heute Nacht zu drei mittelstarken Erdbeben. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 5,3. Zwei weitere Erschütterungen erreichten Magnituden von Mw 4,7 und Mw 4,5. Da die Tiefen der Erdbebenherde nicht genau bestimmt werden konnten, wurden sie auf 10 Kilometer fixiert. Es ist gut möglich, dass sie tatsächlich flacher lagen. Der Grund für die ungenaue Tiefenbestimmung liegt darin, dass es in der Region zu wenige Seismografen gibt. Auch die Lokalisierung der Epizentren ist ungenau.

Die Beben stehen im Zusammenhang mit den Magmenintrusionen von Oktober 2024 und Januar 2025, die auch mit einer verstärkten Spreizung des auslaufenden Ostafrikanischen Riftvalleys einhergingen. Zwischen den Vulkanen Fentale und Dofan intrudierte Magma in Form eines Gangs, wodurch sich der Boden stellenweise um bis zu 130 cm hob. Am Ausgangspunkt der Intrusion, dem Vulkan Fentale, sank der Boden um mehr als einen Meter ab. Seit Mitte Januar schwebte über der Caldera des Fentale eine lange Zeit als rätselhaft eingestufte Wolke, die später als Methan identifiziert wurde. Diese Wolke ist auf dem jüngsten Satellitenbild nicht mehr zu erkennen, dafür aber Fumarolen am Südrand der Caldera.

Die Intrusion schuf mehrere neue Thermalgebiete mit starker hydrothermaler Aktivität. Fotos aus der letzten Woche dokumentierten sogar Schlammgeysire.

Beeinflussen Beben bei Awash den Vulkan Erta Alé?

In den letzten Tagen gab es auch Erdbeben in anderen Regionen des Ostafrikanischen Rifts, unter anderem in Mosambik und Eritrea. Letzteres Beben hatte eine Magnitude von 4,3 und manifestierte sich unweit der äthiopischen Vulkane Dallol und Erta Alé. An diesem Vulkan gab es in den vergangenen Monaten häufige Lavaüberläufe, die seit der Intrusion bei Awash im Januar jedoch nicht mehr aufgetreten sind. Sentinel-Satellitenaufnahmen zeigen im Infrarotspektrum noch einige Hotspots, bei denen es sich um heiße Förderschlote der Hornitos handelt, doch Lavaströme fehlen. Ob das Zufall ist oder ob die Aktivität durch die Vorgänge im 550 Kilometer entfernt gelegenen Awash abgewürgt wurde, ist eine interessante Frage. Die Forschung geht davon aus, dass starke Erdbeben mit einer Magnitude ab 6 Vulkanausbrüche bis in eine Entfernung von 1000 Kilometern beeinflussen können. Vielleicht reichten die Beben im 5er-Bereih auch aus um den Erta Alé zu beeinflussen.

Japan: Mehr als 20 Tote durch extreme Schneefälle

Rekordwinter in Japan fordert mehrere Menschenleben – bis zu 5 m hohe Schneemassen

Dieses Jahr durchlebt Japan einen der härtesten Wintereinbrüche seit langem: Obwohl der Winter regional lange auf sich warten ließ, kam er dann umso stärker. Seit Anfang Februar schneite es ungewöhnlich viel und in einigen Regionen im Norden des Archipels türmen sich die Schneemassen bis zu fünf Meter hoch. Bilder zeigen verschneite Straßen, in denen Schneefräsen einen metertiefen Kanal gruben. Von Strommasten ragt nur das oberste Drittel aus dem Schnee empor. Besonders betroffen sind die nördlichen Präfekturen Aomori, Niigata, Fukushima und Nagano auf der Hauptinsel Honshu. Aber auch auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido türmt sich der Schnee meterhoch, dort ist man das aber gewohnt und auf harte Winter vorbereitet. Die extremen Wetterbedingungen haben auf Honshu bereits mehr als 20 Menschen das Leben gekostet.

Tote bei Schneeräumung und Bergarbeiten
In der Präfektur Aomori starben neun Menschen, sechs von ihnen bei der gefährlichen Schneeräumung von Dächern. Ähnlich wie nasse Vulkanasche kann auch die Schneelast so groß werden, dass Dächer einzustürzen drohen, wenn sie von den Schneemassen nicht befreit werden. Auch in der durch die Atomkatastrophe bekannt gewordenen Region Fukushima gab es tragische Vorfälle: Drei Hotelmitarbeiter, die Reparaturen an einem Thermalbad in den Bergen durchführen wollten, wurden vermisst gemeldet und später tot aufgefunden.

Verkehrschaos und Lebensgefahr durch Schneemassen
Die Schneefälle sorgen für erhebliche Probleme im Alltag. Straßen sind unpassierbar, Wasserleitungen gefrieren, und es besteht akute Lawinengefahr. In Teilen der Präfektur Aomori fielen innerhalb weniger Stunden 25 Zentimeter Neuschnee. Anhaltender Schneefall beeinträchtigt zudem den Bahn- und Flugverkehr.

Warum schneit es dieses Jahr so stark?
Japan gehört ohnehin zu den schneereichsten Regionen der Welt, insbesondere entlang der Küste des Japanischen Meeres. Doch in diesem Jahr sind die Schneemengen außergewöhnlich hoch. Ein Hauptgrund ist das Zusammenspiel kalter Luftmassen aus Sibirien mit feucht-warmen Luftströmen aus dem Japanischen Meer. Diese Wetterlage führt zu intensiven Schneefällen, die in kurzer Zeit enorme Mengen an Niederschlag bringen. Experten vermuten zudem, dass die globalen Klimaschwankungen, einschließlich veränderter Meeresströmungen, die Intensität der Schneestürme verstärken könnten.

Während sich die Lage im Westen Japans langsam entspannt, erwartet der Wetterdienst bis zum Wochenende weitere starke Schneefälle in den nördlichen Präfekturen. Die Gefahr von Lawinen und weiteren Unfällen bleibt hoch.

Als Kuriosum sein angemerkt, dass es auch im Süden Japans schneite und man zeitweise in Höhenlagen am Vulkan Sakurajima Schnee hatte.

Ätna: Lavastrom und strombolianische Eruptionen am 23.02.25

Ätna steigert Aktivität und ist effusiv und explosiv tätig – VONA-Warnung ausgegeben

Auf Sizilien steigerte der Ätna seine Aktivität weiter und mit Einsetzen der Dunkelheit wurde sichtbar, dass er nicht nur einen Lavastrom fördert, sondern auch explosive Eruptionen im Zentralkrater erzeugt. Die Explosionen sind laut INGV strombolianischer Natur und fördern glühende Tephra aber kaum oder keine Vulkanasche. Dennoch wurde eine orangene VONA-Warnung herausgegeben, da sich jederzeit ein Paroxysmus entwickeln könnte, der dann hoch aufsteigende Aschewolken fördert.




Im Verlauf des Tages steigerte sich der Tremor und sprang mit Einsetzen der explosiven Tätigkeit wieder in den roten Bereich. Aktuell gibt es einen kleinen Rücksetzer und er sinkt bis an die Grenze zum gelben Bereich ab. Auf der Livecam ist aber rot illuminierter Dampf über dem Zentralkrater zu sehen, so dass man davon ausgehen kann, dass die strombolianischen Eruptionen anhalten.

Wie bereits berichtet, nahm der Vulkan gestern seine Lavastrom-Aktivität wieder auf, nachdem sie zumindest so stark heruntergefahren war, dass der Lavastrom im Förderkanal auf 3050 m Höhe zwar noch glühte, aber nicht mehr sichtbar floss. Dennoch war an einigen Stellen im Lavafeld noch etwas bewegte Lava unterwegs, da sie noch durch Röhren floss, obwohl schon kein Nachschub mehr kam.

Prognosen zum weiteren Eruptionsverlauf lassen sich auf wissenschaftlicher Basis nicht anstellen. Erfahrungsgemäß sieht es so aus, als würde der Ätna eine episodische Tätigkeit entwickeln, so wie wir es seit dem 23. Dezember am Kilauea sehen. Es scheint kontinuierlich Magma aufzusteigen, doch die Magma-Aufstiegsrate ist geringer als die Förderrate an Lava. Fällt der Magmapegel im Reservoir zu sehr ab, dann stoppt die Eruption, bis wieder genug Magma im flach liegenden Speicherreservoir vorhanden ist, damit die nächste Episode beginnen kann. Sollte sich diese Hypothese bewahrheiten, könnten Vulkanspotter mit etwas Zeit und Geduld auf ihre Kosten kommen.

Telica eruptiert Aschewolken im Februar

Vulkan Telica stößt Asche- und Gaswolken aus – León in Alarmbereitschaft

Der Telica, einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas, hat am Wochenende erneut Gas- und Aschewolken ausgestoßen, die über 200 Meter über den Krater aufstiegen, bevor starker Wind sie erfasste und niederdrückte. Dabei wurde die Vulkanasche in südwestlicher Richtung verweht. Das VAAC Washington erfasste die Aschewolken und brachte VONA-Warnungen heraus. Die Emissionen erreichten eine Höhe von 1500 m. Es kam zu leichtem Ascheniederschlag in Siedlungen in Windrichtung, bislang wurden jedoch keine Schäden in den umliegenden Gemeinden gemeldet.

Tatsächlich ist der Vulkan in diesem Jahr immer wieder unruhig und eruptiert kleinere Aschewolken. Auf den Shakemaps sind in den letzten 7 Tagen keine Erdbeben am Telica eingezeichnet. Nur am benachbarten San Cristóbal gab es 2 schwache Erschütterungen.

Der Vulkan Telica ist ein 1.036 Meter hoher Schichtvulkan im Departamento León in Nicaragua, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt León. Im Falle eines größeren Ausbruchs könnte die Stadt in Mitleidenschaft gezogen werden. Entsprechend nervös ist man, wenn es wie jetzt kleinere Ausbrüche gibt, denn man befürchtet, dass größere Eruptionen folgen könnten. Die nicaraguanischen Behörden überwachen den Vulkan rund um die Uhr, um Veränderungen in seiner Aktivität frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung einzuleiten.

Der Telica ist bekannt für seine sporadisch stattfindenden Eruptionen und anhaltende fumarolische Aktivität. Normalerweise gibt es keine Warnzeichen der beginnenden Aktivität, obgleich vor manchen Eruptionen Schwarmbeben auftreten. In den letzten Jahren zeigte er eine Zunahme an explosiven Ausbrüchen, begleitet von schwefelhaltigen Gasemissionen, die gelegentlich in benachbarten Regionen wahrnehmbar sind.

Als einer der aktivsten Vulkane des Landes verzeichnete Telica in den letzten Jahren mehrere Eruptionen. Die letzte größere eruptive Phase begann im April 2021 und dauerte bis März 2022, wobei schwache Ascheexplosionen und Aschewolken beobachtet wurden.

Ätna: Lavastrom wieder aktiv

Satellitenfoto des Ätnas vom 20. Februar zeigt noch den alten Lavastrom © Copernicus

Ätna wieder effusiv aktiv – Neue Lavafront unterwegs

Die effusive Aktivität am Ätna hat sich nach einer Pause wieder verstärkt, was sich in der Förderung eines Lavastroms bei leicht gestiegenem Tremor widerspiegelt. Aufgrund des schlechten Wetters in der zweiten Wochenhälfte war es nicht klar, ob die Eruption am Mittwoch ganz stoppte oder sich nur stark abschwächte und nun wieder aktiver geworden ist. Gestern klarte es auf und es war möglich, den Eruptionsbereich im Süden des Vulkans zu inspizieren. Die Bergführer dokumentierten, dass Lava aus dem Schlot am Fuß der Bocca Nuova quoll und auf dem neuen Lavafeld mehrere Arme eines Lavastroms aktiv waren. Die Lava floss teilweise durch Tunnel und brach erst unterhalb des Schlotes auf 3050 m Höhe an der Oberfläche durch. Außerdem wurden auf dem Schnee frische Ascheablagerungen entdeckt, so dass es auch zu Ascheemissionen gekommen sein kann. Doch stärkere Explosionen blieben wahrscheinlich aus, dafür ist der Tremor zu niedrig. Er bewegt sich aktuell in der Mitte des gelben Bereichs.

Die effusive Aktivität kann auch vom Weltraum aus detektiert werden: MIROVA misst eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 361 MW. In den Vortagen wurden um 140 MW registriert, was darauf hindeutet, dass das Lavafeld noch eine Restwärme emittierte und sogar noch etwas Schmelze vorhanden gewesen sein kann.

Die Erdbebentätigkeit ist momentan gering und auf der Shakemap des INGV gibt es seit 5 Tagen keine nennenswerten Einträge zu sehen. Offenbar führt die Deflation im Zuge der Lavastromtätigkeit dazu, dass sich der Vulkan entspannte, was er ja auch verdient hat.

Auf den Livecams sieht man heute Morgen eine starke Entgasungstätigkeit, von der besonders der Südostkraterkegel betroffen ist. Dieser liegt auf einer Spalte und in seinem Gipfelbereich reihen sich mehrere Schlote auf. Aus mehreren dieser Schlot steigt Dampf auf und die Spalte scheint auf ihrer ganzen Länge aktiv zu sein, was in den letzten Monaten eher nicht vorkam. So zeigt das Satellitenbild vom 20. Februar, dass es auch eine schwache Wärmesignatur in der Scharte des Südostkraterkegels gegeben hat. Entweder ist dort heißes Gas ausgetreten oder es war sogar etwas Lava unterwegs gewesen.

Island: Erdbeben M 5,2 unter Bardarbunga

Erdbeben M 5,2 erschütterte Bardarbunga – Seismizität auch auf Reykjanes erhöht

Datum 22.02.25 | Zeit: 21:04:47 UTC | Koordinaten:  64.663 ; -17.468 | Tiefe: 1,6 km | Mb 5,2

Gestern Abend gab es auf Island einen seismischen Schub, in dessen Folge sich entlang einiger der Vulkanketten auf den beiden Hauptstörungszonen Islands zahlreiche Erdbeben ereigneten. Das stärkste Erdbeben manifestierte sich unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga und hatte eine Magnitude von 5,2. Die Tiefe des Erdbebenherds wird von IMO mit 1,6 Kilometer angegeben. Das Beben manifestierte sich um 21:04:44 UTC unter dem Nordwestrand der Caldera. Es folgten 2 weitere theoretisch spürbare Beben mit den Magnituden 3,0 und 3,1. Zudem gab es eine Reihe schwächerer Beben, die sich sowohl vor als auch nach den stärkeren Beben ereigneten. In dem Kartenabschnitt Vatnajökull wurden nun innerhalb von 48 Stunden 41 Beben registriert.

Die IMO-Experten verweisen darauf, dass vergleichbare Beben unter Bardarbunga nicht unüblich sind. Im April letzten Jahres hatte es eine Erschütterung M 5,4 gegeben. Doch in den vergangenen Monaten gab es eine Steigerung der mittelstarken Erschütterungen unter Bardarbunga.




Bereits drei Stunden vor den stärkeren Beben unter Bardarbunga begann auch in anderen Regionen Islands die Seismizität zu steigen, darunter auch im Bereich der Sundhnukur-Kraterreihe auf Reykjanes. Ich ergänzte den Artikel von gestern mit einer entsprechenden Bemerkung und mutmaßte, dass eine Eruption nicht mehr lange auf sich warten lassen könnte, denn gestern hatte es im Svartsengi-Gebiet insgesamt 7 Erschütterungen gegeben. Darüber hinaus nahm auch die Seismizität im näheren Umfeld zu, unter anderem bei Krysuvik und Reykjanestá, ganz so, wie es vor den anderen Eruptionen auch der Fall war. Doch nach dem stärkeren Erdbeben unter Bardarbunga beruhigte sich die Situation ein wenig.

Tatsächlich gab es nachts auch einige Beben unter der Katla, doch hier kann man nicht von einem Schwarm sprechen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Aufleben der Seismizität an den verschiedenen Lokationen gibt oder ob das nur ein Zufall war, ist ungeklärt. Ich konnte aber bereits in der Vergangenheit öfter beobachten, dass es nach ruhigeren Phasen zu einem Aufleben der Aktivität in mehreren Regionen der Insel kommt. Mögliche Zusammenhänge könnten Spannungen sein, die durch die Kontinentaldrift entlang der beiden isländischen Riftzonen entstehen. Auf diesen Riftzonen liegen auch die meisten Zentral- und Spaltenvulkane der Insel. Unter Bardarbunga befindet sich zudem noch der zentrale Teil des Island-Mantelplumes, der neben dem Rifting als Hauptmotor des Vulkanismus auf der Insel im Nordatlantik gilt.

In Bezug auf die Situation bei Sundhnukur gibt es bei FB einen Post, nach dem das geothermal erwärmte Leitungswasser, das aus Svartsengi kommt, aktuell besonders heiß sein soll. In dem Beitrag heißt es weiter, dass dies auch einige Tage vor den anderen Eruptionen der Fall gewesen sein soll.

Poás mit phreatischen Eruptionen am 22.02.25

Aktivitätssteigerung am Poás – Inflation und phreatische Eruptionen

Der Poás in Costa Rica ist wieder unruhiger geworden und steigerte seine Aktivität. Wie OVISCORI UNA berichtet, begann der Vulkan am 14. Februar unruhiger zu werden und erzeugte seitdem mehrere phreatische Eruptionen. Sie manifestierten sich aus dem Schlot „C“, der sich im Zentralbereich des sauren Kratersees befindet. Die dampfgetriebenen Explosionen schleudern Schlammfontänen bis zu 200 m hoch. Sie bestehen aus Sedimenten vom Seegrund, Wasser und größeren Gesteinsbrocken, natürlich mit Dampf und anderen Gasen vermischt. Das Wasser des Kratersees wird von den Vulkanologen als hypersauer betrachtet und hat wahrscheinlich einen pH-Wert im Dezimalbereich.

Gestern ließ die Aktivität zunächst nach, flammte im Tagesverlauf aber wieder auf. Die Fontänen der phreatischen Explosionen stiegen aber nicht mehr als 100 m über dem Krater auf.

Die Aktivität wird von Tremorphasen begleitet. Der Tremor ist niederfrequent und hat eine Frequenz kleiner als 1 Hz. Außerdem gibt es sporadisch vulkanotektonische Erdbeben. Diese gehen mit einer Magmeninflation einher, denn in den letzten 2 Wochen wurde Bodenhebung im Gipfelbereich des Poás registriert, die gestern allerdings stoppte.

Es wurde auch ein hoher Gasflux registriert. In den vergangenen Tagen wurden signifikante Spitzen im Schwefeldioxid-Ausstoß gemessen. Die SO2-Konzentration lag heute Morgen bei 13 ppm. Zudem war das SO2/CO2-Verhältnis hoch und lag fast bei 1. Es wurden die höchsten Werte der aktuellen Eruptionsphase festgestellt.

Die Vulkanologen gehen davon aus, dass in den vergangenen zwei Monaten magmatische Fluide in das hydrothermale System eingedrungen sind und es destabilisiert haben.

Auf Basis dieser Beobachtungen ist weiterhin mit phreatischen Eruptionen unterschiedlicher Explosionshöhen zu rechnen. Es besteht jedoch eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung – eine Verstärkung, Fortsetzung oder Abschwächung der Aktivität bleibt möglich.

Der Poás ist ein 2708 m hoher Stratovulkan. Er gehört zur zentralen Vulkankette des Landes und liegt im Poás-Nationalpark, etwa 40 km nordwestlich der Hauptstadt San José.

Mount Atka: Phreatische Explosion

Mount Atka erzeugte phreatische Eruption – Alarmstatus erhöht

Mount Atka ist ein Vulkankomplex auf der gleichnamigen Aleuteninsel, die zum US-amerikanischen Bundesstaat Alaska gehört. Der Vulkankomplex  besteht aus einer Gruppe sich überlappenden Stratovulkanen und Lavadomen, die eine Halbinsel im Norden von Atka bilden.

Am 20. Februar um 19:26 Uhr AKST (21. Februar um 4:26 UTC) ereignete sich im Atka-Vulkankomplex eine schwache und recht kurzlebige Explosion die vermutlich phreatischer Natur war. In Reaktion darauf wurde der Flugfarbcode auf „Orange“ und die Vulkanwarnstufe auf „Achtung“ angehoben. Die seismische Aktivität blieb nach dem Ereignis jedoch gering, und es wurden keine weiteren Explosionen registriert. Daher erfolgte am Morgen des 21. Februar eine Herabstufung auf „Gelb/Achtung“.

Eine genauere Analyse der geophysikalischen Daten bestätigt, dass die Explosion aus der Gipfelseeregion des Korovin-Vulkans stammte – dem aktivsten Vulkan innerhalb des Atka-Vulkankomplexes. Korovin ist ein stratovulkanischer Kegel mit einem markanten Gipfelkrater und einem Kratersee, der gelegentlich von phreatischen (dampfgetriebenen) Explosionen betroffen ist. Satellitendaten vom 20. Februar zeigten keine Hinweise auf heißes Material an der Oberfläche, was darauf hindeutet, dass die Explosion durch einen plötzlichen Überdruck unterhalb des Sees verursacht wurde. Solche Einzelereignisse sind für den Korovin-Vulkan nicht ungewöhnlich.

Obwohl vermutlich geringe Mengen Asche in unmittelbarer Nähe des Ausbruchsschlots freigesetzt wurden, konnte dies bislang nicht bestätigt werden. Das Risiko weiterer Explosionen in naher Zukunft besteht, wird jedoch als gering eingeschätzt.

Der Atka-Vulkankomplex eruptierte erst im letzten Jahr explosiv und effusiv, wobei es sich um schwächeren Eruptionen handelte. Die letzte größere Eruption mit einem VEI3 ereignete sich 1998. Der Vulkan wird mithilfe lokaler seismischer und Infraschallsensoren sowie Webcams überwacht. Ergänzend kommen regionale Infraschall- und Blitzdetektionsnetzwerke sowie Satellitenaufnahmen zum Einsatz, um Anzeichen erhöhter vulkanischer Aktivität frühzeitig zu erkennen.