Corona: Politik verliert an Glaubwürdigkeit

Einflussnahme von Politiker auf Ethikrat und Ignorieren von RKI-Empfehlungen zur Corona-Pandemie

Im zweiten Jahr nach der Corona-Pandemie scheint eine Aufarbeitung der politischen Reaktionen auf die Seuche nötiger denn je: Wir erinnern uns, dass es große Uneinigkeiten zwischen Medizinern und Bürgern gab, welche Maßnahmen und Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte noch zu rechtfertigen waren und welche komplett überflüssig, vielleicht sogar gefährlicher waren als das Coronavirus selbst. Mittlerweile stellt sich heraus, dass insbesondere die Schließung von Kitas und Schulen überflüssig war und für die Kleinsten der Gesellschaft sogar schädlich. Neu sind die Vorwürfe, dass auch der vielzitierte Ethikrat unter dem Einfluss von Politikern, wie dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn stand. Laut Welt-Informationen hat sogar die damalige Vorsitzende des Ethikrates -Alena Buyx- im Schriftverkehr mit dem Gesundheitsminister diesen nach seinen Empfehlungen und Wünschen in Bezug auf die Vorgehensweise in der Pandemie gefragt. Dabei verstand sich der Ethikrat als unabhängiges Beratergremium der Politik. Nach der Ablösung von Jens Spahn folgte der noch amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Er soll neusten Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des WDR und NDR zufolge mehrere Monate lang Empfehlungen des RKI ignoriert haben, als die Spezialisten empfohlen haben, die Gefahrenstufe zu senken und die Maßnahmen zu lockern. Betrachtet man noch die Krankenhausreform, die in Teilen gegen das Grundgesetz verstößt, und das nicht zu Ende gebrachte Cannabis-Legalisierungsgesetz, dann kann man nur noch (ver)zweifelnd den Kopf über solche Politiker schütteln. Hauptsache die Beliebtheitswerte stimmen!

Ich persönlich habe in der zweiten Hälfte der Pandemie viele der Zwangsmaßnahmen als überspitzt angesehen und mich zu Anfangs über ausbleibende Reaktionen gewundert, als man vielleicht noch eine Ausbreitung des Virus in Deutschland hätte verhindern können. Politik hat leider ihren eigenen Kopf und hört viel zu wenig und viel zu spät auf Experten. Für dieses Symptom gibt es leider unzählige Beispiele: Klimawandel, Migrationskrise und Ukraine-Krieg sind nur die Spitze des Eisbergs.

Generell wundere ich mich immer wieder darüber, dass man für jeden gutbezahlten Job Qualifikationsnachweise, Eignungstests und sogar medizinische Gutachten erbringen muss, es bei Politikern aber ausreicht, sich selbst gut präsentieren zu können. Was wir benötigen, sind hauptberuflich Politiker mit Qualifikationsnachweis in den Ministerämtern und per Zufallsgenerator gewählte Bürger im Bundestag. Vielleicht noch eine KI als Kanzler? Was überhaupt nicht geht, ist das, was wir gerade in den USA sehen: Milliardäre, die sich und ihresgleichen in die Taschen wirtschaften. Wie kann es sein, dass ein D.T. daherkommt, noch vor Amtsantritt Gerüchte darüber streut, dass er als Präsident den Bitcoin stützt oder Zölle gegen China erlässt und somit die Börsen manipuliert, in die er und seine Vertrauten sehr wahrscheinlich investieren? Marktmanipulation vom Feinsten!

Island: Erdbeben unter dem Vatnajökull

Mehrere Erdbeben im Bereich vom Vatnajökull – Auch Askja betroffen

Datum 27.11.24 | Zeit: 03:16:05 UTC | Koordinaten: 64.664; -17.444 | Tiefe: 1,9 km | Mb 3,6

Während alle Augen auf die Geschehnisse auf der Reykjanes-Halbinsel gerichtet sind, geht die Erdbebenaktivität im Bereich des Vatnajökulls weiter: In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 42 Erschütterungen im Areal des größten europäischen Gletschers. Viele der Beben manifestierten sich im Bereich von Bardarbunga. Dort gab es gestern – wie bereits kurz erwähnt – ein Erdbeben der Magnitude 3,6, mit einem Hypozentrum in 1,9 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 4,8 km ost-nordöstlich des Zentrums der Bárðarbunga-Caldera verortet. Heute gab es dort einen Erdstoß Mb 2,4. Auch im Bereich von Grimsvötn bebte es. Die Bodendeformation dort, über die ich im letzten Monat berichtete, hat sich wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Anders sieht es mit der Bodenhebung an der Askja aus, die zwar in ihrer Geschwindigkeit deutlich nachgelassen hat, aber immer noch zugegen ist. Erdbeben gibt es dort auch, wobei sich die Mehrzahl der Erschütterungen in der Nähe des Tafelvulkans Herðubreið abspielte.

In diesem Kontext erschien Mitte Oktober bei Reuters ein interessanter Artikel, der die seismische Aktivität der Askja zum zentralen Thema hatte, die durch Bodenhebung infolge der Magmenakkumulation unter dem Vulkan zustande kommt. IMO-Forscher gehen davon aus, dass sich unter dem Vulkan gut 43 Millionen Kubikmeter Magma angesammelt haben. Das Magma soll bis auf 3 Kilometer unter der Oberfläche vorgedrungen sein. Dennoch kann kein Forscher den Zeitpunkt einer möglichen Eruption festlegen. Tatsächlich lässt sich bis jetzt nicht sagen, ob und wann es zu einer Eruption kommen wird.

In diesem Kontext wurde diskutiert, ob das beschleunigte Abschmelzen der isländischen Gletscher zu einer verstärkten eruptiven Tätigkeit führen könnte. Während des Rückgangs der Gletscher und Eiskappen am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 bis 10.000 Jahren stieg die vulkanische Aktivität dramatisch an, mit Eruptionsraten, die 30- bis 50-mal höher waren als zuvor. Lavaströme formten die Insel um und Asche regnete auf die Umgebung. Heute schmelzen Islands Gletscher erneut rapide aufgrund des Klimawandels. Mit einem Verlust von 16 % des Gletschervolumens in den letzten 130 Jahren und weiteren prognostizierten Rückgängen bis zum Jahrhundertende könnten ähnliche vulkanische Reaktionen ausgelöst werden, denn bis heute sind viele der isländischen Zentralvulkane von Gletschern bedeckt, die unter einem massiven Masseverlust leiden. Die Theorie hinter diesen Befürchtungen ist, dass die Auflast des Gletschergewichts Magma im Untergrund hindert, final aufzusteigen und zu entgasen, was letztendlich Eruptionen verhindert. Schmilzt das Eis, kommt es zu einer Druckentlastung, wodurch das im Magma gelöste Gas schlagartig entweichen kann, mit dem Resultat, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. So könnte der Klimawandel zu einem Anstieg der eruptiven Tätigkeit führen. So könnte der Klimawandel zu einer erhöhten Vulkanaktivität führen. Leute, lasst uns die Gletscher schneller schmelzen!

Die aktuelle Eruptionsphase auf der weitestgehend eisfreien Reykjaneshalbinsel sollte hiervon allerdings unabhängig sein.

Taal: Phreatische Eruption am 28.11.2024

Phreatische Eruption am Taal ließ Dampf 1500 m hoch aufsteigen

Am philippinischen Taal-Vulkan gab es heute Morgen um 5:46 Uhr Ortszeit eine kleinere phreatische Eruption, bei der Dampf bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufstieg und in südwestlicher Richtung driftete. Das geht aus einer Notiz hervor, die von PHILVOLCS in den sozialen Medien verteilt wurde. Ein ausführlicheres Update auf der Website der Vulkanologen gibt es noch nicht.

In seinem täglichen Update vom Donnerstag berichtete PHIVOLCS bis jetzt, dass am Mittwoch ein vulkanisches Erdbeben in der Region des Taal-Vulkans registriert wurde. Der Vulkan stieß dabei 6.307 Tonnen Schwefeldioxid aus.

Es wurden außerdem schwache Emissionen von Dampfwolken beobachtet, die eine Höhe von bis zu 500 Metern erreichten und ebenfalls nach Südwesten zogen.

Die seit langem beobachtete Deflation der Taal-Caldera sowie kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken von Volcano Island wurden erneut bestätigt.

Für den Taal-Vulkan gilt weiterhin Alarmstufe 1, was darauf hinweist, dass sich der Vulkan in einem abnormalen Zustand befindet, jedoch keine unmittelbare Bedrohung durch eine größere Eruption darstellt.

Mit Alarmstufe 1 sind jedoch Risiken wie plötzliche dampfgetriebene (phreatische) Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und gefährliche Ansammlungen oder Austritte von Vulkangas verbunden.

PHIVOLCS warnt vor dem Betreten der Taal-Vulkaninsel sowie der permanenten Gefahrenzone, insbesondere in der Nähe des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalte. Die Sperrzone hat keinen genau definierten Radius um den Krater der kleinen Vulkaninsel. Dennoch ist das Anlanden auf Volcano Island genauso untersagt wie das Befahren des Taal-Sees. Zumindest das Letztere wird aber oft geflissentlich ignoriert.

Zuletzt kam es im Oktober zu einer Serie stärkerer phreatischer Eruptionen, unter die sich auch phreatomagmatische Ausbrüche mischten. Oft kommen phreatische Eruptionen in Serie, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass wir in Kürze weitere Eruptionen dieses Vulkans sehen werden.

Island: Eruption geht am 28.11.2024 weiter

Vulkanausbruch auf Island hält an – Gasverschmutzung in der Hauptstadtregion möglich

Eine Woche nach Eruptionsbeginn geht der Vulkanausbruch auf Island weiter. Anhand der Livecambilder lässt sich sagen, dass die Eruption auf ähnlichem Niveau der letzten zwei Tage weitergeht:

Es ist weiterhin ein einzelner Krater östlich von Stóra-Skógfell aktiv. In ihm kocht ein kleiner Lavasee, von dem kontinuierlich glühende Tephra aufsteigt und der einen Lavastrom speist, der aus einer Bresche in der Kraterwand in östlicher Richtung fließt. Dort befindet sich der Fagradalsfjall, der bis zum Frühsommer letzten Jahres aktiv war.

Im Bereich von Svartsengi hat sich die Bodensenkung verlangsamt und erste GPS-Daten deuten darauf hin, dass es wieder eine geringfügige Bodenhebung geben könnte. Das würde bedeuten, dass aus der Tiefe mehr Magma in das Speichersystem unter dem Vulkan aufsteigt, als am Krater eruptiert wird. Es könnte aber auch sein, dass es zwei voneinander unabhängige Prozesse gibt und dass die Eruption aus zwei unterschiedlichen Quellen gespeist wird: So könnte ein Teil des Magmas direkt aus dem Speichersystem aufsteigen, das sich für die Bodenhebung verantwortlich zeigt, und ein anderer Teil könnte aus einem flacher liegenden Gang oder Sill kommen. In diesem Fall könnte mehr Lava eruptiert werden, als in der Tiefe in den Magmenkörper aufsteigt.

Wie IMO berichtet, gab es gestern Südwestwinde, die die vulkanischen Gase in Richtung Nordosten wehten und somit auf die Hauptstadtregion zu. Für Reykjavik wurde eine entsprechende Warnung über Gasverschmutzung der Atemluft ausgegeben. Außerdem wurde die Luftqualität durch Moosbrände zusätzlich beeinträchtigt.

Die Gefahrenbewertung für das Eruptionsgebiet wurde gestern ebenfalls angepasst und für Svartsengi und Grindavik um eine Stufe reduziert. Es bestehen aber noch erhebliche Risiken für die Gesundheit, insbesondere infolge der Luftverschmutzung.

Schadensbegrenzungen unter Volldampf

Unterdessen gehen die Arbeiten an den Schutzanlagen von Geothermalkraftwerk und Blauer Lagune unter Volldampf weiter und auch ein neuer Strommast wurde errichtet. Er trägt wichtige Stromleitungen auf gut 450 m Länge. Dem nicht genug, begann man bereits gestern Nachmittag damit, eine neue 600 m lange Piste über den im Inneren teilweise noch glühenden Lavastrom zu bauen. Es ist bereits das vierte Mal, dass dieser Straßenabschnitt vom Grindavíkurvegur repariert wird. Diesmal will man einen Schlenker im Straßenverlauf einbauen. Ein Stück der ursprünglichen Straße soll dann als Parkplatz und Aussichtspunkt für Vulkanspotter dienen. Ob man dann von hier aus näher ans Eruptionsgeschehen vordringen darf, ist noch offen. Bis jetzt gibt es keine Zugangsgenehmigung für Touristen.

Neuseeland: Erdbeben M 5,7

Starkes Erdbeben der Magnitude 5,7 vor der Nordküste von Neuseeland

Datum 27.11.24 | Zeit: 22:03:56 UTC | Koordinaten: 37.740; 179.688 | Tiefe: 10 km | Mb 5,7

Am Abend des 27. Novembers manifestierte sich vor der Nordostküste Neuseelands ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag laut GFZ in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 123 km östlich von Hicks Bay lokalisiert. Vor Ort war es bereits der 28. November um 11:03:56 Uhr. Trotz der Entfernung zur Küste war das Beben stark genug, dass es in einem großen Umkreis gespürt werden konnte. Beim EMSC sind allerdings keine Wahrnehmungsmeldungen eingegangen und Schadensmeldungen sind bis jetzt ebenfalls nicht bekannt geworden.

Obwohl das Erdbeben zunächst offenbar folgenlos blieb, könnte es sich auf die Vulkane Neuseelands auswirken und Eruptionen triggern oder verhindern. Der Inselvulkan White Island befindet sich in weniger als 200 Kilometern Entfernung zum Epizentrum und somit im Wirkungskreis des Erdbebens.

Der Vulkan steht auf Alarmstufe „2“ und sorgte im August mit einer eruptiven Phase für Schlagzeilen. GeoNet schrieb im letzten Update Mitte Oktober, dass die Eruption endete, aber der Gasausstoß variabel blieb. Aktuelle Anzeichen etwaiger Aktivitätsverstärkung infolge des Erdbebens wurden bis jetzt nicht kommuniziert.

Das Erdbeben ereignete sich an der Subduktionszone entlang der Northern Hikurangi Trench. Dieser Tiefseegraben vor der Ostküste Neuseelands stellt die Fortsetzung des bekannteren Tonga-Kermadec-Grabens dar, entlang dem die Pazifikplatte unter die Australische Platte abtaucht. Dieser Prozess ist einerseits für viele der Erdbeben der Region verantwortlich und sorgt andererseits dafür, dass hier Magma entsteht, das an den Vulkanen als Lava eruptiert wird.

Auf Neuseeland gab es in den letzten Tagen aber noch weitere Erdbeben, die im Kontext von Vnet interessant sind und sich in der Nähe eines aktiven Vulkans ereigneten. Die Rede ist von zwei Erdbeben der Magnituden 4,5 und 3,5 in wenigen Kilometern Entfernung zum Ruapehu. Hier begann sich in den letzten 4 Wochen die Wassertemperatur des Kratersees von 8 Grad auf 11 Grad Celsius zu erhöhen. Der Alarmstatus steht auf „1“.

Long-Valley-Caldera: Schwarmbeben am 27.11.24

Schwarmbeben erschüttert die Long-Valley-Caldera – 25 Einzelbeben bis jetzt

Gestern begann in der US-amerikanischen Long-Valley-Caldera, die im Bundesstaat Kalifornien liegt, ein Schwarmbeben. Seitdem haben sich 25 Erschütterungen manifestiert. Das stärkste Beben brachte es heute auf eine Magnitude von 3,7 und hatte ein Hypozentrum, das 800 m oberhalb des Meeresspiegels lag. Das Epizentrum wurde 5 Kilometer westlich von Mammoth Lakes verortet und dürfte sich in den Bergen ereignet haben, die den westlichen Calderarand markieren.

Ein einzelnes Schwarmbeben stellt noch keinen Grund zur Beunruhigung dar, schließlich kennen wir von den Campi Flegrei eine deutlich stärkere Seismizität, die seit Jahren anhält, ohne dass es bis jetzt zu einer Eruption gekommen wäre. Doch Ähnliches spielte sich in der Long-Valley-Caldera in den 1980er und 1990er Jahren ab. Auch Anfang des Jahrtausends gab es eine Phase mit häufigen Schwarmbeben. Tatsache ist aber auch, dass es in der Caldera recht junge Manifestationen des Vulkanismus gibt, die sich erst in den letzten Jahrtausenden bildeten. Von daher kann davon ausgegangen werden, dass sich innerhalb weniger Jahre Eruptionen zusammenbrauen könnten.

Die Long-Valley-Caldera ist etwa 32 Kilometer lang, 18 Kilometer breit und bis zu 900 Meter tief. Die Caldera entstand vor etwa 760.000 Jahren nach einem massiven vulkanischen Ausbruch, bei dem etwa 600 Kubikkilometer Asche und Lava freigesetzt wurden. Diese Ablagerungen bilden heute die sogenannte Bishop Tuff-Formation.

Ich besuchte die Gegend im letzten Sommerurlaub und staunte nicht schlecht über die Dimension des vulkanischen Areals, das sich fast bis zum Mono Lake fortsetzt und in die dortige Vulkanzone übergeht. Dabei besichtigte ich nicht nur die vulkanischen Erscheinungen, sondern auch seismische: Am Mammoth Mountain gibt es eine gut sichtbare Erdbebenspalte, die bis zu 15 Meter breit und mehrere Hundert Meter lang ist. Sie liegt im Inyo-Nationalforst und ist einfach zu erreichen.

Klimakatastrophe und kometenhafte Wettermodelle

Steigende Meerestemperaturen: Warnung vor extremen Wetterereignissen

Gestern wurde im Onlinemagazin „Utopia“ ein Artikel veröffentlicht, der auf Aussagen des ZDF-Meteorologen Özden Terli fußt, die er im Wissensmagazin „Scobel“ (3Sat) in Bezug auf die schlagartig angestiegene globale Meerwassertemperatur gemacht hat, die im März 2023 auftrat und seitdem anhält. Die zugrunde liegenden Daten wurden von der amerikanischen Behörde NOAA geliefert.

Die abrupte Zunahme der globalen Meereswassertemperatur setzte Prozesse in Gang, die letztendlich zu massiven Regenfällen und Überschwemmungen in Ländern wie Spanien, Österreich und Deutschland führten. Besonders alarmierend waren im August Niederschlagsmuster in Österreich, die in Wettermodellen ungewöhnliche Intensitäten aufwiesen. Laut Terli sei das Klimamodell zu den Starkregenereignissen in Österreich wie ein Komet eingeschlagen, so erschreckend habe es auf die Meteorologen gewirkt.

Zwischen 2000 und 2019 verursachten klimabedingte Extremwetter jährlich Schäden von 143 Milliarden US-Dollar. Neben den offensichtlichen Schäden durch Extremwetter gibt es auch erhebliche wirtschaftliche Folgen. Studien zufolge könnten bis 2050 selbst bei drastischer Emissionsreduktion Einkommensverluste von 19 Prozent drohen.

Die Erwärmung der Meere wird als direkte Folge des Klimawandels betrachtet, da sie 93 Prozent der durch Sonneneinstrahlung aufgenommenen Wärme der Erde speichern. Laut Expert:innen sind die Ursachen des abrupten Temperaturanstiegs jedoch noch nicht vollständig geklärt, trotzdem wird der anthropogene Klimawandel dafür verantwortlich gemacht. Für mich hört sich das allerdings nicht besonders wissenschaftlich an. Man kann zwar die These aufstellen, dass es einen Zusammenhang mit dem anthropogenen Klimawandel gibt, aber solange selbst Experten vom GEOMAR Kiel sagen, dass sich der plötzliche Temperaturanstieg nur schwer erklären lässt, ist es nicht mehr als eine These!

Etwas, das mir in der Diskussion zum Klimawandel schon länger aufstößt, ist, dass keine anderen Gründe für den plötzlichen Temperaturanstieg der Meere diskutiert werden: Wir blicken z.B. auf eine Zeit mit ungewöhnlicher Sonnenaktivität zurück und erlebten in den letzten Jahren einige gewaltige submarine Vulkaneruptionen (Mayotte und Hunga Tonga-Ha’apai) sowie ungewöhnlich häufig auftretende El-Niño-Anomalien. Faktoren, die ebenfalls einen Anteil an der plötzlichen Aufheizung der Ozeane haben könnten und wenigstens einmal diskutiert gehören. Und nein, ich bin nicht auf einmal unter die Klimawandelleugner gegangen, halte einen offenen Diskurs aber dennoch für wichtig, da man sonst Gefahr läuft, Lobbyisten jeglicher Couleur Futter zu liefern. Lobbyisten gibt es auf Seiten der Klimawandelleugner und der Befürworter genug.

Türkei: Zahlreiche schwache bis mittelstarke Erdbeben

Zahlreiche Erdbeben an der Ostanatolischen Verwerfung in der Türkei – Großes Gebiet betroffen

Schaut man sich heute die Erdbebenkarten der Türkei an, dann erkennt man entlang der Ostanatolischen Verwerfung zahlreiche Erdbeben, die sich hier in den letzten 48 Stunden manifestierten. Ein Bebenschwerpunkt liegt natürlich weiterhin im Osten der Verwerfung, dort, wo sich das verheerende Gaziantep-Erdbeben manifestierte. Diese Beben können als Nachbeben der beiden starken Erschütterungen vom Februar 2023 angesehen werden. Doch folgt man der Verwerfung in Richtung Westen, sieht man, dass es auch hier viele Erdbeben gegeben hat. Ein Schwerpunkt liegt hier im Südosten des Van-Sees, wo sich zwei Beben (Mb 4,2 und Mb 4,1) ereigneten, denen zahlreiche schwächere Erschütterungen folgten. Zwischen Gaziantep und dem Van-See klafft eine seismische Lücke, entlang derer es in den nächsten Jahren weitere Starkbeben geben könnte. Auch entlang der zweiten großen Verwerfung, die die Anatolische Mikropatte nach Norden abgrenzt, bebt es oft. Eine Bebenhäufung gibt es auch im Westen der Türkei. Fasst man den Kartenausschnitt weiter, dann erkennt man, dass sich die rege Seismizität nach Westen über Griechenland, Sizilien und Spanien fortsetzt. Alles in allem scheint es viel Bewegung entlang der Plattengrenze zwischen Eurasien und Afrika zu geben. Davon bleiben auch die Vulkanregionen Siziliens nicht verschont, denn in den letzten 2 Tagen ereigneten sich zwei Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich in der Ätna-Gegend. Zwei weitere Erschütterungen manifestierten sich in großen Tiefen in einigem Abstand zur Küste von Stromboli.




Selbst in der Alpenregion bis nach Frankreich hinein zeichnete das seismische Netzwerk zahlreiche Erschütterungen auf.

Schaut man ganz in den Norden Europas, kommt man mit Island zu einem weiteren Bebenspot, der aber nicht mit der Plattengrenze zwischen Afrika und Europa in Verbindung steht, sondern mit der divergenten Kontinentalnaht zwischen Europa und Nordamerika: gemeint ist Island! Hier gab es heute ein Erdbeben Mb 3,6, das sich unter dem Vulkan Bardarbunga manifestierte.

Guatemala: Fuego und Santiaguito bleiben aktiv

Zwei Vulkane in Guatemala eruptieren, ein Dritter dampft

Im lateinamerikanischen Guatemala bleiben die beiden Vulkane Fuego und Santiaguito aktiv: Beide fördern mehrmals in der Stunde Aschewolken, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen und in benachbarten Gemeinden für Ascheregen sorgen. Aktuell treibt der Wind die Aschewolken in Richtung Westen auf die Pazifikküste zu. Der Fuego erzeugt die größeren Aschewolken.

INSIVUMEH berichtet, dass der Fuego derzeit Explosionen mit geringer bis mäßiger Intensität verzeichnet. Diese treten in einer Frequenz von 2 bis 9 pro Stunde auf. Die Explosionen schleudern Gas- und Aschesäulen in Höhen von 4.500 bis 4.880 Metern über dem Meeresspiegel. Aufgrund der aktuellen Windverhältnisse wird in den Gebieten Panimaché I und II, Morelia, Palo Verde, Santa Emilia, Sangre de Cristo und Ojo de Agua ein leichter Ascheregen erwartet. Zudem gibt es starke Entgasungen, die mehrere Minuten andauern und von lokomotivartigen Geräuschen begleitet werden. Rund um den Krater ereignen sich zudem Lawinen, die die Vegetation in den Schluchten Seca, Las Lajas, Taniluyá und Ceniza beeinträchtigen.

Die stündliche Eruptionsfrequenz am Santiaguito liegt zwischen 5 und 12, wobei schwache bis mäßig starke Explosionen generiert werden. Gas- und Aschewolken steigen bis zu einer Höhe von 3200 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Explosionen werden von Blocklawinen und anhaltender Glutbildung im Lavadom begleitet. Außerdem bildete sich im oberen Bereich der Südwestflanke ein zäher Lavastrom, von dem ebenfalls Schuttlawinen abgehen können. Dabei entstehen pyroklastische Ströme mit kurzer Reichweite, die sich entlang aller Flanken des Vulkans bewegen. Zudem treten schwache bis starke Lawinen auf, deren Geräusche noch in mehreren Kilometern Entfernung hörbar sein können.

Aufgrund der aktuellen Windrichtung könnte feine Asche auf die umliegenden Farmen Santo Domingo, Montebello, Tranquilidad, Rosario und San Marcos niedergehen. Am Nachmittag und Abend könnten Regenfälle Lahare auslösen, die durch die Kanäle fließen, die von der Caliente-Kuppel abgehen.

Die Aktivitäten der beiden Vulkane halten seit Jahren an und wurden nur von einigen mehrmonatigen Pausen unterbrochen. Anders sieht es am Pacaya aus, der seit seiner letzten größeren Eruption im Jahr 2021 nur noch Gas ausstößt und ansonsten ruhig ist.