Teneriffa: Weitere Erdbeben unterm Vulkan

Schwarmbeben unter dem Pico del Teide auf Teneriffa hielt auch Donnerstagabend an

Die kanarische Insel Teneriffa wurde am Abend des 14. Novembers von weiteren schwachen Erdbeben gerockt, die sich unter der Caldera im Gipfelbereich des Pico del Teide manifestierten. Nachdem am Morgen des gleichen Tages bereits ein seismischer Schwarm festgestellt worden war, gab es zwischen 21:00 und 23:00 Uhr Lokalzeit etwa 80 weitere schwache Erschütterungen mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität, was bedeutet, dass die Magnituden kleiner als ML 1,5 waren. Daher werden die Beben nicht auf der öffentlich zugänglichen Shakemap des IGN angezeigt. Die stärkste Lokal-Magnitude betrug 1,3. Die Hypozentren wurden überwiegend in Tiefen von 5 bis 10 Kilometern im Südwesten der Caldera von Las Cañadas lokalisiert.

Seit Mitternacht des 14. November 2024 wurden insgesamt mindestens 124 vulkanotektonische Ereignisse erfasst. Hinzu kamen Hunderte Hybridbeben. Diese Ereignisse, in Verbindung mit weiteren geochemischen Parametern, deuten darauf hin, dass das vulkanisch bedingte hydrothermale System auf Teneriffa seit 2016 zunehmend unter Druck gerät. Dieser Zustand wird mit der Injektion magmatischer Flüssigkeiten in das darunterliegende Magmaspeichersystem in Zusammenhang gebracht. Klarer formuliert: In größeren Tiefen als 5 Kilometern akkumuliert sich ein Magmenkörper, von dem die Fluide und auch Wärmeenergie ausgehen. Neben der erhöhten Seismizität wird ein erhöhter Gasflux festgestellt, der als diffus bezeichnet wird, da er nicht aus klar definierten Quellen entströmt, sondern aus einer Vielzahl kleinster Öffnungen im Boden entweicht.

Die Vulkanologen von INVOLCAN betonen, dass der Erdbebenschwarm kurzfristig und mittelfristig betrachtet nicht die Ausbruchswahrscheinlichkeit des Vulkans erhöht. Langfristig betrachtet könnte sich allerdings eine Eruption zusammenbrauen.

INVOLCAN wird bei bedeutenden Änderungen der Erdbeben- und Vulkanaktivität auf den Kanarischen Inseln aktuelle Informationen bereitstellen. Man erinnert daran, dass wöchentlich Informationen von GUAYOTA zur seismischen und vulkanischen Aktivität auf Teneriffa, La Palma und den übrigen Kanarischen Inseln veröffentlicht werden.

Wochenbericht der Erdbebentätigkeit der Kanaren

In diesem Sinne wurde Gestern der neue seismologische und vulkanologische Wochenbericht für die Kanaren veröffentlicht. Er gilt für den Berichtszeitraum 8. bis 15. November 2024. In diesem Zeitraum wurden 175 Erdbeben geringer Stärke registriert. Die stärkste Erschütterung mit einer Magnitude von 2,9 ereignete sich westlich von Lanzarote. Die meisten Erdbeben wurden auf Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma festgestellt.

Die Vulkan-Ampeln für Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria stehen auf „Grün“. Es gibt keinerlei Einschränkungen für Bewohner und Besucher der Inseln.

Auf La Palma bleibt die Vulkan-Ampel aufgrund noch nicht normalisierter Parameter nach dem Ausbruch von 2021 auf „Gelb“. Bewohner und Besucher sollten daher die Anweisungen der Behörden beachten.

Island: Mögliches Erdbeben Mb 3,8 im Nordosten

Erdbeben Mb 3,8 erschüttert den Nordosten von Island – Daten könnten noch korrigiert werden

Datum 16.11.24 | Zeit: 07:39:55 UTC | Koordinaten:  65.143 ; -15.663 | Tiefe: 5 km | Mb 3,8

Update: Das Beben wurde beim IMO komplett gelöscht, während es beim EMSC noch angezeigt wird.

Originalmeldung: Auf Island wurde ein Erdstoß der Magnitude 3,8 detektiert, der sich im Nordosten der Insel ereignet haben könnte. Da das Beben bis jetzt nur vom automatischen System erfasst wurde, aber noch nicht von einem Seismologen geprüft und bestätigt wurde, könnte sich die Magnitude noch ändern, weshalb ich hier vorsichtig formuliere.

Laut den vorläufigen Angaben ereignete sich der Erdstoß in nur 5 Kilometern Tiefe und wurde 61 km west-südwestlich von Egilsstaðir verortet. Die Region am Rand des Hochlandes ist bis jetzt aus erdbebentechnischer Sicht unauffällig geblieben. Allerdings liegt der Calderavulkan Askja in gut 50 Kilometern Entfernung und es ist nicht auszuschließen, dass das Beben vom automatischen System falsch lokalisiert wurde. Ein Erdbebenschwarm blieb bis jetzt aus.

Bodenhebung im Bereich der Askja

Die Bodenhebung im Bereich der Askja hält an: An der Messstation OLAC werden gut 83 Zentimeter Hebung seit September 2021 angezeigt. In diesem Jahr verlangsamte sich die Heberate, doch man kann davon ausgehen, dass sich im Untergrund einiges an magmatischen Fluiden angesammelt hat. Ob und wann es zu einem Vulkanausbruch kommt, ist allerdings ungewiss. Viele Experten haben schon längst damit gerechnet, dass eine Eruption einsetzt, aber irgendwie will der Vulkan nicht durchstarten. Was augenblicklich auch für andere Feuerberge Islands gilt.

Erdbeben und Bodenhebung bei Svartsengi

Einer dieser Vulkane findet sich in der Sundhnukur-Eruptionsspalte bei Svartsengi. In den letzten 2 Wochen war die Erdbebenaktivität auf der Reykjaneshalbinsel und insbesondere im Svatsengigebiet überraschend gering. Zum Teil könnte das an dem schlechten Wetter liegen, das die seismischen Geräte stört, so dass besonders schwache Erdbeben nicht festgestellt werden können. Da die Bodenhebung weiter anhält – mittlerweile hat sie fast Parität mit der Hebung vor der letzten Eruption erreicht – und eigentlich immer höhere Spannungen entstehen, die vermehrt stärkere Erdbeben auslösen sollten, ist die geringe Seismizität schon verwunderlich. Nicht nur im Svartsengigebiet werden wenige Erdbeben festgestellt, sondern auch an den anderen Spaltensystemen, die in den letzten Wochen sehr aktiv waren. Auf der ganzen Halbinsel wurden in den letzten 48 Stunden nur 20 Beben festgestellt. Die meisten davon bei Krysuvik. Auf ganz Island waren es 68 Erschütterungen.

Philippinen: Warnung vor Laharen wegen Zyklon

Zyklon Pepito könnte Lahare an den Vulkanen der Philippinen auslösen

Den Philippinen steht die nächste Naturkatastrophe ins Haus, denn Zyklon „Pepito“ nähert sich der Hauptinsel Luzon und bringt neben staken Winden große Wassermassen mit sich, die sich in Form von Niederschlägen entladen werden.  Die Wassermassen könnten an den Hängen der Vulkane Lahare auslösen, indem sich Vulkanasche und Regenwasser zu Schlamm vermischen. Außerdem ist das Erdrutschrisiko hoch.

Nach dem Tropical Cyclone Bulletin Nr. 4, das heute um 17:00 Uhr von PAGASA veröffentlicht wurde, wird Taifun „Pepito“ zwischen dem 16. und 17. November die Ostküste von Südluzon treffen. Aufgrund seiner Intensität und hohen Niederschlagsmengen könnten vulkanische Sedimentströme (Lahare), Schlammlawinen und Sturzfluten in Flüssen und Schluchten rund um die Vulkane Mayon, Pinatubo und Taal auftreten. DOST-PHIVOLCS fordert betroffene Gemeinden in Lahar-Risikozonen zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen auf.

Anhaltender intensiver Regen kann Lahare in den Hauptkanälen des Vulkans Mayon auslösen, die loses Material aus den pyroklastischen Ablagerungen von 2018 sowie ältere Eruptionsablagerungen mobilisieren könnten. Besonders betroffen sind die Einzugsgebiete der Kanäle Miisi, Mabinit, Buyuan und Basud. Gemeinden entlang der Kanäle Miisi, Binaan, Anoling, Quirangay, Maninila, Masarawag, Muladbucad, Nasisi, Mabinit, Matanag, Basud und Bulawan in der Provinz Albay sind durch Überschwemmungen und Schlammströme gefährdet.

Starke Regenfälle könnten zu Laharen entlang der Flüsse führen, die den westlichen Vulkan Pinatubo entwässern. Besonders gefährdet sind die Flusssysteme Sto. Tomas-Marella und Bucao, die schlammige Strömungen und Überschwemmungen in den Gemeinden San Marcelino, San Narciso, San Felipe und Botolan (Provinz Zambales) verursachen könnten. Auch die Flüsse O’Donnell und Pasig-Potrero könnten Schlammströme auslösen, die Gemeinden in Tarlac und Pampanga bedrohen.

Längerer intensiver Regen kann an den westlichen und nördlichen Hängen des Vulkans Taal zu Schlammabfluss und Schuttströmen führen. Besonders gefährdet sind die Gemeinden Agoncillo, Laurel und Talisay in der Provinz Batangas. Bereits gesättigte alte vulkanische Ablagerungen könnten in Flüssen, Straßen und Hängen mobilisiert werden.

DOST-PHIVOLCS ruft lokale Behörden und Gemeinden in den Risikogebieten auf, die Wetterbedingungen zu überwachen und präventive Maßnahmen zum Schutz vor „Pepito“ zu ergreifen.

Darüber hinaus ist auf der Insel Negros der Vulkan Kanlaon weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigen und mit dem Wind in Richtung Westen driften. Sollte es auch hier zu starken Niederschlägen kommen, wäre das Laharrisiko besonders hoch. (Quelle PHILVOLCS)

Ambrym: Bodenhebung im November detektiert

Starke Bodenhebung und zunehmende Thermalstrahlung auf Ambrym festgestellt

Um die Vulkane in Vanuatu ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Dies liegt nicht nur am Versiegen der Lavaseen auf Ambrym, sondern auch daran, dass der Tourismus aus Europa aufgrund stark gestiegener Kosten stark zurückgegangen ist. Dadurch gibt es weniger Berichte und Bilder, die die vulkanische Aktivität dokumentieren. Dennoch gibt es nun ein Lebenszeichen vom Inselvulkan Ambrym: Wie das VMGD in einem aktuellen Bulletin berichtet, wurden in den letzten Wochen wiederholt thermische Anomalien festgestellt. Diese weisen darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem des Vulkans steht. Eine neue InSAR-Aufnahme bestätigt dies ebenfalls. Die Farbringen der Aufnahme zeigen eine signifikante Bodenhebung im Calderabereich des Vulkans. Diese betrifft nicht nur die Krater Marum und Benbow, sondern auch Gebiete südlich davon. Dort wurden etwa 25 Farbdurchgänge verzeichnet, was auf eine Bodenhebung von rund 700 mm innerhalb von nur 12 Tagen hinweist, basierend auf Daten vom 30. Oktober bis 11. November, wobei jeder Farbdurchgang für eine Hebung von 28 mm steht. So starke Bodenhebungen sieht man sehr selten und resultieren oft in große Eruptionen, die hier sogar eine Gefahr für die Inselbewohner darstellen könnte.

Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder neue Lavaseen bilden oder/und dass sich eine Spalte im Bereich der größten Bodenhebung auf der südlichen Ascheebene öffnet.

Aufgrund der veränderten Bedrohungslage hat das VMGD die Gefahrenzone erweitert. Diese umfasst nun nicht mehr nur die unmittelbaren Bereiche um die Krater Marum und Benbow, sondern auch die Ascheebene. Der Vulkan zeigt eine zunehmende Unruhe und Instabilität. Trotzdem bleibt die Warnstufe auf „2“. Diese Stufe definiert eine Gefahrenzone B, die etwa 2 km um den Benbow-Krater, 3 km um den Marum-Krater und nun auch Teile der Ascheebene einschließt.

Am Monatsanfang könnte es bereits zu einer kurzlebigen Eruption gekommen sein, da MIROVA eine hohe Thermalstrahlung registrierte. Zudem gab es einigen Berichten zufolge rot illuminierte Wolken über dem Benbow-Krater, die via Webcam sichtbar waren.

Papua-Neuguinea: Starkes Erdbeben am 15.11.24

Starkes Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert Papua-Neuguinea

Datum 15.11.24 | Zeit: 05:28:29 UTC | Koordinaten: -4.702 ; 153.320 | Tiefe: 52 km | Mw 6,6

Ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,6 hat die Region New Ireland in Papua-Neuguinea erschüttert. Das Beben ereignete sich am 15. November 2024 um 05:28 Uhr UTC (15:28 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von 52 Kilometern. Das Epizentrum lag vor der Südostküste der Insel New Ireland, etwa 123 Kilometer östlich von Kokopo, einer Stadt mit rund 26.200 Einwohnern, und 863 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port Moresby, die etwa 283.000 Menschen zählt. Diese Daten stammen vom EMSC. Das GFZ fixierte die Tiefe des Hypozentrums auf 10 Kilometer.

Tsunamialarm wurde nicht gegeben, was darauf schließen lässt, dass das Hypozentrum tatsächlich in größerer Tiefe lag.

Die Erschütterungen waren in den umliegenden Gebieten spürbar gewesen, insbesondere in Kokopo und anderen Orten der Region. Aufgrund der Lage in einem tektonisch aktiven Gebiet sind Nachbeben möglich. Es liegen bisher keine Berichte über Schäden oder Verletzte vor, es könnten allerdings welche entstanden sein. Behörden und Rettungskräfte überwachen die Situation, während die Bevölkerung in gefährdeten Gebieten zur Vorsicht aufgerufen wird.

Erst am 7. November hatte es in der gleichen Region ein Erdbeben Mw 5,9 gegeben. Beide Erschütterungen ereigneten sich an der „Bismarck Sea Seismic Lineation“, einer Störungszone, die die Südliche Bismarckplatte von der Nördlichen Bismarckplatte trennt.

Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, der durch die Plattengrenze des Pazifiks definiert wird. Die Pazifikplatte ist die größte Erdkrustenplatte unseres Planeten. Ihre Ränder werden durch Subduktion geprägt: Überwiegend ist es die Pazifikplatte, die unter die Kontinentalränder abtaucht und geschmolzen wird, wodurch Magma entsteht, das an den Vulkanen hinter den Subduktionszonen eruptiert. So geschieht es auch in Papua-Neuguinea. Starke Erdbeben können die Aktivität von Vulkanen beeinflussen, die in 1000 Kilometer Entfernung liegen. Im Wirkungskreis des aktuellen Erdbebens liegen zahlreiche Vulkane, die reagieren könnten.

Pico del Teide: Schwarmbeben am 14.11.24

Auf Teneriffa wurde der Pico del Teide von einem Schwarmbeben erschüttert

Heute Morgen wurde die Caldera Las Cañadas, die sich im Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa befindet, von einem ausgeprägten Schwarmbeben erschüttert.

Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) meldet, dass das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln einen seismischen Schwarm aufgezeichnet hat, der aus 44 schwachen vulkanotektonischen Erdbeben bestand. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,3. Je nach Definition handelte es sich bei den Erschütterungen um Beben im Bereich der Mikroseismizität und werden auf der Shakemap des IGN aktuell nicht angezeigt. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 10 Kilometern. Die Epizentren konzentrierten sich hauptsächlich im Südwesten der Caldera.

Der Schwarm begann um 04:03 Uhr Lokalzeit und dauerte bis 07:45 Uhr. Zusätzlich wurden zwischen 06:03 Uhr und 07:02 Uhr über 270 hybride Erdbeben registriert, die sich in ähnlicher Lage wie die VT Erdbeben abspielten. Im Gegensatz zu typischen Erdbeben, die durch das Aufbrechen von Gestein entstehen, stehen hybride und langperiodische seismische Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide (Wasser, Gas und Dampf) im Vulkaninneren.

Obwohl diese Aktivitäten für Teneriffa ungewöhnlich sind, stellen sie keine relevante Anomalie dar. Seit 2017 wurden auf der Insel mindestens 118 seismische Schwärme und fünf Schwärme hybrider Ereignisse verzeichnet (darunter am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019, 16. Juni 2022, 12. Juli 2022 und nun am 14. November 2024).

Zusammen mit geochemischen Beobachtungen deuten diese Ereignisse auf einen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas hin, der durch die Injektion von magmatischen Flüssigkeiten in das darunterliegende hydrothermale System verursacht wird. Dieses Phänomen wird seit 2016 beobachtet.

Die Forscher von INVOLCAN betonen, dass diese Phänomene kurz- und mittelfristig nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs hindeuten. Teneriffa bleibt jedoch eine vulkanisch aktive Insel, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in den nächsten 50 Jahren wird auf fast 40 % geschätzt.

Das Bild oben zeigt die Lage der Erdbeben dieses aktuellen Schwarms (rot) im Vergleich zu den im letzten Jahr verzeichneten Erdbeben (schwarz). Der blaue Stern markiert den Ort der hybriden Ereignisse.

Lewotobi Laki-Laki: Lavaströme und weitere Flughafensperrungen

Vulkan Lewotobi eruptiert mehrere Lavaströme – Vulkanasche breitete sich weiter aus und verursachte erneut Flughafensperrungen

Auf der indonesischen Insel Flores bleibt der Lewotobi Laki-laki weiterhin aktiv und stößt mehrere Lavaströme aus, die vornehmlich in Richtung Westen unterwegs sind. Es kommt auch noch zu explosiven Eruptionen, in deren Folge Vulkanasche aktuell bis auf eine Höhe von 3400 m aufsteigt und sich über ein großes Areal in Richtung Westen ausbreitet. Obgleich sich der Eruptionscharakter mehr in Richtung effusiv verlagert hat, stellt die Vulkanasche weiterhin ein Problem dar: Gestern kam es erneut zu Sperrungen des Flughafens auf Lombok, wo 45 Flüge gestrichen werden mussten. Davon betroffen waren internationale und nationale Flüge, darunter solche, die nach Bali gehen, das ein Drehkreuz für viele Urlauber aus aller Welt darstellt. In der Folge strandeten zahlreiche Touristen. Komodo ist eine vergleichsweise kleine Insel westlich von Flores und bei Reisenden beliebt, weil hier die einzigartigen Komodowarane leben, die es zu bewundern gilt.

Anwohnern und Ortskundigen wurde empfohlen, im Verkehr zwischen den Inseln auf Fähren umzusteigen. Die Schifffahrt ist von dem Vulkanausbruch nicht betroffen. Doch für Touristen, die nach Bali müssen, ist das nicht unbedingt eine Alternative, insbesondere da indonesische Fähren nicht unbedingt als sicher gelten.

Es ist bekannt, dass der Berg Lewotobi Laki vom 3. November 2024 bis heute mehrere paroxysmale Ausbrüche erlebte. Basierend auf Daten des Center for Volcanology and Geological Disaster Mitigation (PVMBG) erreichte der Ausbruch am 12. November 2024 sogar eine Höhe von 9.000 Metern vom Gipfel der Zwillingsvulkane. Laut dem VAAC Darwin wurde Vulkanasche zeitweise sogar in mehr als 15 Kilometern Höhe detektiert.

Die Seismizität ist weiter rückläufig und gestern wurden nur noch ein vulkanotektonisches Erdbeben sowie eine Tremorphase detektiert. Bei einer so niedrigen Seismizität vermute ich, dass zumindest der explosive Anteil der Eruptionen weiter nachlassen wird. Lavaströme könnten auch ohne große Erdbebenaktivität noch ein paar Tage aktiv bleiben.

Gunung Iya – Steckbrief

Gunung Iya – Vulkan auf Flores

Der 657 m hohe Gunung Iya ist ein Stratovulkan am Sunda-Bogen, einer aktiven Vulkanzone im Süden von Indonesien. Er steht nicht alleine da, sondern bildet den südlichsten Vulkan einer Gruppe von drei Vulkanen, die auf einer kleinen Halbinsel südlich der Stadt Ende auf der indonesischen Insel Flores liegen. Die beiden anderen Vulkane dieser Gruppe, Rooja und Pui, befinden sich nördlich von Iya und gelten als älter und waren in historischen Zeiten nicht aktiv. Ein angeblicher Ausbruch von Pui im Jahr 1671 wurde später jedoch dem Vulkan Iya zugeschrieben.

Gunung Iya ist ein relativ kleiner Vulkan, zumindest was seine Prominenz über dem Meeresspiegel betrifft. Die südliche Flanke des Vulkans ist stark abgeflacht und fällt dann an der Küste steil in das Meer ab, was seine geographische Besonderheit unterstreicht. Dazu zählt auch, dass der Kraterrand an der Südflanke weit nach unten gezogen ist, was darauf schließen lässt, dass es hier zu einem Kollaps kam.

Seit 1671 wurden vom Iya acht moderate bis kräftige Ausbrüche dokumentiert, deren Intensität zwischen einem VEI von 2 und 3 schwankte. Darüber hinaus gab es 2 Eruptionen ungeklärten Ursprungs, die vom Iya verursacht worden sein könnten. Der jüngste bestätigte Ausbruch ereignete sich zwischen dem 27. und 30. Januar 1969, bei dem ein Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 3 erreicht wurde. Im Juni 1971 gab es eine der unbestätigten Eruptionen.

Die Eruptionen am Iya waren meist explosiver Natur und förderten basaltische bis andesitische Lava.

Jüngste Aktivität des Vulkans Iya

Der letzte Wochenbericht vom 30. Oktober bis zum 5. November 2024 zeigt, dass die Aktivität des Iya erneut zugenommen hat. Die indonesische Vulkanologiebehörde, Pusat Vulkanologi dan Mitigasi Bencana Geologi (PVMBG), beobachtete während dieses Zeitraums tägliche weiße Emissionen, die bis zu 350 Meter über den Kraterrand aufstiegen und sich in mehrere Richtungen verteilten. Am 5. November stieg die Alarmstufe aufgrund vermehrter seismischer Aktivität von Stufe 2 auf 3 (auf einer Skala von 1 bis 4). Die Bevölkerung wurde angewiesen, einen Sicherheitsabstand von 3 Kilometern in alle Richtungen und 5 Kilometern in südlicher Richtung um den aktiven Krater einzuhalten. Diese Warnungen unterstreichen die potenzielle Gefahr, die von Iya und anderen aktiven Vulkanen in der Region ausgeht, und verdeutlichen die Notwendigkeit, kontinuierlich auf mögliche Eruptionen vorbereitet zu sein.

Spanien: Unwetter in Malaga und anderswo

Weitere sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Spanien – Malaga besonders stark betroffen

Die Mittelmeerregion Spaniens wird erneut von heftigen Unwettern heimgesucht, die große Regenmengen und Überschwemmungen verursachen. Für mehrere Regionen wurden Unwetterwarnungen der höchsten Stufen ausgegeben, darunter auch für Valencia, das erst vor zwei Wochen eine Flutkatastrophe erlebte, bei der mindestens 221 Menschen starben. Auch in der andalusischen Provinz Malaga wurde die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen, und es kam tatsächlich zu schweren Überschwemmungen. Obwohl die Bilder aus Malaga an die Verwüstungen in Valencia erinnern, konnte das Wasser hier aufgrund des stärkeren Gefälles schneller abfließen, wodurch Rückstaus vermieden wurden. Bislang sind keine Todesopfer zu verzeichnen, jedoch entstand erheblicher Sachschaden, und das öffentliche Leben kam weitgehend zum Erliegen.

Die rechtzeitige Evakuierung von mehr als 4.000 Menschen entlang der Flüsse Guadalhorce und Vélez trug dazu bei, dass Opfer vermieden wurden. Diese Maßnahmen waren in Valencia vor zwei Wochen weniger effektiv, da die Evakuierungen dort erst kurz vor dem Eindringen der Fluten in die Wohngebiete durchgeführt wurden. Dieses Versäumnis wird voraussichtlich noch politische Konsequenzen haben.

Aufgrund des Unwetters bleiben Schulen in Malaga, Valencia und Teilen Kataloniens geschlossen, und der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Malaga und Madrid ist vorübergehend eingestellt. Wetterdienste und Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen, da Flüsse über die Ufer treten könnten und Böen bis zu 120 km/h erwartet werden. Teilweise fielen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter.

Die Unwetter werden durch das Klimaphänomen DANA verursacht. Die spanische Bezeichnung „Depresión Aislada en Niveles Altos“ beschreibt eine isolierte Kaltluftmasse in höheren Atmosphärenschichten, die auf warme, feuchte Luft am Boden trifft und intensive Regenfälle auslöst. Begünstigt wird DANA durch die hohen Mittelmeerwassertemperaturen, die dieses Jahr um 2 Grad über dem Durchschnitt liegen und neue Rekorde erreicht haben.

Überflutungen in Italien

Auch in der sizilianischen Ätnaregion kam es zu Überschwemmungen, bei denen der hohe Vulkan als Wolkenfänger fungierte, was die Regenmengen in den Küstengebieten verstärkte. In der Stadt Giarre fielen bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Diese extremen Wetterereignisse werfen Fragen zur Sicherheit von Reisen in diese Regionen auf, insbesondere im Herbst. Urlauber sollten sich auf Notfälle vorbereiten, Fluchtrouten einprägen und Schwemmland sowie Fluss- und Küstenbereiche möglichst meiden.

Auf Sizilien kommt noch hinzu, dass die Kriminalität zuzunehmen scheint. Selbst am Ätna werden vermehrt Autos geknackt und Wertgegenstände entwendet. Beliebt ist es, den Code der elektrischen Türschließer abzufangen und den Wagen so unbemerkt zu öffnen.