Ätna: Strombolianische Aktivität am 16.März 2025

Aktivitätssteigerung am Ätna – Strombolianische Eruptionen bei steigendem Tremor

Der Ätna auf Sizilien begann gestern Abend nach 2 ruhigen Wochen wieder mit strombolianischen Eruptionen aus dem Südostkrater. Parallel zu der eruptiven Tätigkeit stieg der Tremor an. Der Anstieg begann gegen 19:00 Uhr und erreichte seien vorläufigen Höhepunkt heute Morgen gegen 02:00 Uhr. Aktuell bewegt er sich im unteren roten Bereich seitwärts, was bedeutet, dass die Tätigkeit gleichmäßig anhält. Allerdings ist der Krater in Wolken gehüllt, so dass visuelle Beobachtungen nicht möglich sind.

Das INGV brachte eine kurze Notiz zu den Vorgängen heraus und erklärte das Einsetzen strombolianischer Eruptionen, ohne dass es zur Förderung größerer Aschemengen gekommen wäre. Der VONA-Alarmstatus wurde auf „Orange“ erhöht.

Natürlich machten sich gleich mehrere ortsansässige Vulkanbeobachter auf den Weg und dokumentierten die Explosionen. Auf den Bildern sieht man die klassischen strombolianischen Eruptionen, die auf Langzeitbelichtungen die typischen Glutspuren hinterlassen.

Die Erdbebenaktivität nahm in den letzten Tagen ab und war deutlich geringer als in den Vorwochen. Anzeichen, dass sich die Aktivität wieder kurzfristig steigern wird, gab es nicht und es lassen sich auch keine Prognosen anstellen, ob wieder ein Lavastrom anfangen wird zu fließen. Ausgeschlossen ist es nicht.

Beobachtungen der Vulkanologen in der letzten Woche

In dem neusten Wochenbulletin der INGV-Vulkanologen für den Beobachtungszeitraum 03. bis 09. März 2025 finden sich keine direkten Hinweise auf die jetzt beobachtete Aktivitätssteigerung, sieht man einmal davon ab, dass der Ausstoß an Kohlendioxid weiterhin hoch war, genauso das Helium-Isotopenverhältnis. Diese Daten deuten darauf hin, dass in größerer Tiefe einiges an Magma vorhanden ist, und bestätigen damit den anhaltenden Magmenaufstieg, der sich durch die stärkere Erdbebenaktivität zum Monatsanfang ankündigte.

Die Analyse der Tremorquellen ergab dass sich offenbar Magma weiter in Richtung der Boca Nuova ausdehnte. Dabei verlagerte es sich so weit nach Westen, dass es sogar unter dem Westrand der Bocca Nuova hinaus migrierte. Morphologische Analysen anhand neu erstellter Drohnenbilder ergaben, dass sich wieder zwei größere Pitkrater an den Stellen gebildet haben, wo bereits vor ihrer Verfüllung welche existierten. Außerdem wurden neue Brüche entdeckt.

USA: Tornados forderten Freitagnacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetterfront generieren Gewitter und Tornados in den USA – Große Schäden und zahlreiche Todesopfer

Die gestern prognostizierte Sturmfront suchte in den letzten 24 Stunden mehrere US-Bundesstaaten im Mittleren Westen und Süden heim und generierte starke Unwetter mit Tornados, die Schneisen der Verwüstung hinterließen. Besonders hart traf es Bakersfield in Mississippi, wo ein Tornado mehrere Gebäude dem Erdboden gleichmachte und mindestens 10 Menschen tötete und mehrere Personen verletzte.

In Poplar Bluff traf ein Tornado die Stadt und tötete eine weitere Person, während mehrere Menschen verletzt wurden. Gebäude, darunter ein Supermarkt und ein Kindergarten, erlitten schwere Schäden.

Auch im US-Bundesstaat Arkansas kamen mindestens 3 Menschen infolge des Sturms ums Leben.

In Texas kam es zu einem Sandsturm, wodurch es zu schweren Verkehrsunfällen kam, die 3 weitere Todesopfer bedingten.

Da der Sturm nachts wütete, war die Situation besonders gefährlich: In der Dunkelheit ist das Schutzsuchen schwierig und wer sich im Freien aufhält, kann umherfliegenden Trümmern evtl. nicht ausweichen, da er sie nicht kommen sieht. Auch die Schadenserfassung konnte erst mit Einsetzen der Dämmerung richtig starten.

Das Sturmsystem reichte von Wisconsin bis Mississippi und sorgte für heftige Gewitter. Für 400.000 Haushalte fiel der Strom aus. Starke Sturmböen forderten auch im Mittleren Westen Todesopfer.

Während Einsatzkräfte von Feuerwehr und Zivilschutz am Samstag die Schäden begutachteten, gewann das Sturmsystem erneut an Stärke und wird voraussichtlich den Südosten der USA treffen. Dort drohen in der Nacht auf Sonntag weitere schwere Gewitter und lebensbedrohliche Tornados. Bisher wurden mindestens 22 Tornados in den zentralen und südlichen USA registriert.

Über 130 Waldbrände in Oklahoma

Neben den Tornados wüten auch Brände im Süden der USA. In Oklahoma und Texas breiteten sich über 130 Feuer rasant aus, angefacht durch starke Winde und trockene Bedingungen. In mehreren Gebieten wurden Evakuierungen angeordnet.

Am Anfang der Tornadosaison -sie starte in der betroffenen Region im März- ist eine so starke Tornadoserie vergleichsweise ungewöhnlich. Die meisten Tornados treten im Frühling und Frühsommer auf, wenn warme, feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko auf kalte Luft aus Kanada trifft. Im Herbst gibt es in Teilen des Südostens ebenfalls eine zweite kleinere Tornadosaison.

Update 16.03.25: Es traten weitere verheerende Tornados auf, die große Zerstörungen anrichteten. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 36.

Campi Flegrei: Erdbeben Md 3,9

Weitere Erdbeben erschüttern Campi Flegrei bei Pozzuoli – Bürger aufgeregt

Datum 15.03.2025 | Zeit: 12:32:27 UTC | Koordinaten: 40.8297 14.1323 | Tiefe: 2,9 km | Md 3,9

In den Campi Flegrei ereignete sich um 12:32:27 UTC ein weiteres Erdbeben, das von den Bewohnern des Calderavulkans deutlich wahrgenommen wurde. Es hatte eine Magnitude von 3,9 und ein Hypozentrum in 2900 m Tiefe. Das Epizentrum lag wenige Hundert Meter westlich des Solfatara-Kraters. Insgesamt ereigneten sich heute bislang 19 Erschütterungen. Die Bodenhebung geht unverändert weiter und beschleunigte sich auf 30 mm im Monat. Die höchste monatliche Hebungsrate in dieser Hebungsphase, die im Jahr 2005 begann, wobei manche Autoren auch schreiben, dass sie erst ein Jahr später einsetzte.

Die Bodenhebung summierte sich seitdem auf gut 142 Zentimeter, was zusehends zum Problem wird: Die Bodenbewegungen zermürben die Bausubstanz, wodurch die Gebäude geschwächt werden und immer empfindlicher auf die Erdstöße reagieren. Diese werden durch die besondere Beckenstruktur der Caldera verstärkt und die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, weswegen sich die Beben noch stärker an der Oberfläche auswirken, als es Erdbeben anderswo tun würden. Außerdem wurden die Erdbeben in den letzten Jahren immer stärker. Auch wenn sich die Magnituden nur langsam erhöhen, gilt zu bedenken, dass es sich bei den Magnitudenskalen um logarithmische Skalen handelt. Daher könnten kleine Magnitudenänderungen große Auswirkungen auf die Infrastruktur haben.

Die bis jetzt stärksten Erdbeben hatten Magnituden von 4,4. Es gibt eine steigende Tendenz über die Monate. Sollte sich demnächst ein Beben der Magnitude 4,6 ereignen, wären die Amplituden der Erdbebenwellen und damit die Bodenbewegungen um den Faktor 1,58 größer. Es würde das Doppelte an Energie freigesetzt werden wie bei Erdbeben der Magnitude 4,2.

Die Bodenhebung wirkt sich aber nicht nur auf die Gebäude aus, sondern hebt auch die Hafenanlagen an. Dadurch sinkt der Wasserpegel des Meeres relativ betrachtet. Das Wasser wird für Schiffe immer flacher und der Winkel der Entladerampen der Autofähren immer steiler, so dass schwere Fahrzeuge bereits jetzt ein Problem haben, die Fährrampen zu passieren.

Die Erdbeben haben auch viele Fernsehsender nach Pozzuoli gelockt, die Interviews mit den Bürgern führen. Diese geben sich oft sauer und von der Regierung enttäuscht. Wobei sich natürlich die Frage stellt, was die Regierung machen soll. Jeder hofft darauf, dass die Bradyseismos-Phase bald endet, doch Anzeichen dafür gibt es nicht. Langfristig betrachtet wird man sich für Pozzuoli und die Campi Flegrei wohl einen Plan B ausdenken müssen und sich fragen, ob es Sinn macht, immer wieder aufs Neue Millionen Euro in die Sanierung von Gebäuden zu stecken, nur damit sie nach ein paar Jahrzehnten wieder weichgerüttelt werden. Macht es Sinn, erdbebensicher zu bauen, wenn eines Tages ein Vulkanausbruch droht, der andere Probleme schafft?

Island: 12 Beben bei Sundhnúkur

Weitere Steigerung der Seismizität entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe – Größte Magmenakkumulation seit Beginn der Ausbrüche auf Island

Die letzten Tage waren für Island sehr bewegend, insbesondere was die Erdbebenaktivität anbelangte. So registrierte das seismische Netzwerk von IMO innerhalb von 48 Stunden 274 Erdbeben, die sich vor allem im Bereich der Reykjanes-Halbinsel konzentrierten. Ein Großteil der Beben hängt noch mit dem abklingenden Erdbebenschwarm bei Reykjanestá zusammen, wo sich in den letzten Tagen insgesamt 6 Beben mit Magnituden im Dreierbereich zugetragen hatten.

In den letzten 24 Stunden steigerte sich die Erdbebenaktivität entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe, wo 12 schwache Erschütterungen festgestellt worden waren. Zwei der Beben wurden unter Grindavik detektiert. Die Bodenhebung im Svartsengi-Gebiet geht unterdessen weiter und es fließt Magma von dem tief gelegenen Magmenreservoir in das flachere.

Bislang wurde von den IMO-Wissenschaftlern kommuniziert, dass sich seit dem Ende der November-Eruption gut 22 Millionen Kubikmeter Magma angesammelt haben, doch in einem MBL-Interview brachte IMO-Naturgefahrenexpertin Ingibjörg Andrea Bergþórsdóttir eine neue Zahl ins Spiel: Sie meinte, dass sich inzwischen 38 bis 40 Millionen Kubikmeter Magma akkumuliert hätten. Das sei das größte Magmavolumen unter Svartsengi seit Beginn des Ausbruchs im Dezember 2023. Diese Angabe bezieht sich auf das Gesamtvolumen der Akkumulation seit Beginn der Hebungsphase im September/Oktober 2023. Bei den vorherigen Eruptionen wurde nicht die gesamte akkumulierte Magmenmenge eruptiert, sondern es verblieb immer noch Schmelze im Reservoir. Ob sie noch eruptionsfähig ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt geschrieben. Jedenfalls meinte Ingibjörg, dass es das höchste in dem Areal gemessene Magmenvolumen sei. Entsprechend stark könnte also die nächste Eruption ausfallen, wobei ich denke, dass sie sich in einer ähnlichen Größenordnung bewegen wird wie die letzten beiden Ausbrüche, vorausgesetzt, sie beginnt in den nächsten Tagen. Sollte sich der Eruptionsstart noch ein paar Wochen hinziehen, dann könnte es natürlich zu einem signifikant größer dimensionierten Ausbruch kommen.

Italien: Starkregen verursacht Überflutungen in der Toskana

Alarmstufe Rot in der Toskana: Hochwasser und Erdrutsche entlang des Flusses Arno

Die italienischen Provinzen Toskana und Emilia-Romagna wurden seit gestern von einer schweren Unwetterwelle heimgesucht, die zu weitreichenden Überschwemmungen und Erdrutschen geführt hat. Die Katastrophenschutzbehörde hatte bereits frühzeitig die höchste Warnstufe ausgegeben, um die Bevölkerung auf die bevorstehenden Wassermassen vorzubereiten. Besonders betroffen waren die Provinzen Florenz, Prato, Pistoia und Pisa, wo der Arno in der Nacht vom 14. auf den 15. März über die Ufer zu treten drohte.

Besonders dramatisch war die Lage in Florenz, wo der Arno mitten durch die Altstadt der Renaissance verläuft und sehr hohe Pegelstände erreichte. Doch zum Glück wirkte der Hochwasserschutz und die Behörden hatten frühzeitig damit begonnen, Überflutungsflächen vor der Stadt freizugeben und volllaufen zu lassen. Somit konnte das Schlimmste in der Altstadt von Florenz verhindert werden. Weniger Glück hatte man im nördlich gelegenen Stadtteil Sesto Fiorentino, wo ein Zufluss des Arno in einen reißenden Strom verwandelt wurde, der über die Ufer trat und große Teile des Stadtteils überflutete. Videos zeigen, wie schlammige Fluten die Straßen überschwemmten und Autos mit sich rissen.

In Pisa, das nicht nur wegen seines schiefen Turms bekannt ist, sondern auch wegen seiner Arno-Mündung ins Tyrrhenische Meer, stand das Wasser des Flusses bis wenige Zentimeter unterhalb der Kronen jener Mauern, die den Fluss durch die Altstadt leiten. Der Arno-Pegel stabilisierte sich bei 4,8 Metern.

In Florenz und Pisa wurden Brücken für den Verkehr gesperrt und kommerzielle Aktivitäten eingestellt. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen. Auch mehrere wichtige Landstraßen außerhalb der Städte wurden für den Verkehr gesperrt.

Auch in Livorno herrschte höchste Alarmbereitschaft. Die Behörden überwachten kontinuierlich den Pegel des Scolmatore-Kanals, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Schleusentore wurden geöffnet, was zur Evakuierung mehrerer Familien in Stagno (Collesalvetti) führte. Durch die Wasserableitung durch den Scolmatore-Kanal verlangsamte sich der Pegelanstieg, nachdem die Schleusen geöffnet worden waren. Dies wurde als Zeichen gewertet, dass die Schutzmaßnahmen griffen.

Die Unwetter haben die Toskana vor eine große Herausforderung gestellt, doch dank des beherzten Einsatzes von Behörden, Einsatzkräften und freiwilligen Helfern konnte Schlimmeres verhindert werden. Während sich die Pegelstände langsam stabilisieren, bleibt die Lage weiterhin angespannt. Die nächsten Tage werden zeigen, wie gut die Schutzmaßnahmen langfristig greifen und welche Aufräumarbeiten nun notwendig sind.

Italien: Erdbeben M 5,1 bei Foggia

Datum 14.03.2025 | Zeit: 19:37:16 UTC | Koordinaten: 41.913 ; 15.454 | Tiefe: 9 km | M 5,1

Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,1 erschüttert Region um Foggia in Italien

Soeben wurde von den Erdbebendiensten GFZ und EMSC ein Erdbeben der Magnitude 5,1 gemeldet, das die süditalienische Region um Foggia erschüttert hat. Das Epizentrum wurde 51 Kilometer nord-nordwestlich der Stadt verortet und lag kurz vor der Adriaküste Italiens. Der Ort Sannicandro Garganico liegt nur 12 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Das Hypozentrum befand sich in 9 Kilometern Tiefe.

Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, größere Schäden wurden bis jetzt nicht gemeldet. Vorsichtshalber wurden Züge auf der Strecke Bari-Pescara gestoppt, da die Gleise auf Schäden kontrolliert werden sollten. Besorgte Bürger verließen ihre Wohnungen und flüchteten auf die Straßen: Szenen, wie wir sie erst vor wenigen Tagen in Pozzuoli gesehen haben. Die Campi Flegrei liegen auf der anderen Seite des italienischen Stiefels, nur ein paar hundert Kilometer von Foggia entfernt. Dort gab es heute ein weiteres spürbares Beben M 3,5. Doch zurück nach Foggia, wo dem Hauptbeben mehrere schwache Erdstöße folgten.

Die tektonische Situation der Erdbebenregion ist komplex, denn hier verlaufen mehrere Störungszonen. Das dominanteste Störungssystem ist jenes entlang der westlichen Plattengrenze des Adriatischen Sporns entlang der Kompressionszone des Apennins. Hier stößt die Adriatische Mikroplatte, ein Fortsatz des Afrikanischen Kontinents, gegen die europäische Kontinentalplatte, ein Prozess, der Gebirge wachsen lässt und für viele Erdbeben in Italien verantwortlich ist, doch nicht für das aktuelle Beben. Im Bereich von Foggia münden in diese Störungszone entlang der Gebirgsfront zahlreiche kleinere Störungszonen. Nordöstlich von Foggia liegt die Gargano-Halbinsel, vor deren Küste sich das Beben manifestierte. Diese Halbinsel wird von der grob in Ost-West-Richtung verlaufenden Gondola-Störung durchzogen. Hierbei handelt es sich um eine sinistrale Blattverschiebung. Diese Störung war für die Erdbeben verantwortlich.

Update: Inzwischen wurde die Magnitude auf m 4,8 korrigiert.

USA: Gefahr starker Unwetter hoch

Starkes Sturmsystem bedroht zahlreiche US-Bundesstaaten – Gefahr von multiplen Naturkatastrophen hoch

Auf 17 US-Bundesstaaten im Mittleren Osten zieht ein gewaltiges Sturmsystem zu, das 100 Millionen Menschen mit Tornados, Starkregen, Hagelschlag und Schneestürmen bedroht. Es drohen multiple Naturkatastrophen wie Überflutungen und Erdrutsche. Einige Wetterdienste sehen für den Süden eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Arkansas, Missouri, Illinois, Iowa, Kentucky, Mississippi und Tennessee. Die größte Tornadogefahr besteht entlang der Tornado Alley in Arkansas und Missouri, doch auch angrenzende Regionen sind gefährdet. Experten prognostizieren bis zu zwei Dutzend Tornados. Zusätzlich drohen Golfball-große Hagelkörner und heftige Gewitter.

Am Samstag verstärkt sich das Unwetter voraussichtlich in Louisiana, Mississippi, Alabama, Tennessee und Florida mit heftigen Gewittern und orkanartigen Böen. Starke Winde bedrohen Städte wie St. Louis, Chicago, Nashville und Atlanta. Tornadowarnungen bleiben bis Samstagabend bestehen.

Bis Sonntag erreicht der Sturm die Ostküste, mit starken Winden und anhaltendem Regen von Florida bis Massachusetts. In Georgia, den Carolinas, Virginia und Pennsylvania drohen Sturzfluten, während Sturmböen von bis zu 105 km/h den Verkehr behindern könnten. Es wird erwartet, dass Bäume entwurzeln und Strommasten umknicken.

Hohe Waldbrandgefahr im Westen

In den südwestlichen vom Sturm bedrohten Bundesstaaten – vor allem in Texas und New Mexico – besteht extreme Brandgefahr. Starke Winde von bis zu 130 km/h könnten Feuer über große Entfernungen ausbreiten.

Schneesturmgefahr in den nördlichen USA

Neben Tornados und Überschwemmungen drohen heftige Schneefälle. In den Rocky Mountains und den nördlichen Ebenen könnten bis zu 30 cm Schnee fallen. Besonders betroffen sind die Dakotas und Minnesota, wo blizzardartige Bedingungen herrschen könnten. Wichtige Highways und Interstates könnten unpassierbar werden.

Polarwirbel-Kollaps verschärft Wetterextreme

Meteorologen warnen, dass ein „Kollaps des Polarwirbels“ das winterliche Wetter weiter verstärken könnte. Kalte Polarluft könnte sich weit nach Süden ausbreiten und in den kommenden Wochen für weitere Winterstürme sorgen.

Der kollabierte Polarwirbel beschert uns in Deutschland auch das kalte Winter nachdem es in der letzten Woche bereits ein paar frühlingshafte Tage gab. In Folge des Klimawandels verlieren die klassischen Jahreszeiten immer mehr an Bedeutung, dafür wir das Wetter verstärkt vom gestörten Höhenwindsystem geprägt, was zudem längerfristige Wettervorhersagen schwierig macht und immer häufiger für Fehlprognosen sorgt.

Experten prognostizieren für 2025 über 1.400 Tornados in den USA – deutlich über dem historischen Durchschnitt. Die kommenden Tage könnten eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres markieren.

La Palma: Erhöhte Seismizität detektiert

Mehrere Erdbeben unter der kanarischen Vulkaninsel La Palma aufgezeichnet – stärkste Erschütterung Mb 2,6

Im Süden der Kanareninsel La Palma zeigte sich die Erde heute von ihrer unruhigen Seite, denn seit gestern wurden 9 Erdbeben detektiert. Die beiden stärksten hatten eine Magnitude von 2,6 und Erdbebenherde in 10 und 15 Kilometern Tiefe. Die Epizentren reihen sich entlang des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja auf, der sich auch für die Eruption von 2021 verantwortlich zeigte.

Die Beben lagen nicht direkt unter dem damaligen Eruptionszentrum, sondern ein wenig südlich davon. Die Tiefe der Hypozentren deutet auf einen magmatischen Einfluss hin, unter dem die Erdbeben entstanden sein könnten. Sicher ist das aber nicht.

Auf dem Satellitenfoto sieht man übrigens sehr schön die Kraterkette vom Cumbre Vieja.

In den sozialen Medien erlangen die Erdbeben viel Aufmerksamkeit und manch einer fürchtet schon den nächsten Vulkanausbruch. Für solche Spekulationen besteht meiner Meinung nach noch kein Grund, denn schließlich kann es in vulkanisch und tektonisch aktiven Regionen immer zu kleineren Schwarmbeben kommen, ohne dass allzu viel dahinterstecken muss. Bestenfalls steht man ganz am Anfang eines mehrjährigen Aufladezyklus des vulkanischen Systems unter La Palma, doch eine solche Aufladung muss erst durch weitere Schwarmbebenaktivität bestätigt werden.

Generell bewegt sich die Seismizität der Kanarischen Inseln seit Ende letzten Jahres auf einem leicht erhöhten Niveau. So gab es in den letzten 3 Tagen auch vermehrt Erdbeben in der Region des submarinen Vulkans Enmedio, der zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa liegt. Hier wurden seit dem 11. März 17 Erdbeben detektiert. Die maximale Magnitude lag bei 2,3. Dieses Beben manifestierte sich in 16 Kilometern Tiefe.

Auf bzw. unter Teneriffa mit dem Pico del Teide war es in den letzten 3 Tagen ruhig und es wurde nur ein schwacher Erdstoß festgestellt. blickt man aber 15 Tage zurück, dann zeigt die Shakemap vom IGN 9 Beben an.

Um El Hierro ist es zuletzt wieder etwas ruhiger geworden. Wir erinnern uns, dass es hier im Herbst vermehrt Erdbeben gab. In den letzten 15 Tagen wurden hier nur 2 Erschütterungen festgestellt.

Campi Flegrei: Folgen des Erdbebens vom 13.03.25

Zahlreiche Gebäudeschäden und verängstigte Anwohner in den Campi Flegrei- Nationale Mobilisierung des Zivilschutzes beschlossen

Gebäudeschäden, eine verletzte Frau, eingeschlossene Hausbewohner, beschädigte Autos und Schulschließungen sind die sicht- und spürbaren Auswirkungen des Erdbebens der Magnitude 4,4, das in der Nacht zum Donnerstag Pozzuoli erschütterte. Der Ort, der mitten in der Caldera des Vulkans Campi Flegrei liegt, findet seit Monaten nicht mehr zur Ruhe, denn immer häufiger treten immer stärkere Erdbeben auf, die im Zusammenhang mit einer magmatisch bedingten Bodenhebung ausgelöst werden.

Das Beben gestern war zusammen mit einem gleichstarken Erdstoß im Mai 2024 das stärkste Beben in den Campi Flegrei, das in den letzten Jahrzehnten registriert wurde. Selbst in der Hebungsphase 1982–1984 gab es nicht so starke Beben. Das stärkste Beben damals ereignete sich am 4. Oktober 1983 und hatte eine Magnitude von 4,2. In dieser kurzweiligen Hebungsphase hob sich der Boden um 179 cm, was eine deutlich schnellere Bodenhebung bedingte, als es in der aktuellen Hebungsphase der Fall ist, die nun schon seit 20 Jahren anhält. In diesem Zeitraum hob sich der Boden um 142 cm. Auffällig ist, dass alle vorangegangenen Hebungsphasen der Neuzeit (1950-1952, 1969-1972, 1982-1984) nur 2 bis 3 Jahre dauerten. Zuvor war der Vulkan gut 500 Jahre ruhig.

Die Prognosen für Pozzuoli sind nicht gut und selbst den optimistischen Forschern fallen immer weniger Gründe ein, warum es nicht zu einer Eskalation der Lage kommen könnte. Man hofft zwar darauf, dass die Bodenhebungsphase bald einfach enden könnte, doch Anzeichen hierfür gibt es nicht. Im Gegenteil, immer mehr Geowissenschaftler denken, dass sich die Seismizität weiter steigern wird und nicht nur die Anzahl der Beben zunehmen wird, sondern auch deren Stärke. Obgleich die Magnituden bis jetzt nur im mittleren Bereich liegen und man bei einem Erdbeben der Magnitude 4,4 nur marginale Schäden erwarten würde, fielen die tatsächlichen Schäden gestern größer aus. Das lag zum einen an der geringen Tiefe des Erdbebenherds und an der Beckenstruktur der Calder, die seismische Wellen reflektiert und verstärkt. Ein weiterer Grund ist der, dass die Infrastruktur durch die zahlreichen Erdbeben der letzten Jahre zunehmend weichgerüttelt und geschwächt wird. So kam es nicht nur zu Rissen in Hauswänden, sondern es stürzten Innendecken ein und Putz, Ziegel und Dachpfannen krachten auf Straßen und Autos. Möbel stürzten um und alles, was nicht niet- und nagelfest war, fiel aus Regalen und Schränken. Eine der eingestürzten Innendecken verletzte eine Frau. Sie wurde eingeschlossen und musste von der Feuerwehr geborgen werden. Aus ihrer misslichen Lage befreit werden mussten auch mehrere Hausbewohner anderer Gebäude, deren Türen von umgestürzten Gegenständen blockiert worden waren.

Die in Panik geratenen Menschen stürmten eine leerstehende Natobasis, in der Hoffnung, sich dort auf sicherem Terrain zu befinden. Auf den Straßen kam es zum Verkehrskollaps, nicht nur in der Nacht, als die Menschen aus ihren Häusern flüchteten, sondern auch am Morgen, als sie in diese zurückkehrten.

In den am meisten betroffenen Bezirken wurden bis Sonntag dauernde Schulschließungen angeordnet. Sie werden erst nach einer Inspektion der Bausubstanz wieder geöffnet. Die Behörden haben Sonderrufnummern freigeschaltet, bei denen Hausbesitzer, die Schäden an ihren Häusern feststellten, eine Inspektion durch Fachleute beantragen können. In den sozialen Medien gibt es mehrere Posts von erbosten Bürgern, die unter diesen Nummern nicht durchkommen, da sie offenbar überlastet sind.

Die Regierung beschloss gestern, die nationale Mobilisierung des Zivilschutzes auszurufen, damit schneller Hilfsmittel für die Bürger von Pozzuoli bereitgestellt werden können. Außerdem wurden Auffangzentren eingerichtet. Eines befindet sich auf dem Gelände der gestürmten Natobasis.