Campi Flegrei: Übung für die Erdbeben-Katastrophe

Mehrtägige Notfallübung des Katastrophenschutzes in der Caldera des italienischen Supervulkans geplant

Aufgrund der anhaltenden Bradyseismos-Phase in der Caldera des süditalienischen Supervulkans Campi Flegrei bei Pozzuoli wird in diesem Frühling eine groß angelegte Notfallübung des Katastrophenschutzes durchgeführt. An mehreren Tagen zwischen April und Mai sollen hunderte Mitarbeiter des Katastrophenschutzes, Freiwillige und Teile der Bevölkerung der Campi Flegrei an den Übungen für den Katastrophenfall beteiligt werden. Trainiert werden drei Erdbeben-Szenarien, die von der Entstehung von leichten Schäden bis zu großen Zerstörungen reichen, bei denen Verkehrswege, Kommunikations- und Versorgungsleitungen der Gegend gekappt werden. Außerdem werden Evakuierungsübungen durchgeführt.

Grund für diese Maßnahme ist die anhaltende Erdbebentätigkeit in der Caldera, die mit einer signifikanten Bodenhebung einhergeht. Beides wird aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Intrusion magmatischer Fluide verursacht, die aus größerer Tiefe aufsteigen und das Hydrothermalsystem des Calderavulkans anheizen. Bei den Fluiden handelt es sich in erster Linie um Gas und Wasserdampf. Inwieweit Magma zur Bodenhebung beiträgt ist wissenschaftlich nicht geklärt. Daher wird in den Katastrophenszenarien der Erdbebenfall geübt, nicht aber ein Vulkanausbruch.

Rote Gefahrenzone von Campi Flegrei und Pozzuoli

Zusätzlich zu den Katastrophenübungen sollen Gebäudeinspektionen im roten Risikogebiet durchgeführt werden, um deren Erdbebenanfälligkeit einzuschätzen. Das Gleiche gilt auch für unterirdische Leitungen: Wasser- und Abwassernetze wurden in den letzten Monaten aufgrund der Bodenerhöhung beschädigt. Gas- und Stromleitungen sollen aber in einem guten Zustand sein, da hier schon moderne Technologien eingesetzt wurden.

Übrigens leben in der roten Zone ca. 500.000 Menschen. Im gesamten Gefahrengebiet sind es 840.000 Personen, die in der Campi Flegrei von einer Katastrophe direkt betroffen wären. Unnötig zu erwähnen, dass sich starke Erdbeben auch auf den gesamten Raum Neapel auswirken würden.

Im Durchschnitt hebt sich der Boden in der Caldera bis zu einem Zentimeter pro Monat. So sind seit 2011 bereits 116 Zentimeter Bodenhebung zusammengekommen.

In der letzten Woche gab es wieder überdurchschnittlich viele schwache Erdbeben. Das INGV meldete in seinem jüngsten Bulletin 50 Beben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,2 und konnte von der Bevölkerung wahrgenommen werden.



Island: deutlicher Abfall der Bodenhebung im Westen

Signifikanter Rückgang der Bodenhebung an Messstationen im Westen

An einigen GPS-Messstationen auf Island erkennt man einen deutlichen Rückgang der Bodenhebung, die mit der Gangbildung am Samstag begann. Vorausgesetzt, die Messwerte sind korrekt, könnte diese Subsidenz anzeigen, dass Magma unterirdisch abfließt. Ähnliches sahen wir kurz vor der einen oder anderen Eruption, allerdings war der Rückgang der Bodenhebung nicht so stark wie aktuell: An der Messstation ELDC (Eldvörp) beträgt der Abfall 30 mm. An der Messstation SKSH (Skipastigshraun) sind es fast 20 mm. Diese beiden Messstationen liegen westlich der Messstation SENG (Svartsengi) die beim Geothermalkraftwerk steht, unter dem der Hauptaufstiegskanal der Schmelze vermutet wird. Bei Svartsengi ist die Bodenhebung stabil, ohne dass es in den letzten Tagen zu einem größeren Abfall der Bodenhebung gekommen wäre. Hier steigt weiterhin Schmelze auf und sammelt sich in 4 bis 5 Kilometer Tiefe an. Im westlichen Teil des Magmaspeichersystems könnte sich allerdings etwas geändert haben. Welche Auswirkungen das haben wird ist bis jetzt nicht abzusehen.

Die Seismizität befindet sich in etwa auf dem erhöhten Niveau der letzten Tage, wobei sich die Beben eher östlich von Svartsengi, als im Westen manifestieren. Auffällig sind weiterhin die Beben im Bereich vom Fagradalsfjall. Hier scheint sich ebenfalls Magma anzusammeln, denn an der GPS-Messstation FEFC (Festarfjall) gibt es eine leichte Inflation, die mittlerweile gut 40 mm beträgt.

Erdbeben gibt es auch im Krysuvik-System und insbesondere nahe dem Geothermalkraftwerk Hellisheiði, das im Hengil-Spaltensystem liegt. Hier könnten die Erbeben menschengemacht sein, obwohl einige isländische Geowissenschaftler auch hier Anzeichen einer möglichen Magmaakkumulation sehen.

Blaue Lagune hat Badebetrieb wieder aufgenommen

Den geologischen Manifestationen der Erdgewalten zum Trotz hat man im Thermalressort der Blauen Lagune den Badebetrieb wieder aufgenommen. Tatsächlich gilt die Öffnung nicht nur fürs Bad, sondern auch für die angeschlossenen Restaurants und Hotels. Wer ein gültiges Onlineticket gekauft hat, darf mit dem Privatwagen anreisen und offenbar auch den Grindavíkurvegur (die Hauptstraße nach Grindavik) passieren.

Acht pyroklastische Ströme am Merapi

Merapi steigerte seine Aktivität – Acht pyroklastische Ströme in wenigen Stunden

Der indonesische Vulkan Merapi steigerte gestern seine Aktivität und generierte acht pyroklastische Ströme. Die gefürchteten Glutwolken entstanden infolge von Kollapsereignissen am Lavadom und waren auf der Südwestflanke des Vulkans unterwegs. Mindestens einer der Dichteströme legte eine Entfernung von mehr als 4 Kilometer zurück. Es entstanden seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 45 mm und 272 Sekunden Dauer. Sieben der Ströme gingen am Nachmittag ab und fanden Erwähnung in dem VSI-Bericht für den Beobachtungszeitraum von 12 bis 18 Uhr.

Die pyroklastischen Dichteströme sind wohl entstanden, weil der südwestliche Lavadom am Rand des Kraters in den letzten Tagen einen ordentlichen Wachstumsschub erfuhr. Dieser ging mit einer signifikanten Erhöhung der Erdbebentätigkeit in der letzten Februarwoche einher, als in Spitzenzeiten bis zu 120 vulkanisch bedingte Erdbeben pro Tag registriert wurden.

Im wöchentlichen Aktivitätsbericht des BPPTKG wurde die gesteigerte Seismizität bestätigt. Außerdem ist von Bodendeformationen die Rede. Leider wurden keine neuen Volumenangaben zu den beiden Lavadomen im Krater veröffentlicht, sondern auf alte Daten vom 10. Januar verwiesen. Damals hatte der südwestliche Dom einiges an Volumen eingebüßt, da es im Dezember bereits eine Phase mit Kollapsereignissen gegeben hatte. Im Januar belief sich das Volumen auf 2.663.300 Kubikmeter.

Die Alarmstufe des Vulkans steht weiterhin auch „Orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone, die im Südwesten am größten ist. Im Bereich der Abflussrinne von Bebeng misst sie 7 Kilometer. Der südöstliche Sektor umfasst den Fluss Woro und dort deckt die Sperrzone ein Areal ab, das bis zu 3 km vom Krater entfernt liegt. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass bei stärkeren Explosionen größere Tephrabrocken soweit fliegen können.

Auf der indonesischen Insel Sumatra liegt der namensähnliche Vulkan Marapi. Er ist auch noch aktiv und fördert Aschewolken. Wie das VAAC Darwin meldete, erreichen diese eine Höhe von 5500 m. Am Merapi auf Java wurden dagegen im Zusammenhang mit den pyroklastischen Dichteströmen keine Aschewolken detektiert, was wohl der dichten Bewölkung geschuldet sein dürfte.

Galapagos: Vulkanausbruch am La Cumbre geht weiter

Vulkan La Cumbre auf Fernandina weiter aktiv – Lavastrom ist unterwegs

Der Vulkanausbruch auf der Galapagosinsel Fernandina geht weiter und der La Cumbre ist effusiv aktiv. Im Vergleich zum sehr starken Anfangsstadium der Eruption hat sich diese abgeschwächt, was sich aus einem Rückgang der Wärmestrahlung ableiten lässt. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von knapp 3700 MW, was darauf schießen lässt, dass noch ein Lavastrom unterwegs ist, der etwa so groß ist, wie wir es von den alljährlichen Ausbrüchen am Fournaise kennen. Mit dem Rückgang der Stärke der Eruption hat auch ihr Gefahrenpotenzial für die bedrohten Tierarten auf Galapagos abgenommen.

In den sozialen Medien wurde ein Video geteilt, das zeigt, wie ein Lavastrom in den Ozean mündet. Dieses Video stammt wahrscheinlich von einem der früheren Ausbrüche des Vulkans. Auf Satellitenfotos lässt sich die Glutspur der Lava nur den halben Weg bis zur Küste hinab verfolgen. Die Bilder stammen allerdings vom 3. März, als die Aktivität bereits rückläufig war.

Vulkanausbruch kündigte sich durch signifikante Bodenhebung an

In meinem ersten Bericht zu dieser Eruption schrieb ich, dass der Vulkanausbruch überraschend kam, doch wie sich nun herausstellte, stimmt das so nicht. Im Vorfeld der Eruption wurde zwar nicht über den sich anbahnenden Ausbruch berichtet, doch das zuständige Observatorium IGPEN veröffentlichte nun ein Sonderbulletin, in dem die Forscher von deutlichen Anzeichen schreiben, die man vor de Eruption feststellen konnte. Besonders signifikant war eine starke Bodenhebung, die bereits direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2020 einsetzt. Seitdem hob sich der Boden im Calderabereich um 350 mm, was einer jährlichen Hebungsrate von fast 8 cm entspricht. Die Bodendeformation wurde mit Hilfe des mittlerweile gängigen InSAR-Verfahrens festgestellt, das mit Hilfe von Satellitenfernerkundung stattfindet.

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass es kein permanentes seismisches Netzwerk auf der Vulkaninsel gibt. Es wurde aber eine Messkampagne mit mobilen Geräten durchgeführt und man registrierte zwischen Dezember 2022 und November 2023 einen progressiven Anstieg der Erdbebentätigkeit unter der Insel.

Zu Beginn der Eruption wurden nicht nur große Mengen Lava ausgestoßen, sondern es wurde auch eine enorme Gaswolke freigesetzt, die geringe Mengen Vulkanasche enthielt. Nach vorläufigen Angaben war die Eruptionsspalte zwischen 3 und 5 km lang und die Lavaströme legten innerhalb kurzer Zeit eine Länge zwischen 5-6 Kilometern zurück. Auch diese Daten wurden mit Hilfe von Satelliten erfasst. Eine landgestützte Begutachtung von Seiten der Wissenschaftler gab es offenbar bis zum Zeitpunkt der Berichtveröffentlichung nicht.

Die Insel Fernandina besteht eigentlich nur aus dem Vulkan La Cumbre, weshalb der Vulkan gelegentlich auch den Inselnamen trägt. Der Inselvulkan liegt direkt vor der größeren Insel Isabela und man kann davon ausgehen, dass sie sich eine gemeinsame Basis am Meeresgrund teilen.

Erdbeben und Überflutungen treffen den Iran

Erdbeben Mw 5,4 erschüttert den Iran und trifft überflutetes Gebiet

Datum 05.03.2024 | Zeit: 04:20:11 UTC | Lokation: 27.052 ; 59.413 | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,4 den Süden des Irans. Der Erdstoß kann als moderat bis stark eingestuft werden und ausreichend stark, um Schäden an der Infrastruktur hervorzurufen. Entsprechende Meldungen gibt es aber noch nicht. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Epizentrum wurde 58 km nordwestlich von Fannūj verortet. In dem Ort in der Provinz Sistan und Belutschistan leben gut 13.000 Menschen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Das Erdbeben ist nicht die einzige Naturkatastrophe, mit der die Menschen der Provinz Sistan und Belutschistan aktuell zu kämpfen haben, denn in den letzten Tagen wüteten in der ansonsten trockenen Region heftige Unwetter. Sie sorgten für Überschwemmungen, die bis ins angrenzende Pakistan hineinreichen. Vielerorts brach die Strom- und Wasserversorgung zusammen. Davon ist auch die pakistanische Hafenstadt Gwadar betroffen, die ein wichtiges Handelszentrum am Golf von Oman darstellt.

In Gwadar wurden letzte Woche Zehntausende Menschen aufgrund der Überflutungen evakuiert. Sie wurden mit Hilfe des Militärs in Sicherheit gebracht. In den letzten Jahren wurde die Region besonders häufig von Überflutungen katastrophalen Ausmaßes betroffen. Meteorologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Auch Erdbeben gibt es in der Region am Golf von Oman oft. Häufig verursachen bereits moderate Erdstöße Schäden und Todesopfer. Grund für die Erdbeben ist die konvergente Plattengrenze zwischen der Arabischen Platte und dem Eurasischen Kontinent. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich allerdings nicht direkt an der Küste, sondern etwas weiter im Landesinneren, hinter der Makran-Subduktionszone. Dort verlaufen lokale Störungszonen, die einerseits ein Back-Arch-Basin abgrenzen und andererseits mit der Zendan-Transformstörung assoziiert sein könnten. Die Tektonik des Irans ist sehr komplex und wird von zahlreichen Erdkrustenblöcken bestimmt, in denen die Erdkruste hier zerbrochen ist. Entlang der Grenzen der Blöcke manifestieren sich häufig die Erdbeben.

Island: Magmavolumen der Intrusion bestimmt

Nach Dyke-Bildung vom Samstag wurde das Volumen der Intrusion berechnet – Weitere Erdbeben in der Nacht

Wie das isländische Wetteramt mitteilte, wurde das Volumen der Dyke-Intrusion vom Samstag modelliert: Demnach drangen 1,3 Millionen Kubikmeter Schmelze in den Untergrund ein. Die Schmelze migrierte dabei vom tiefer gelegenen Magmareservoir unter Svartsengi in Richtung der Sundhnúks-Kraterreihe, wobei es in flachere Gescheinshorizonte eindrang, was ein Schwarmbeben auslöste.

Aktuell nimmt das Magmavolumen unter Svartsengi weiter zu, was zu einem neuen Magmafluss und sogar zu einem Vulkanausbruch führen könnte. Ein Ausbruch kann sehr kurzfristig beginnen, sogar in weniger als 30 Minuten. Am wahrscheinlichsten ist, dass es im Gebiet zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell zu einer Eruption kommt. „Zuvor wurde berechnet, dass sich unter Svartsengi innerhalb von 24 Stunden rund eine halbe Million Kubikmeter Magma ansammeln. Unter sonst gleichen Bedingungen wird die Gesamtmenge an Magma unter Svartsengi bis zum morgigen Dienstag etwa 9 Millionen Kubikmeter betragen“, heißt es in dem Bericht. Bei früheren Ereignissen floss das Magma, als die Gesamtmenge an angesammeltem Magma unter Svartsengi zwischen 8 und 13 Millionen Kubikmeter betrug.

Es wird darauf hingewiesen, dass es nach wiederholten Ausbrüchen im Fagradalsfjall Fälle gab, in denen Magma ohne große seismische Aktivität an die Oberfläche kroch. „Es muss davon ausgegangen werden, dass es zu einer Weiterentwicklung der Aktivität auf der Sundhnúks-Kraterserie kommen könnte“, heißt es in der Mitteilung. Sollte es ohne Vorwarnung zu einer Eruption kommen, könnte es vor allem die Badegäste in der Blauen Lagune und die Bewohner von Grindavik heiß-kalt erwischen.

Durch die unterirdische Magmaansammlung wurde auch heute Nacht wieder ein Schwarmbeben bei Svartsengi ausgelöst. Innerhalb von 2 Tagen registrierte IMO gut 350 Erdbeben auf der Reykjaneshalbinsel. Sie manifestierten sich nicht nur bei Svartsengi, sondern auch an einigen der anderen Spaltensysteme.

Neue Realität auf Reykjanes

Der Geologieprofessor Magnús Tumi Guðmundsson meinte gegenüber dem Sender RUV, dass die Aktivität auf Reykjanes jahrelang so weitergehen könnte. Man ist also in einer neuen Realität angekommen, die zeigt, dass die Entwicklung unseres Planeten nicht abgeschlossen ist.

Lawine blockiert Tunnelausfahrt in Italien

Lawinen im italienischen Lys-Tal verschüttet Tunnelausfahrt – Ortschaften evakuiert

Starke Schneefälle sorgten in der letzten Woche für viel Neuschnee in den Alpen, was die Lawinengefahr extrem erhöhte. In der letzten Woche sind bereits mehrere Lawinen abgegangen, bei denen es auch zu Todesopfern kam. So starben in Frankreich vier Bergsteiger, als im Zentralmassiv eine Lawine abging. Letzten Mittwoch starb ein junger deutscher Mann durch einen Lawinenabgang in Südtirol. Zwei weitere Personen wurden verletzt.

Gestern kam es im italienischen Lys-Tal in der Gemeinde Gaby zu einem Lawinenabgang, der die Einfahrt zu einem Tunnel blockiert. Die Straße wurde gesperrt, wodurch die beiden Gemeinden Gressoney-Saint-Jean und Gressoney-La Trinité derzeit von der Außenwelt abgeschnitten sind.

„Vor einer Stunde erreichte die Lawine den Tunnel, vor einer halben Stunde die Straße selbst. Es gab keine Verletzten“, sagte der Bürgermeister der italienischen Gemeinde Gaby, Francesco Valerio, laut italienischen Medien. „Die Situation wird weiterhin überwacht und von der örtlichen Lawinenkommission kontrolliert.“

Die Gemeinde Courmayeur im Aostatal hat heute Vormittag die Sperrung und präventive Evakuierung des Tals Val Ferret ab der Barriere La Palud angeordnet. Auch das Gebiet Brenva und der Rückweg Val Veny wurden gesperrt. Bewohner, die nicht evakuiert werden möchten, müssen eine Ausgangssperre einhalten, ihre Türen und Fenster geschlossen halten und dürfen das Haus nicht verlassen.

Das regionale Funktionszentrum des Aostatals hat eine Alarmmeldung für das Gebiet entlang der Grenze zu Frankreich und der Schweiz herausgegeben, in dem mittlere und große Lawinen möglich sind, insbesondere in Gebieten, die als besonders gefährdet gelten. In der Region setzt der Schneefall wieder ein und es werden teils sehr starke Schneefälle verzeichnet.

In Norditalien liegt auch der Gardasee, der besonders bei deutschen Touristen sehr beliebt ist. Im vergangenen Jahr stand er in den Schlagzeilen, weil sein Wasserstand aufgrund einer lang anhaltenden Dürre auf ein Rekordtief gefallen war. Nun ist das Gegenteil der Fall und die Pegel erreichten Höchststände. Die Lage dürfte sich mit der Schneeschmelze im Frühling zuspitzen. Dann darf man auch in Deutschland steigende Flusspegel erwarten.

Erdbeben Mw 6,7 erschüttert Macquarie-Insel nahe Antarktis

Starkes Erdbeben in der Nähe der subantarktischen Macquarie-Insel

Datum 03.03.2024 | Zeit: 16:16:57 UTC | Lokation: -59.371 ; 159.026 | Tiefe: 10 km | Mw 6,7

Die Region der entlegenen Vulkaninsel Macquarie wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1547 km südsüdwestlich von Bluff in Neuseeland lokalisiert. Politisch betrachtet gehört die Insel zum australischen Bundesstaat Tasmanien und liegt etwa auf halben Weg zwischen Neuseeland und der Antarktis. Die höchste Erhebung der Insel wird vom Mount Hamilton gebildet. Bei dem etwa 430 m hohen Berg handelt es sich um einen Vulkan aus Basalt, der vor ca. 600.000 Jahren aktiv war. Eine Gefahr, dass der Vulkan durch das Erdbeben wieder aktiv werden könnte, besteht praktisch nicht. Allerdings könnte es submarine Vulkane geben, die aktiviert werden könnten.

Die Insel liegt auf dem mittelozeanischen Rücken, der die kontinentale Naht zwischen Australien, der Antarktis und der Platte des Pazifiks markiert. Die Plattengrenze ist divergent, was bedeutet, dass sich die Kontinentalplatten voneinander entfernen. Für ein Beben an einem divergenten Ozeanrücken war der Erdstoß ungewöhnlich stark.

Mount Hamilton ist nicht der einzige Vulkan im Einzugsbereich der Antarktis: bekannter sind hier die beiden aktiven Vulkane Big Ben, der auch Mawson Peak genannt wird und auf Heard Island liegt, sowie der Mount Erebus auf der antarktischen Ross-Insel. Beide Vulkane sind für ihre Lavaakkumulationen im Krater bekannt. Bei der Akkumulation im Erebus handelt es sich um einen kleinen Lavasee, während es sich im Schlot des Big Ben vermutlich eher um eine Lavalinse handelt.

Macquarie Island liegt nahe am Rand des versunkenen Kontinents Zealandia, wird jedoch nicht als Teil davon betrachtet, da es sich beim Macquarie Ridge eher um eine ozeanische Kruste als um eine kontinentale Kruste handelt.

Es ist der einzige Ort auf der Erde, an dem Gesteine aus dem Erdmantel aktiv über den Meeresspiegel freigelegt werden. Diese einzigartigen Freilegungen umfassen hervorragende Beispiele von Kissenbasalten und anderen extrusiven Gesteinen. Aufgrund dieser einzigartigen geologischen Lage wurde es 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Semeru: Schlammströme zerstören LKW

Am Semeru ging ein Lahar ab – Der Schlammstrom erfasste 4 Lastkraftwagen

Am indonesischen Vulkan Semeru lösten starke Regenfälle Lahare aus, die durch die Flusstäler am Vulkan abgingen. Einer dieser Schlammströme war besonders groß und erwischte 4 Lastkraftwagen, die sich in einem der Flussläufe aufhielten, und beschädigte sie stark. Die LKW gehörten Sandschürfern, die in den Flusstälern vieler indonesischer Vulkane unterwegs sind, um Sand und Schotter abzubauen. Sie dienen als Materialien in der Bauindustrie und für den Straßenbau. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu vergleichbaren Vorfällen.

Diesmal floss die Schlammflut -die in Indonesien als „Kalte Lava“ bezeichnet wird- durch das Regoyo-Flusstal im Dorf Jugosari, im Osten Javas. Der Regionalleiter der Katastrophenschutzbehörde (BPBD) in Lumajang, Wawan Hadi, wurde von der Zeitung Antara zitiert, dass es bei dem Vorfall am Sonntag keine Todesopfer gab.

Als der Lahar eintraf, waren der Fahrer und die Arbeiter bereits außerhalb des Bereichs der Lavaflut des Mount Semeru.

„Dennoch wurden die vier Fahrzeuge durch den starken Aufprall der Schlammmassen beschädigt“, sagte er. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, wie zwei der Laster umkippten und von den Schlammmassen überflutet wurden. Nachdem der Lahar nachgelassen hatte, näherten sich die Fahrer ihren Fahrzeugen und begutachteten sie.

Wawan erklärte, dass die BPBD Lumajang in Abstimmung mit den Dorfbeamten von Jugosari steht. Es wird dringend empfohlen, dass die Sandabbauarbeiter sich von den Flussbetten fernhalten, wenn es in der Region regnet und es zu Abgängen von Laharen kommen könnte.

„Die starken Regenfälle in der Region des Mount Semeru haben auch zu einem Anstieg des Flusswassers geführt, durch das die Schlammströme fließen. Daher werden die Menschen gebeten, wachsam und vorsichtig zu sein“, sagte Wawan.

Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche und Geröll mobilisieren und in Schlamm verwandeln. Ich konnte einmal einen Lahar am Merapi filmen, was ein spannendes Erlebnis war.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane auf Java

Der Semeru ist nach wie vor einer der aktivsten Vulkane Indonesiens. Gestern wurden 82 seismische Explosionssignale aufgefangen. Außerdem gingen nicht nur Lahare ab, sondern auch 12 Schuttlawinen. Es wurden 8 Tremorphasen aufgezeichnet. Der Alarmstatus des Semeru steht auf „Orange“ und es gibt eine Sperrzone um den Vulkan.